Halfdan Horntrinker
Well-known member
Vorab sorry für den Post, klinge mich erstmal hier ein, um den morgen nüchtern lesen zu können... LGHalfdanhorntrinker... prost1 P.S.: Saufejetzterstmalinallerruhemeinosterbockbierweiter... :trink01
Ob dies tatsächlich so ablief, vermag ich nicht zu beurteilen. Wenn ja, sind jedenfalls Parallelen zur Verbreitung im römischen Gebiet, ja selbst über Jahrhunderte hinweg in anderen Gebieten durchaus erkennbar. Dies liegt vermutlich nicht zuletzt an den geschickt gelegten " Ködern " ; nicht nur im Christentum. Trost und Hoffnung, Vergänglichkeit des Sein, Verbesserung im Jenseits. Bei Alternativen Paradies ( ob im christlichen Sinne, mit zahllosen Jungfrauen, oder steter Kampf und rauschende Feste mit Met, serviert von Walküren ) oder das ewige schmoren in der Hölle fällt doch eine Entscheidung gar allzu leicht. Beruht diese Freiwilligkeit nicht doch zuletzt auf die dadurch erst gegebene Möglichkeit der Verbesserung - wenn auch erst nach dem Tode - ? Da die " Niederen " dies gerne in Anspruch nehmen wollten, tat der Verbreitung im einfachen Volke sicher starken Zulauf. Insofern ist der gewachsene Glaube in "Deutschland" nicht immer mit Feuer und Schwert durchgesetzt worden, doch ist dadurch ein gewisser Zwang erkennbar. Wer möchte sein eigenes Leben nicht verbessern, wenn die Chance dazu in Aussicht gestellt wird. Die Grenzen zwischen Zwang und Freiwilligkeit verschwimmen. Möchte hier nicht von Nötigung ( " Fordern von bestimmten Tun, Dulden oder Unterlassen " ) sprechen, aber echte Entscheidungsfreiheit war vermutlich nie gegeben. In spätere Zeit nahmen in deutschen Landen die Landesherren Einfluß auf die Konvention. Komme selbst aus der Grenzregion zweier Herrschaftsbereiche mit Hochstift Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth / Brandenburg. Hier noch evangelisch beginnt nur wenige Kilometer das katholische Gebiet. Nach der Reformation war eine Wahlmöglichkeit, oder die angesprochene Entscheidungsfreiheit, kaum gegeben. Wegzug aus der Heimat eine möglich, aber kaum umsetzbare Alternative. Somit war die "Ausbreitung des Glaubens " nicht immer von unten nach oben gegeben, sondern auch von oben nach unten. Riecht wieder verdächtig nach Zwang. Die weiter oben genannten Zahlen, das sich heute nur rund 50 % der Bevölkerung zum (zahlenden) christlichen Glauben bekennen, hat mich überrascht. Ich ging bisher von weit höheren Prozentsätzen aus. Als Mitglieder einer eher dörflichen Gemeinschaft achtet man schon darauf, wer in die Kirche geht, oder zumindest einer kirchlichen Gemeinschaft angehört. In der Großstadt ist diese sicherlich anders, auch mag die Wiedervereinigung die Zahlen gehörig verschoben haben. Ist der Zwang der Jahrhunderte inzwischen weggefallen ? Almosen für alle ist der Trend ! Nächstenliebe ? Würde wieder Brot nur in den Kirchen verteilt anstatt an der "Tafel" wäre wieder ein deutlich höheren Zulauf zu verzeichnen . Ist der Zwang inzwischen weggefallen ... Das sollte nicht die Osterpredigt werden, aber die Worte sind mir heute leichtgefallen.Richtig,deswegen haben oft gerade die einfachen Leute,die nicht zu den germanischen Kriegern gehörten,freiwillig den christlichen Glauben angenommen.Zum Thema Nächstenliebe möchte ich anmerken, das andere Völker oder eben im FrüMi schon diese gab. Aber der Begriff wurde enger begriffen. Die Familie, die Sippe, das Dorf, der Stamm. Fremde waren im Regelfall keine Nächsten
Ich bin froh darüber das du dich nun doch anders entschieden hast. Denn erst die Ölkanne neben das Lagerfeuer zu stellen und dann zu verschwinden, wäre in meinen Augen auch wirklich verantwortungslos gewesen. Themen zu Religion und Politik sind immer heikel und hier eigentlich auch nur bedingt (oder im Falle der Politik sogar gar nicht) erwünscht. inch: Ihr Ausgang endet zu über 90% immer mit Verletzungen, schlechter Laune und einem Vorhängeschloss... Bin gespannt wo uns die Reise mit diesem Thema hinführt. Ich lese mit...Leider hat sich die Debatte hier in so entwickelt,wie ich es nicht wollte. [...] Aus diesem Grund ziehe ich mich aus diesem Thread zurück.
