Zumindest Nesselstoff ist in der Herstellung nicht einfacher als Leinen und genauso ressourcenintensiv und aufwendig herzustellen . Hanf ist meines Wissens nach nicht für Kleidung, sondern eher für Seile und Schnüre verwendet worden.
Hallo Thorsten, bin heute erst über Deine Antwort gefallen, upps. Beim Lesen der Färberbücher "Ein Buch von alten Farben" von E. E. Ploss und "Handbuch der Naturfarbstoffe" von Schweppe bin ich gerade auf mehrere Hinweise von gefärbten Leinen gestoßen, unter anderem auch auf einen Bericht über Karl dem Großen, in dem die Rede von rot gefärbten Leinenhosen ist. Auch im Grab von Tutanchamun wurde rot gefärbtes Leinen gefunden, dessen Farbe allerdings leicht ausblutete, da sie nicht durch beizen fixiert war. Und von einer Gelbfärbung gibt es Belege für das Hochmittelalter. Super wäre, wenn Du mir die Textquellen von dem grün gefärbten Leinen und dem Hanf schicken könntest. Im Moment bin ich dabei, alles was ich über Leinen finden kann, zusammenzutragen und dann mal auszuwerten. Viele Grüße MartinaKommt ja immer auf die Zeitstellung, Status etc. an. Aus Norddeutschland kenne ich aus dem 15. Jhdt. Leinen-Überbeinlinge zum Arbeiten. Im 9. Jhdt. hat Einhardt die Kleidung von Karl dem Großen mit "Leinenhose nach fränkischer Sitte" beschrieben. Edward III. hat in der Mitte des 14. Jhdt. seine Familie und Teile des Gefolges in grüngefärbte, leinene Sommerkleidung gewandet, in der "Ferne Zeiten" Ausstellung habe ich ein Stück Leinen aus dem 14. Jhdt. gesehen, dass mit blauem Modeldruck Brokat imitierte, etc. Leinen hat nunmal den Nachteil, dass es sich im Boden nicht so gut erhält wie Wolle oder Seide, da ist man dann oft auf Texterwähnungen angewiesen. Zu Hanf kenne ich noch eine Quelle - meine das wäre aus der Nähe Berlins im 13. Jhdt. gewesen - in der Bauern als Abgabe an ein Kloster Leinengewebe zu leisten hatten. Die Mönche wiesen extra darauf hin, dass sie keinen Hanf einzuweben hatten, der als minderwertig galt. Bis denn Thorsten
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