Ok, Phelan, dann habe ich deine Aussage zu Atheisten falsch verstanden.
Genau ! problematisch aber nur wenn man das Ziel des Threads hier in eine ganz andere Richtung lenkt. Problematisch wird es nur dann wenn man es problematisch angeht.
Naja gut, wenn man deine beiden Fragen nur mit ja oder nein beantwortet, ist es nicht problematisch. Ich denke aber, dass es dir auch um Meinungen ging, warum ja oder nein und dass da persönliche Überzeugungen zutage kommen könnten, die man in Bezug auf mittelalterliche Darstellung nicht zwingend diskutieren muss sollte eigentlich vorhersehbar gewesen sein oder? Aber gut, dann will ich deine beiden Fragen mal ganz sachlich beantworten (meine vorherigen Beiträge verstehen sich übrigens ebenfalls rein sachlich). Zu Frage 1 meine ganz eindeutige Meinung: Nein, man muss nicht gläubig sein und auch nicht röm. katholisch, um im Hobby einen Ordensritter darstellen zu können. Die Wahl der Darstellung und die Qualität der Ausführung hängt meiner Meinung nicht von der eigenen Religiösität ab. Zur Darstellung eines Ordensritters ist natürlich ein gewisser Einblick in den christlichen Glauben von Vorteil. Zu Frage 2 ganz eindeutig: Ja, man sollte auf jeden Fall die Grundzüge der Ordensregeln kennen und auch geschichtliche Eckdaten der Entwicklung. Das gilt übrigens nicht nur für die Darstellung eines Ordensritters. Für jegliche geschichtliche Darstellung ist eine gewisse Grundkenntnis des dargestellten Zeitrahmens und der dargestellten Lebensumstände erforderlich. Wie weit diese Kenntnis letztendlich reicht ist wieder eine andere Frage und steigert in jedem Falle die Qualität der Darstellung. Die Frage, ob eine Ordensritterdarstellung mit nem 25,- € Waffenrock schon getan ist, sollte hier im Forum doch eh nicht zur Debatte stehen.
Nur halte ich es persönlich für einfacher einen glaubhaften Ordensritter oder Mönch darzustellen, wenn man selber fest im Glauben steht, respektiere aber auch Darsteller, die ihre Charaktäre ernst nehmen, auch wenn sie eben nicht gläubig sind.
Heribert, das sehe ich nur sehr bedingt so. Über die damalige Glaubensauffassung sind ganze Bücher gefüllt und das muss hier nicht im Detail diskutiert werden. Es ist einfach so, dass in der Geschichte der Kirche Dinge passiert sind, mit denen sich niemand rühmen muss. Und andersrum muss sich auch niemand verstecken, der heute seinen christlichen Glauben lebt. Wenn wir alleine die Kreuzzüge nehmen, sind dort Dinge im Namen des Glaubens geschehen, die absolut nicht zu verantworten sind. Beispielsweise die Auswüchse gegen Juden in deutschen Städten zum ersten Kreuzzug. Das hatte mit dem eigentlichen Kreuzzugsgedanken rein gar nichts zu tun. Naja im Detail führt das auch zu weit.
Ich finde man sollte wenigstens nach christlichen Maßstäben handeln wenn man in der Rolle eines Ordensritters ist.
Nach welchen christlichen Maßstäben? Nach heutigen oder nach mittelalterlichen? Es gibt für die Schlacht von Hastings einen Bußkatalog für Geistliche (!), in dem je nach Vergehen - Gegner verletzt zu haben, einen getötet zu haben, mehrere getötet zu haben - Bußen im Sinne von Sachleistungen, Abhalten von Messen und Gebeten usw. aufgelistet sind. Das bedeutet, dass Geistliche an der Schlacht teilgenommen und auch zur Waffe gegriffen haben. Das ist weit weg von heutigen Maßstäben. Gruß Ollie