nochmal Schmuck...

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Original von Hergils "mjöksiglandi" Moin.. Noch mal Axt als Ehrenzeichen ... Sch... immer ohne Kette ... sondern richtige Schmuckaxt ... Hergils
Siehst, doch nix mit Amuletten. Kennst Du mehrere dieser Anhänger? Und mit der Axt als Ehrenzeichen kenne ich aber auch keine sicheren Belege. Ok, die Mammenaxt zB ist toll verziert und so, aber kann man darum davon ausgehen, daß sie ein Ehrenzeichen war? Oder "nur" ein Protzobjekt? Analog zu Schwertern und Äxten gibt es zB auch Lanzenspitzen mit zT aufwendigen Einlegearbeiten. Da auch wieder die Frage... Aber wir schweifen glaub zu sehr vom Thema Schmuck ab ;-) @ Pazl: Hab zu den Hammerringen in Birka nicht wirklich Literatur da. Aus welchem Material waren die denn?
 
Also laut den Ausgrabungsberichten aus Haithabu wurden Thorshämmer sehr wohl von Männern getragen, weil sie sich den Schutz durch Thor erhofften. Darüber hinaus wurden mehrere Münzen gefunden, die zuerst als Zahlungsmittel geprägt wurden, später aber auch zu Anhängern umgewandelt wurden. Dies belegten kleine Ösen und entsprechende Abnutzungserscheinungen an den Münzen. Aber auch kleine Kreuze und christliche Symbole wurden gefunden. In Frauengräbern wurden dagegen mehrfach Anhänger mit Tiersymbolen gefunden.
 
@ Hergils: axt-collection will die Äxte ja auch verkaufen ;-) schau mal, bei wievielen Händlern Du wieviele Stücke bekommst wo bei steht, daß sie nach einem Fund aus xy sind. Wenn Du dann da nachforscht, stellst du fest, daß es Mumpitz ist. Ok, zur Prachtaxt: Jepp, also ein Geschenk. Kein Ehren- oder Rangabzeichen ;-) @ Solveig: Welchen Ausgrabungsbericht meinst Du? Ich gucke gleich mal in den Gräbern nach, aber auch da glaub ich kommen nicht sehr viele Thorshämmer vor. Meld mich dann wieder :)
 
Im Metallschmuck hab ich gerade nachgeschaut. Da wird nichts von Männern geschrieben. In den Gräbern kommt nur ein Thorshammer vor und der ist vergesellschaftet mit 3 Glasperlen, einer Bernsteinperle, sowie einem Bernsteinanhänger. Also auch verm.ein Frauengrab.
 
Auf Seite 88 findest du etwas darüber. Und da dort das Frauengrab gesondert aufgeführt wird, finde ich es nur logisch, dass vorhergehend von der Allgemeinheit (also auch Männern) gesprochen wird.
 
Richtig ist, daß da auch nichts explizit von Frauen steht. Aber die Fundlage (nicht nur in Haithabu wo mit nur einem Hammer keine tolle Statistik zu machen ist) spricht doch eine sehr deutliche Sprache. Und da ist eben nur EIN Hammeramulett bei einem Mann (Repton/England). ... wo interessanterweise sogar eine Glasperle bei war. Über die Lage im Grab kann ich gerade nichts sagen, meine aber, daß dieses Amulett nebst Perle auch nicht um den Hals lagen. In dem Falle wäre es wahrscheinlicher, daß zB ihm seine trauernde Witwe das mitgegeben hat. Spekulation hin oder her.... Thorshammeramulette tauchen sonst in der Regel bei Frauenbestattungen auf.
 
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Hallo Ihr Lieben, schaut mal unter Mjölnir in wikipedia nach und auch dort ist von verschiedenen Funden die Rede, auch wird kurz auf die "Geschichte" des Thorshammers einge- gangen. auch Wikipedia geht eher davon aus, dass es sich in vermehrter Form um Fruchtbarkeitsymbole handelt, die der Frau an ihrem Hochzeitstag in den Schoß gelegt wurde (habe ich auch in einer Saga gelesen, weiß nur im Moment nicht in welcher ... :cursing:) Wer es ganz genau wissen möchte, im Anhang ist ein Buch als Quelle genannt, das es zweifelsfrei sagen kann ... Liebe Grüße Kadlin
 
@Thorbiurn: Zur Materialfrage noch schnell, die meisten gefundenen fragmentarischen Reste waren aus Eisen. In den Birka 2/1 wird aber in allgemeinen der Hammerring behandelt, also nicht nur die Funde von Birka.
 
Moin... Ich habe hier "Grabfunde des 8. bis 11. Jahrhunderts zwischen Kongea und Eider" von Silke Eisenschmidt und danach gibt es in dem Gebiet insgesamt nur 11 Thorshammeranhänger-Funde: 1. Lerje, Grab 321, Seeland, Erdgrab, Eisen, 2? 2. Stengrade II, Grab CG, Langeland, Sarg?, Eisen 3. Stengrade II, Grab JD, Kammer, Eisen 4. Enghøj Kirke, Grab 42, Randers amt, Eisen 5. Hesselbjerg, Sarggrab?, Århus amt, Eisen 6. Brabrand, Grab 19, Århus amt, Eisen, von Brøndsted als Nagel gedeutet 7. Bjerrhøj, Viborg amt, Bernstein 8. Træhede, Grab1, Eisen 9. Nebel-Steenodde, Grab35, Eisen 10. Haithabu-Südergräberfeld, Erdgrab 370, Eisen 11. Immmenstedt, Hügel P14, Dithmarschen, Bronze Keine Geschlechteranmerkungen .. Gruß Hergils
 
