Kleid mit Keilen

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Ich hab früher immer mit Belegen für den Halsauschnitt gearbeitet, inzwischen mache ich überall nur noch einen einfachen Rollsaum. Auch bei Ausschnitten mit Schlitz. Wenn man "eng" genug näht franst, zumindest meiner Erfahrung nach, auch nichts aus. Belege sind natürlich stabiler, vor allem wenn man noch eine Fiebel am Halsausschnitt anbringen möchte.
 
Danke, dann werde ich es auch mal mit einem Rollsaum versuchen. Welchen Wollfaden benutzt du denn zum Nähen? Ich habe nämlich bislang nur Sockenwolle und die ist ja recht ****. LG Ylva
 
Ich nähe alles mit einem naturfarbenen unverzwirnten Leinengarn, auch die Wollstoffe. Davon habe ich halt eine Menge, deshalb wird es auch benutzt... ;)
 
Schau mal bei www.wollstoff.de da hab ich mir mal ein paar Röllchen pflanzengefärbtes Wollgarn gekauft, womit ich die wolligen Teile vernähe. Hält bisher gut :D
 
Wenn Du noch ein längeres Reststück übrig hast, kannst Du auch einzelne Fäden rausziehen und als Nähgarn verwenden. Ich verwende den Faden immer doppelt, er ist dann stabiler und reißt nicht so leicht. Und Farbabweichungen gibt´s auch nicht. vg Thordis
 
Ich nähe auch keine Belege mehr an Halsausschnitte, außer es sind Besätze, d.h. sie liegen dann außen. Aber das kommt bei deiner Darstellung ja nicht in Frage. Aber auch da nähe ich sämtliche Säume mit umgelegter Schnittkante überwwendlich fest. Beim Halsloch nehme ich da inzwischen nur noch ca. 0,5 - 0,7 cm an Nahtzugabe, die umgeschlagen und festgenäht wird. Genauso wird auch der Schlitz nur schmal eingeschlagen und überwendlich vernäht. Belege kommen eigentlich auch nur bei solchen Kleidungstücken vor, wo noch ein Innenfutter angenäht wird. Zumindest ist das bislang mein Wissensstand...
 
Also Belege im Modernen Stil gibt es definitiv NICHT fürs - Sybelle hatte letzte Woche in Friesach ein langes Gespräch mit Katrin Kania. Varianten: Überwendlingsstich durch einschlagen des Saums z.b.; beim Elisabethkleid gibt es (und nur dort) auch die Variante mit Vorstich an der äußeren Kante und bei der "hässlichen" Kante wird ein Wollfaden mit einem Überwendlingsstich befestigt, um die Kante zu schützen. Oder der Punktstich als teuerste und aufwendigste Variante :)
 
Klärt mich doch mal auf, bitte: Sind Belege das gleiche wie Besätze? :wacko:
 
Also Belege kenn ich zur Verstärkung aus Vlies und werden innen angebracht. Ein Besatz wahlweise aus Wollstoff, Leinen etc. kommt außen drauf...hat den selben Zweck und wertet optisch auch auf. Hat der Nähanfänger Recht die Damen ??
 
Ja soweit schon. :thumbsup: Aber ein Beleg muss m.E. nicht unbedingt aus Vlies sein. Kann auch aus dem gleichen Stoff gemacht sein wie der Rest des Kleidungsstückes.
 
Hmmm, dann muss man das ja so formulieren: Ein Kleid mit Beleg ist ohne Beleg! :whistling: Marled
 
Wegen Garn: Faustregel: Leinenstoff mit Leinenfaden, Seidenstoff mit Seidenfaden, Wollstoff mit Wollfaden - hab dafür selbstgesponnenes Wollgarn bzw. gut eignet sich auch Stopfwolle von der Feinheit ;) Nahtart wird ans Material angepasst, und auch an die Absicht die mit der Naht verfolgt wird - ob Dekoration/hübsch oder reißfest da Zug aushalten muss etc.!
 
Also Belege im Modernen Stil gibt es definitiv NICHT
Dem stimme ich im großen und Ganzen zu, Aber bei den Haithabufunden wird von Belegen geredet im zusammenhang mit gefütterten Kleidungsstücken, wie z.B. dem Klappenrock, wo das Innenfutter an ebensolchen Belege angenäht wurde. Nur das dort die Nähweise eine andere war. Ich meine, das erst die Kanten umgenäht wurden, und der Beleg an die Saumkante angenäht wurde. Heutzuage werden bei den modernen Kleidungsstücken die Beläge rechts auf rechts genäht (also auf der Kleideraussenseite) und dann nach innen gewendet, so das die Naht innen verdeckt liegt. @ Firiel
Oder der Punktstich als teuerste und aufwendigste Variante
nur zum kurzen Verständnis: was verstehst du unter dem Punktstich?
 
das ist eine Art Vorstich, wird jedoch wirklich so fein gearbeitet dass er punktartig vorne und hinten aussieht, sprich im Stoff beinahe völlig verschwindet und ne Heidenarbeit ist, weil er natürlich nur extrem langsam von Statten geht...werd gucken dass, sobald meine Kamera geladen ist, ich die Bilder von Sybelles Probetuch mal online stelle (Sybelle, hoffe das geht in Ordnung?) zum Thema Belege noch: Stichwort Stoffverschwendung ^^ wieso neu was an Stoff nehmen, wenn man das ganze auch Stoffsparend versäubern kann? ;)
 
zum Thema Belege noch: Stichwort Stoffverschwendung ^^ wieso neu was an Stoff nehmen, wenn man das ganze auch Stoffsparend versäubern kann? ;)
Stimmt schon irgendwie, aber meist bleibt beim Zuschnitt, auch bei schmalen Stoffbahnen, an den Seiten immer noch was an Stoff übrig, das dann verwendet werden kann. Und man muß ja nicht immer alles längs zur Webkante, sprich Fadenlauf, herausschneiden. Es geht meist auch quer dazu oder besser gesagt, parallel, so das es dann im Verlauf des Schußfadens verläuft. Und wenn ich inzwischen eines bemerkt habe, Stoffsparend wurde zwar einerseits gearbeitet, aber schon im 9./10. Jh. wurden die Zuschnitte aufwendiger. Ich denke da natürlich an Haithabu, wo es runde Armlöcher gab, Ärmel mit Armkugel, Kleidungsstücke, die auf Figur geschnitten wurden, so wie es aussieht, und nicht nur mit Hilfe von Abnähern usw. Das alles bedeutet Verschnitt von Stoffen, bzw. Stoffabfall.
 
Ein Kleid mit Beleg ist ohne Beleg!
Da bin ich ja froh, dass ich mich entschieden hab der Einfachheit halber ohne Beleg zu nähen, und den Saum nur ein zu rollen. Der Stoff franst auch nicht aus wie befürchtet. Ich nähe jetzt mit herausgezogenen Kettfäden, da ich nach dem Zuschnitt ein langes Stück Stoff von der Seite übrig hatte. Das geht wunderbar. Danke für den Tipp :thumbup:
 

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