Karolinger stand 2015

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Zur Spatha: Die Griffpartie, die ich da rausschauen sehe, sieht 100 pro karolingisch aus. Die passt also vorzüglich. Was mich eher aufmerksam werden lässt, ist die Scheide. Zum einen der Riemendurchzug / Bügel. Ich bin selber der Ansicht, dass wegen experimentell erwiesenem Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen die "typische" karolingische Trageweise mit Riemenverteiler eher zeremonieller Natur gewesen sein könnte. Für den Alltagsgebrauch erscheint mir eine "klassische" Trageweise, senkrecht hängend mit Schultergurt und klassischem Riemendurchzug (wie an Deiner Scheide zu sehen) schlicht einfacher und praktikabler. Nur: Die spärliche Quellenlage zur Trageweise karolingischer Schwerter lässt diese Meinung eben das bleiben, was sie ist: Meine Meinung. Mir sind jetzt keine karolingerzeitlichen Funde zu diesen Bügeln bekannt. Ebenso das Ortband / Ortblech. Ich ärgere mich selber über die Abnutzung der Spitze meines Lederbezugs der Scheide und habe mir schon öfter überlegt, einfach zum Schutz ein Ortblech anzubringen. Vollkommen schmucklos, genau wie Deines. Wieder die Beleglage: Nach dem, was man von den spärlichen Quellen schließen kann, waren karolingische Scheiden ein Extrem an Schmucklosigkeit. Null, wirklich Null Beschläge. Jedenfalls nichts metallenes. Keine Scheidenmundbleche, keine Scheidenrandbeschläge, auch keine Ortbleche. Alles merowingisch. Wenn Du da etwas weißt, das ich nicht weiß, her damit.
 
Die Spatha hattest du im Herbst bereits in der Hand ...
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Quelle Mainzer Zentralmuseum
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Die Scheide ist derzeit eine Behelfs Lösung, da mir im Moment das nötige Kleingeld für Beschläge der neuen Scheide fehlen... Die Richtige Scheide ist bereits fertig, das ganze wird wie bei den Psalter Bildern in schlichtem weiß gehalten. Die Beschläge sollen dann nach Fundlage aus Silber mit Feuervergoldung gemacht werden.
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Quelle: Stuttgarter Psalter Für die Aufhängung schwebt mir die Idee von Marcus im Kopf rum die ich gerne so versuchen möchte umzusetzen
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Quelle Tribur Skizze einer möglichen Abwandlung der Rekonstruktion von Košta – Hošek, bei der versucht wurde deren Fehler auszumerzen Letztendlich scheitert es aber wie gesagt an den Beschlägen, mangels nötigem Kleingeld. Hier schweben mir gedanklich solche vor... 10352724_1439115723012416_562621966_n by Jürgen Lenderski, auf Flickr 1932065_1405995306324458_1071060327_n by Jürgen Lenderski, auf Flickr 1899161_1405995312991124_780376387_n by Jürgen Lenderski, auf Flickr 1781315_1405995319657790_1978134346_n by Jürgen Lenderski, auf Flickr 1624244_1405995309657791_1612566037_n by Jürgen Lenderski, auf Flickr Quelle: Ausstellungskatalog die Macht des Silbers Was die Verzierung der Scheide angeht, also Ordband/Ortblech tendiere ich wiederum dagegen, und möchte diese bei der neuen weg lassen. Ich möchte nur das auf der Scheide die Linien/Verstrebungen wie auf der Abbildungen des Stuttgarter, sichtbar sind. Ob das ganze nun Praktikabel ist, wird sich zeigen...
 
Im Grunde läuft aber alles auf zwei Versionen der Scheide hinaus, die erste werde ich weiterhin zu einem einfacherem Petersen typ H Schwert nutzen ...
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und das zweite soll halt die etwas Prunkvollere Version passend zum Geibig Typ 4 werden.
 
Du magst diesen Waldweg, gelle? Nachdem auf dem Bild der Rock enger aussieht als der Grütel, der ihn halten soll, sei mir die Frage gestattet: Funzt das Patent jetzt tatsächlich?
 
Ja liegt um die Ecke und ist prima geeignet für schnell mal ein paar Bilder knipsen :rolleyes: Nicht so wie den kleinen See am Steinbruch den ich da noch habe. Wie gesagt, es ist nur das Frontteil fertig, das hintere Stück und die zwei Seitenkeile müssen noch gemacht werden... Ich konnte halt gerade nicht abwarten bis alles fertig ist :schaem Aber nach meinem ersten Eindruck... Das Frontstück ist schon recht schwer, und wenn die Last nur auf der Hüfte liegt, ist es schon recht unangenehm, der obere Riemen bringt doch schon merklich Entlastung und ein besseres Haltegefühl. Wie es dann ausschaut wenn alles fertig ist bleibt noch abzuwarten.
 
Wie der nette Herr im Stuttgarter Psalter braucht es vielleicht tatsächlich ein kleine Bierbäuchlein und etwas Speck auf den Hüften, damit es ordentlich sitzt. Trotzdem seltsam, warum "man" nicht die klassische Hosenträgervariante gewählt hat ; irgendwo muss da noch ein tieferer Sinn dahinterstehen. Schwertgurt über Schulter war ja bekannt, warum also nicht für den Schuppenrock, ähm Röckchen.
 
