Kräuter der Wikinger

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Berichte doch mal wie es ist - dann werd ich mal gucken ob ich mir die Fernleihe antue.
 
Mach ich! Ich denke aber ich werde aus der Literatur auch eine Liste erstellen und dann kann ich sie ja auch hier posten.
 
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Das wäre klasse, mich interessiert das auch brennend und bisher hab ich mich nicht an Fernleihe rangetraut... Inspiriert durch das Thema hier, fällt mir eh auf, wie wenig ich in dem Bereich über Wikinger-Zeit weiß, da füll ich doch gern Wissenslücken. Außerdem fiel mir da noch eine Frage ein, weil hier über das Klima (Pflanzen die hier nicht typisch sind und im Winter eingehen) gesprochen wurde... wenn man von einem Winter zur Wikingerzeit in Haithabu ausgeht, waren da die Temperaturen groß anders? Zur Gartenanlage, schon die Germanen haben Pflanzen die ihnen nützlich erschienen, nahe ihrer Häuser geschützt angebaut, wenn diese nicht in naher Umgebung zu finden, aber nützlich waren. Auch in der Römerzeit gab es schon Gärten und überlieferte Berichte und Funde darüber, erst mit Einbruch der Völkerwanderung enden diese und Karl der Große erwähnt sie schon wieder, also wird es wohl kein komplett verlorerener Gedanke gewesen sein. (Quelle : Bauerngärten von Doris Schulmeyer-Torres, Saarbrücken 1994, Logos-Verlag ,Der Garten von der Antike bis zum Mittelalter, M. Carrol-Spillecke u.a., Philipp von Zabern, Mainz, 1992)
 
ja habe ich auch schon mal gelesen. Ich gestehe, kenne ich mich bisher aber zu wenig aus,da ich eigentlich mehr mit Quellen wie capitulare de Villis, dem Liber de cultura hortorum und dem St. Galler Klosterplan etc. Sprich Wikingerzeit absolut unbedarft bisher, wobei schon interessiert da mehr heraus zu finden. Es sind ja aber auch nicht alleine die Temperaturen ausschlaggebend, auch Bodenbeschaffenheit etc. haben viel Einfluss auf die Pflanzen. Habe mich neulich mit einem Kräuter-Gärtner unterhalten der es sehr kritisch sieht z.B. das Capitulare unreflektiert zu sehen. Er meinte (und ich denke er hat da nicht ganz unrecht) das man bedenken sollte wie groß ja das Reich Karls des Großen war und das es über mehrere Klimazonen hinweg ging. Man also nicht sagen kann das überall im Reich alle Pflanzen angebaut wurden.
 
So das Buch ist angekommen und ich hab die ersten Pflanzen schon zusammen gefasst. Aber es ist wirklich viel Stoff und ich überspringe schon die Absätze, die für mich nicht interessant sind. Ich hoffe doch, dass ich eine brauchbare Zusammenfassung erstellen kann.
 
Als lohnendes "Wikingerkraut" sehe ich auch Mädesüß an. Zum einen ist es ein ausgezeichnetes Würzkraut, und wie der Name schon sagt, macht es den Met süß=aromatisch. Zum anderen kann man damit ganz gut färben, auch ohne Entwickler am Schluss.
 
Hast du da Erfahrungen mit dem Färben mit Mädesüß, was für eine Farbe wird das? Habe selber bisher noch keine Pflanze davon bei mir, obwohl ich schon länger mal damit Liebäugle. Wollte aber aus Platzgründen erst einmal schauen wie meine Kräuter durch diesen Winter gekommen sind und wie sich Baldrian und Alant verbreitet haben, die im dieses Jahr geblüht hatten. Ich war etwas schludrig und wenn ich Pech habe steh ich im nächsten Jahr in einem Wald aus Baldrian, Alant, Ringelblumen und Koriander. :pinch:
 
Ja, etwas Erfahrung habe ich mit Mädesüß-Färbung, hier ein Bild meiner Testfärbung letzten Sommer:
bl0bd17uqlijpwxl1.jpg
Auch kochen mit frischen Mädesüß-Blättern ist interessant, Himbeermus mit Mädesüß ist sehr lecker :rolleyes: .
 
Das Ergebnis sieht wirklich interessant aus. *grübel* ob ich mich dieses Jahr doch mal ans Färben wagen sollte?
 
