Ich weiss nicht ob das Thema noch aktuell ist und ob mittlerweile eine Lösung gefunden wurde, ich habe mir die Posts vorher alle durchgelesen und gebe auch meinen Senf dazu. Also back to Topic: Artaios, du möchtest also eine Darstellung mit der Du dich verdingen kannst. Das mache ich ja auch, daher möchte ich einmal kurz meinen Nebenberufsdarstellungsentstehungsweg hier als Denkanstoß und "to-do"-Tipp einstellen. Als erstes beschäftigst Du Dich am besten mit der Lokalhistorie des Ortes in dem Du Dich als "Tagelöhner" verdingen möchtest. (Dies ist NICHT abwertend gemeint). Anschliessend suchst Du Dir den "spannendsten" Zeitabschnitt des Ortes aus, d.h. der Zeitrahmen in dem etwas prägendes oder besonders auffäliges in dieser Stadt passierte. z.B.: großer Stadtbrand (Olpe), 3 jährige Belagerung (Neuss), letzter Hexenprozess in NRW (Witten), Große Plünderung durch Landsknechte (Eschwege), Ermordung des Erzbischofs (Herdecke) u.s.w., kurz gesagt einen Zeitraum in dem etwas passierte das Touristen und Gäste fesselt und interessiert. Im nächsten Schritt büffelst Du diese Geschichte, wälzt Bücher über diese Epoche, sprichst mit dem Kurator des Stadtmuseums bis ihr beide per Du seid. Immer und immer wieder pauken. Du musst später viele Fragen dazu beantworten. Nun beginnst Du die Geschichte in diesem Zeitraum nach einer Person zu durchsuchen auf die Du Dich berufen kannst, ich würde keine lokalhistorische Person als Darstellung wählen. Mach keinen Wallenstein, Eberhard den I & II oder Friedrich. Nur darauf zu berufen reicht, damit die Personen denen Du Geschichte vermittelst schneller den Zeitraum einordnen können. Einige Beispiele für solche Darstellungen: Der Hausdiener von Kaiser Wilhelm, ein Stallbursche unter Siegismund, ein Stadtbüttel während der Regierungszeit des XY... In meinem Falle ist dies der Truchseß (Zeremonienmeister) der Freifrau Anna Johanna von und zu Witten-Steinhausen, Regentin und Initiatorin des letzten Prozesses wegen Hexerei in Witten. Jetzt hast Du deinen Zeitabschnitt, fehlt noch die Gewandung. Was trug also der Stallbursche, der Büttel, der Nachtwächter, die Kammerzofe... also was trug deine Person in diesem Zeitabschnitt für Gewänder ? Wenn diese Punkte alle geklärt sind beginnst Du zu nähen, zu bestellen, in Auftrag zu geben bis Du Deine Ausstattung komplett hast. Der letzte und schwierigste Schritt ist nun Aufträge heranzuschaffen, d.h. Für wen kann ich Zettel verteilen, wo kündige ich historische Stadtführungen an (hier kommt einem der mittlerweile befreundete Stadtkurator evt. die Kulturdezenentin mit der man schon so oft telefoniert hat zu gute), wer braucht einen mittelalterlichen Kellner und und und... Wenn Du davon genug Aufträge beisammen hast gehst Du zum Steuerberater (Nebeneinkünfte oder Einkünfte aus künstlerischer Tätigkeit sind Einkommensteuer- und Umsatzsteuerpflichtig !!!) und erzählst dem was Du vorhast, welche Aufträge Du bereits hast und was Du erwartest damit zu verdienen. Der wird dann ein passendey Modell (Kleinselbstständig / UStbefreit oder Selbststädig GbR oder ... ) für Dich finden und Deiner Tätigkeit im beruflichen Sinne steht nichts mehr im Wege... Ich wünsche Dir VIEL ERFOLG und ALLES NUR ERDENKLICH GUTE für Dein Vorhaben. P.S.: WARNUNG! Keinen Kleriker darstellen. Mach nicht den Fehler und trage eine Mönchsgewandung, dies kann und wird Strafrechtlich verfolgt. Eine Mönchskutte zählt in Deutschland als Uniform ! Also ist das tragen ausserhalb von Museums.- und Burgbelebungen und sonstigen eindeutig deklarierten MA-Veranstaltungsgeländen VERBOTEN !