Ich gehe ja auch nicht kostümiert in ein Theater und stelle mich mit auf die Bühne um mal ein wenig mit zu schauspielern... ;(
:danke Du sprichst mir da aus der Seele! Eine Museumsveranstaltung ist nun mal das, was es ist; dazu gehören für mich dann auch genauso die Multiperiodveranstaltungen wie in Minden. Wobei mir der Begriff museal nicht wirklich behagt, wenigstens bei mir und meinem Mann empfinde ich das noch als zu hoch angesetzt, aber wir arbeiten dran.
Jedenfalls ist es in den meisten Fällen so, dass die Darsteller monatelang auf so etwas hinarbeiten. Lesen, Recherche im Netz und Aus- und Verbesserung der Ausrüstung verschlingen viel viel Zeit und kosten natürlich auch einiges. Das Ganze möchte man dann dem Piblikum vorführen auf der Veranstaltung für die man sich angemeldet hat. Auch ich verbringe in meinen neuen Gewändern und mit der Seidenhaspel ungerne meine Zeit nur vor dem Spiegel.
Die Veranstaltung ist dann unsere Bühne, auf der wir uns präsentieren, zum anschauen, auch mal zum anfassen und ausprobieren, aber nicht unbedingt zum mitmachen. Stellt euch einmal vor, um Aixlibris Idee noch einmal aufzugreifen: ihr gehört einer Laienspielgruppe an, die sich vorgenommen hat bei einem Stadtfest Shakespeare aufzuführen, natürlich ohne Eintritt, aber auch ohne Gage. Ihr arbeitet dann fünf Monate daran, lernt nicht nur euren Text, sondern fertigt eure Kostüme selber an, natürlich nachdem ihr stundenlang am PC gesessen habt, um zu sehen, was man genau zu der Zeit trug. Dann lasst Ihr euch für teures Geld Schuhe nähen und Messer schmieden und baut ein wunderbares Bühnenbild selber. Nach all der Arbeit kommt dann der große Tag. Natürlich seid ihr aufgeregt und hofft, dass ihr alles richtig gemacht habt und seid stolz auf eure Leistung und dann mitten während der Aufführung platzt auf einmal ein wildfremder Mensch auf eure Bühne, irgendeine Gewandung an, die man vielleicht ins Frühmi stecken kann und fängt an Texte aus dem Film "Shakespeare in love" zu zitieren, weil das hat ja mit Shakespeare zu tun. Und jetzt mal ganz ehrlich, wer von Euch, der dann auf der Bühne stünde, würde das noch gutheißen und dabei noch ruhig bleiben. Man könnte für das Beispiel natürlich auch die monatelange Arbeit an einer Präsentation einsetzen, ich glaube, das trifft es dann noch besser. Denn genau das tuen wir dort, wir präsentieren uns und unsere Arbeit und die VA ist dann nichts anderes als unsere Bühne. Was Martin angeht; beim MPS hat er nicht ganz Unrecht, sich über die Namensgebung zu beschweren. Denn die Hillermärkte haben heute nicht einmal mehr etwas mit dem schon erwähnten „Hollywood Mittelalter“ gemein. Sie sind für mich ein großes Fantasy- Festival und wer das mag findet dort sicher auch seinen Spaß. Ich mag diese Märkte nicht mehr, sie sind mir zu laut, zu schrill und zu bunt und ich mag Hiller als Person nicht, der seine eigenen Vorgaben erst einmal selber einhalten sollte. Aber auch ich besuche noch Kommerzmärkte und der Kinder wegen lagern wir dort auch einmal im Jahr. Bei der angekündigten Drachenschow vergeht mir allerdings auch so allmählich die Lust, das ist halt nicht mehr mein Ding. Steam Punk ist toll, eine gute Freundin hat in Stade jetzt zum zweiten Mal ein Festival organisiert, super Sache! LG Martina