Da liegst Du falsch. Sowohl im Hávamal, als auch den Triaden (keltisch) gibt es klare ethische Aussagen dazu, die sich nicht nur auf Familie und Sippe beziehen. Ebenso in den anderen weltweiten naturreligiösen Lehren. Grobes Motto: "Wir sind alle Kinder der Erde, Brüder und Schwestern" Das zu erfahren erfordert allerdings eine intensive, offene Auseinandersetzung mit den Inhalten, was nicht mal alle Religionswissenschaftler hinkriegen. Hinterm Tellerrand geht's weiter... :knuddel Frohes Osterfest :laola01Veto,mit Blick auf die germanische Gesellschaft wie auch die der griechischen und römischen Gesellschaft in der (vorchristlichen) Antike sehe ich es anders und behaupte mal,dass das,was Du "nett,respekt- und vertrauensvoll zu einander sein sollen" nennst sehr wohl eine christliche "Erfindung" ist.Ich gehe sogar soweit zu behaupten,dass es ohne (!) das christliche Menschenbild keine Nächstenliebe gäbe.Das die Leute nett, respekt- und vertrauensvoll zu einander sein sollen, war ja keine christliche Erfindung.
Da würde ich mit Jain reagieren. Ja,weil Latein die Sprache der Kleriker war,nein,weil ich davon ausgehe,dass viele christliche Zeitgenossen damals - ich spreche vom Hochmittelalter - durchaus - genau wie in späteren Epochen - nicht gerade Latein konnten,denoch aber die wichtigsten liturgischen Texte wie das Pater-noster oder das Credo auch auf Latein konnten (abgesehen davon,dass sie den Text in ihrer eigenen Sprache kannten). Heutzutage ist es oft so,dass sich die Menschen - gerade hierzulande - zwar viele Infos über verschiedene Religionen aus dem Netz ziehen können aber nicht auch automatisch etwas darüber wissen und auch differenzieren können.Wenn man das Thema wirklich nur auf die Darstellung beziehen möchte, denke ich mal, dass man doch im Hinterkopf haben sollte, dass Latein die Sprache des Klerus war und sicherlich die Zahl derer, die das verstanden recht gering gewesen sein könnte...
Um mal die Ausgangsfrage zu beantworten: 1. Ja, es ist. Die gesamte westliche Welt ist christlich (geprägt), mit einer dünnen aber wichtigen Schicht Humanismus (gegen den Widerstand der Kirche) überzogen. 2. Überhaupt nichts. Ich bin Antithesist und würde sofort, ohne geringste Anflüge von Scham, eine "christliche" Darstellung machen, wenn ich Zeit/Geld/Interesse dafür hätte.Ist Deutschland ein "christliches Land"? (und was bedeutet das für eine MA-Darstellung?)
Überlebt? Eher von ein paar Nekromanten,auf völlig verklärte Art, wiederbelebt und dann noch gerne mit Geschichtsdarstellung vermischt.pantheistischen (Wodan, Donar...) sind Naturreligionen. Diese haben überlebt.
Es gab mal eine Zeit, da waren auch im "christlichen Menschenbild" manche Menschen nächster als Andere.Ich gehe sogar soweit zu behaupten,dass es ohne (!) das christliche Menschenbild keine Nächstenliebe gäbe.
