Mittelalter-Rock, zu "teutonisch"?

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War besagter Markt in Dömitz? Dann war ich dabei als sich ne Horde Ritter mit Schwertern vor ner Gruppe Skins mit Baseballschlägern aufbaute..... es endete auch hier unblutig. Nicht so an dem RRR aufhängen, das ist nur ein stilistisches Merkmal. Finde Tanzwut und die Corvanten auch z.T. der Gesangsstilistik zuzuordnen. Auch die Ansagen auf den Märkten und zwischen den Songs gehen in diese Richtung. Interessanterweise ist das ein Charakteristikum für Ostmärkte und -Bands. Als die Mauer fiel gab es erste Berührungspunkte zwischen Ost- und Westmittelalterszenen, die bis dato unabhängig agiert haben. Die Ostmärkte waren generell derber. Es gab mehr Hexenverbrennungen, Hinrichtungen...und eben die derbere Marktsprache. Deshalb haben wir damals die Leute scherzhaft die "Ostgoten" genannt. Dies haben wir aber keineswegs mit Rechtsextremismus assoziert, obwohl diese Frage schon damals bei einigen gestellt wurde.
 
Und das es heutzutage derber zugeht bei uns..hmm...gut, ich kenn ja nicht alle Märkte. Auf denen, wo ich bin, unterscheidet es sich nicht von Freienfels doer Ronneburg....nur daß es halt kleiner ist^^
 
Upp´s, ehrlich gesagt ist die Info aus zweiter Hand, aber mir wurde glaubhaft erzählt, daß es ein paar Pioniere gab, die schon vor der Wende kleine Event´s veranstaltet haben. Der angesprochene Markt in Dömitz war von den Fogelvreien, also kein echter Ostmarkt in diesem Sinne. Das ostdeutsche Markttreiben und die dortige Derbheit lernte ich erst später auf einem Spilwut-Markt bei Werberlin kennen. Ich fand es aber sehr schön, eben weil es sich von dem unterschied was ich bis dahin kannte - war´n toller Markt zur Osterzeit vor über 10 Jahren.
 
Jo krass, da wollte ich mal auf You Tube nach Beispielen der hier diskutierten Musik suchen und fand das "Parzivallied", eingestellt von "Deutschordensburg". Nun, ich denke hier sollte man mit Äußerungen vorsichtig werden, wenn man hier im Account seine Daten feilbietet. Wenn man die My Space-Seite von denen aufruft, findet man zwar keine Verherrlichung des 3. Reiches, wohl aber des Kaiserreiches. Außerdem einiges an antisemitischen Statements. Macht alles den Eindruck einer Christusfaschistischen Organisation, auf jeden Fall ein eindeutiges Beispiel, wo Mittelalter und Extremismus sich auf jeden Fall überlappen. Na, jeder entscheidet selbst, ob er/sie zu den "Guten" gehören will. Aber wer sind die Guten? Fragen über Fragen... Ich nehm doch lieber die Laute in die Hand.
 
Also mal ganz erhlich, die "Glatzen" findet man doch in jeder Szene (egal ob Volksmusik, Techno, Schlager etc.)! Und wenn Bands von Stärke, Ehre, Treue, Krieg, Kampf, Beständigkeit, Freundschaft bis in den Tod usw. singen dann singen sie über aktuelle Themen! Überall auf der Welt befinden wir uns im Krieg und im Kampf etc. Natürlich mag es auch genug Bands geben die dies nicht auf aktuelle Themen beziehen aber die kann/gibt es auch in jeder anderen Szene. Und wenn ich jetzt jedes Wort in einem Lies analysiere egal aus welcher Szene kann ich immer irgendwas Böses singen! Jeder Zuhörer intepretiert ein Lied anders, für jeden hat es eine andere Bedeutung und nur die Band weiß genau was sie damit ausdrücken will!
 
