Jede Stimme könnte Zählen,Waffengesetz und Einhandmesser

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@Kelbor Das war darauf bezogen oder passiert das auch nur in Bar´s bei denen ;)
Wenn das gar nichts bringt, warum gibt es dann in Ländern mit einem Recht auf das Tragen von Waffen mehr Tote und Verletzte, als hier? Ist es nicht eher so, dass auch der "brave Bürger" eher mal zur Waffe greift, wenn es denn erlaubt ist? Und dass die Verhältnisse z. B. in Amiland friedlicher sind, als hier, will wohl niemand ernsthaft behaupten.
Gruß Maik
 
Mir geht diese ständige und immer schlimmer werdende Bevormundung auf den Geist.
DIESES Argument kann ich bei weitem nicht mehr hören. Alle schreien immerzu "Freiheit", "Keine Einschränkungen" und "Der Mensch kann selbst entscheiden". Allerdings wird hier ein schwerwiegender Fehler begangen: es wird vorausgesetzt, dass ALLE Menschen vernunftgeleitet sind. Und sowohl aus eigener Erfahrung als auch aus Studien der Psychologie heraus kann ich sagen: nein, dem ist bei weitem nicht so. Blöd, wenn die Vernünftigen unter der Masse des Pöbels leiden müssen, aber so ist es halt, wenn kein Chaos ausbrechen soll. Der Mensch in der Masse braucht Strukturen, an denen er sich festhalten kann. So war es, so ist es, so wird es immer sein, denn so sind wir konstruiert. Bewusst oder unbewusst. Und solange das Gros der Menschheit nicht in der Lage ist, vernunftgeleitet zu handeln, habe ich lieber das eine oder andere verschärfte Gesetz als einen Haufen unberechenbarer Idioten, die mir jederzeit ein Messer in den Rücken jagen könnten, nur weil ich sie schief angeschaut habe (kann ja so auch schon passieren). Gerade auf dem Oktoberfest gehen ich und meine Kollegen nur noch selten ohne Stichschutz unter die Leute...
 
Und solange das Gros der Menschheit nicht in der Lage ist, vernunftgeleitet zu handeln, habe ich lieber das eine oder andere verschärfte Gesetz als einen Haufen unberechenbarer Idioten, die mir jederzeit ein Messer in den Rücken jagen könnten, nur weil ich sie schief angeschaut habe (kann ja so auch schon passieren). Gerade auf dem Oktoberfest gehen ich und meine Kollegen nur noch selten ohne Stichschutz unter die Leute...
einen Haufen unberechenbarer Idioten
Und du denkst das diese sich an den verschärften Gesetzen halten und Psychologen sind es die manchmal Leute auf freien Fuß setzen die sie für geheilt "hielten". Gruß Maik
 
Hallo in die Runde. Wie klang es im Lied ? ... und dann seh ich die Dänenaxt... :schock1 :wiki1 Muss denn alles reglementiert sein? Ich hab meine Stimme abgegeben. Danke an Damastschmied, weil er die Möglichkeit dazu hier aufgezeigt hat. :danke Sonst stimme ich mit Wilfried :trink02 überein, bloß nix aufrühren wenn nicht nötig. Meist sind neuere Regelungen noch spezifischer angelegt und dann noch unüberschaubarer. Gerade in unserem Hobby wird viel Zeit und Geld und Mühe für Ausstattung aller Art aufgebracht. Und Ulrich bringt jetzt auch noch die schaukampftaugliche Bratpfanne mit! ((Zitat aus: Hallo an alle die mich kennen oder kennenlernen möchten und an alle anderen. Beitrag 47: " Ibo, mach dir mal wegen Janne keine Gedanken. Sein "Sax" ist doch nur dieses kleine stumpfe Messerchen (Kuckst du Bild). Und das stellt kein Problem für mich dar :) Und für dich eigendlich auch nicht. Du weisst doch das unsere Pfanne schaukampftauglich ist ! :keule1 "Zitat Ende )) Und damit wird es notwendig, auch zukünftige und mögliche Regelungen zu beachten, schon um nicht irgendwann z.B. wegen einer selbstgebauten Balliste zum Schwerverbrecher zu mutieren. ;) Gruß Ibo
 
Und du denkst das diese sich an den verschärften Gesetzen halten und Psychologen sind es die manchmal Leute auf freien Fuß setzen die sie für geheilt "hielten". Gruß Maik
Nein, aber es kann u.U. die Zugänglichkeit erschweren. Wenn auch nicht verhindern. Und es setzt zumindest den festen Willen der Beschaffung voraus (also konkrete Planung), das lässt zumindest die Gedankenlosen "War grad im Sonderangebot" aussen vor. Diese Zahl ist nicht zu unterschätzen. Um die wirklich Kriminellen mache ich mir fast die wenigsten Sorgen. Otto Normalverbraucher ist es, den ich in seiner nahezu grenzenlosen Massendummheit scheue. Und bevor jemand auf falsche Ideen kommt: eigentlich mag ich Menschen. :back
 
