Wieder die graden Parierstangen und , zumindest bei einem Fund, der paranussförmige Knauf.
Im Buch Waffenausstattung , Waffengebrauch und Kriegswesen der Westslawen von Philipp Roskoschinkski wird ebenfalls auf den nordischen ( wikingerzeitlichen ) Formenkreis verwiesen. Die u.a. dort genannten Funde von Schwerter im westslawischen Kontext zeigen allerdings durchwegs ein deutlich kürzeres Parier. dies gilt für die Funde in :
Giecz (Polen), Länge 88 cm. 10. Jh., Brücke zu Burg Ostrow Lednicki
Konskie (Polen), Grab 71, Länge 81,4 cm, 10./11. Jh.
Blatnica (Slowakei), Bronzeplattierung/ Silbertauschierung, 2. Viertel 9. Jh.
Ostrow Lednicki (Polen), Länge 89 cm. 11. Jh.
Kosice-Krasna (Slowakei), Tauschierungen Silber, Kupfer, Bronze, 2. Hälfte 10. Jh.
Starigard / Oldenburg (Deutschland), Grab 74, 10. Jh.
Weiterhin werden weitere slawische Schwertfunde aus dem Fundareal von Ostrow Lednicki in Polen genannt. Diese Schwerter entstammen einen späteren Fundkontext ( 11. bzw. 12. Jahrhundert ) und weisen mit den verlängerten Parierstangen bereits wesentliche Merkmale hochmittelalterlicher Schwerter auf. ( Quelle : Buch Waffenausstattung , Waffengebrauch und Kriegswesen der Westslawen von Philipp Roskoschinkski ).
So scheint mir das Schwert aus Groß-Radern eher als sehr später Fund, wohl unmittelbar bei der letzten Zerstörung der Anlage verlustig gegangen ; wohl aber im slawischen Kontext stehend.