@ Nairolf: Kenne die von dir jetzt angesprochene Band zwar nicht, aber Begeisterung für´s Kaiserreich ist noch kein Zeichen für Rechtsextremismus. Es gab drei Deutsche Reiche und nur das dritte war Böse (mal etwas überspitzt gesagt). Das Bismark-Reich war jetzt auch nicht Nationalistischer, Kriegstreiberischer und imperialistischer, als seine Nachbarn. Bitte halte mir den alten Fritz und den Bömischen Gefreiten schön auseinander. Nicht falsch verstehen: Ich bin kein übermässiger Fan des Kaiserreichs oder so, eher bekennender Lokalpatriot, aber mir geht einfach dieser typisch deutsche Selbsthass zunehmend auf die Nerven. Von denn letzten 1000 Jahren unserer Geschichte bilden 12 die wohl bösartigste Diktatur, die dieser Planet bisher erlebt hat. Aber da bleiben noch 988 Jahre kulturellen Erbes, in denen unter anderem auch viel passiert ist, womit sich ein Volk sehr gut identifizieren kann. Das mit den Antisemitischen Äußerungen klingt allerdings schon wieder gefährlich, wie gesagt: Ich will keine Ehrenrettung einer Band betreiben, die ich nicht kenne. Ich wollte nur die Gleichstellung: Interesse für´s Kaiserreich=Nazi so nicht unkommentiert stehen lassen. Aber so im Algemeinen würde ich sagen: Mach dir nicht zu viele Sorgen. Die Braunen haben genau das Maß an Macht, dass wir ihnen geben und wenn wir in Panik überall auf Teufel komm raus nach rechtem Gedankengut suchen, spielt denen das noch eher in die Hände. Solange die nur Labern und keine Verbrechen begehen, ist Auslachen wesentlich effektiver, als bekämpfen. Damit zeigt man ihnen, dass man durchschaut hat, was für jämmerliche Versager sie eigentlich sind. Solange ich noch wirklich JEDES mal, wenn irgendwo über eine Nazi-Kundgebung oder Demo berichtet wird, sehe und höre, wie sich im Hintergrund eine Gruppe Menschen versammelt und "Schrei nach Liebe" singt, ist mein Glaube an das Gute noch intakt. (Man sollte den Ärzten echt allein für diesen Song den Friedens-Nobelpreis verleihen)
 
@Benno, Tja, wenn man etwas liest, kann man einiges in den falschen Hals kriegen. Ist halt echt anders, als wenn man miteinander spricht und Tonfall und Gestik dabei hat. Also, Interesse für´s Kaiserreich kann man natürlich genauso empfinden wie fürs Mittelalter, klar. Von bekämpfen habe ich nix geschrieben, ich wollte disputativ erörtern und andere Meinungen kennenlernen, so auch gerne mit Interesse Deine. Hab selbst auch was durcheinandergebracht, aber mach Dir doch mal die Mühe und suche auf You Tube das Parzivallied. Schau mal was die Einsteller noch so abliefern, z.B. "Herrenkultur". Sie sind auch keine Band, sondern eine etwas dubiose Organisation. Über das dortige Profil kannst Du die My Space-Seite von denen aufrufen. Lies mal den Text über die Irrlehren. Klar, das Bismarkreich und seine Kolonialpolitik waren nicht besser als seine Nachbarn, aber sollte man deshalb selbige Strukturen wieder einführen? "Kaiserreich" ist unter den "Freunden" von der Seite zu finden. Klick doch auch gleich mal an und schreib doch hier deinen Eindruck, wenn Du magst. Deinen Aussagen über die 12 bösen Jahre kann ich aber voll und ganz zustimmen. Was an dieser ganzen Choose für uns hier von Augenmerk ist, ist der sich mir aufdrängende Verdacht, daß hier junge Mittelalterfans zu extremen Orgas gezogen werden sollen. Das ganze sollte man wirklich nicht überbewerten und sich zu viele Sorgen machen, geb ich Dir Recht, jedoch ganz weggucken wär auch grundverkehrt.
 
