Panzerreiter
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Zur Spatha: Die Griffpartie, die ich da rausschauen sehe, sieht 100 pro karolingisch aus. Die passt also vorzüglich. Was mich eher aufmerksam werden lässt, ist die Scheide. Zum einen der Riemendurchzug / Bügel. Ich bin selber der Ansicht, dass wegen experimentell erwiesenem Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen die "typische" karolingische Trageweise mit Riemenverteiler eher zeremonieller Natur gewesen sein könnte. Für den Alltagsgebrauch erscheint mir eine "klassische" Trageweise, senkrecht hängend mit Schultergurt und klassischem Riemendurchzug (wie an Deiner Scheide zu sehen) schlicht einfacher und praktikabler. Nur: Die spärliche Quellenlage zur Trageweise karolingischer Schwerter lässt diese Meinung eben das bleiben, was sie ist: Meine Meinung. Mir sind jetzt keine karolingerzeitlichen Funde zu diesen Bügeln bekannt. Ebenso das Ortband / Ortblech. Ich ärgere mich selber über die Abnutzung der Spitze meines Lederbezugs der Scheide und habe mir schon öfter überlegt, einfach zum Schutz ein Ortblech anzubringen. Vollkommen schmucklos, genau wie Deines. Wieder die Beleglage: Nach dem, was man von den spärlichen Quellen schließen kann, waren karolingische Scheiden ein Extrem an Schmucklosigkeit. Null, wirklich Null Beschläge. Jedenfalls nichts metallenes. Keine Scheidenmundbleche, keine Scheidenrandbeschläge, auch keine Ortbleche. Alles merowingisch. Wenn Du da etwas weißt, das ich nicht weiß, her damit.