Sehusafest Seesen 2016

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Ein Markt, bei dem ein externer Veranstalter ein Konzept entwirft und dann mit Masse externe Gruppen danach einlädt, ob sie dazu passen, wäre für einen richtigen "Alltagsmarkt"-Markt sicherlich geeigneter als ein Stadtfest, bei dem die ansässigen Bürger und Vereine in ihre traditionellen Kostüme schlüpfen.
Also ich weis nicht wie die traditionellen Kostüme überall in Deutschland aussehen. Aber zumindest hier (Schwaben) sind die traditionellen Trachten (Kostüme) Bauerntrachten, und nicht Wilhelmenische Armeeuniformen. Das wird für alle anderen Zeiten nicht viel anders ausgesehen haben, gab es doch die meiste Zeit der Menscheitsgeschichte mehr Bauern als militärisch behaftete Personen. Bei einem Stadtfest feiert die Stadt sich selber, oder ein Ereignis der Stadtgeschichte. Solange das Ereignis nicht etwas wie die Schlacht von Azincourt ist, kann man auch gut auf den militärischen Teil verzichten. Es sieht halt "spektakulärer" aus wenn Leute in Rüstung und schwerer Bewaffnung marschieren. Aber die Fokussierung auf das geschichtlich relevantes Gewerbe (Weberstätde, Bergbau, etc.) in der Geschichte der Stadt fände ich noch viel Interessanter. Den das sieht man selten und kann auch sehr spektakulär sein. Man schaue sich mal die Flösserfeste im Schwarzwald an.
 
Mh, ja, sicher auch sehr schön und beeindruckend, so ein Flösserfest im Schwarzwald. Was mir noch nicht ganz klar ist, wäre jetzt wie und warum wir die guten Seehuser dazu motivieren wollen, statt ihres üblichen Sehusafestes einen Handwerker / Bergarbeiter oder Museumsmarkt zu machen, wenn sie und ihre vielen Besucher mit der aktuellen Veranstaltung, "Darstellung" und auch dem diesjährigen Waffenkonzept doch im Endeffekt recht glücklich wirken? Übrigens habe ich absichtlich Kostüme und nicht Trachten geschrieben und halte die Begriffe auch nicht für austauschbar. Wenn meine Braunschweiger Karnevals-Eisbärentruppe z.B. seit 25 Jahren rosa Eisbärenfelle zu Karneval trägt, dann ist dies unser traditionelles Kostüm, nicht aber unsere traditionelle Tracht. Sollten wir bezüglich eines Handwerker- und Gewerbemarktes nicht lieber Leute fragen, die tatsächlich einen Handwerker, Gewerbe oder Geschichtsmarkt organisieren wollen?
 
Ich kenne Leute die in Seesen wohnen, beim Sehusafest ihren Anfang genommen haben und nun Museumstaugliche Darstellungen machen. Irgendwie und irgendwo haben wir alle ja mal rein gefunden, und Feuer gefangen. Man vergisst das schnell. Worauf ich ursprünglich hinaus wollte war, warum nicht mal ohne Schwert und Gelumpe da hin, warum ist mir als Besucher das Zeugs so wichtig ? Und habe ich nix für unter die Rüstung das man quasi mal in Zivil irgendwo hin gehen kann ? (sorry ich habe da folgendes Bild im Kopfkino : [media]https://www.youtube.com/watch?v=hnSoMzROo2g[/media] Quelle Youtube)
 
Da ich nun mehr in den Bereich Bewohner der Stadt Hildesheim Mitte 14. Jahrhundert umgeschwenkt habe geht es ohne Waffen auch. Voraussetzung für einen bewaffneten Bürger der seinen Dienstzeit in der von den Bürgern gestellten Stadtwache ableisten muß ist konsequent eine zivile Darstellung die vorhanden sein muß. Sonst kann man nicht mitmachen. Das ist ein wichtiger Ansatzpunkt und sollte für den Einstieg in eine Darstellung gleich welcher Art als erstes erworben oder genäht werden. Es stimmt das die Mittelaltermärkte zu waffenlastig sind. Gleiches gilt auch für den Adel. Es ist manchmal sehr adellastig auf den Märkten. Goslar könnte sehr wohl auf seinen historischen Bezug zum Bergbau in Form von Bergarbeitern hinweisen. Warum das noch nicht geschehen ist kann ich nicht sagen. Der Rammelsberg liefert jedoch eine Steilvorlage quer durch die Montangeschichte der Menschheit bezogen auf die Metallzeiten. Von den Waffen her ist es verlockend sie zu tragen und zu zeigen. Manche tragen sie um fehlende Länge in anderer Hinsicht zu kompensieren. Diese Menschen fußen aber meist nur am Wochenende in der Mittelalterszene. Wir sind dann wieder beim Thema: Was erwarte ich von einem Mittelaltermarkt. Vielleicht habe ich meine Schwertzeit hinter mir. Ich will es durch die Feder ersetzen und Schreiber bei der Stadt(Wache) werden und nur wenn es nicht anders geht (Dienst in der Wache) bewaffnet sein. Es stimmen zwei Dinge: Die Feder ist mächtiger als das Schwert (Das wissen seit dem India Jones Film Der letzte Kreuzzug) und früher liefen viel Menschen unbewaffnet herum denn als waffenstarrende Kampfmaschine. Ein rosafarbenes Bärenkostüm wäre natürlich auch ein Hingucker auf einem Markt. Egal ob bewaffnet ofer unbewaffnet.
 

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