Ach, und vergiss Zwiebeln. Die Schalen ergeben zwar ein wunderbar quietschiges Orange. Das ist aber nciht nur nicht lichtecht - die Zwiebel ist zu Wikingerzeiten noch eine teure Importware.
Hmm würde ich so nicht stehen lassen... Viele Pflanzen wachsen aus Zwiebeln und so weit ich weiß kann man mit allen Zwiebeln färben und das nicht nur mit der Schale sondern mit der ganzen Zwiebel. Lauch Zwiebeln gehen hervorragend. LG Dani
Das wiederum würde ich so nicht stehen lassen, da ich keinen Nachweis einer Zwiebelfärbung im skandinavischen Raum aus der Zeit kenne. Daher sind Zwiebelfärbungen zwar toll anzusehen und leicht auszuführen, aber für eine ernsthafte Darstellung erst mal uninteressant, bis mir einer den Nachweis in dem Raum und zu der Zeit bringt. Bezüglich der Farben: zumindest für Birka und Haithabu hatten wir die Diskussion schon mal in einem anderen Thread:
Frauenkleidung im Winter Und um eine klarere Strukturierung einzubringen, wiederhole ich meinen Post noch mal mit der aus den Fundbüchern herausgeschriebenen Liste: "
Haithabu (Hafenfunde von Haithabu, Hägg) Fragment 8, 10, 11e, 11f, 12, 13, 14A-B, 14D, 18, 19, 21A, 21B, 22A-C
Walnuss Fragmente 3, 4, 6
Walnuss mit gerbsaurem Eisen (Galläpfel oder Schwarzerle) Fragment 9 g
erbsaures Eisen auf Natur Fragment 28 N
atur und Parietin (gelbe Mauerflechte) Rot, gelblich-grün (ohne weitere Angabe des Färbemittels) Birka (Birka III, Gejier) Färberwaid (findet sehr sehr oft Erwähnung, von Leinen über Wolle bis Seide, daher ohne Grab-Angabe)
Gelblich-grün (ohne weitere Angabe des Färbemittels) Grab 837
Reseda als Unterfarbe, Waid als Deckfarbe W33/ Grab 597, 739, 825,
Rot (ohne weitere Angabe des Färbemittels) Grab 963
Krapp (Seide) Braun wird sehr sehr oft erwähnt, ich kann mich aber nicht erinnern, dass das Wort "Walnuss" gefallen wäre. Also entweder setzt sie das voraus oder die Wolle war naturbraun. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Gejier erwähnt Krapp und Cochenille, aber in historischem Kontext (St. Denis). Das "yellow x" hatte ich von dieser Seite:
http://www.cs.vassar.edu/~capriest/vikdyes.html, muss es aber insofern zurücknehmen, da ich es irgendwie für Birka im Kopf hatte (so was Blödes), aber auf der Seite keine genaue Angabe der regionalen Herkunft angegeben ist. Gejier spricht selbst des öfteren von "gelblich-grün", ohne auf ein bestimmtes Färbemittel einzugehen. Der Indigo-Import florierte erst ab dem ca. 15. Jahrhundert so richtig (vorher wurden eher geringe Mengen eingeführt), so dass die Waidpflanze erst da ihre Bedeutung als agrarkulturelle Pflanze verlor. Von dem her ist der Einwand von Diana völlig richtig. Denn auch wenn der Farbstoff chemisch gesehen identisch ist, die Pflanze ist nicht die gleiche. Daher obliegt es jedem Darsteller selbst, abzuwägen, ob er dies so verwenden möchte oder nicht. Selbiges gilt für die südamerikanische Cochenille-Laus und ihre geschützten Verwandten, die Kermes-Laus."