@Jorunn: Ich denk mal das eher die Masse der Vernünftigen unter ein paar Idioten zu leiden hat. :) Ein Führungsverbot auf Veranstaltungen finde ich durchaus vernünftig, wenn dann auch anständig kontrolliert wird und nicht so wie bei mir am letzten WE. (Nur flüchtig den Gürtel abgetastet) Und wie gesagt, jemand der mit so einem Messer Blödsinn vor hat wird sich wohl kaum von schärferen Gesetzen davon abhalten lassen
 
ich hab mir gerade den link durchgelesen und musste ein wenig schmunzeln... aber irgendwo sind ja wohl auch grenzen des wahnsinns oder? kommt es jetzt noch so weit, dass ein koch seine arbeitsmesser als waffenanmelden muss wie eine knarre? am besten zu hause im safe einsperren? wenn ich mir meine kochmesser so anseh, trau ich mir behaupten, dass ich damit mehr anrichten könnte als mit so nem taschenmesserchen. ich liebe große scharfe messer, bin ich deswegen gewalttätig oder kriminell? klar hab ich die großen verschlossen in einem messerkoffer, aber das hat was damit zu tun um sie besser lagern zu können und das sie auser mir keiner nimmt, weil ich angst hab die gehn kaputt. joruns ansicht würd ich auch so unterschreiben, nur wo fang ich an wo hör ich auf. nicht das messer ist böse, sondern der besitzer
 
Nein, aber es kann u.U. die Zugänglichkeit erschweren. Wenn auch nicht verhindern. Und es setzt zumindest den festen Willen der Beschaffung voraus (also konkrete Planung),
Zugänglichkeit erschweren,Nö,das wäre ja nicht nur für mich Berufsverbot :D,Habe auch schon zwei Böller,Harken/Stangenbüchsen gemacht,die eine hat der Besitzer aber für das schießen mit Kugel beschießen lassen und die habe ich soo primitiv hergestellt,das jeder der nicht gerade zwei Linke Hände hat dazu... Gruß Maik
 
Mir geht es wie Jorunn: Ich habe mehr Angst vor den normalen, braven Bürgern, die auf ihr "gutes Recht" pochen, als vor "bösen Buben", Psychopathen oder Verbrechern. Dabei lebe ich in einer Großstadt und fahre auch nachts Bahn. Aber meine Erfahrung ist nun mal, dass die größten Gefahren von denen ausgehen, die meinen, ihr Recht verteidigen zu müssen. Dabei ist es völlig egal, ob es um um "freie Fahrt für freie Bürger" geht (und die Idioten dann meinen, das bedeute den Anspruch, mit 250 auf der linken Spur fahren zu dürfen, auch wenn gerade Sommerferienbeginn ist), um den Parkplatz, den man zuerst gesehen hat oder darum, nicht schief angesehen zu werden. Schlimm genug, wenn der Kampf um dieses Recht dann mit Fäusten ausgetragen wird. Noch schlimmer, wenn die Rechthaber dann auch noch mit Messern ausgerüstet sind, weil sie "ein Recht darauf haben. Die werden dann nämlich im Zweifel auch eingesetzt, weil das Gehirn gerade wegen Adrenalinüberschuss oder zu viel Alk abgeschaltet ist. Und ich leide genauso wenig darunter, beim Einkaufen kein feststehendes Messer bei mir führen zu dürfen, wie ich darunter leide, keinen Granatwerfer aufs Auto montieren zu dürfen.
 
Leutchen, nach dem neuen Waffengesetz darf ich wie nebenstehend gekleidet von und zur Veranstaltung, aufs Dorffest o.ä. Mantel drüber und gut. Und wenns nicht anders geht, mach ich das auch, denn am Gürtel unterm Mantel ist das Messer sicher verwahrt. Im Auto verschwindet das gleich in den tiefen der Ladung. Warum? Damit nicht irgend ein Hirni da dran kommt. Es hat sich auch noch kein Polizist getraut, zu fragen, ob er sichs mal angucken darf, jedenfalls nicht in Anwesenheit vieler Menschen. Ich habe damit auch schon neben Polizisten gestanden und die Frage nach "Scharf" bejaht. Ich ginge doch nicht nackich Das neue Gesetz erlaubt das ja im Sinne von Brauchtumspflege und als Werkzeug. Im Gewühl auf dem Markt oder bei einer VA fühle ich mich allerdings ohne Hand vor dem Griff unwohl. Es gibt einfach zu viel Leute , die mit der Frage"Darf ich mal sehen" gleich zu fassen. Das Ding bleibt da solange in der Scheide, bis ich Bratwurst schneide, n Pfeil aus dem Baum pölke oder nen Ast abhacke. Solche seltsamen Dinge wie Polizist hat solange gespielt ......., es gibt auch noch ein Beamtengesetz so mit Willkür, Straftaten verfolgen,wo keine sind usw. . Man kann solche Leute dann eben auch Anzeigen, sowas kann eine mehrjährige Haftstrafe für den Beamten bedeuten. Mir sind zugegebener Maßen Leute ohne Einhandmesser auf dem MA markt sehr viel lieber .....
 