@ Nairolf: OK. dann habe ich dich falsch verstanden und will nichts gesagt haben. Offenkundig sind wir uns ja doch einig. Pax :trink02
 
Das es auch anders geht, also im nichtmusikalischen Bereich, zeigt ein Beispiel aus meiner Heimatstadt. Hier gibt es den deutschen Schwertorden. Hatte mal die Ehre mit zwei Bandmitgliedern bei einer Schwertleite dort aufzuspielen. Ihre Ordensregeln beinhalten den Schwur, etwa so: "Ich gelobe die Menschen und Religionen dieser Welt zu achten...", also nicht als Show für's Publikum, sodern als ernst gemeinte Lebensregel gedacht. Das fand ich eindrucksvoll. Ob ihres Namens, sind sie oft in's Gerede gekommen, was aber völlig unbegründet ist. Alles echt feine Jungs (und Mädels). Auf ihrer Homepage kann man einen Kommentar hinterlassen. Ohne viel Tamtam und Brimborium, findet sich der kurze Hinweis: Rechte Inhalte werden gelöscht und der Verfasser angezeigt! Interessant, wie sich ein musikalischer Faden in einen politischen entwickeln kann.
 
Also nur weil jemand Dinge mag, die man wohl als "typisch deutsch" bezeichnen kann, bedeutet das weder, dass er ein Nazi ist, noch dass er alles, was anders ist ablehnt. Und nicht alles, was mit Deutschland und seiner Geschichte zu tun hat ist etwas abscheuliches, wenn man darüber singt. Ja, deutsche Musiktexte haben etwas mit Identitätssuche zu tun. Genauso wie unser Hobby im Allgemeinen übrigens. Ich glaube, dass in fast jedem Mittelalterbegeisterten jemand steckt, der sich ein Stück "gute alte Zeit " zurücksehnt. Und nicht umsonst wenden wir uns einer Zeit zu, die lange vor dem düstersten Kapitel der deutschen Geschichte liegt. Um die eigenen Wurzeln wiederzufinden. Denn auf die kann man sich heutzutage nicht mehr besinnen, ohne als Nazi abgestempelt zu werden. Alles, was mit deutscher Identität, mit deutscher Kultur zu tun hat, ist tabu. Jeder von uns ist in einer Welt aufgewachsen, in der das Attribut "deutsch" gleichgesetzt wird mit "menschenverachtetend", wo das eigene Dasein als Sünde erscheint, wo jedes Kind schon auf ein schlechtes Gewissen und einen Entschuldigungsmechanismus trainiert wird für Dinge, die lange vor unserer Zeit geschehen sind, wo man nicht mal eine Schweinshaxe mit Knödeln bestellen kann, ohne 3 Punks an der Backe kleben zu haben, die "Scheiß N***" rufen. Ein Engländer darf englisch sein, ein Franzose französisch, ein Amerikaner amerikanisch. Sie alle dürfen aufrecht und stolz ihre Hymne singen und müssen sich nicht bei Auslandsreisen anhören, dass jeder "Ah, Adolf Hitler!" sagt, wenn man sagt, man kommt aus Germany. (Dementi: Nein, ich bin nicht rechts, war es nie und werde es nie sein!). Nur der Deutsche darf nicht deutsch sein. Und jeder, der Rammstein als rechtsgerichtet empfindet, tut damit genau das, was Rammstein eigentlich ankreiden. Sie spielen mit Vorurteilen, Archetypen, Klischees und typischen Selbstverständnis-Missverständnis-Verhältnissen der Deutschen und des Rests der Welt. Ihre eigentliche Botschaft ist aber eine durchwegs linke, Alternative und tolerante. "Sie wolln mein Herz am rechten Fleck doch seh ich dann nach unten weg, dort schlägt es links, links, links zwo drei vier." heißt es nicht umsonst in einem ihrer Songs, der durch Marschartigen Takt auffällt. Und sie tragen Lederhosen auf der Bühne und benutzen bewusst eine Sprachmelodie, die einem Adolf H. sehr ähnelt, um zu provozieren. Wer das falsch versteht, kann einem nur Leid tun, denn er hat offensichtlich gar nichts verstanden von der Botschaft, die Rammstein rüberbringen will. Ich glaub jedenfalls, dass sich Rammstein jedes mal kugelt vor Lachen, wenn jemand "rechts", "Nazi" oder "typisch deutsch" in einem Artikel mit ihnen erwähnt. Und ja, es gibt sicher auch im Metal, Rock und diversen anderen Musikgenres (Industrial, Goth usw) schwarze Schafe, die mit ihrer Musik rechtes Gedankengut verbreiten wollen, aber der Großteil ist eben einfach nur auf Provokation und Konfrontation aus. Wer provoziert, über den wird geredet. Und was besseres kann einer Rock-Band nicht passiern.
 
