Ich muss mal die Hand für studierte Restauratoren heben. Ich kenne einige und die sind wirklich top. Ich studiere ja was ähnliches und ja was da passiert ist, ist absoluter murks und ja Museen (auch die Großen!) können froh sein, wenn sie eine 0 in der Bilanz schaffen und nicht im Minus sind. Ist leider so. Gerade die Heimatmuseen werden von Privatleuten und kleineren Vereinen geleitet die das Hobbyweise betreiben. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht. Ich war erst vor 2 Wochen in einer Kirche in der von Kirchenmalern und Stuckateur das Deckengemälde restauriert und konserviert worden ist und das wirklich mit absoluten Sachverstand! Gut ist halt in Bayern, nech, die haben Kohle fürn Denkmalschutz. Zur Bodendenkmalpflege: jo, darüber habe ich erst was interessantes von einem Mitarbeiter der unteren Denkmalschutzbehörde von Augsburg gehört - da läuft gehörig was schief. Das Problem der Denkmalpflege ist ja auch, dass sich der Begriff im Laufe der Zeit extrem gewandelt hat. Guckt euch mal in den ganzen "Altstädten" um. Ich kann euch sagen, bei den meisten ist 80 Prozent aus den 80er Jahren barockisiert (in Bamberg z.B.). Jüngere Bauphasen werden zum Wohle eines einheitlichen Barocken Aussehens herausgenommen (z.B. Schaufenster aus dem 19. Jahrhundert...) Ein weiteres gutes Beispiel ist der Historismus des 19. Jahrhundert in dessen Zuge durch Architekten wie Viollet-le-Duc Kirchen regotisiert wurden. In dem Sinne, dass die Leute das gotischer haben wollten als es ursprünglich war. Schaut euch mal an was im Notre Dame noch wirklich Mittelalterlich ist... Der hat auch vor Figuren nicht haltgemacht. Da wurde viel gemacht. Oder der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg, da wurde oft stilrein wieder erbaut und spätere Bauphasen komplett negiert. Ich bin da inzwischen bei allem kritisch, v.a. bei den hübschen Altstädten ^^ Das Problem bei der Denkmalpflege, v.a. ist eben auch Geld. Nicht jede Behörde hat so einen riesen Goldtopf wie Bayern für sowas. Das ist einfach so ein riesenfeld mit Problemen, die man so von außen gar nicht erblicken kann. Es läuft nicht alles rosig, das stimmt und wie immer hängt eben alles auch vom Geld ab. Ich habe mich auch bei einer Burgruine geärgert weil ich durch neumodischen Mörtel, Gips whatever das war, die Struktur des Mauerwerks nimmer erkennen konnte. War auch eine Maßnahme aus 2012. Die Problematik fängt bei den Behörden an (Vetterleswirtschaft), geht über das Geld, Sachverstand (ein Architekt ist nicht unbedingt immer die beste Wahl am historischen Gebäude wenn er sich mit historischen Baukonstruktionen nicht auskennt) bis hin zur Meinung der Allgemeinheit. Ein schwieriges Thema. Just my 2 cents (Und sorry wegen dem wirren Geschreibsel, liege krank im Bett und das Thema ist soooo komplex, das müsste man genauer aufdröseln)