Wenn das gar nichts bringt, warum gibt es dann in Ländern mit einem Recht auf das Tragen von Waffen mehr Tote und Verletzte, als hier? Ist es nicht eher so, dass auch der "brave Bürger" eher mal zur Waffe greift, wenn es denn erlaubt ist?
Immer wenn von diesem Thema die Rede ist, kommt garantiert der schießwütige Ami ins Spiel. Als ob es keine anderen Länder gibt auf der Welt. Zu den schon genannten Gegenbeispielen möchte ich noch Kanada hinzufügen. Ein Waffengesetz, das noch liberaler ist als in den USA und Gewaltzahlen weit unter Deutschland, bereits auf die relative Einwohnerzahl gerechnet. Generell halte ich die These mit dem normalen Bürger, der schnell mal zur Waffe greift, nur weil er Zugriff auf eine hat, für ausgesprochen problematisch. Wenn man diesen Gedanken konsequent weiterdenkt, stößt man auf genung Widersprüche und Ungereimtheiten, um das ganze Argument als reine Spekulation zu entlarven. Demnach müssten etwa unsere Krankenhäuser randvoll sein mit Leuten, denen Küchenmesser in irgendwelchen Körperteilen stecken, denn auf diese Waffe haben 80 Millionen Deutsche tagtäglich Zugriff. Zum nervenden Nachbarn ist so ein Ding schnell getragen. Und ebenso müsste dann in ein und derselben Gesellschaft - in diesem Falle der deutschen - die Anzahl der entsprechenden Straftaten durch in der Vergangenheit erfolgte Verschärfungen signifikant zurückgegangen sein. Sind sie aber nicht. Im Gegenteil. Wenn ich schon anfange, mit solchen Vergleichen, Fallzahlen und Statistiken zu hantieren, dann fallen ganz andere Dinge auf: Seit wann etwa gibt es hierzulande Amokläufe an Schulen? Doch höchst seltsamerweise erst seit der sukzessiven Verschärfung der Waffengesetze. Vor 40 Jahren hatten wir doch damit überhaupt kein Problem, oder? Nach jeder Verschärfung dauerte es nur noch kürzer, bis die nächste Katastrophe kam.
Ich habe mehr Angst vor den normalen, braven Bürgern, die auf ihr "gutes Recht" pochen, als vor "bösen Buben", Psychopathen oder Verbrechern.
Dann wäre die logische Konsequenz aus dieser Bedrohungslage vorbeugende Sicherungsverwahrung für brave Bürger statt für Psychopathen. Selbst wenn diese gefühlte Gefahr real sein sollte und nicht bloß im Rahmen dieser Diskussion konstruiert wurde, dann, pardon, hat der Geängstigte da schlicht Pech gehabt. Denn individuelle Paranoia darf nicht Grundlage gesetzlich verankerter kollektiver, vorbeugender Kriminalisierung sein. Wobei ich ja eben auch in einer gewissen Weise zunehmend zu eben dieser Paranoia neige. Allein, Gesetzesverschärfungen sind halt leider nicht das richtige Mittel gegen die Problematik, die dieser gefühlten Unsicherheit zugrunde liegt. Bleiben wir mal beim Parkplatzbeispiel, so unrealistisch ich es angesichts der mir bekannten Zahl von Fällen, bei denen in den letzten 10 Jahren Streitigkeiten auf IKEA-Parkplätzen in wüste Messerstechereien ausarteten, auch ansehe: Wir verbieten das Tragen von Messern. Und plötzlich haben sich alle lieb und geben sich gegenseitig die Parkplätze? Wenn da wirklich der Alkoholgehalt im Blut die Rolle spielt (Dann wäre der Alk das Problem, bei dem man ansetzen müsste, und nicht das Messer...), dann gibt's jetzt eben nichts mit dem Messer ins Bein, sondern mit dem Bodenbrett von "Billy" auf den Kopf. Auch nicht viel besser. Was machen wir dann als nächstes? Selbstbauregale verbieten? Das Problem ist wo ganz anders, nämlich in der Gesellschaft selbst. Ich kann Respekt, Liebe, Hilfsbereitschaft, Empathie und Vernunft nun mal nicht per Gesetz verordnen. Genau das versucht der Staat aber immer stärker und wundert sich dann, dass das nicht funktioniert. Ein Großteil der Gesellschaft fordert das auch noch und wundert sich dann ebenfalls, dass das nicht funktioniert. Die Polizei etwa wird immer weniger vom Freund und Helfer zum Bevormunder, Kontrolleur und Bestrafer und komischerweise sinkt "trotzdem" der Respekt der Bürger vor dieser Institution immer mehr. Da wundert sich die Polizei ernsthaft drüber. Und ich wundere mich, dass man sich da wundern kann. Sind die wirklich so entrückt, dass sie das nicht raffen? Der Dorfpfarrer hat früher problemlos für mehr Anstand und Sicherheit gesorgt als heute unser riesiges Heer von Polizei und Staatsanwälten. Ganz ohne Verschärfung der Gesetze. Je komplexer und schärfer unsere Gesetze, umso mehr zerfällt die Gesellschaft, um so mehr Probleme haben wir in diesem Land. Warum, bitte, fällt das niemandem auf? Woher kommt diese gruselige Lust der Deutschen, ständig kontrolliert und bestraft werden zu wollen? Warum sind für diese Gesellschaft, dieses Volk, Paragraphen das goldene Kalb, soviel wichtiger als individuelle wie kollektive Vernunft, Ehre und Anstand? Warum fängt jeder beim Anderen an, statt bei sich selbst? Lieber ein neues Gesetz, als mal die eigenen Vernunft bemühen. Für die wirklich Kriminellen haben wir genügend und auseichende Gesetze. Und vieles was passiert, können wir nun mal leider auch mit noch so vielen Gesetzen nicht verhindern, das gehört bei Millionen von Menschen dazu, damit müssen wir leben. Einzelfälle mögen erschüttern, aber, noch mal, wir können sie nicht verhindern, das haben die Leute nur noch nicht kapiert. Eine verbrechensfreie Gesellschaft ist nicht möglich. Auch nicht, wenn wir jedem unbescholtenen Bürger unterstellen, dass er ja möglicherweise zu einem Straftäter werden könnte und ihm deshalb prophylaktisch alles verbieten, was er eventuell bei einer Straftat benutzen könnte. Denn dann müssten wir schlicht alles verbieten. Viele Opfer von Sexualmorden werden etwa nicht erschossen oder mit Schwertern erschlagen, sondern mit Schals oder Gürteln erdrosselt. Unangenehmes Thema, aber ist nun mal so. Und? Was jetzt? Gürtelträger in den Knast? Wir schaffen uns hier nur unnötigerweise neue Fallzahlen, die von den Behörden dann wie Trophäen herumgereicht werden, um noch mehr Verschärfungen zu fordern. Wenn ich mich aus der Vergangenheit an die Fotos von Tischen voller beschlagnahmter "Waffen" bei irgendwelchen Razzien erinnere, die dann durch die Presse schwappten und bei deren Anblick sich der jeweilige Innenminister und Polizeipräsident dann wahlweise "betroffen", "erschüttert" oder "entgeistert" zeigten, dann war da zwar jedesmal ein überquellender Tisch zu sehen, aber nur ganz wenig kritisches Zeug. Das meiste waren Baseballschläger (was hat das auf einem Tisch mit beschlagnahmten "Waffen" zu suchen, bitteschön?) oder Messer (Die Razzia fand bei jemandem zu Hause oder im Clubheim statt, also, wo ist das Problem...) oder Stöcke oder Gaspistolen oder was weiß ich. Zu 95% alles perfectly legal, was ich da regelmäßig sah. Was also war jetzt da so erschütternd? Bei mir in der Küche finden die mehr! Wollen die uns verarschen? Da werden "abstrakte" Bedrohungsszenarien konstruiert, wo in Wirklichkeit gar niemand bedroht ist, um den Weg zu neuen Verschärfungen zu bereiten. Wenn man denn schon Gegenstände verbieten will, mit denen hierzulande die mit Abstand häufigsten vorsätzlichen Körperverletzungen begangen werden, weil "man sie grad zur Hand hat", dann bitte ein Verbot für Bierkrüge auf Volksfesten! Wird sich ein Killer von irgendwelchen Waffengesetzen davon abbringen lassen, sich beim Paten eine Knarre zu besorgen und jemanden umzubringen? Nein. Im Gegenzug werden plötzlich hunderte von neuen Verstößen gegen das Waffengesetz verzeichnet werden, weil harmlose und ahnungslose Leute plötzlich bei einer Polizeikontrolle mit irgendwas ertappt werden, das nach den neuen Regelungen nicht erlaubt ist. Ich kann mir die verabscheuungswürdigen "Straftaten" gut vorstellen, die die Polizei in naher Zukunft registrieren wird. Und dann wird groß gejammert, wie sehr die Verstöße gegen das WaffG zugenommen haben (stimmt...) und wie daraus ein zunehmendes Gewalt- und Bedrohungspotenzial abzuleiten ist (stimmt eben nicht...), die Fallzahlen bestätigten das ja völlig klar und unbestechlich! Und das Volk wird stöhnen und sagen: "oh ja, wie schlimm, Ihr müsst uns mehr verbieten!" Nehmen wir mal an, ich verbiete das Tragen von Einkaufstaschen mit der linken Hand, es zählt ab sofort als Straftat. In der Folge werde ich Tausende von Verstößen gegen dieses Gesetz registrieren und die Kriminalstatistik wird sprunghaft steigen. Dann trete ich mit dieser Statistik vor die Presse und beweise mit ihr, dass die Kriminalität in Deutschland steigt und ich folglich schärfere Gesetze brauche. Klingt bescheuert? Ist aber so. Genau so funktioniert das schon seit Jahren.
 
