Eine bemerkenswerte faire und objektive Reportage . Vor allem der Ansatz die Darsteller aus Mittelalter und LARP auch in ihrem privaten und beruflichen Umfeld zu interviewen hat mir gut gefallen. Unterscheidet sich sehr wohltuend von den sonst so gesendeten effekthascherischen „ ha,ha, guck mal, die spielen Ritter !! „ Berichten über unsere Freizeitbeschäftigung. Die unklare Abgrenzung von Mittelalter zu LARP Veranstaltungen empfinde ich eigentlich nicht so sehr als störend, wenn auch Zuschauer die sich überhaupt nicht in der Materie auskennen hier etwas verwechseln könn(t)en., Das für die sehr zeitintensiven Aufnahmen letztendlich „nur„ ein 30min.Beitrag rauskam ist aber normal – dafür ist der aber auch sehr ausgewogen und informativ und lohnt sich anzuschauen. In meiner Anfangszeit als Hessen-KasselerJäger (18.Jhdt.) hatten wir mal im Hessenpark Neu Anspach einen ganzen langen Tag lang ein Fernseh-Team am Hacken. Gesendet wurde ein knapper 5 Minuten Bericht. Welcher aber doch angesichts dem in den Siebzigern herrschenden Zeitgeist gegenüber dem Hobby „ Historische Darstellung „ wenigstens auch nicht negativ war. Noch eine Bemerkung dazu wie sich die Zeiten gewandelt haben: Die meisten von unseren „Jägern“ kamen aus der damals sehr beliebten und florierenden Western-Szene , zu einem Frankfurter Club kamen manchmal zu Besuch 3 einsame „Ritter“ – die von uns als Exoten mit einem zukunftslosen Hobby wahrgenommen wurden ( Auch von mir – mea culpa !) . Und heute : die Mittelalterszene ( in allen Facetten-von grottig bis top) boomt, während die Western Clubs an akutem Nachwuchsmangel und Überalterung leiden, fast aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden sind.