sprache des Mittelalters

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A

ayla

Guest
Am Wochenende auf meinem ersten mittelalter markt musste ich feststellen, das ich mir mit den Mittelhochdeutschen redewendungen und machen vokabeln sehr schwer tue. Kann mir jemand sagen wo ich diese Vokabeln herbekommen kan und auch diese Redewendungen liebe grüße ayla
 
Hallo Ayla, Da hat Beate recht, das was Du meinst ist kein Mittelhochdeutsch. Das liest sich nämlich so: nach dem male de tide unser vorvaren seliger dechtnisse der keiser unde köninge salich gherekent sint van den werken oerer mildicheit, jo mer boert sek to unser bequemicheit in navoelghinge oerer voutspor, dat we de milden/... (Quelle:Beiträge zur Geschichte der Stadt Goslar, Heft 25. Ein Neuwerker Kopialbuch aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Bearb. u. Hrsg. Gerhard Cordes. Selbstverlag des Geschichts- und Heimatschutzvereins Goslar e.V. Goslar 1968 Das ist Mittelhochdeutsch, und so hat man damals auch gesprochen. Du siehst : nix Marktsprech.
 
Keriner redet auf den Märkten Mittelhochdeutsch - das wird höchstens mal gesungen. Und was das "Mittelaltermarktgeplauder" angeht -> Übung macht den Meister!
 
Mittelhochdeutsch gesungenes Liedgut, wäre schön es wirklich mal zu hören, ich hab's noch nicht gehört. Und was das hier angeht Aniela:
Und was das "Mittelaltermarktgeplauder" angeht -> Übung macht den Meister!
Kein Wunder das so viel über Mittelaltermärkte gemeckert wird, wenn noch nicht einmal die Sprache richtig gesprochen wird. "Marktsprech" ist etwas für Leute die die Sache nicht ernst genug nehmen und "nur" ihren Spaß haben wollen, aber denen nicht der Sinn danach steht Mittelalter auch an das Publikum zu vermitteln, die können gerne auf "Mittelaltermärkten" marktsprechig daherreden. Da kann ich ja gleich auch einen Stand mit Steckstühlen, Visbylaternen, Hörnerhelmen und ähnlichem Schund, als Mittelaltermarktstand anpreisen. Denn es war doch so, daß Ayla das "Marktsprech" als mittelhochdeutsches Wortgut des Mittelalters verstanden hat und sich niemand befleißigt gefühlt hat, ihr dies auszureden außer Beate. So, aber genug provoziert: Liebe Leute unterstützt diesen Schwachsinn nicht auch noch redet doch dann einfach normal mit den Besuchern. Seyd hertzlich gegrüszet unt habet ein schoen Wochenend Thorson
 
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Männer Ihr habt Recht..aber das steht alles in dem Threat zu dem Beate verlinkt hat...
 
habe ich dasss jetzt richtig verstanden: das was ich als mittelhochdeutsch empfunden habe ist Marktsprech? Wie wird denn jetzt nun in den Lagern gesprochen?? und wenn nicht unser heutiges deutsch gesprocehn wird wo kann ich dann diese sprache lernen?? liebe Grüße Ayla
 
Marktsprech gibt es eigendlich nicht zu lernen. Rede einfach möglichst geschwollen. Die Anrede ist meist "ihr" oder "euer" "holde Maid" "edler Recke" oder sowas. Schau mal HIER Ich bevorzuge es deutsch zu reden. Oder besser schwäbisch schwätza. Unsere Mundart kommt dem Mittelhochdeutschen am nähesten. :D
 
Ayla, Mittelhochdeutsch kannst Du an der Universität lernen, Du brauchst es im Lager aber nicht. Da spricht man sämtliche Sprachen der Welt und ansonsten verständigt man sich mit Händen und Füßen. Ja, ist ja gut Ragnar :kopfstreichel , jetzt steht es eben auch hier :D . Weil hier gefragt wurde und nicht in dem Marktsprechthread, den Ayla bestimmt auch gelesen hat, oder AYla?
 
ja ich habe es gelesen aber leider nicht alle antworten weil eben doch alle ziemlich lange sind, nur den teil mit der universität habe ich irgendwo über sehen aber danke !! Liebe grüße ayla
 
Original von Thorson Denn es war doch so, daß Ayla das "Marktsprech" als mittelhochdeutsches Wortgut des Mittelalters verstanden hat
Eben und damit ein schönes Beispiel, wie die Besucher verschaukelt werden werden. Die denken nämlich auch, das wäre die Sprache des Mittelalters.
 