Und ich leide genauso wenig darunter, beim Einkaufen kein feststehendes Messer bei mir führen zu dürfen, wie ich darunter leide, keinen Granatwerfer aufs Auto montieren zu dürfen.
Auf das Messer kann ich wie gesagt auch gut verzichten allerdings wünsch ich mir manchmal nen Granatwerfer fürs Auto :thumbsup: Vielleicht doch ganz gut das ich keinen habe :rolleyes:
Wenn man denn schon Gegenstände verbieten will, mit denen hierzulande die mit Abstand häufigsten vorsätzlichen Körperverletzungen begangen werden, weil "man sie grad zur Hand hat", dann bitte ein Verbot für Bierkrüge auf Volksfesten!
Wenn man sich mal nen herkömmliches Konzert anguckt auch in kleinerem Rahmen gibts da meist nur plastik Becher.
 
Panzerreiter, stimmt. Nur wenn Du die Politiker auf ein Gesetz aufmerksam machst, das entschärft werden soll, so sagt die Lebenserfahrung, kommt eben nur was noch blödsinnigeres raus ....
 
Seit wann etwa gibt es hierzulande Amokläufe an Schulen? Doch höchst seltsamerweise erst seit der sukzessiven Verschärfung der Waffengesetze. Vor 40 Jahren hatten wir doch damit überhaupt kein Problem, oder? Nach jeder Verschärfung dauerte es nur noch kürzer, bis die nächste Katastrophe kam.
Der Dorfpfarrer hat früher problemlos für mehr Anstand und Sicherheit gesorgt als heute unser riesiges Heer von Polizei und Staatsanwälten. Ganz ohne Verschärfung der Gesetze. Je komplexer und schärfer unsere Gesetze, umso mehr zerfällt die Gesellschaft, um so mehr Probleme haben wir in diesem Land. Warum, bitte, fällt das niemandem auf? Woher kommt diese gruselige Lust der Deutschen, ständig kontrolliert und bestraft werden zu wollen? Warum sind für diese Gesellschaft, dieses Volk, Paragraphen das goldene Kalb, soviel wichtiger als individuelle wie kollektive Vernunft, Ehre und Anstand?
Ad 1: Das war jetzt doch etwas kurz gedacht. In den letzten 40 Jahren ist sehr viel mehr passiert als nur eine Verschärfung von Waffengesetzen. Zunehmende mediale Präsenz, Wertewandel, Strukturwandel in der Gesellschaft, familiäre Umstrukturierungen, etc. Das Ökosystem eines Kindes/Jugendlichen setzt sich aus verschiedenen Mikro- und Makrokosmen zusammen, die seine Einstellung und Entwicklung beeinflussen, sprich diese ist hoch multifaktoriell. Für einen relevanten Zusammenhang zwischen einer Gesetzesverschärfung und einem Amoklauf möchte ich bitte erst die entsprechende Studie mit entsprechender Signifikanz sehen. Ad 2: Der Dorfpfarrer war (zumindest bei meiner Verwandtschaft) ein Diktator, der sich kostenlos durchgefressen hat und allerlei fundamentalistischen Blödsinn vom Stapel gelassen hat, also greift das Argument in meinem Erfahrungsschatz so nicht. Aber das ist ja eine individuelle Einstellung. Aber Deine Argumentation, je schärfer die Gesetze, desto mehr Zerfall in der Gesellschaft kann ich nicht nachvollziehen. Würdest Du das auch von kommunistischen Staaten behaupten? Oder diktatorisch geführten? Im Gegenteil führt eine zunehmende Befreiung von Pflichten zu einem Verfall von Werten. Auch wenn individuelle Entscheidungsfreiheit allgemein als hohes Gut gesehen wird (was sie in gewissem Maße unbestritten ist), hat sie ihre Grenzen dort, wo die Menschen vor lauter "MEINE Freiheit" nicht mehr sehen, wo der Mensch neben ihnen steht. Der ständige Ruf nach individueller Freiheit zieht einen Egoismus nach sich, der seinesgleichen sucht und die Menschen den Blick für das Kollektiv, die Gemeinschaft, verlieren lässt. Und da stimme ich Dir zu: der kollektive Anstand, Ehre und Vernunft sollten wieder mehr Gewicht erhalten.
Wenn man denn schon Gegenstände verbieten will, mit denen hierzulande die mit Abstand häufigsten vorsätzlichen Körperverletzungen begangen werden, weil "man sie grad zur Hand hat", dann bitte ein Verbot für Bierkrüge auf Volksfesten!
Volle Zustimmung! Wer einmal einen offenen Schädel aufgrund einer Maßkrugschlägerei gesehen hat, der würde dieses Anliegen sofort unterstützen! Ode wer die unzählbaren Schnittwunden, die tagtäglich ins BRK schwirren, kennt. Ob´s einem persönlich schmeckt oder nicht, ich bin eindeutig für die Einführung von Plastik-Krügen auf dem Oktoberfest.
 