Ich glaub jedenfalls, dass sich Rammstein jedes mal kugelt vor Lachen, wenn jemand "rechts", "Nazi" oder "typisch deutsch" in einem Artikel mit ihnen erwähnt. Und ja, es gibt sicher auch im Metal, Rock und diversen anderen Musikgenres (Industrial, Goth usw) schwarze Schafe, die mit ihrer Musik rechtes Gedankengut verbreiten wollen, aber der Großteil ist eben einfach nur auf Provokation und Konfrontation aus. Wer provoziert, über den wird geredet. Und was besseres kann einer Rock-Band nicht passiern.
hmm, auf meiner DVD Völkerball ist ein langes Interview über die Konzertreise und die Bandmitglieder waren sehr erschrocken, dass viele Mexikaner mit rechten T-Shirts aufgetaucht sind und hatten viel zu tun zu erklären, dass genau das eben nicht in ihrem Sinne ist. Den mexikanischen Fans kann man vielleicht unterstellen, dass sie die vielschichtigen und ironisierten Texte eben nicht richtig verstehen, vielen hier nur, dass sie lediglich oberflächlich zuhören, oder eben nicht wirklich zuhören wollen.
 
Also nur weil jemand Dinge mag, die man wohl als "typisch deutsch" bezeichnen kann, bedeutet das weder, dass er ein Nazi ist, noch dass er alles, was anders ist ablehnt. Und nicht alles, was mit Deutschland und seiner Geschichte zu tun hat ist etwas abscheuliches, wenn man darüber singt. Ja, deutsche Musiktexte haben etwas mit Identitätssuche zu tun. Genauso wie unser Hobby im Allgemeinen übrigens. Ich glaube, dass in fast jedem Mittelalterbegeisterten jemand steckt, der sich ein Stück "gute alte Zeit " zurücksehnt. Und nicht umsonst wenden wir uns einer Zeit zu, die lange vor dem düstersten Kapitel der deutschen Geschichte liegt. Um die eigenen Wurzeln wiederzufinden. Denn auf die kann man sich heutzutage nicht mehr besinnen, ohne als Nazi abgestempelt zu werden. Alles, was mit deutscher Identität, mit deutscher Kultur zu tun hat, ist tabu. Jeder von uns ist in einer Welt aufgewachsen, in der das Attribut "deutsch" gleichgesetzt wird mit "menschenverachtetend", wo das eigene Dasein als Sünde erscheint, wo jedes Kind schon auf ein schlechtes Gewissen und einen Entschuldigungsmechanismus trainiert wird für Dinge, die lange vor unserer Zeit geschehen sind, wo man nicht mal eine Schweinshaxe mit Knödeln bestellen kann, ohne 3 Punks an der Backe kleben zu haben, die "Scheiß N***" rufen. Ein Engländer darf englisch sein, ein Franzose französisch, ein Amerikaner amerikanisch. Sie alle dürfen aufrecht und stolz ihre Hymne singen und müssen sich nicht bei Auslandsreisen anhören, dass jeder "Ah, Adolf Hitler!" sagt, wenn man sagt, man kommt aus Germany. (Dementi: Nein, ich bin nicht rechts, war es nie und werde es nie sein!). Nur der Deutsche darf nicht deutsch sein.
Und jeder, der Rammstein als rechtsgerichtet empfindet, tut damit genau das, was Rammstein eigentlich ankreiden. Sie spielen mit Vorurteilen, Archetypen, Klischees und typischen Selbstverständnis-Missverständnis-Verhältnissen der Deutschen und des Rests der Welt. Ihre eigentliche Botschaft ist aber eine durchwegs linke, Alternative und tolerante. "Sie wolln mein Herz am rechten Fleck doch seh ich dann nach unten weg, dort schlägt es links, links, links zwo drei vier." heißt es nicht umsonst in einem ihrer Songs, der durch Marschartigen Takt auffällt. Und sie tragen Lederhosen auf der Bühne und benutzen bewusst eine Sprachmelodie, die einem Adolf H. sehr ähnelt, um zu provozieren. Wer das falsch versteht, kann einem nur Leid tun, denn er hat offensichtlich gar nichts verstanden von der Botschaft, die Rammstein rüberbringen will. Ich glaub jedenfalls, dass sich Rammstein jedes mal kugelt vor Lachen, wenn jemand "rechts", "Nazi" oder "typisch deutsch" in einem Artikel mit ihnen erwähnt. Und ja, es gibt sicher auch im Metal, Rock und diversen anderen Musikgenres (Industrial, Goth usw) schwarze Schafe, die mit ihrer Musik rechtes Gedankengut verbreiten wollen, aber der Großteil ist eben einfach nur auf Provokation und Konfrontation aus. Wer provoziert, über den wird geredet. Und was besseres kann einer Rock-Band nicht passiern.