Original von ayla habe ich dasss jetzt richtig verstanden: das was ich als mittelhochdeutsch empfunden habe ist Marktsprech? Wie wird denn jetzt nun in den Lagern gesprochen?? und wenn nicht unser heutiges deutsch gesprocehn wird wo kann ich dann diese sprache lernen?? liebe Grüße Ayla
Geh doch mal in die Bibliothek und hol Dir eines der vielzähligen mittelhochdeutschen Werke (am besten mit Übersetzung). Dann siehst Du, dass das was auf den Märkten gesprochen wird nichts mit Mittelhochdeutsch zu tun hat. In unserem Lager wird (und ich kenn da keine Ausnahme) neuhochdeutsch gesprochen. Allerdings habe ich Mittelhochdeutsch (Mediävistik) an der Uni gelernt - ich kann Texte lesen, sprechen ist aber eione ganz andere Sache. Aber aus Gesprächen mit Marktbesuchern weiß ich, dass diese auch Eintritt bezahlen, um nicht nur optisch in eine andere Zeit zu "wandern", sondern es ganz toll finden wenn die Verkäufer und andere sie in einer "altertümlichen" Form (sprich Marktsprech) anreden. Und ich denke, dass derjenige, der verkäuft bestätigen kann, dass man damit auf Märkten besser verkäuft. So ist das eben nunmal - der "Tourist" möchte das geboten bekommen und ich persönlich seh da überhaupt kein Problem drin einen Besucher mit "Seyd gegrüßt" willkommen zu heißen, um dann aber "normal" mit ihm eine Unterhaltung zu führen.
 
Hm, hm. Da bin ich dann irgendwie nicht mit diesen Marktbesuchern einer Meinung - ich komme mir nämlich meistens ziemlich auf den Arm genommen vor, wenn ich auf "betont altmodisch" angeredet werde. :D Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ich da die einzige bin. Ich meine, Walther von der Vogelweide "Ich saz uf eime steine" und den Anfang des Nibelungenlieds kennen doch auch ziemlich viele, die nicht direkt aus der Mittelalter-"szene" kommen, und insofern hat man dann doch auch als Laie eine gewisse Vorstellung davon, wie fremdartig sich die Sprache im Mittelalter tatsächlich angehört hat. Glücklicherweise wechseln die meisten Händler aber auch ziemlich rasch zurück in normales Deutsch, wenn sie bemerken, daß man nicht drauf eingeht :p. Ich könnte mir aber vorstellen, daß diese Kunstsprache ganz witzig als Stilmittel eingesetzt werden könnte. Aber das würde dann wohl auch einen guten Redner/Schreiber erfordern. Ich würde eher dem zustimmen, was hellobello gesagt hat: wer noch einen Dialekt beherrscht, hat wahrscheinlich eh' schon mehr altüberlieferte Begriffe in seinem Vokabular als dieses "Marktsprech" enthält.
 
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Hoi Hoi! Ich finde "Marktsprech" eigentlich toll! Wenn ich meinen besten Kumpel seit langer Zeit mal wieder auf einem Markt treffen, und ihn mit einem "seyed gegrüßt, edler Herr" begrüße, dann klingt das einfach wesentlich besser als "ey alta, wie gehts?". Außerdem kann man im Lager mit Marktsprech super toll seine Freundin ärgern... :whistling: Gruß, der Waidmann
 
Original von Perchta Hm, hm. Da bin ich dann irgendwie nicht mit diesen Marktbesuchern einer Meinung - ich komme mir nämlich meistens ziemlich auf den Arm genommen vor, wenn ich auf "betont altmodisch" angeredet werde. :D Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ich da die einzige bin. Ich meine, Walther von der Vogelweide "Ich saz uf eime steine" und den Anfang des Nibelungenlieds kennen doch auch ziemlich viele, die nicht direkt aus der Mittelalter-"szene" kommen, und insofern hat man dann doch auch als Laie eine gewisse Vorstellung davon, wie fremdartig sich die Sprache im Mittelalter tatsächlich angehört hat.
Eher genau das Gegenteil ist doch der Fall, oder? Die meisten Besucher haben überhaupt keine Ahnung und nehmen alles, was geboten wird als bare Münze. Und, wenn das Marktsprech ankommt, warum denn dann nicht? Die ganzen Mittelaltermärkte sind nichts weiter als eine Touristenattraktion und alle Teilnehmer nichts weiter als Darsteller, die die Touristen zufriedenstellen sollen. Und dafür bekommen wir dann auch unser Geld. Warum also nicht?
 
Marktsprech ist für mich die wissentliche Vera*** der Besucher. Touristen zufriedenstellen? Geld? Also selbst für Geld (wenn ich mal welches bekäm) würd ich sowas nicht machen...
 
@Ledon und @Waidmann: Dann solltet Ihr Euch auch nicht Mittelalterdarsteller oder ähnliches nennen, was Ihr da von Euch gebt hört sich einfach nur nach Touristenabzocke an nach dem Motto: Wenn sie's so wollen bekommen sie's auch, aber seriös seid Ihr dadurch nicht.
 

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