Für einen relevanten Zusammenhang zwischen einer Gesetzesverschärfung und einem Amoklauf möchte ich bitte erst die entsprechende Studie mit entsprechender Signifikanz sehen.
Waffengleichheit! Gleiche Belegpflicht für beide Seiten. Kurz: Ich auch! Und zwar von genau jenen, die nach jedem Amoklauf oder jeder spektakulären Straftat reflexartig nach einer Gesetzesverschärfung rufen.
In den letzten 40 Jahren ist sehr viel mehr passiert als nur eine Verschärfung von Waffengesetzen. Zunehmende mediale Präsenz, Wertewandel, Strukturwandel in der Gesellschaft, familiäre Umstrukturierungen, etc. Das Ökosystem eines Kindes/Jugendlichen setzt sich aus verschiedenen Mikro- und Makrokosmen zusammen, die seine Einstellung und Entwicklung beeinflussen, sprich diese ist hoch multifaktoriell.
Völlig korrekt. (Mit einer kleinen Einschränkung: Streng genommen nicht Öko- sondern Soziosystem. Als Biologe graust mich die Verwendung biologischer Fachbegriffe durch Soziologen mitunter) Und genau deshalb frage ich mich, weshalb man meint, der Problematik all dieser Faktoren mit der Verschärfung von Gesetzen zu ganz anderen Themenbreichen begegnen zu können, anstatt sich über die einzelnen Faktoren Gedanken zu machen. Man behandelt nicht Ursachen, sondern Symptome. Wenn man schon argumentiert, dass man ein Volk als Ganzes nur mit (verschärften) Gesetzen zu einem vernünftigen, weitgehend (grabes-?)friedvollen Zusammenleben zwingen kann - einer These, der ich persönlich vehement widersprechen möchte und einer Gesellschaft, die tatsächlich nur so zu funktionieren imstande ist, der ich mich entziehen möchte, was aber nach unserer Gesetzeslage leider nur durch Selbstmord möglich wäre - warum dann nicht konsequent mit diesen Gesetzen auf die wahren Ursachen zielen?
Würdest Du das auch von kommunistischen Staaten behaupten?
Ja.
Oder diktatorisch geführten?
Ja.
Im Gegenteil führt eine zunehmende Befreiung von Pflichten zu einem Verfall von Werten.
Sag ich doch. Die Befreiung vom Selberdenken führt zum Verfall ethischer Werte gleichwie Eigenverantwortung. "Das hat doch alles der Staat geregelt, wenn's legal ist, kann ich's machen". Unser Exbundespräsident mag stellenweise ein eigenartiger Mensch gewesen sein, aber er hat - wenn auch in einem auf delikate Weise anderen Zusammenhang - in der Dämmerung seiner Amtszeit einige wahre Worte gesagt, etwa: "Nicht alles, was juristisch legal ist, ist auch moralisch einwandfrei". Ich sekundiere...
Auch wenn individuelle Entscheidungsfreiheit allgemein als hohes Gut gesehen wird (was sie in gewissem Maße unbestritten ist), hat sie ihre Grenzen dort, wo die Menschen vor lauter "MEINE Freiheit" nicht mehr sehen, wo der Mensch neben ihnen steht. Der ständige Ruf nach individueller Freiheit zieht einen Egoismus nach sich, der seinesgleichen sucht und die Menschen den Blick für das Kollektiv, die Gemeinschaft, verlieren lässt.
Brisante These. Mir ist da eine Regierungs- nebst Gesellschaftsform bekannt, in der, es ist noch gar nicht so lange her, etwa 70 Jahre, durch eine massive Bevormundung, Regelung und Überwachung von Seiten des Staates, die Menschen erst so richtig zu echter Nächstenliebe, Zusammenhalt und gegenseitiger Achtung gebacht worden waren. Ethische Werte und Moral wurden damals zu einem nachhaltigen Vorbild für die freie Welt... [Definition Ironie laut Brockhaus: "Eine meist spöttische Äußerung, die mit verstelltem Ernst das Gegenteil von dem meint, was sie sagt"] Was man damals sehr schön gesehen hat: 1. Die Gesellschaft will keine Wahrheiten, sie will Feindbilder. Gib sie ihr per Gesetz und sie wird erst so richtig enthemmt. Der Staat hat's ja erlaubt. Kriminalisiere Andersdenkende per Gesetz und das Volk wird sie dir, linientreu, an den Galgen liefern. Alles perfekt legal, brave Bürger... 2. Nicht die Widersprüchler können die größte Gefahr darstellen, eher die Gesetzestreuen. Und am gefährlichsten ist am Ende die Ordnungsmacht selbst. Nicht nur das völlige Fehlen staatlicher Kontrolle kann Dämme brechen lassen, sondern auch die Übertreibung staatlicher Kontrolle.
Und solange das Gros der Menschheit nicht in der Lage ist, vernunftgeleitet zu handeln, habe ich lieber das eine oder andere verschärfte Gesetz als einen Haufen unberechenbarer Idioten,
Vergiss nicht, dass wir in einer Demokratie leben. Politik wird auf den Druck der Masse gemacht, Gesetze zwangsläufig auch. Diese Masse ist aber, wie Du selbst sagst und wobei ich Dir völlig zustimme, nennen wir es mal: intellektuell einfach strukturiert mit der Tendenz zur Ignoranz und dem Wunsch nach einfachen Lösungen. Kurz: Genau der Haufen unberechenbarer Idioten, vor denen Du Angst hast, macht mehr oder weniger die Gesetze, nach denen Du lebst. Paradox, oder?
