Leider gibt es aus unserer Stadt nur eine "verbesserte Statuta" von 1662... die bezieht sich auf "altes Stadtrecht"... dort ist das Tragen von Waffen nicht explizit verboten...aber das Drohen damit steht unter Strafe
ich sehe oft Leonardo Carbone Ritter die hinten am Gürtel ein Sax tragen :kopfhau Viele sehen ein Sax als primär oder sekundär Waffe ! quote]"Sax" und "Ritter" passt grundlegend schon mal nicht zusammen, insbesondere wenn wir von kontinental Europa sprechen. In unseren Breiten versteht man darunter eine Einschneidige Hiebwaffe, die bereits ca. im 9.Jh aus der Mode kam. Auf den Britischen Inseln und in Skandinavien haben sie sich etwas länger gehalte. Was mich gerade allerdings zum Schreiben bewogen hat, war der SatzteilIn "Frühmittelalterkreisen" hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es sich beim Sax um eine Art Universalwerkzeug handelt, mit dem man kämpfen, Holz hacken, Gemüse schneiden, Steckstühle beschnitzen und sich rasieren kann. Fehlt eigentlich nur noch ein kleines Schweizer Wappen drauf. Von der Machart und Fundlage her bin ich mir jedoch recht sicher, dass es sich primär um Waffen gehandelt hat. Für alles andere gab es besser geeignete Werkzeuge. Auch der "Wiki Vulgaris" war halt in der Regel keine frühmittelalterliche Mischung aus McGyver und Crocodile Dundee auf Survivaltour im Norwegischen Dschungel. Aber mit der teils völlig unpassenden und auch inflationären Nutzung von Saxen hast du natürlich vollkommen recht, Phelan. :back Gruß, Timmist aber nicht ein Sax ein Werkzeug
ff1 Das gehört nicht hierher... ist ein Thread zu den historischen Grundlagen zum Schwerttragen... :thumbup:Ich gehe niemals ohne Schwert auf einen Markt
Von dir kopieren? Natürlich unter Angabe deiner Person. Ich hab grad so dermaßen Kopfkino das es mich vor kichern echt schüttelt. So und nun :backIn "Frühmittelalterkreisen" hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es sich beim Sax um eine Art Universalwerkzeug handelt, mit dem man kämpfen, Holz hacken, Gemüse schneiden, Steckstühle beschnitzen und sich rasieren kann. Fehlt eigentlich nur noch ein kleines Schweizer Wappen drauf. Von der Machart und Fundlage her bin ich mir jedoch recht sicher, dass es sich primär um Waffen gehandelt hat. Für alles andere gab es besser geeignete Werkzeuge. Auch der "Wiki Vulgaris" war halt in der Regel keine frühmittelalterliche Mischung aus McGyver und Crocodile Dundee auf Survivaltour im Norwegischen Dschungel. Gruß, Timm
Von 'ausser Gebrauch' habe ich nichts geschrieben. Ich zitiere mich also mal selbst:Von wegen 9 jhdt. ausser Gebrauch ;-).
Aus einem Fund des evtl. 12.Jh (zudem noch in einer für diese Zeitstellung ungewöhnlichen Konstruktionsweise, nämlich mit aufgenieteten Griffbacken, welche ansich für spätmittelalterliche Klingenwaffen wie z.B. Bauernwehren typisch sind) eine womöglich durchgehende und vor allem weitläufige Nutzung abzuleiten, funktioniert nicht. Auf alle Fälle aber ist das von dir genannte große Messer fürs 12.Jh untypisch. Gruß, Timm"Sax" und "Ritter" passt grundlegend schon mal nicht zusammen, insbesondere wenn wir von kontinental Europa sprechen. In unseren Breiten versteht man darunter eine Einschneidige Hiebwaffe, die bereits ca. im 9.Jh aus der Mode kam.
Der Name Sax leitet sich vom altgermanischen "sahs" ab, was soviel wie Messer oder Dolch bedeutet. Das Wort "der Sax" ist eher von der neuzeitlichen Wissenschaft von dem bei Gregor von Tours vorkommenden Wort "scramasaxus" abgeleitet und auf einschneidige Hiebmesser angewendet worden. Archäologisch lassen sich solche einschneidigen Hiebmesser bis nach Skandinavien der vorchristlichen Zeit verfolgen. Der Sax hat sich im Laufe der Zeit verändert. Vom Kurzsax zum Schmalsax, vom Breitsax zum Langsax. Historiker bezeichnen gerne jedes einseitig geschliffene Messer als ein Sax. In archäologischen Beschreibungen werden Klingen mit einer Länge von unter 20 cm jedoch als Messer bezeichnet. Erst bei längeren Klingen als Sax. Das "Multifunktionswerkzeug" (natürlich ohne Schweizer Wappen) des Frühmittelalters ist nach archäologischen Gesichtspunkten (und auch meiner Meinung nach) ein Messer. Also: Kämpfen mit dem Langsax, Holz hacken mit der Axt, Gemüse schneiden und sich rasieren mit entsprechenden Messern und Steckstühle.... hähhh...was ist denn ein Steckstuhl ?In "Frühmittelalterkreisen" hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es sich beim Sax um eine Art Universalwerkzeug handelt, mit dem man kämpfen, Holz hacken, Gemüse schneiden, Steckstühle beschnitzen und sich rasieren kann. Fehlt eigentlich nur noch ein kleines Schweizer Wappen drauf.
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