Schleifer bis Schwertfeger

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Lorato

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Nabend Freunde der vergangenen Zeiten ;) Wusste nicht genau wohin ich den Beitrag packen soll, es ist zwar Metall aber nicht schmieden, aber es kommt eben danach. ;) Also meine Grundidee ist mich vom Messer- , Dolchschleifer (finisher) zum Schwertfeger hochzuarbeiten. Vielleicht mal so zwischendurch Messer-, Dolchschmiederohlinge zu bearbeiten und fertigstellen. Die Handwerksdarstellung sollte so um 1200 sein und vom Gebiet her Österreich bis Bayern. Jetzt zu meinem Anliegen, wo finde ich dazu Anregungen, Abbildungen, Beschreibungen in die Richtung aus der Zeit, oder hat jemand Erfahrung damit. Den Schleifbock den ich unten angehängt habe steht bei uns im Schuppen, dachte mit ein bisschen Restaurierung (mit Öl einlassen, neue "Lederlager" ... ) könnte ich ihn mal für den Anfang hernehmen. Ich bin Metaller von Beruf, schleifen und co. ist ansich nicht das Problem, zumindest nicht mit modernen Mitteln. Hauptsächlich geht es mit mal womit wurde gearbeitet, ( Feilen, Schleifsteinen, Polierpasten, welche Halterungen für Klingen bzw. Schleifmittel/geräte) damit ich versuchen kann mir mal das die "Hardware" zu beschaffen um damit zu üben. Das am Anfang weder das Material noch mein Können zu 100% passen wird ist mir schon klar, aber irgendwo muss man ja mal anfangen. Würde mich sehr freuen wenn mir der eine oder andere weiterhelfen kann, nur im Lager rumsitzten und doof aus der Gewandung schauen ist mir etwas zu wenig. ;) Lg
 

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Hey, ein sehr interessantes Projekt. Ich denke mal Steine waren einfach alle Natursteine möglich, Sandsteine, Schiefer... Ich habe einen Belgischen Brocken für feineren Abzug an meinen Messern, Hobeln etc. Vielleicht solltest du dich mal in Solingen umschauen, ich bin sicher es gibt dort Bücher über das Handwerk früher. Habe mich aber auch nicht so ganz damit beschäftigt. Zu dem Schleifstein kann ich leider auch nix sagen, aber er sieht recht simpel aus, warum sollte man sowas nicht gehabt haben, und vielleicht findest du irgendwo ein Bild. Allerdings weiß ich nicht ob du es gebacken bekommst ein den Schleifwinkel zu halten und dabei gleichzeitig zu Kurbeln. Ich denke es ist Übungssache, oder du machst es wie Tom Sawyer mit dem Zaun streichen, wenn du verstehst was ich meine :) Feilen sehe ich grundlegend als unproblematisch an, zumindest im Mästermyrfund um 1000 n chr waren welche dabei. Polierpaste: du hast nicht zufällig eine kleine Schmiede? Was man nämlich nehmen kann, ist fein pulverisierter Zunder ( Eisenoxid). Fein sieben, mit etwas Öl auf nen Leder, und fertig - funktioniert, wenn die Siebung fein genug ist. ( Ich habe Teebeutel genommen, besser wäre ein Kaffefilter wenn man da überhaupt was durchbekäme. Bei Schwertern scheint zum groben vorformen eine Ziehklinge gut geeignet. leider weiß ich nicht, wie genau die aussehen, sonst hätte ich mir schon längst eine geschmiedet. Belege habe ich für meine Zeit leider auch noch keine gefunden, die Ziehklingen im Mästermyr- Fund sind eher für Holzbearbeitung. Wenn du oder irgendjemand anders hier Belege für Ziehklingen in der Metallverarbeitung hat, vorzugsweise um 1000 n. chr., dann :knuddel immer her damit. Das mit den Ziehklingen hab ich aus dem Schmiedeforum, da hatte einer geschrieben er hätte damit gute Erfahrungen gemacht, kaum langsamer als ein Bandschleifer, nur weitaus mehr Kraftzehrend. Auf YT habe ichs mMn auch schon gesehen: Wurmbuntes Schwert schmieden (Nicht gleich wegklicken wegen dem dramatisierenden Anfang, geschliffen wird ab 7:40) Auch die Japaner scheinen hobel/ Ziehklingenähnliche Werkzeuge genutzt zu haben, wie ich in dem Buch Japanische Schwertschmiedekunst gelesen habe. Leider habe ich das Buch nicht, aber zum nächsten Geburtstag steht es sicher auf der Liste. Ich würde es dir vielleicht auch empfehlen, denn auch wenn es weder dein Ort noch deine Zeit ist, vermittelt es doch einen guten Einblick in die Möglichkeiten des Schleifens mit natürlichen Mitteln. Ich glaube das mit dem Zunder- polierpulver habe ich da auch gelesen. Ich hoffe mal, die anderen können dir Quellen nennen, besonders die Ziehklingen würde ich mal weiter verfolgen. Hoffe ich konnte helfen. VG, Edgar
 
