Also kein Beweis, nur eine Vermutung. Der Platz zwischen Buckel und Schild könnte auch ein Arterfakt der Verrottung sein oder irgendwelche anderen Gründe haben und das Argument mit der Farbe, die man durchsehen könnte, ist analog zu dem Argument, im 20. Jahrhundert wären die Frauen nur in Unterwäsche (oder transparenten Oberkleidern) herumgelaufen, weil man sonst die tolle Reizwäsche nicht gesehen hätte, deren Existenz durch Funde eindeutig belegt ist. (Ja, ich spiele auf die Theorien zur Damenmode der Merowingerzeit an) Es gibt, bleiben wir auf der reinen Argumentebene, auch viele Gegenargumente für einen Rohhautbezug von (flachen) Wikingerschilden. - Die Geschichten in den Sagas oder die Holmgangregeln und -berichte sprechen regelmäßig davon, dass die (beim Holmgang alle drei) Schilde der Nordmänner in recht kurzer Zeit ziemlich zerhackt waren. Das spricht eher für einen leichten, nicht übermäßig robusten Aufbau. - Aus den selben Berichten heraus scheinen Schilde ja absolute Massenware gewesen zu sein; kann man das von großflächiger Rohhaut auch behaupten? - Wie sich verleimte Rohhaut auf längeren Seefahrten in doch sehr "nassen" Schiffen verhält, weiß ich nicht. - Bei Moorfunden sind Haut, Haare und viele ehemals weiche, organische Details von Leichen perfekt erhalten, bloß die Rohhaut von Schilden soll so spurlos und vollständig verschwunden sein? etcetera Aber darum geht's dem TE ursprünglich gar nicht, ich migriere. Pardon. Mich hat die Beleglage einfach interessiert. Nicht, dass wir uns den Kopf über ein Problem zerbrechen, dass es in der Form vielleicht gar nicht gab. Wie dem auch sei, es gibt ja Hersteller, die perfekt mit Rohhaut bezogene Schilde anbieten. Irgendwie müssen die das ja hinkriegen. Vielleicht einfach mal bei einem solchen Hersteller anfragen?