Mir kam es wirr vor. Das mag daran gelegen haben, dass es mich schon in den ersten Minuten wegen der Folgen falscher Ausgrabungsmethoden gerissen hat (Erdbeben, nachdem eine Fibel aus dem Boden gerupft wurde, ohne den Fund wenigstens irgendwie zu dokumentieren) und die Schafsnase dann auch noch in eine Höhle tappt. Höhlenbesuch nach Erdbeben ... :kopfwand Genauso desorientiert tappte die Protagonistin dann auch durch die weitere Handlung. Mir ist jedenfalls nicht klar geworden, was sie wollte und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie es wusste. Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass es verwirrend ist, plötzlich Visionen zu haben. Aber wenn die Protagonistin etwas unternommen hat, denen auf den Grund zu gehen (oder sie loszuwerden), habe ich das verpasst. Das mag natürlich auch daran gelegen haben, dass ich nebenbei gestickt habe. Ansonsten gab es in der Gegenwart einen mysteriösen fiesen Kult, einen nicht minder mysteriösen alten Mann, eine Frau, die nicht da war und einen Jüngling, der sich durch Waschbrettbauch und die Tatsache auszeichnete, dass er ein kaum gelesenes Buch geschrieben hat. Eins von beidem war für die Protagonistin Grund genug, sich ihm gegen Ende des ersten Teils anzuvertrauen. In der Vergangenheit ging es um drei Bücher, zwei Halbschwestern (eine herzensgut, eine böse) und irgendwie auch um die Katharer. Katharer eignen sich (genau wie Hexen) immer prima als Projektionsfläche, weil niemand genaueres über sie und ihre Lehren weiß, aber jeder schon mal gehört hat, dass die Kirche unglaublich fies mit ihnen umgesprungen ist. Ergo müssen sie die Guten gewesen sein. Böse Katholiken gab es denn auch zuhauf. Außerdem gelegentlich nackte Haut, Ketzerverbrennung und eine Belagerung. Dazu kamen reichlich Tote sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit, sonst wäre es ja kein Thriller. Nur eine Geschichte habe ich vermisst.