Hi Edgar Wenn das nicht der fleißige Schmied aus dem Schmiedeforum ist. ;) Denke das mit der Ziehklinge könnte vom Hacheschmied stammen, der ist ja auch in der "Szene" unterwegs, da könnte ich mal etwas Kramen. Ne Schmiede hab ich noch nicht, steht noch roh herum weil ich nicht in die Gänge komme die Gasesse mal fertig zu machen. :wacko: Ich habe so einige alte Feilen mit Holzheften zuhause, die könnte ich mal hernehmen, es liegen auch noch ein paar Steine rum die nach Natursteinen aussehen. Ist ein Belgischer Brocken nicht was Künstliches? Ach ich bin ja nicht alleine im Lager, da schwirren immer meine Tochter und auch mein "Weib" umher, die haben schon mal Zeit ein wenig zu Kurbeln und ich denke es ist sicher ein nettes Dekoteil im Lager. ;) Hm ein wenig Zunder sollte ich ja auch vom Laser- oder Plasmaschneiden kriegen, da komm ich in der Arbeit ran. ;) Mir geht es für´s erste nicht ganz daneben zu greifen, das ganze wird sicher mit der Zeit verfeinert. Ich hoffe ich finde mal ein paar Bilder von Handwerksdarstellung in dieser Zeit, wo ich ein wenig sehe, wie sie die Dinge fixiert haben, wie groß die Werkstücke und Werkzeuge waren, ob in sitzen oder stehen gearbeitet wurde und und und .... lg
 
Ist ein Belgischer Brocken nicht was Künstliches?
Der belgische Brocken ist ein natürlicher Stein und absolut empfehlenswert :thumbup: Ich habe auch einen weissen, mit dem lässt es sich ultrafein schleifen, da kommt kein anderer Stein ran an die Qualität. "Der edelste Schleifstein der Welt! Der Belgische Brocken ist ein Schleifstein wie kein anderer. Schon die alten Römer kannten und schätzten seine einzigartige Qualität und messerscharfen Ergebnisse. Bis heute gilt der Belgische Brocken als edelster Schleifstein der Welt. Er wird nachweislich seit 1625 ausschließlich in einer kleinen Region in den Ardennen abgebaut. Das dortige Vorkommen ist rund 480 Millionen Jahre alt und einzigartig..." Quelle: www.belgischerbrocken.de/
 
@ Weltenwanderer : Ok da hab ich die Tage was falsch gelesen, bzw verstanden, Belgischer Brocken in die "Liste" aufgenommen. ;) @ Patty: Tolle Liste, nur weis ich leider nicht wie weit ich das für 1200 übernehmen kann, so weit ich gesehen habe liegen die jüngsten Datierungen so bei 1414.
 
