Museen machen lieber Mittelalter

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Dago

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Ich hatte gerade ein Diskusion, wo man feststellte das Museen nur mässig an Vorgeschichts Darstellung oder Präsentation Interessiert sind. Betrift vor allem die Stein und Bronzezeit. Man holt sich lieber Mittelalter Darsteller für Veranstalltungen. Kann es sein das man meint Ritter und Wikinger ziehen mehr Besucher an?
 
Ich denke, das kommt aufs Museum an. Unser Museum hat gar nix Mittelalterliches, dafür ne feine. kleine Eisenzeit-Ausstellung. Neulich gab's sogar ne Ausstellung zu römischen Musikinstrumenten. Und am Tag der Offenen Tür im Mai (?) waren wir Kelten und die befreundeten 'öme' eingeladen!
 
Es geht hier um Museen mit eindeutigen Steinzeit und Bronzezeit Fokus. Hitzacker, Unteruhldingen.
 
...wieso machen die "Mittelalter"? ?(
 
Weil Steinzeitmarkt sich nicht so gut vermarkten lässt. Und unter Antikemarkt viele einen Flohmarkt verstehen. Obwohl bei einem Flohmarkt im Museum sicherlich tolle Dinge zu erwerben wären. :D Und weil der gewöhnliche, durch Ritterfilme verwöhnte Couch-Potato sicherlich nur dann in ein Museum kommt, wenn "Mittelalter" draufsteht. Er muss ja was haben, wo er dann mitreden kann. :D
 
In Asparn an der Zaya (seines Zeichens Museum für Ur- und Frühgeschichte, neuerdings mit der neuen Marke "Mamuz" ganz auf Urgeschichte spezialisiert) fand letztes Jahr ein "Steinzeitfest" statt, auf dem von ca 30 Darstellern 3-4 aus der Steinzeit waren. Was nicht daran lag, dass es keine gäbe (hallo, hier, ich, hatte mich sogar rechtzeitig beworben, gratis, wurde nicht genommen). Aber scheinbar reichts den Leuten, wenn Steckenbrot gemacht wird und die Kinder Speere werfen dürfen.
 
Ist vermutlich so eine Sache, wenn der Etat für's Marketing größer ist als der für die didaktischen Aufgaben...
 
Meine Erfahrungen sind eigendlich genau die gleichen wie bei Rotschopf. Bei einem bekam man nicht mal ne Antwort, beim 2. war man nur sehr mässig begeistert. Und wir sind auch wirklich nicht zu Teuer ( GGF. geht auch Just vor Fun oder Naturalien. Ich könnte auch noch andere Beispiele von Museen mit Schwerpunkt Ur und Frühgeschichte nennen, wo man lieber mit einem Spectakulum wirbt als das man etwas zum Thema macht. Ich denke aber da ist dann der Zug abgefahren und eine Bewerbung bringt nix.
 
das problem ist, das viele museen keine zuschüsse (mehr) bekommen und somit gucken müssen, wie sie sich tragen. und das geht dann nur mit hohen besucherzahlen, die ggf. nur über "ritter aus leidenschaft" erreicht werden können.
 
Ich würde einfach mal sagen, dass die meisten Museumsleute entweder aus Unkenntnis oder verbitternder Erfahrung Besucher, die man sich durch Marketing und Events "locken" muss, für träge und klischeebehaftet halten - weshalb man sie am besten durch Klischee-Events lockt. Leider verstehen manche Marketingleute anscheinend unter "Den Besucher da abholen wo er steht.", dass man auf der Treppe runtersteigt auf eine grob geschätzte tiefe Stufe und dort unterhaltend herumhampelt, anstatt mit einem Bein auf einer höheren und einem auf einer niedrigeren Stufe zu stehen und beim Aufstieg zu helfen, bzw. die Möglichkeit zu vermitteln, dass die nächste Stufe auch schön ist.
 

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