Also nur weil jemand Dinge mag, die man wohl als "typisch deutsch" bezeichnen kann, bedeutet das weder, dass er ein Nazi ist, noch dass er alles, was anders ist ablehnt. Und nicht alles, was mit Deutschland und seiner Geschichte zu tun hat ist etwas abscheuliches, wenn man darüber singt. Ja, deutsche Musiktexte haben etwas mit Identitätssuche zu tun. Genauso wie unser Hobby im Allgemeinen übrigens. Ich glaube, dass in fast jedem Mittelalterbegeisterten jemand steckt, der sich ein Stück "gute alte Zeit " zurücksehnt. Und nicht umsonst wenden wir uns einer Zeit zu, die lange vor dem düstersten Kapitel der deutschen Geschichte liegt. Um die eigenen Wurzeln wiederzufinden. Denn auf die kann man sich heutzutage nicht mehr besinnen, ohne als Nazi abgestempelt zu werden. Alles, was mit deutscher Identität, mit deutscher Kultur zu tun hat, ist tabu. Jeder von uns ist in einer Welt aufgewachsen, in der das Attribut "deutsch" gleichgesetzt wird mit "menschenverachtetend", wo das eigene Dasein als Sünde erscheint, wo jedes Kind schon auf ein schlechtes Gewissen und einen Entschuldigungsmechanismus trainiert wird für Dinge, die lange vor unserer Zeit geschehen sind, wo man nicht mal eine Schweinshaxe mit Knödeln bestellen kann, ohne 3 Punks an der Backe kleben zu haben, die "Scheiß N***" rufen. Ein Engländer darf englisch sein, ein Franzose französisch, ein Amerikaner amerikanisch. Sie alle dürfen aufrecht und stolz ihre Hymne singen und müssen sich nicht bei Auslandsreisen anhören, dass jeder "Ah, Adolf Hitler!" sagt, wenn man sagt, man kommt aus Germany. (Dementi: Nein, ich bin nicht rechts, war es nie und werde es nie sein!). Nur der Deutsche darf nicht deutsch sein.
Und jeder, der Rammstein als rechtsgerichtet empfindet, tut damit genau das, was Rammstein eigentlich ankreiden. Sie spielen mit Vorurteilen, Archetypen, Klischees und typischen Selbstverständnis-Missverständnis-Verhältnissen der Deutschen und des Rests der Welt. Ihre eigentliche Botschaft ist aber eine durchwegs linke, Alternative und tolerante. "Sie wolln mein Herz am rechten Fleck doch seh ich dann nach unten weg, dort schlägt es links, links, links zwo drei vier." heißt es nicht umsonst in einem ihrer Songs, der durch Marschartigen Takt auffällt. Und sie tragen Lederhosen auf der Bühne und benutzen bewusst eine Sprachmelodie, die einem Adolf H. sehr ähnelt, um zu provozieren. Wer das falsch versteht, kann einem nur Leid tun, denn er hat offensichtlich gar nichts verstanden von der Botschaft, die Rammstein rüberbringen will. Ich glaub jedenfalls, dass sich Rammstein jedes mal kugelt vor Lachen, wenn jemand "rechts", "Nazi" oder "typisch deutsch" in einem Artikel mit ihnen erwähnt. Und ja, es gibt sicher auch im Metal, Rock und diversen anderen Musikgenres (Industrial, Goth usw) schwarze Schafe, die mit ihrer Musik rechtes Gedankengut verbreiten wollen, aber der Großteil ist eben einfach nur auf Provokation und Konfrontation aus. Wer provoziert, über den wird geredet. Und was besseres kann einer Rock-Band nicht passiern.
Also, ich persönlich finde jede Form Von extremem Nationalismus, unter dem Motto "wir sind besser als Andere" total hohl. Egal ob man Deutschland Deutschland, Hail to England, vive la France, oder Turkiye Turkiye schreit. Außer bei sportlichen Events wie Fußball WM vielleicht. Habe aber auch Rammstein usw. das nicht unterstellt, sondern hinterfrage, dies allerdings kritisch. Die von mir geforderte offizielle Distanzierung von solchen Dingen, sollte eben Vorfällen wie dem in Mexico, den Wind aus den Segeln nehmen. Dann Wirrd es sich wohl viel frreierrr so singen, zumindest ohne diesen Verdacht zu schöpfen. Selbst die Onkelz haben sich ja distanziert, was viele ihnen nicht abgenommen haben. Ich glaub zwar nicht, dass die jetzt links wählen, aber musikalisch-handwerklich hatten die mich danach positiv überrascht.
 
