um aber nochmal auf den Ritter und den Pfadfinder zurück zu kommen: Die Ritterlichkeit war für Baden-Powell (Gründer der Pfadfinderbewegung) eine besonders wertvolle Charaktereigenschaft, und deshalb wurde er nicht müde, in persönlichen Gesprächen und in seinen Schriften die Ritter als Vorbild hinzustellen. "Die alten Ritter", so schrieb er unter anderem, "waren sehr religiös und immer darauf bedacht, am Gottesdienst teilzunehmen, besonders vor dem Kampf oder vor irgendeiner schwierigen Aufgabe. Sie verehrten Gott nicht nur in der Kirche, sondern auch in der Natur und in seinen Geschöpfen, in den Tieren und Pflanzen. - So soll es auch der Pfadfinder halten: Er soll die Wunder der Natur lieben und Gott darin erblicken. Den Gott seiner Religionsgemeinschaft. Keiner taugt viel, der nicht an Gott glaubt. Jeder Pfadfinder soll daher einer Religionsgemeinschaft angehören." Ritterlichkeit und Treue zu Gott - diese beide Tugenden fand Baden-Powell in einer legendären Gestalt vereint: im Ritter St. Georg, den er 1909 offiziell zum Schutzpatron der Pfadfinder erklärte, "weil er unter den Heiligen der einzige Ritter war." Deshalb kann man die Frage auch umkehren. War ein Ritter dann ein Pfadfinder des Mittelalters?