Wenn du dir einen besorgst @Lorato, dann würde ich dir die obige Adresse empfehlen, scheinbar hat es auch schon falsche Steine im Handel gegeben. Preiswerte Steine sind eventuell verdächtig. Falls du es nicht schon gelesen hast kannst du bei Wikipedia schauen was den Stein so einzigartig macht. Japanische Wassersteine und der Arkansasstein haben zwar auch eine ähnliche Körnung, aber beim Belgischen Brocken ist es der hohe Anteil an Granaten, welche für die einzigartige Schleifwirkung zuständig sind. Er schleift tatsächlich gratfrei :thumbup: was einzigartig ist. Ich habe nur den Weissen, oder Gelben wie er auch genannt wird, aber der erst recht neu entdeckte Blaue muss auch sehr gut sein und ist wesentlich preiswerter, da es von diesem noch gute Schichten gibt. Der Gelbe scheint auch immer rarer zu werden, den die Schicht welche abgebaut wird, wird wohl zunehmend dünner. Deswegen wird er zum Teil auch auf Schiefer aufgeklebt, um dünnere Teile auch noch gut verwerten zu können. Dadurch kann vielleicht auch der Eindruck eines Kunststeines erweckt werden. Dazu ist er ja auch noch absolut authentisch fürs Hobby. Nachweisbar seit Plinius dem älteren... :thumbup:
 
Bei Schleifsteinen ist wichtig, dass die Körnungen gut aufeinander abgestimmt sind. Bei Natursteinen die man so findet steht leider bloß keine Körnung drauf- da muss man dann probieren. Festhalten würde ich das ganze auf einem Balken/Brett, habe aber wieder keine Belege außer die waren ja nicht doof damals. Auf nem Balken kann das Schwert sich nicht durchbiegen. Vielleicht mit so einer Klemme:*spekulatius*? Stimmt, der hacheschmied könnte das gewesen sein :) Poste gern mal deine Fortschritte, ich bin gespannt. VG, Edgar
 
[...]@ Patty: Tolle Liste, nur weis ich leider nicht wie weit ich das für 1200 übernehmen kann, so weit ich gesehen habe liegen die jüngsten Datierungen so bei 1414.
Richtig, jedoch dürfte die Übertragbarkeit der abgebildeten Werkzeuge im Notfall vielleicht gegeben sein. :) Anstatt sich auf reine Spekulationen zu verlassen.
 
Die Bilder die Patty da verlinkt hat, erinnern mich sehr an das, was man in dieser Doku sehen kann: youtube Teil 1 youtube Teil 2 Mir scheint das schon verblüffend ähnlich zu sein. Das Grundprinzip des Schleifens scheint mir jetzt auch nichts zu sein, wo es über die Jahrhunderte zu bahnbrechenden Veränderungen kommen könnte, die alles umwerfen und grundlegend neu erfinden würden.
 
Ja, an der grundlegenden Arbeitsweise hat sich da nicht viel verändert. Im 15. Jhd. kommen ja auch die Harnischmühlen und Hammerwerke mit Wasserantrieb auf. :)
 
Nabend So hab mal ein wenig unser altes Haus durchforstet und da sind doch ein paar Steine zum Vorschein gekommen wo ich denke die sollten tauglich sein. Kann anhand der Fotos jemand sagen ob das so ist oder sogar erkennen um was es sich bei den jeweiligen Steinen handelt, würde mich freuen wenn ich da was näheres erfahren könnte. ;) Zumindest sind alle bis auf den ersten, den hellen, alle sehr fein, also mit grob ist da nicht viel. Lg
 

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Ojemine, keine Ahnung. Aber coole Steine hast du da gefunden. Vielleicht kannst du sie nach den Körnungen sortieren. Oder sogar spezifischen Korngrößen zuordnen, im Vergleich mit Schleifpapier. Viel Spaß damit! VG, Edgar
 
würde mich freuen wenn ich da was näheres erfahren könnte.
Da brauchste wahrscheinlich fast nen Geologen dazu ^^ Das können einfache Banksteine aus der Region sein, aber auch genau so kann sich da ein edler Kansas wie diese hier im Bild darunter verbergen. Da müsstest du Schleifproben machen und Ergebnisse vergleichen... :rolleyes:
3704000.png
http://www.kirschen.de/de/Schaerfen_p30.html#prd3704
 
Nachdem ich gerade erst einen blauen Belgier gekauft habe würde ich sagen, dass Du da Steine für ein paar hunder Euronen hast. Glückwunsch! Das sieht nach top Steinen für den Feinschliff aus! Für die Grobe Vorarbeit fehlt nur noch ein drehbarer mit Dreh-Gehilfen.
 

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