Trotzdem seltsam, warum "man" nicht die klassische Hosenträgervariante gewählt hat ; irgendwo muss da noch ein tieferer Sinn dahinterstehen.
Dazu hätte ich eine mögliche Erklärung: Das Oberteil drückt ja ohnehin schon recht auf die Schultern, das weiß ich verbindlich. Wenn man nun unter dieses drückende Oberteil auch noch Hosenträgerriemen setzt, die noch mal was halten, zusätzlich drücken und vom Oberteil auch noch auf die Schulter gepresst werden, kann das auf ebenjenen Schultern sehr unangenehm werden. Das setzt natürlich voraus, dass der Rock intentional zusammen mit dem Oberteil verwendet wird; warum der betreffende Herr im Psalter den Rock ohne Oberteil trägt, kann uns wohl nur er selbst erklären.
 
Als ich das "Röckchen" sah, hielt ich dessen Machart für ziemlich clever. Mann hat Schutz für wichtige Körperteile, die man mit dem Schild vielleicht nicht immer gut abgeschirmt bekommt, spart Gewicht durch weglassen von Rüstungsteilen, wo man den Schild eh gut vor halten kann, und schränkt die Beweglichkeit der Schultern nicht ein. Nur so als eingeworfener Gedanke ohne Hintergrundwissen.
 
Mich erinnert das an den Hüftgurt an großen Rucksäcken. Der ist ja ebenfalls sehr entlastend, das Gewicht hängt dann eher auf den Hüften als an den Schultern. Andererseits wäre da ein fester Bund eigentlich zielführender. Oder zumindest ein tiefer sitzender Haltegurt. Ich stelle mir vor, dass das dort oben doch eher dieAtmung behindert, besonders im Kampf!?
 
Wenn der Gurt in der richtigen Position sitzt, behindert er gar nicht. Zu weit oben schränkt er allerdings die Atmung ein, das stimmt. Ich kann mir auch vorstellen das wenn ein gewisser Bauchansatz fehlt, er doch eher zum rutschen neigt, aber dem ist bei mir ja nicht so :whistling:
 
Mann hat Schutz für wichtige Körperteile, die man mit dem Schild vielleicht nicht immer gut abgeschirmt bekommt, spart Gewicht durch weglassen von Rüstungsteilen, wo man den Schild eh gut vor halten kann, und schränkt die Beweglichkeit der Schultern nicht ein.
Aber genau damit habe ich ein Problem: 1. Der Rock schränkt die Spreizfähigkeit der Beine ein, solange er nicht geschlitzt ist, was der betreffende Rock ja nicht zu sein scheint. Einen wirklichen Ausfallschritt dürfte man damit nicht machen können. (Sky? praktische Erfahrungen?) Beinlinge wären da besser geeignet (Sind auf einem anderen Bild im Stutgarter auch zu sehen, interessanterweise in Verbindung mit einem langen Rock:)
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(Quelle: Würrtembergisches Landesmuseum Stuttgart, digitale Sammlung) 2. Die Gewichtsbilanz ist nicht wirklich optimal, denn der Rock schützt toten Raum zwischen den Beinen, der eigentlich nicht unbedingt geschützt werden muss. Wenn da ein Pfeil durchfliegen will, soll er doch. Wäre der Rock kürzer, nur als Hüftschutz, für den Allerwertesten nebst den Höllenglocken, machte er Sinn, aber bis zu den Knien runter - ich weiß nicht. Gut, er ist auf jeden Fall leichter zu bauen als eine Hose/Beinlinge. Außerdem ist eine komplette Rüstung, die von den Schultern bis runter zu den Oberschenkeln geht, so wie meine, am Stück sakkrisch schwer. DEshalb bin ich ja auch an der zweigeteilten Version so interessiert. Wenn nur der Torso auf den Schultern liegt und das Gewicht des Rockteils irgendwo anders hin verlagert werden kann, macht das schon Sinn.
 
Im Moment schränkt er überhaupt noch nicht ein, da es wie gesagt nur ein Frontteil ist, ich habe aber gemerkt das wenn das hintere Teil noch mit dazu kommt und zusammengefügt wird, ist die Bewegung merklich eingeschränkt. Dies versuche ich gerade mit hinzufügen von seitlichen keilen etwas zu verbessern. Eine geschlitzte Version ist ggf. noch in Planung. Die Idee mit der Hose finde ich auch noch ganz lustig, würde ich ggf. auch mal in angriff nehmen. Hätte da eine lange Lederhose die ich eh nicht mehr brauche :rolleyes: Aber ich weiß nicht ob der Schuppentyp den ich bei dem Rock verwendet habe, so geeignet für eine Hose ist. Aber zuerst möchte ich das Röckchen komplett fertig bekommen :/
 
Der Rock in Panzerreiters Bild sieht aus, als ob der gewickelt wäre, über dem rechten Bein ist ein deutlicher Schatten.
 
Ist er, denke ich nicht. Hier noch mal vergrößert im Detail:
Schuppenrock%2BDetail.jpg
 

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