Na also das relativ frische Grundgesetz mit einem so uralten Text wie dem aus der Bibel zu vergleichen ist argumentativ meiner Meinung nach unzulässig. Die Kirche hat die Aufklärung hinter sich und hat sich dem Staat untergeordnet. Also ist es unnötig auf uralten Textpassagen herumzureiten. Die Auslegung ist das Ausschlaggebende also das, was einen modernen Glauben ausmacht und ich denke nicht, dass es heute noch Pastoren gibt, die den wert von Babys ausrechnen. Man muss fie Bibel auch im Kontext der damaligen Zeit sehen alles andere macht keinen Sinn. Als nächstes kommst du noch damit, dass die Dinosaurier vergessen worden sind...Keine Spur davon in der Bibel, dabei wäre es so einfach. In der Bibel wird stattdessen genau vorgerechnet, wie viel ein Mann (oder ein männliches Baby) wert ist, und wie viel eine Frau (oder ein weibliches Baby). Meist läuft das auf die Formel "Ein Drittel zu zwei Dritteln" hinaus, also 60 Taler für den Verlust eines Mannes und 20 Taler für den Verlust einer Frau. Ebenso wird den Frauen das Recht abgesprochen, sich öffentlich zu äußern, sich zu bilden oder sich frei zu bewegen. Die katholische Kirche verweigert bis heute (!!) die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Wer heute nach den biblischen Wertvorstellungen leben würde, käme in den Knast. Die biblische Welt ist keine gerechte und friedliche Welt, sondern eine Welt der Unterdrückung und der Willkür. Die Kirche und die Menschenrechte: ein Thema, das die Päpste seit 1789 beschäftigt. Die Ausrufung der Menschenrechte während der Französischen Revolution überraschte die Kirche. Vor allem war Papst Pius VI. über das Verhalten des französischen Klerus angesichts der Menschenrechtserklärung überrascht. "Die französische Kirche beteiligte sich an der Verfassung dieser Erklärung. Sie war nicht mit allen Artikeln der Erklärung einverstanden, gab aber Empfehlungen, die beim Abfassen des Textes berücksichtigt wurden. Als Rom davon erfuhr, reagierte der Papst sofort: Pius VI. verurteilte die Menschenrechtserklärung offiziell, mit dem Hinweis, dass diese Rechte der kirchlichen Lehre widersprächen."
...kann ich nur unterschreiben!Das sind schon viele und ausführliche Beiträge. Drei Aspekte vermisse ich bisher. Religion ist nicht gleich Glaube ist nicht gleich Kirche. Weder heute noch im Mittelalter. Jeder dieser Bereiche kann sich erstaunlich unabhängig von den anderen entwickeln. Vor diesem Hintergrund ist die Ausgangsfrage etwas knifflig. Die mittelalterliche Kirche (soweit man diesen vielfältigen Mikrokosmos überhaupt verallgemeinern kann) ist von der heutigen Kirche etwa so weit entfernt, wie das germanische Schwurgericht vom heutigen Oberlandesgericht. Vorsicht bei unbedachten Annahmen. Leute sind Leute. Heute wie vor 1000 Jahren. In mittelalterlichen Religionsausübung gibt es genauso sehr "gut" und "böse" wie im modernen Fußball und angegliederten Verehrungsformen.
ff2 Mir ist der Kabarettist entfallen der mal sagte: "Das Problem ist nicht die Hautfarbe, das Geschlecht oder die Religion....Das Problem sind die Arschlöcher!" So einfach und doch gleichzeitig Kompliziert ist das... :ups :backArschlöcher und die Guten! Und die verteilen sich ziemlich gleichmässig!
Wie wahr,denn Ignoranten und Fanatiker gibt es immer,sowohl unter religiösen Menschen als auch auf nichtreligiöser Seite. Wichtig ist dass wir trotz unterschiedlicher Auffassungen und Überzeugungen friedlich miteinander umgehen und uns tolerieren. Und Toleranz nehme ich wörtlich,das heisst,dass ich die Überzeugung des anderen Menschen erdulde (wenn sie nicht meine Überzeugung ist) solange er sich an bestimmte Regeln hält. Diese Regeln sind für mich in der BRD in der deutschen Verfassung verankert."Das Problem ist nicht die Hautfarbe, das Geschlecht oder die Religion....Das Problem sind die Arschlöcher!" So einfach und doch gleichzeitig Kompliziert ist das...
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