Panzerreiter, stimmt. Nur wenn Du die Politiker auf ein Gesetz aufmerksam machst, das entschärft werden soll, so sagt die Lebenserfahrung, kommt eben nur was noch blödsinnigeres raus ....
Da muss ich uneingeschränkt zustimmen. Was aber, das zeigt ebenfalls die Lebenserfahrung, nicht nur für Ent- sondern eben auch für Verschärfungen gilt. Und genau deshalb sollten Verschärfungen nicht leichtfertig aus einer momentanen kollektiven Erregung heraus beschlossen werden. Denn den Mist, der dabei herauskommt, tragen wir Jahrzehnte, wenn nicht sogar Generationen lang mit uns herum. Um nicht missverstanden zu werden: Es geht mir gar nicht um dieses eine Detail in diesem einen Gesetz. Es geht mir darum, dass diese Gesellschaft, in der ich lebe (und die mir mittlerweile ob ihrer kollektiven Doofheit eigentlich gestohlen bleiben kann) dieses Land, in dem ich lebe (das ist mein Problem: Ich liebe meine Heimat, aber nicht notwendigerweise die Leute, die darin leben. Ich habe aber 40 Jahre gebraucht, das zu erkennen) mit ihrer Fixiertheit auf die vermeintlich allseligmachende staatliche Kontrolle übersehen hat, dass diese inzwischen eklatant kontraproduktive Effekte zu zeigen beginnt. Beschrieben wie oben: Man überlegt beim Zusammenleben mit seinen Mitmenschen nicht mehr, ob etwas anständig ist, sondern ob etwas juristisch legal ist. Darf man Leute bescheißen? Ja, wenn ein bestimmter Wortlaut und eine bestimmte Schriftgröße verwendet werden. Analog zu unserem aktuell disktuierten Gesetz: Darf ich Messer mit mir rumschleppen? Ja, wenn die Machart soundso und die Klingenlänge soundso ist. Das soll Sicherheit bringen? Ich leg Dich auch mit der Nagelfeile um, wenn's sein muss. Den Dominik Brunner haben sie mit dem Schlüsselbund erschlagen, die haben nicht mal eine Nagelfeile gebraucht. Nicht was ich rumtrage ist wichtig, sondern wer es rumträgt und zu welchem Zweck! Keine aufmunitionierten Maschinengewehre, klar, kein Thema, aber wie kann man die Gefahr, die von scharfen Sachen ausgeht, an konstruktiven Merkmalen festmachen? Wie kann man überhaupt, selbst bei minimalen Hirneinsatz, sich durch solcherart undurchdachte Gesetze sicherer fühlen? Die machen die Welt nicht sicherer, sie vermitteln nur das trügerische Gefühl der Sicherheit, was im Übrigen genau das ist, was sie meiner konspirativen Meinung nach auch machen sollen: Das Volk beruhigen und den Staat als den besorgten Beschützer dastehen lassen. Ist er nicht, er ist selbst völlig planfrei, was man da machen kann, die Wähler sollen es bloß nicht merken. Ich habe nicht Angst vor Idioten, sondern vor Idioten, die ihre Rechte kennen! Denn gegen die darf ich mich nicht wehren. Der Staat und sein Justizsystem sind schon lange zum Erfüllungsgehilfen der Idioten geworden. Ich lehne keine Gesetze ab, ich lehne Gesetze ab, die schneller geändert (meist verschärft) werden, als man sie auswendig lernen kann. Ich lehne Gesetze ab, die so komplex und widersprüchlich geworden sind, dass nicht mal mehr die juristische Elite Deutschlands, die Verfassungsrichter einstimmig durchblicken. Ich lehne Gesetze ab, nach denen ich mit dem Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" gerichtet werde, obwohl ich diese unüberschaubare Masse an Gesetzen gar nicht alle kennen kann. Und ich lehne einen Staat ab, der sich selbst immer mehr aus der gesetzlichen Verantwortung, die er seinen Bürgern auferlegt, herausmogelt. Ich darf keinen Rufmord begehen? Warum darf es dann ein Staatsanwalt? Ich darf niemandem Gewalt androhen? Warum werden dann Polizisten, die das tun, befördert? Vor dem Gericht sind alle gleich? Warum hat meine Aussage dann keinen Bestand gegen die Aussage eines Polizisten? Ich darf niemandem ohne Grund nachspionieren? Warum darf es dann der Staat? Ich darf niemanden anonym und vermummt vermöbeln? Warum darf es dann die Polizei? etcetera, pp. Diese bedenkliche Attitüde unseres "Beschützers" ist es, die mir in Verbindung mit Gesetzesverschärfungen am Fließband, himmelangst werden lässt. Und deshalb bin ich prinzipiell gegen alle und jede weitere Gesetzesverschärfung, die nur den Bürger, aber nicht den Staat selbst betreffen, bis der Staat sich wieder auf seine Primärtugenden besinnt, die er vor allem anderen vorzuleben und zu erfüllen geschworen hat: - Vernunft - Ehrlichkeit - Selbstkritik - Moral Erst wenn er das wieder gelernt hat, darf er wieder an Gesetzen rumdoktern.
 