...Genauso wie unser Hobby im Allgemeinen übrigens. Ich glaube, dass in fast jedem Mittelalterbegeisterten jemand steckt, der sich ein Stück "gute alte Zeit " zurücksehnt. Und nicht umsonst wenden wir uns einer Zeit zu, die lange vor dem düstersten Kapitel der deutschen Geschichte liegt.
Naja, so "nicht düster" war mal Deutschlands Geschichte vor tausend Jahren auch nicht. Ich denke da nur an Brudermord; Intrigen, die meistens im Blut endeten oder Menschen aus ihrem angestammten Land vertrieben; Leibeigenschaft; andauernd politische Umwälzungen, die ersten Progrome gegen Nichtchristen oder Christen, die sich auf das wesentliche des Wortes Christus bezogen usw.usw.usw. Sicher gab es auch in dieser Zeit Länder, in denen man komisch angeschaut wurde oder in denen man um sein Leben fürchten musste, wenn man gesagt hat: 'Ich komme aus den teutschen Landen.' Aber auch damals wie heute, kann sich kein Volk das Helmchen der Unschuld aufsetzen.
...Um die eigenen Wurzeln wiederzufinden. Denn auf die kann man sich heutzutage nicht mehr besinnen, ohne als Nazi abgestempelt zu werden. Alles, was mit deutscher Identität, mit deutscher Kultur zu tun hat, ist tabu. Jeder von uns ist in einer Welt aufgewachsen, in der das Attribut "deutsch" gleichgesetzt wird mit "menschenverachtetend", wo das eigene Dasein als Sünde erscheint, wo jedes Kind schon auf ein schlechtes Gewissen und einen Entschuldigungsmechanismus trainiert wird für Dinge, die lange vor unserer Zeit geschehen sind, wo man nicht mal eine Schweinshaxe mit Knödeln bestellen kann, ohne 3 Punks an der Backe kleben zu haben, die "Scheiß N***" rufen. Ein Engländer darf englisch sein, ein Franzose französisch, ein Amerikaner amerikanisch. Sie alle dürfen aufrecht und stolz ihre Hymne singen und müssen sich nicht bei Auslandsreisen anhören, dass jeder "Ah, Adolf Hitler!" sagt, wenn man sagt, man kommt aus Germany. (Dementi: Nein, ich bin nicht rechts, war es nie und werde es nie sein!). Nur der Deutsche darf nicht deutsch sein.
Ich denke, dass hier nur schwarz oder weiß gesehen wird. Ich sage nicht, dass Du Unrecht hast. Aber ich habe bei meinen Auslandsreisen und in meinem Bekanntenkreis, zu denen unter anderem Amerikaner gehören, die Nachkommen von vertriebenen Juden sind (und bei denen innerhalb der Familien viele Tote zu beklagen waren) auch Gegenteiliges erfahren. Da gabs z.B. die Mutter eines Freundes, die immer wenn sie ihn in Deutschland besucht hat von mir Rouladen mit Klößen wollte, da gab es den Franzosen, mit dem ich mich über Wagner unterhalten habe und in Operaufführungen gegangen bin, die von Wagner stammten. Ja, mit allen habe ich mich auch kritisch unterhalten, hatte aber nie das Gefühl, dass ich wegen meiner Meinung verachtet werde. Ich vertrete nämlich, die Ansicht, dass Wir stolz auf das sein können, was aus unserem Land kam und kommt. Auch was unter der Herrschaft der Nationalsozialisten war, der Widerstand! Jeder vergisst andauernd, wenn er sich in dem Fell von "Oh ich bin ein Deutscher"-Selbstmitleid vergräbt, dass es Menschen gab, die ihr Leben aufs Spiel setzten, damit die Herrschaft der Nationalsozialisten nicht allem das Leben abdrückte. Und da meine ich nicht Stauffenberg oder die Scholl Geschwister, damit meine ich die kleinen Leute, die die in ihren Speichern oder Kellern versteckten, die gejagt wurden. Und was Rammstein und die anderen Brüllaffen angeht; da sind mir die Texte so was von wurscht, weil ich diese Musik seit Jahren eh nicht mehr hören kann.
 
