Schwertscheide aus Leder! Gab es die?

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Mir geht's um nicht gehärtetes Leder, was die Frage nach der Flexibilität beantworten sollte. @Jungraban: Ist deine Schwertscheide gehärtet oder nicht? Ein Freund nutzt eine einfache Lederscheide für ein Rapier. Unabhängig von der Authentizität schützt diese seit Jahren die scharfe Klinge zuverlässig vor allen Einflüssen.
 
Mir fällt da noch etwas ein. Ich bestreite nicht im geringsten das es Holzkernscheiden gab. Aber ob man das wirklich generalisieren kann, wage ich zu bezweifeln. Auf einem Turnier erlebte ich wie ein Ritter in voller Klamotte vom Pferd stürzte. Dieser hatte eine Holzkernscheide. Der Unglückliche stürzte leider so blöd, das er sich selbige Scheide in die kurzen Rippen rammte. Dabei brachen nicht nur zwei Rippen sondern auch die Holzkernscheide. Und das so, das Splitter nicht nur durch das äußere Leder drang, sondern ebenso durch Kette und Gambi in die Haut fuhr. Durch die Rippenbrüche schwoll die Seite zudem stark an. Ihn von der Kette zu befreien war ein schmerzvoller Akt. Eine Drahtschehre wäre hilfreich gewesen. Erst im Krankenhaus erkannte man, das die äußeren Verletzungen durch Holzsplitter verursacht wurden. Mit einer reinen Lederscheide wäre das sicher nicht passiert.
 
uahhhhhh Gänsehaut! Und wenn ihm die Taschenuhr aus der Weste gesprungen wäre, wäre er jetzt blind, weil der große und kleine Zeiger das Glas durchdrungen hätten und jeder in ein Auge geflogen wäre! Den Helm konnte man nur unter Schmerzen abnehmen, weil die Uhrenkette zwischen den Ohren fest hing! Sorry dafür - ich sag jetzt auch nix mehr und halte mich zurück!
 
Hmmm...wenn ich mich recht entsinne wurden die langen Anderthalbhänder - eigentlich eine Reiterwaffe - auch eher nicht am Gürtel getragen, sondern am Sattel befestigt. Daher auch der Begriff "Sattelbaumschwert"....
 
achwas, mach ruhig weiter. Man spottet immer nur so lange bis man(n) selber durch Schaden klugheit erringt. Außerdem bist du ja quasi nahezu und überhaupt dazu verpflichtet gegen Lederscheiden zu stimmen. :p :zunge
 
Außerdem bist du ja quasi nahezu und überhaupt dazu verpflichtet gegen Lederscheiden zu stimmen.
War das jetzt sooo offensichtlich? Mist! :cursing:
Muahahahaha..... nein ;) @Jungraban: Respekt. Das Teil sieht ja mal saugeil aus :D Ich hab mir grad die Finger abgebrochen aus Leder mal schnell ne passgenaue "Hülle" zu frimeln wo mein Schwert reinpasst. Morgen kommt noch ne Aufhängung dran und dann liegt das Teil wenigstens nicht mehr ungeschützt rum. Von "A" bin ich damit unglaublich weit entfernt, aber es ist erstmal besser als nix :) Und beim Fechten störts nicht. Wenn ich im Sommer dann wieder draußen Holzarbeit machen kann, kommt vielleicht was besseres. Ansonsten :back Hat noch wer was?
 
einfach war auch das teil nicht. Das leder ließ sich fast nicht schneiden. Oder sagen wur besser sehr schwer. Ich hab mittlerweile auch schon einige holzkernscheiden gebaut. Aber eben immer nur für andere. Das ist wohl auch ein Grund warum ich immer noch meine lederscheide trage.
 
warum bringt mich as auf den gedanken, dass man eigentlich auch en schöne scheide aus stahl fräsen könnte? kann man auch toll verzieren, splittert nicht, ist nur bissl schwer
 
...und man mal wieder die historischen Belege völlig ausser Acht lässt...
 
Hmmm...wenn ich mich recht entsinne wurden die langen Anderthalbhänder - eigentlich eine Reiterwaffe - auch eher nicht am Gürtel getragen, sondern am Sattel befestigt. Daher auch der Begriff "Sattelbaumschwert"....
muss ja ein Super-Reiter sein, der in der Schlacht ein Schwert zu 1 1/2-Hand führen kann. Die andere Handhälfte hält hoffentlich den Zügel noch ein wenig bisschen fest :zunge :back
 
Hmmm...wenn ich mich recht entsinne wurden die langen Anderthalbhänder - eigentlich eine Reiterwaffe - auch eher nicht am Gürtel getragen, sondern am Sattel befestigt. Daher auch der Begriff "Sattelbaumschwert"....
muss ja ein Super-Reiter sein, der in der Schlacht ein Schwert zu 1 1/2-Hand führen kann. Die andere Handhälfte hält hoffentlich den Zügel noch ein wenig bisschen fest :zunge :back
nun es sind keine richtigen Anderthalbhänder, eher so ne Art Bastart zwischen 1Hand und 1 1/2 Hand und die kann man als Schwungwaffe vom Pferd aus sehr gut handhaben, es sind halt immernoch keine Fechtschwerter im Sinne eines Degens wir haben erst die letzten Wochen so ein Sattelbaumschwert im Training ausprobiert, führt sich nicht anders wie ein kopflastiger Einhänder ^^
 
