Kleiderfarben in Skandinavien um 900 n.Chr

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Trinitatis, nach ein wenig Recherche kann ich jetzt sagen: obwohl Du keine Ahnung hast, warum, hast Du Recht. Aber lies bitte auch meine Begründung. Man kann, wenn man Zwiebelzellen mikroskopiert, keinerlei Farbstoffe erkennen. Im Gegensatz zu z.B. den Blüten des Veilchens (Viola tricolor), wo man die Anthocyane (blau) und Carotinoide (gelb) wunderbar im Haufen sehen kann. In der Schale der Küchenzwiebel ist das was anderes. ABER: Quercitin (das Flavonoid, das die gelbe Farbe macht) ist glykosidisch an Rhamnose (das Zeug, das uns Blähungen macht) gebunden in der ganzen Zwiebel vorhanden. Allerdings hauptsächlich in der auch makroskopisch erkennbar gefärbten Schale. Daher reicht es völlig, die Schalen zu verwenden. Mir ist es allerdings immer noch ein Rätsel, wieso der schwache Farbstoffgehalt innerhalb der Zwiebel die dunkle Nuance auslösen konnte. Und ich bin auch der Meinung, dass es Verschwendung von geniessbaren Lebensmitteln ist. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Conclusio: Ich war auf dem Holzweg, Du hattest Recht. Und ich geh in mein dunkles Kämmerlein und schäme mich ganz fürchterlich (nein, KEIN Sarkasmus). :trink02
 
Wer einen Fehler eingestehen kann, hat meinen großen Respekt. Mal ganz abgesehen davon, dass ich hier mit offenem Mund sitze und von Eurem Wissen beeindruckt bin.
 
So geht's mir auch, Mondspeer! Ich bin da eher der praktische Typ, mal alles ausprobieren, bevor ich zuviel lese. Aber ich bin für jeden hier dankbar, der viel gelesen und dann eine schnelle Antwort hat! Hut ab! Auch diese Leidenschaft,...ganz sagenhaft! :allah
 
Es geht hier ja nicht darum irgendjemand einen Fehler rein zu drücken sondern um Färbeversuche. Warum wir das gemacht haben ist eig. Ganz einfach zu erklären. Jeder der schon mal mit Zwiebelschalen färben wollte oder es getan hat wird wissen wie schwer es ist 100% Zwiebelschalen zusammen zu suchen dad sind bei 1, 5 kg Stoff immerhin 1, 5 kg Zwiebelschalen. Und 1, 5 kg Zwiebelschalen zu sammeln dauert ewig. 800 % Komplette Zwiebeln hingegen sind fix gekauft. Lg Dani
 
purpur wurde dort aber nicht gefunden. Zumindest habe ich noch keine Quellen für gefunden. Und Cochenille eben nur Kermes (polnische Schildlaus).
Purpur/ Lila: von flechten ("korkji"), gefunden, soweit ich mich erinnern kann, in York bzw. Dublin.
 
Um noch mal auf den Zwiebelschalen rum zu reiten: hat wer von Euch Zwiebeln im Garten ? Also Zwiebeln die nicht über die Maschinen des Landwirts gelaufen sind ? Die Zwiebeln die wir im Laden kaufen sind, sind gereinigt. So sauber wie die Gekauften sind Zwiebeln aus eingenem Anbau NIE, nicht mit viel Mühe und Aufwand. Weshalb die Schalen von meinen Gartenzwiebeln in den Kompost gehen. Nun mag das Regional bedingt am Boden liegen,aber schon alleine deshalb halte ich Zwiebelfärbungen für unwarscheinlich als mittelalterliche Textilfärbepflanze. Auch muss man die Menge der benötigten Pflanzen einmal hochrechnen. Wie viele m2 muss man anbauen um 1,5kg Schalen zu haben ? Mit einer üppigen Pflanze Reseda, (benötigter Platz ca. 1 m2 = ca.1 kleines Säckchen Zwiebeln) kann man dagegen schon einiges gelb machen. Satt überdosiert auch maisgelb. Was mich nicht davon abhält, jede gekaufte Zwiebel über einer Papiertüte zu schälen, um die Schalen zu sammeln. Mit Zwiebelschalen färben, macht Spaß,es sind tolle Farbtöne aber ich nutze sie nicht für meine Klamotten.
 
Torsberg ist aber nicht das das 10. Jahrhundert. Und wie Anja schon richtig schrieb sind die meisten bzw. Alle erhaltenen Kaftani Richtung Osten an zu siedeln. Und wie gesagt mir ist aus der Region Birka kein einziges komplett erhaltenes Textilstück bekannt ich lass mich aber gerne eines besseren belehren. Lg Dani
Dann stellt sich doch die Frage, warum trotzdem alle Wikis Hosen nach "Thorsberg-Schnitt" tragen? Vermutlich, weil sich der Schnitt zumindest für Haithabu erhalten hat: Hafenfragmente 72A und 72B (nach Inga Hägg) http://urd.priv.no/pics/viking/hafen-72AB-photo-300.jpg zu 72B schreibt Inga Hägg: "Dünnes, rötliches Gewebe in sehr feiner Tuchbindung aus dem gleichen Stoff wie Fragment 72 Ac und wie dieses mit dichten, länglichen Fältchen versehen. Am Rücken der Fältchen sind Abnutzungsspuren in Form von dünnen Stellen und Verfilzung deutlich zu erkennen. " Leider ist diese Farbinfo wertlos, da diese Stofffetzen auch als Teerlappen verwendet wurden. Man sieht aber sehr deutlich den Schritteinsatz, der als typisches Merkmal für den Thorsberg-Schnitt betrachtet werden kann, damit wäre Thorsberg quasi auch 10. Jhd, zumindest der Schnitt oder? Dieser Schritteinsatz unterscheidet scheinbar Männer- von Frauenhosen, da er bei Frauenhosen schlichtweg fehlt (siehe Skjoldehamn).
 

Neueste Beiträge

Oben