@Hjalmar:
@Eilika: Warum gilt das dann denn nicht für Länder wie die Schweiz oder Schweden? Grossbrittannien hat ein sehr restriktives Waffenrecht, trotzdem gibt es dort immer mehr und mehr Gewalt mit illegalen Waffen.
In der Schweiz ist schon seit längerem eine Änderung des Waffengesetzes zur Diskussion, spätestens seit vor ein paar Jahren innerhalb kurzer Zeit einige kleinere Amokläufe mit dem legendären Schweizer Sturmgewehr, das jeder Armeedienst leistende Schweizer bei sich im Kleiderschrank herumstehen hat, gemacht wurden. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis auch in der Schweiz eine grössere Entwaffnung stattfinden wird, mindestens die Dauer eines Ganges dieses Gesetzesänderungsvorschlages durch 2 Kammern, dann noch die von Gesetzes wegen zu stellende Zeit zur Unterschriftensammlung für das Abstimmungsreferendums und schlussendlich der Gang vors Volk, sprich die Volksabstimmung über die Annahme des neues Gesetzesvorschlags oder das Referendum. Puhhh, was für ein Satz :) Aber genau so lange wie dieser Satz, so lange dauert es bis so eine wichtige Änderung vor das Volk kommt. Im Schnitt 2 - 5 Jahr können da mal locker drauf gehen. 8o
 