Leider sind alle mir bekannten, vollständig erhaltenen Scheiden von Prunkschwertern. Zumindest das Leinengewebe halte ich (Achtung, eigene Interpretation!) denkbar für Schwertscheiden von Gebrauchsschwertern.
und
Also mir stellt sich da sofort eine Frage. Wieviele Schwertfunde gibt es und wieviele Schwertscheiden stehen dem gegenüber. Vergleicht man das, könnte man ebenso davon ausgehen, das man eher blank getragen hat. Es sind nämlich nur sehr wenige erhalten.
Ich empfehle nochmals die Schleswiger Funde anzusehen. Der Fundkomplex für die Funktionsgruppe "Schwertscheide" umfasst 150 (!!!) Funde Davon sind 12 im Buch abgebildet, alle weißen auf einen Holzcorpus hin. Das alles nur für eine Region. Also wenig sieht anders aus ... ;) Außerden halte ich entgegen - wieviele Abbildungen gibt es denn auf denen jemand ein Schwert " blank" am Gürtel trägt? Also ich kenne genau 0. EDIT: ich vergaß. Quelle: Ausgrabungen in Schleswig, Ausgrabung Schild 1971 -1975 S. 38 ff.
 
Das ganze war eigentlich nur als eine vorübergehende Lösung gedacht. Hält aber nun schon länger als ein Jahrzent. https://lh3.googleusercontent.com/-Z5jwX…/s512/img_1.jpg
..Wie hast du das leder hinten vernäht??? Stell ich mir schwierig vor bei so dickem, Standigem Leder??? Hab vor mir demnächst ne Lederscheide für mein Bogenschützenschwert zu machen und finde deine wirklich sehr gelungen..! Weil das hier jetzt ziemlich :eek:ff2 wird kannst du mir js evtl ne PN Schreiben! :danke
 
Moin Amici, Vielen Dank für die Quelle. Werde mich da mal einlesen. Ich habe die Schleswiger Funde bisher nur mit Schuhen in Verbindung gebracht.
 
nun es sind keine richtigen Anderthalbhänder, eher so ne Art Bastart zwischen 1Hand und 1 1/2 Hand und die kann man als Schwungwaffe vom Pferd aus sehr gut handhaben, es sind halt immernoch keine Fechtschwerter im Sinne eines Degens wir haben erst die letzten Wochen so ein Sattelbaumschwert im Training ausprobiert, führt sich nicht anders wie ein kopflastiger Einhänder ^^
Wahrscheinlich meinst du Oak. XI und XIa. Also ein typisches HoMi-Reiter-Schwert mit einer langen Klinge, wie etwa das Albion Chevalier oder Oakeshott. So ein Stück habe ich auch zu Hause. Das "keine Fechtschwerter im Sinne eines Degens" ist aber ziemlich missverständlich und Sattelbaumschwert ist afaik nun eher ein moderner Begriff, genau wie auch 1 1,2 Hand. Ein frühes "langes Schwert" hingegen wären z.B. XIIa oder XIIIa. Ansonsten tendiere ich persönlich aus praktischen Gründen zu einem Komplex aus einem Holzkorpus, einem Leinen-Leim-Komposit und einem Lederüberzug, wobei das Verkleben der Holzschalen garnicht nötig ist. Laut den FCClern gibt es wohl sogar Funde, die sowas ausdrücklich nahe legen (http://www.ffc1066.de/foren/index.php?topic=2232.0). Ich habe aber auch schon sehr schöne, bestickte Leinenüberzüge gesehen. Lederscheiden halte ich auch für nicht ganz unwahrscheinlich, wenn auch die Quellenlage mich eher zu Alex Position tendieren lässt - weil die Scheide in dieser Form die Waffe am besten schützt und fixiert. Gleichzeitig halte ich die Argumentation, dass man kein Leder verwendete, weil es die Klinge "stumpf werden lässt, für eher unwahrscheinlich. Gibt es dazu überhaupt Quellen? Ich meine, die meisten historischen und modernen Messerscheiden (+ Saxscheiden?) werden auch nur aus einfachem Leder konstruiert und wie Jungraban richtig sagte, dient Leder im Verbund mit einem Schleifmittel nur zum entfernen aller feinster Grade.
 
Zuletzt bearbeitet:
wobei die lederscheide auf dauer kaputt gehen dürfte bei einer zweischneidigen waffe, oder nicht? messerscheiden haben meist eine metall oder kunststoffeinlage ums leder vor dem zerschneiden zu schützen. oder aber wie bei saxen liegt der stumpfe rücken nach unten, so das man nicht beim rausziehen die schneide am leder entlangführt. darum könnte ich mir vorstellen das einschneidige waffen eher ne lederscheide hatten/haben als zweischneidige. ...pure spekulation natürlich.
 
Auch wenns nur so halb passt, wie trug man denn das typische Langschwert mit sich? Finde immer nur Abbildungen wo die Leute keine Scheide dabei haben und Texte in denen darauf nicht eingegangen wird. Wurden die Waffen einfach blank geschultert?
 

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