Altes Thema, aber besser als wieder ein neuer Beitrag zum Thema Schmuck aufzumachen, dachte ich mir. Weiß von euch jemand, ob es in irgendeiner Weise überliefert ist (Moorfunde?), dass auch Federn als Schmuck benutzt wurden? Immerhin hatte z.B. der Rabe ja einen Stellenwert in der Mythologie. Ich denke aber nicht nur an Rabenfedern. Dann noch eine kurze Frage zu Thorhämmern bzw. Schmuck allgemein und Fundverhältnissen: Kann man denn sicher davon ausehen, dass das was dort im Grabe liegt auch getragen wurde? Wieso könnte nicht (reine Spekulation - kenne keine Quellen!!) der Mann seinen Schmuck (auch Hammer) um sein Weibe zu ehren, ihn mit beigesetzt haben? Natürlich auch andersherum denkbar - die wenigen Hämmer, die bei Männern gefunden wurden, vielleicht eine Beigabe des liebenden Weibes? Bin gespannt! MfG, Stalagmit
 
Also Nachweise fuer Federn als Schmuck duerften sehr schwierig zu erbringen sein, da Federn relativ leicht vergehen. Aber waere theoretisch moeglich. Es gibt naemlich Berichte wo Legionaere sich ueber Auxilar-Einheiten aus Gallien sich lustig gemacht haben weil sie Federn an ihren Helmen befestigt haben. Die Legio V Alaudae. Der Beiname Alaudae geht auf eine keltische, von den Römern übernommene Bezeichnung für die Haubenlerche zurück. Punkto ob Schmuck getragen wurde, nun es gibt viele Graeber wo noch alles in Position ist wie die Person ins Grab gelegt wurde. Man sieht also wo Fibeln oder Anhaenger, Ringe oder Armreifen liegen. Anders wenn der Schuck in einem Haufen irgendwo im Grab liegt, das man eher vermuten muss, das war mal in einem Beutel drinn, oder einfach als Beigabe bei der Beerdigung rein gelegt wurde.
 
Federn sind in Grabausstattungen durchaus belegt. Hier einmal zwei Beispiele: Gräberfeld von Dunum (Ldkrs. Wittmund), 7.- 10. Jahrhundert. Eine 2,5 cm dicke Schichtenfolge aus Federn, Kräutern und Süßgräsern. Quelle: "Auf Federn gebettet" von Anette Siegmüller und Christina Peek, erschienen in "Archäologie in Niedersachsen 2009" (Seite 74) Gräberfeld von Greding-Großhöbing (Ldkrs. Roth). Federbesetzte Zierscheibentasche sowie federbesetzte Riemenzungen in Grab 160. Quelle: "Kleidung im frühen Mittelalter", Gesellschaft für Archäologie in Würtemberg und Hohenzollern e.V. (Ab Seite 46)
Kann man denn sicher davon ausehen, dass das was dort im Grabe liegt auch getragen wurde?
Nein, das kann man nicht ! Grabbeilagen in Gräbern teile ich mal in drei Gruppen ein: 1. Gegenstände, die zur Kleidung des Verstorbenen gehörten. Dazu gehören z.B. Gürtelschliessen, Riemenzunge, Schmuck, Textilreste. 2. Gegenstände, die der Verstorbene für den Übergang ins Jenseits benötigte. Dazu gehörte z. B. der Tonkrug mit Brei, der Fleischspieß, etc. 3. Gegenstände, auf die der Verstorbene einen Rechtsanspruch hatte. Dieses ist seinem jeweiligen Stand angemessen. Hierzu gehören z.B. Pferd, Waffen, Werkzeug, Spinnwirtel, Pflug etc. Wir müssen davon ausgehen, dass der Verstorbene im Grab nicht unbedingt die Person darstellt, die er im Leben war.
 
Hallo zusammen, da ich mittlerweile auch schon bemerkt habe daß Glasperlen wohl reiner Frauenschmuck war, ...
Bemerkt? Welche Quellen, bisher liest man in einigen Büchern genau das Gegenteil; insbesondere, da Frauen für den Haushalt zuständig waren und die Männer unterwegs. Andererseits, lieber schwuler Wikinger als gar keinen Halsschmuck! Die Glasperlen sind echt schön!
 
Zu dem Thema Glasperlen bei Männern hat Torben Barthelmie ein interessantes Buch verfasst: "Wo kommt DER mit seinen Perlen her?" Eine Analyse der Glasperlen, der Lage und ihrer Verwendung in den Männerbestattungen Skandinaviens zur Wikingerzeit. ;)
 
Vielen Dank für die zahlreichen und hilfreichen Beiträge! Denkt ihr, sowas in der Richtung wäre realistisch? Würde sicherlich besser aussehen wenn man kürzere Federn nehmen würde und vielleicht einheitliche. Waren aber gerade die einzigen, die ich im Moment da habe. Geht nur ums Prinzip, ganz generell... MfG, Stalagmit
 
Federn als Halsschmuck eher nicht ... Das sieht zumindest heute so aus, als wenn Klein Fritzchen Indianer spielen will, und da in der Richtung nichts belegt ist, wirkts heute lächerlich.
 

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