Für einen relevanten Zusammenhang zwischen einer Gesetzesverschärfung und einem Amoklauf möchte ich bitte erst die entsprechende Studie mit entsprechender Signifikanz sehen. Waffengleichheit! Gleiche Belegpflicht für beide Seiten. Kurz: Ich auch! Und zwar von genau jenen, die nach jedem Amoklauf oder jeder spektakulären Straftat reflexartig nach einer Gesetzesverschärfung rufen.
Siehst Du, hab ich was zum Suchen ;-)
Völlig korrekt. (Mit einer kleinen Einschränkung: Streng genommen nicht Öko- sondern Soziosystem. Als Biologe graust mich die Verwendung biologischer Fachbegriffe durch Soziologen mitunter)
Widerspruch. Ich studiere auch Biologie (wenn auch "nur" als LA) und der Begriff "Ökosystem eines Menschen" ist seit Herbert Gudjons ein anerkannter Fachbegriff der Pädagogik. Immerhin kommt "Öko-" vom griech. "oikos", "Haus" und ist daher legitim auch in diesem Zusammenhang einzusetzen. Aber ich weiß genau, was Du meinst, ich habe im ersten Seminar zu diesem Thema auch erst mal skeptisch geschaut.
Brisante These. Mir ist da eine Regierungs- nebst Gesellschaftsform bekannt, in der, es ist noch gar nicht so lange her, etwa 70 Jahre, durch eine massive Bevormundung, Regelung und Überwachung von Seiten des Staates, die Menschen erst so richtig zu echter Nächstenliebe, Zusammenhalt und gegenseitiger Achtung gebacht worden waren. Ethische Werte und Moral wurden damals zu einem nachhaltigen Vorbild für die freie Welt... [Definition Ironie laut Brockhaus: "Eine meist spöttische Äußerung, die mit verstelltem Ernst das Gegenteil von dem meint, was sie sagt"]
Diesen Vergleich habe ich absichtlich nicht gebracht, aber der Gedanke kam mir auch schon. Allerdings muss ich da auch meine Oma zitieren, die einmal meinte "Mei, des war scho schlimm mit dem Krieg, aber anfangs war ja aa net ois schlecht, was der g´macht hat. Dass des amoi so werd, ham mir ja net g´ahnt." Damit meinte sie, dass die Werte wie Familie, AChtung vor dem Nächsten etc. zunächst eine große Rolle in seiner Politik spielten, dann aber in einem unermeßlichen Chaos und nicht zu entschuldigenden Weise in eine destruktive und menschenverachtende Richtung gedriftet ist.
Was man damals sehr schön gesehen hat: 1. Die Gesellschaft will keine Wahrheiten, sie will Feindbilder. Gib sie ihr per Gesetz und sie wird erst so richtig enthemmt. Der Staat hat's ja erlaubt. Kriminalisiere Andersdenkende per Gesetz und das Volk wird sie dir, linientreu, an den Galgen liefern. Alles perfekt legal, brave Bürger... 2. Nicht die Widersprüchler können die größte Gefahr darstellen, eher die Gesetzestreuen. Und am gefährlichsten ist am Ende die Ordnungsmacht selbst. Nicht nur das völlige Fehlen staatlicher Kontrolle kann Dämme brechen lassen, sondern auch die Übertreibung staatlicher Kontrolle.
Gebe ich Dir mit einer Einschränkung Recht: Heutzutage habe ich oft das subjektive Gefühl, dass viele erst mal um des Dagegen-sein-Willens dagegen sind und dann erst überlegen, wieso sie eigentlich diese Meinung vertreten wollen.
Vergiss nicht, dass wir in einer Demokratie leben. Politik wird auf den Druck der Masse gemacht, Gesetze zwangsläufig auch. Diese Masse ist aber, wie Du selbst sagst und wobei ich Dir völlig zustimme, nennen wir es mal: intellektuell einfach strukturiert mit der Tendenz zur Ignoranz und dem Wunsch nach einfachen Lösungen. Kurz: Genau der Haufen unberechenbarer Idioten, vor denen Du Angst hast, macht mehr oder weniger die Gesetze, nach denen Du lebst. Paradox, oder?
Schön wär´s. Aber genau genommen leben wir in einer Parteiendiktatur, bei der wir alle 4 Jahre zwischen Pest und Cholera wählen dürfen.
Es geht mir darum, dass diese Gesellschaft, in der ich lebe (und die mir mittlerweile ob ihrer kollektiven Doofheit eigentlich gestohlen bleiben kann) dieses Land, in dem ich lebe (das ist mein Problem: Ich liebe meine Heimat, aber nicht notwendigerweise die Leute, die darin leben. Ich habe aber 40 Jahre gebraucht, das zu erkennen) mit ihrer Fixiertheit auf die vermeintlich allseligmachende staatliche Kontrolle übersehen hat, dass diese inzwischen eklatant kontraproduktive Effekte zu zeigen beginnt. Beschrieben wie oben: Man überlegt beim Zusammenleben mit seinen Mitmenschen nicht mehr, ob etwas anständig ist, sondern ob etwas juristisch legal ist. Darf man Leute bescheißen? Ja, wenn ein bestimmter Wortlaut und eine bestimmte Schriftgröße verwendet werden.
So schnell kann´s gehen: da gehe ich mit Dir konform. Ich sehe nur andere Konsequenzen. Wenn die Eltern nicht selbst ständig versuchen würden, mit allen Mitteln Recht zu haben (übertriebener Beschützerinstinkt, das Kind ist nie schuld, alle anderen sind böse), würden unsere nachfolgenden Generationen automatisch erst mal von klein auf anständige Werte vermittelt bekommen. Statt dessen sind die Kleinen es gewohnt, dass sie ja eh immer Recht haben und mit allen Mitteln ihren Willen durchsetzen können (da wird schnell mal die Schule verklagt, auch wenn der Verweis zu Recht wegen Fehlbetragens war). Ich finde, auch wenn meine Aussage natürlich pauschalisiert ist, dass hier der Hase im Pfeffer begraben liegt. Was in der Kindheit fehlt, kann man als Erwachsener nur schwer wieder aufholen.
Ich habe nicht Angst vor Idioten, sondern vor Idioten, die ihre Rechte kennen! Denn gegen die darf ich mich nicht wehren. Der Staat und sein Justizsystem sind schon lange zum Erfüllungsgehilfen der Idioten geworden. Ich lehne keine Gesetze ab, ich lehne Gesetze ab, die schneller geändert (meist verschärft) werden, als man sie auswendig lernen kann. Ich lehne Gesetze ab, die so komplex und widersprüchlich geworden sind, dass nicht mal mehr die juristische Elite Deutschlands, die Verfassungsrichter einstimmig durchblicken. Ich lehne Gesetze ab, nach denen ich mit dem Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" gerichtet werde, obwohl ich diese unüberschaubare Masse an Gesetzen gar nicht alle kennen kann.
Auch hier: volle Zustimmung (bis auf die Unwissenheit, leider zeigt die Erfahrung, dass nur ein geringer Prozentsatz WIRKLICH das entsprechende Gesetz nicht kennt, meist wollen sich die meisten einfach herausreden und ungeschoren davon kommen und erzählen einem die Story vom toten Hund).
Und deshalb bin ich prinzipiell gegen alle und jede weitere Gesetzesverschärfung, die nur den Bürger, aber nicht den Staat selbst betreffen, bis der Staat sich wieder auf seine Primärtugenden besinnt, die er vor allem anderen vorzuleben und zu erfüllen geschworen hat: - Vernunft - Ehrlichkeit - Selbstkritik - Moral
:thumbsup: Solange die Bürger nciht darauf warten, dass es ihnen ein Staat vorlebt, sondern sich wieder selbst auf diese Werte besinnen.
 
Ob die Diskussion auch so "Ausarten" würde wenn es um eine Abstimmung zur Einführung von Volksendscheit auf Bundesebene gehen würde :D Wenn es diese geben würde,hätten wir "diese" vielleicht garnicht,vergesst dabei das Abstimmen nicht ;) . Gruß Maik
 
Gab es nicht vor etlichen Monaten in der schweiz ein Volksbegehren zur Abschaffung der Praxis "Waffe zu hause"??? Das ist meines Wissens gescheitert... dabei fanden wohl etliche Familiendramen/ Selbstmorde mit genau diesen Waffen statt. Die Schweizer scheinen da nicht so hysterisch zu sein, wie manche Deutsche. "Die Menschen sind gut, nur die Leut´s sind schlecht" Karl Valentin
 

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