Rundschild Griffloch als liegende 8?

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Glimmlampe

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Hallo zusammen, ich bin mir ganz sicher das mir hier mal jemand den tipp gegeben hat, dass man bei einem klassischen schild mit buckel besser kein kreisrundes loch ausschneidet, sondern quasi eine liegende 8 (oder zwei Ds die mit der flachen seite aneinander stoßen), so dass der griff als mittelsteg im schwerpunkt des schildes liegt. das würde dann mit einem flacheisen verstärkt. soweit so errinnerungswürdig, aber kann mir auch jemand sagen ob das historisch so gemacht wurde und wenn ja, wo und wann und welche quellen es gibt. kurzer hinweis würde mir schon reichen. vielen dank :)
 
Ich hab so ne Konstruktion schon mal gesehen bei nem Slawendarsteller,allerdings bei nem rechteckigen Schild. Ob das A ist für Slawen kann ich jedoch nicht beurteilen. Vom praktischen Nutzen her denke ich allerdings nicht dass es den Teufel bringt. Ich glaube ich hab mal nen Fund von ner Schildangel aus Metall gesehen die so gearbeitet war dass sie in einer Flucht mit dem Schild lag. War wenn dann angelsächsisch,ich werd nochmal nachschlagen sobald ich daheim bin.
 
Ich meine wir hatte das Thema hier schon mal, als es darum ging die Fessel mittig zum Griffloch anzubringen oder dieses ( viel mehr das Griffloch ) etwas zu versetzen. Aber wann genau oder wo wir dies hier im Forum diskutierten ... ?(
 
Ich meine wir hatte das Thema hier schon mal, als es darum ging die Fessel mittig zum Griffloch anzubringen oder dieses ( viel mehr das Griffloch ) etwas zu versetzen. Aber wann genau oder wo wir dies hier im Forum diskutierten ... ?(
genau das ist mein problem :D ich finds nicht mehr und mir fallen auch keine suchbegriffe mehr ein bei denen man nicht entweder erschlagen wird oder garnichts kommt. und ich weiß nicht mehr obs da auch belege dafür gab, funde etc. ein oder zwei hätt ich gern dazu soweit möglich :)
 
Ist Dein Schild aus Planken? Also wie ein Faßdeckel oder aus kreuzweise verleimten Lagen? Bei querliegenden Planken mit senkrechten Verstärkungen wäre eine 8/doppel D nicht so geschickt, aber Dein Schild hält besser, wenn denn mal einer den Rand durchhackt. Planke senkrecht und Treffer von oben spaltet den Schild, oder?
 
He! Zumindest in dem Thread hier wurde es mal kurz angetippt: Sammelkauf 9mm Birke Multiplex in Berlin - Alternativ: Bezugsquelle für kleine Mengen? (Quelle: www.mittelalterforum.com) Trinitatis hat mir dann noch einen tollen Literaturtip gegeben und mich auf Illerup Ådal in Dänemark aufmerksam gemacht. Die Funde dort werden recht früh datiert, bis zur Hälfte des 5. Jhd.in etwa. Eine sehr schöne reichhaltige Fundgrube nicht nur für Schilde. Da kann man unter anderem auch entsprechende Grifflöcher finden, wie Du sie suchst. Die Bände zu den Schilden wären folgende: Ilkjær, Jørgen (2001): Die Schilde. Højbjerg: Jysk Arkæologisk Selskab (Jutland Archaeological Society publications, 25, 9-10). Keine Ahnung, inwiefern das für Dich von Zeit und Ort relevant ist. Sau interessant und reichhaltig ist es aber auf jeden Fall!
 
So,hab nachgesehen. In "the late anglo-saxon army" von I.P. Stephenson ist auf Seite 72 ne Zeichnung eines Schildbuckels der die von dir beschriebene Innenform hat. Allerdings ist das Material eben Metall und nicht Holz. In "Anglo Saxon weapons and warfare" von Richard Underwood sin einige Funde dieser Art abgebildet, da erkennt man dann dass der Griff nicht fest mit dem Buckel verbunden ist sondern vernietet. Mir ist klar dass das nicht exakt das ist was du suchst, aber von der von dir angesprochenen Funktionalität (Griff im Schwerpunkt) triffts das schon recht gut. Nebenbei bemerkt, die Funde sind zum Teil so geschmiedet, dass sie einen Griff ergeben, MANCHE sind jedoch flach. Jetzt meint der Autor die wurden mit Leder umwickelt, allerdings könnte man das auch als das von dir gewünschte Flacheisen auslegen.
 