Mädesüß wächst reichlich bei uns als Wildpflanze. Mfg Borre
 
Man sollte aber immer im Auge behalten, dass die Pflanze auch Salicylsäure beinhaltet. Also quasi ein frühzeitlich genutztes Medikament war (wie z.B. Weidenrinde). Ob ich das jetzt in fruchtige Desserts packen würde? Naja, da die Blütezeit überschaubar ist, wird es im Jahresdurchschnitt nicht zu einer Überdosierung mit den Inhaltsstoffen kommen. Mir ist aber schon mal der Gedanke gekommen, dass ein paar in Meth eingelegte Blütenstände ein natürliches Mittel gegen den Kopfschmerz am nächsten Morgen sein könnten ... :thumbsup: Kadlin
 
Man sollte nicht vergessen, dass Mädesüß Salicylsäure enthält. Also durchaus medizinische Anteile enhhält. Ob ich die nun in ein Fruchtdessert packen würde ... naja, wenn die Blütezeit überschaubar ist, wird schon keine Überdosierung auftreten, denke ich. Mir kam schon mal der Gedanke, Mädesüß in meinem Meth zu versenken, um die Kopfschmerzen vom nächsten Tag im erträglichen Rahmen zu halten :rolleyes: Kadlin
 
Rehe stehen sehr auf Mähdesüß und da die die Angewohnheit haben mal hier und mal da zu knabbern sollte man drauf achten, daß man keine angefressenen Pflanzen erwischt, nicht in der Dämmerung oder kurz danach ernten geht und alle gut abwäscht :) Das "Handbuch der Klosterheilkunde" ist ein modernes Buch mit teils altem Wissen und bei jeder Pflanze ist ein kleiner Artikel aus medizinischer Sicht dabei. Alternativ kann man aber auch Holunderblüten in den Met schmeißen, hat wohl die selbe Wirkung (ich kanns nicht beurteilen, ich bekomme kein Kopfweh davon *g*) und schmeckt ähnlich süß-fruchtig
 
Die meisten Kräuter und Gewürze haben auch eine medizinische Wirkung, sind in normaler Dosierung als Gewürz aber unschädlich. Für eine medizinische Wirkung braucht man 1-2 TL der getrockneten Blüte auf 150 ml kochendes Wasser (1 Tasse) oder lässt dieselbe menge 10 Stunden in Wasser ausziehen.Man trinkt 2 - macimal 3 Tassen am Tag bei Beschwerden wie Fieber und Kopfweh. Da Mädesüß recht stark aromatisiert, kommt man mit 1 frischen Blüte auf eine Flasche Met oder andere Flüssigkeit (zB Milch oder Sahne) hin, eine medizinische Wirkung (in diesem Fall schmerz- und fiebersenkend) wird nicht erreicht. Allerdings muss beachtet werden, dass bei allergischen Reaktionen auf Salicylate (Aspirin) kleineste Mengen für eine Reaktion ausreichen. Diese Menschen dürfen auf keinen Fall Mädesüß verwenden! Die blutverdünnende Wirkung der Acetyl-Salicylsäure ist für gesunde Menschen bei gelegentlicher Anwendung des Krauts als Arznei oder Gewürz nicht schädlich, genausowenig wie die Blutverdünnung bei Einnahme eines entsprechenden Medikaments. Dies bedeutet jedoch dass folgende Personen Mädesüß weder als Gewürz noch als Arznei zu sich nehmen sollen: - Säuglinge und Kleinkinder - Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren bei fieberhaften Erkrankungen - Schwangere und Stillende - Menstruierende Frauen - Menschen mit angeborener Gerinnungsstörung - Menschen, bei denen medikamentös eine Blutverdünnung erreicht wird (mit Marcumar, Heparin etc.) - Menschen, denen eine OP (auch Zähneziehen!) bevorsteht, sollten eine Woche vor dem Termin kein Mädesüß zu sich nehmen Bei allen Menschen, die eine Dauermedikation benötigen, ist in jedem Fall vor der Anwendung von Kräuterarzneien der Arzt zu befragen! In Gewürzdosis besteht im allgemeinen keine Gefahr.
 
Also, soweit ich weiß, haben die Wikinger im Großen und Ganzen nicht viel Kräuter angebaut. Wildkräuter wie Engelwurz und Gundermann wurden gesammelt und waren Bestandteil der Hausapotheke. Alles was ich so in Norwgen gesehen habe an traditionellen Kräutergärten in den Freilichtmuseen, ist recht bescheiden. Das liegt sicherlich an dem rauhen Klima. Da erfrieren regelmäßig Salbei und Thymian. Etwas resistentere Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch waren sicherlich vorhanden, aber nur wenigen zugänglich.
 

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