"Die von mir geforderte offizielle Distanzierung von solchen Dingen, sollte eben Vorfällen wie dem in Mexico, den Wind aus den Segeln nehmen. Dann Wirrd es sich wohl viel frreierrr so singen, zumindest ohne diesen Verdacht zu schöpfen."
Aus der Sicht von Rammstein wäre es äußerst unklug, sich von allem zu distanzieren, was sie in ihren Liedtexten anschneiden. Und das ist nicht nur das 3. Reich, sondern auch Sodomie, Kanibalismus, Gewalt, Krieg, harter Sex, Kritik an Amerika usw usf. Sie sagen nie, dass sie irgendwie für irgendwelche dieser Verhaltensweisen sind und lehnen sie textlich teilweise auch direkt ab, es sollte sich allerdings aus der Gesamtheit ihres Werks ergeben, dass sie diese Dinge nicht besingen, weil sie sie toll finden, sondern weil sie sie ankreiden und weil sie ein Fabel für die Phänomene der dunkleren Seite im Menschen haben. Im Grunde haben sie so ziemlich alles im Repertoire, was extrem ist und für einen Aufreger gut. Und wenn sich keiner mehr über ihre Texte und ihr Auftreten aufregt, weil sie sich von all dem distanzieren, sind sie doch total uninteressant für all jene, die sie kaufen, weil sie provozieren. Bei den Onkelz wars klug, weil sie schon ein anderes Extrem erlebt haben, dass die Verkäufe nämlich zurück gegangen sind, weil sie in der rechten Szene so bekannt und beliebt waren. Bei Rammstein wärs wirtschaftlicher Selbstmord.
 
Da mag was dran sein. Würde auf jeden Fall die Möglichkeit beinhalten, daß die Onkelz nur so tun - das wissen sie am besten selber. Finde es persönlich eigentlich daneben, seine echte Meinung für wirtschaftlichen Erfolg mit Füßen zu treten, gerade in der Musik. Wenn jedoch das eigene wirtschaftliche Überleben davon abhängt..., wär ich vielleicht ab irgendeinem Punkt selber weniger idealistisch...? Bei dem Schrott, den die uns heutzutage im Fernsehen als Volksmusik verkaufen wollen, ist das ja wohl Gang und Gäbe. Glaube kaum, daß die das selber toll finden.
 
Naja, sie äußern ja ihre Meinung ständig. Nur weil sie immer falsch verstanden werden, weil keiner ihnen zuhört, sondern jeder lieber den Vorurteilen zuspricht, müssen sich sich nicht ständig in irgendwelchen Pressemeldungen verteidigen.
 
Naja, sie äußern ja ihre Meinung ständig. Nur weil sie immer falsch verstanden werden, weil keiner ihnen zuhört, sondern jeder lieber den Vorurteilen zuspricht, müssen sich sich nicht ständig in irgendwelchen Pressemeldungen verteidigen.
genau das sehe ich auch als Problem. Bei ausländischen Fans mit entsprechenden Sprachbarrieren kann ich durchaus verstehen, dass Vieles in den falschen Hals kommt, aber hier sicher nicht
 

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