Also wenn du ein Schild aus Speerholz baust, dann säge ein kreisrundes Loch aus. Ein aus dem Speerholz bestehender Mittelsteg wird dir wegbrechen. Und dabei wäre deine Hand wirklich in Gefahr.
 
Ich seh das ähnlich. Es ist meiner Meinung nach schon anzuzweifeln ob der Nutzen (marginal bessere Gewichtsverteilung) die Nachteile (schlechtere Griffigkeit da der Griff dünner ist als bei nem "regulären" Rundschild, wahrscheinlich schlechtere Stabilität der Konstruktion etc) aufwiegt. Naja, einfach mal probieren, vielleicht isses in der Praxis der Hammer. Wäre nett wenn du über deine Erfahrungen berichten könntest.
 
Mh, nur weil das Loch nicht kreisrund gemacht wurde heißt das ja nicht gleichzeitig, dass ein Mittelsteg stehengelassen wurde und erst recht nicht, dass dieser dann allein den Griff gebildet hätte.
 
Stimmt. Aber die Ausgangsfrage war ja ob jemand ebendiese Konstruktionsweise kennt bzw obs Belege dafür gibt. (Da kann man dem Verfasser schon unterstellen dass er mit dem Gedanken spielt sowas anzufertigen. Oder ich habs falsch verstanden, kann auch sein)
 
tatsächlich war meine frage erstmal rein akademisch, hatte ne kleine diskussion über den bau von rundschilden und da fiel mir das mit dem mittelsteg wieder ein. aber mit dem gedanken mal einen schild auf die art zu bauen hatte ich tatsächlich gespielt, allerdings wird vorher noch etwas zeit ins land ziehen ;) aber wenn der denn mal fertig wird, werd ich berichten :wiki4
 
Ok, ich glaube wir reden/denken vielleicht ein klein wenig aneinander vorbei - zumindest ich hab meinen Teil vielleicht etwas unpräzise geschrieben. Ich versuche es mal genauer, wenn auch etwas unter Vorbehalt, weil ich die entsprechenden Fundbilder gerade nicht vor Augen haben kann. Die Schilde aus Illerup Ådal haben oft Löcher, die nicht kreisrund sind. Sie ähneln, wenn man sie mit Worten beschreiben will, einer Acht, aber ohne durchgehenden Mittelsteg. Ach, ich weiß nicht, wie man das ordentlich ausdrücken soll - also lade ich mal ein Bild in die Galerie hoch: Schildloch "achtförmig" (Quelle: www.mittelalterforum.com) Ich dachte, Glimmlampe meinte das mit "wie eine Acht" - zumindest war es das, worauf ich hinweisen wollte. :wiki1 Edit: Ok, ich sehe im Eingangspost, dass da explizit Mittelsteg steht ^^ Dann nochmal dazu: Dass man beim Aussägen einen Steg stehen gelassen hätte, ist mir noch nicht untergekommen. Ich kenne wie gesagt die Konstruktion wie in der hochgeladenen Skizze. Dass man den Griff trotzdem im Schwerpunkt des Schildes liegen hat, kann man locker auch anders lösen, beispielsweise durch eine Falz an einem aufgenagelten Holzgriff. Diese Griffe mit Falz samt darüberliegender eisernen Schildfesselbeschlag gab es im besagten Illerup Ådal. Wenn man auf die fertige Konstruktion raufschaut, sieht es schon wie eine "komplette 8" aus. Der ganze Kram besteht aber halt aus mehreren Teilen.
 
Ah - der Schild/die Schilde aus Dura Europos wären dann Kandidaten mit stehengelassenem Mittelsteg? Cool! :danke
 
@ Arché: Da haben wir wohl tatsächlich aneinander vorbei geredet, bzw andere Bilder im Kopf gehabt. Find ich aber nicht weiter schlimm, hab wieder was dazugelernt, in diesem Fall diese "Apfel"-form des Schildlochs. Hab ich in der Form noch nie gesehen :) @Kompliment für die Homepage,sehr schön gemacht. Habt ihr die verschiedenen Grifformen mal nachgebaut, wär echt interessiert an nem Erfahrungsbericht diesbezüglich.
 
Also aus Vollholz, also eine Durchgehende Planke zu haben ist dann im Einsatz ok. Aber, wie gesagt, bei nem Sperrholzschild (was ich fürs Sportfechten immer favorisieren würde) würde ich dringend die Finger davon lassen.
 
@ Glimmlampe, das kam damals von mir und ich stehe nach wie vor zu 100% hinter dieser Aussage. Ich hab massenhaft Material zu den liegenden 8 Grifflöchern hier. Bei Interesse bitte PN an mich. LG Dani
 

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