staufischer Bauer um 1250

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Falls Du es nicht schon machst, kleiner Tip zu Leinenzwirn: wenn Du den Faden vor dem Nähen einmal durch Bienenwachs ziehst dann schleisst er beim Nähen nicht so schnell und lässt sich auch einfacher vernähen.
 
So, alle Teile erstmal vereint, jetzt noch alles überwendlich vernähen und dann geht es weiter mit dem Tunnelzug und den Schlitzen. DSC_0171.JPG Hoffentlich fällt das später nicht so auf :schaem DSC_0175.JPG
 

Anhänge

  • DSC_0171.JPG
    DSC_0171.JPG
    331,6 KB
  • DSC_0175.JPG
    DSC_0175.JPG
    595,6 KB
Hier wieder ein kleines Update: DSC_0368.JPG DSC_0370.JPG Der Tunnelzug ist zur Hälfte fertig, dann fehlt nur noch die Versäuberung der Schlitze und der Beinenden. Die Beinröhren sind nicht ganz so weit, da die Stoffbahn nur 64cm breit war. Ich hoffe die ganze Arbeit hat sich gelohnt, ansonsten wird es beim nächsten Versuch besser.
 

Anhänge

  • DSC_0368.JPG
    DSC_0368.JPG
    838,5 KB
  • DSC_0370.JPG
    DSC_0370.JPG
    921 KB
schön zu sehen, daß es voran geht! :) Ist das eine Schnur im Hohlsaum? Für den Tragekomfort wäre ein gewebtes Band vielleicht besser. Das schneidet nicht so ein. Aber dazu können Andere wahrscheinlich mehr sagen.
 
Den Lederbändl habe ich nur benutz um zu sehen, ob soweit alles passt. Ob ich letztendlich einen breiteren Leinenstreifen als Bruchengurt nehme oder einen brettchengewebten Bruchengurt, hängt noch von der Beschaffung ab. Der Faltenwurf sieht mir noch nicht so aus, wie beim Vorbild, könnte jedoch am Bauernleinen liegen, da dieses doch etwas dick ist. Für einen eher ärmlichen Bauern aber nicht schlimm, mehr Stoff heißt mehr Ausgaben. Vielleicht wird die zweite Bruche aus einem etwas feinerem Leinen. Freut mich, dass es euch gefällt.
 
Beim nächsten Modell würde ich vermutlich doch eine etwas breitere Stoffbahn verwenden, das gibt nicht nur weitere Beine sondern vor allem auch mehr Platz im Schritt, dann fällt der Stoff in der Rückansicht schöner.
 
Danke, den Tipp werde ich beherzigen. Ich bin eh froh, dass die erste Version schon so gelungen ist. Damit der Stoff nicht verschwendet ist, lässt sich immer noch eine Pilgertasche draus machen.
 
ist das dicke Bauernleinen unbequem direkt auf der Haut?! ?( Auch für historisch korrekte Ausstattung würde ich persönliche Grenzen ziehen.
 
Ich finde die Bruche genau richtig! Mit mehr Stoff wirds dann immer mehr zum Sack. :( Mit 64 cm war doch die Bahn schon recht breit für mittelalterliche Verhältnisse oder nicht? Sollte es nicht passen würde ich die standart Mittelatermethode verwenden- man nehme Stoffstreifen und nähe sie zusätzlich ein. :) Mache Gute nähte! Aus Erfahrung kann ich nur sagen das Leinen auf feuchter Haut nicht wirklich rutscht und im Sommer kann es dann peinlich werden :whistling:
 
Das mit der limitierten Breite mittelalterlicher Stoffbahnen ist ein Mythos der sich (wie Mythen das so an sich haben) leider recht hartnäckig hält. Genaueres dazu findet sich mal wieder in Silvias Blog, darum halte ich dazu meine Klappe und lass die Fachfrau zu Wort kommen: https://zeitensprung.blogspot.de/2017/12/webbreiten-webgerate.html (Quelle: zeitensprung.blogspot.de) Ich würde die Bruche auch behalten, mehr als eine zu haben ist immer sinnvoll und tauglich ist sie auf jeden Fall. Das Phänomen das Wolfram beschreibt kenne ich eigentlich nur von Seide auf der (verschwitzten) Haut, wenn Leinenunterkleidung richtig sitzt (also nicht zu eng) sollte das eigentlich nicht passieren. Kappnähte bei der Verarbeitung von Unterwäsche empfehlen sich aber auf jeden Fall, weil diese nicht nur stabiler sind sondern auch weniger Scheuerpotential haben.
 
Soviel ich weiß betrug die Stoffbreite um die 60-80 cm beim "haushaltlichen" Webstuhl. In den Tuchwebereien waren breitere Stoff ahnen möglich. Ich habe die Teile mit Geradstich zusammen genäht, die Nahtzugaben umgeklappt und überwendlich versäubert.
 
So, weiterer Leinenstoff für Bruche Nr. 2 und das Leibhemd ist bestellt, das Musterstück des Bauernleinens von Naturtuche hat mich schonmal überzeugt. Handgewebter, pflanzengefärbter Wollstoff für die Cotte wird auch bald in Auftrag gegeben und da ich in nächster Zeit wohl etwas mehr Zeit haben werde wird hoffentlich einiges Voran gehen. Sehe ich das richtig, dass beim Überwendlingsstich die Naht auf der linken Stoffseite schräg und auf der rechten Stoffseite parallel verläuft?
 
Mit 64 cm war doch die Bahn schon recht breit für mittelalterliche Verhältnisse oder nicht?
Nein, ist es nicht. (nix für ungut, aber wenn Du in der Zeit nicht im Thema bist, dann lieber mit Rat sparen) Abbildungen zeigen das Bruchen tatsächlich groß und sackartig waren. Benjamins Modell sieht aus, als ob es ähnlich ungesund wie andere zu enge Herrenhosen ist. Benjamin kannst Du Dir vorstellen damit Holz zu hacken ? Die Stoffmenge muss so bemessen sein, das sie gar nicht rutschen muss. Aber dazu können die Bruchenträger sicherlich mehr sagen.
 
Ich bevorzuge eher einen Schnitt mit höheren Bund, die Weite ist zweirangig bei mir. Ich finde diese jetzt nicht als zu eng. Eine größere Weite erleichtert m.E. das schnüren. Könnte aber auch an meiner Figur liegen. Eine habe ich, die eher auf der Hüfte sitzt und die trage ich nicht so bequem wie die anderen. Ich finde deine doch recht gut gelungen.
 
Vielen Dank für die Tipps, mit breiterem Stoff wird die nächste Bruche besser und die Handnähte noch sauberer, sobald ich eine neue genäht habe und noch eine Zweite zum Ersatz, wird aus diese Bruche recycelt. Der fehlende Platz im Schritt fiel leider erst zu spät auf.
 
Hallo Sylvia, auch wenn es breitere Webstühle gegeben hat darf man doch davon ausgehen das bei dieser Darstellung die Bekleidung nicht gekauft sondern zuhause gefertigt wurde. Wenn dann nicht breiter als 64 cm gewebt wurde benötigen wir doch eine Lösung für solche Stoffbahnen oder? Ich gebe aber zu auch nur von Hauswebungen von max. 70 cm gelesen zu haben. :/ Ich trage auch Bruchen in verschienen Varianten und spreche nur für mich. Diese ballonartigen Teile sind solange nett bis man Übergewandung mit Gürtel/n trägt. Auf Abbildungen sieht man dann meist auch nicht den Wulstring der sich dann auch an der Überbekleidung zeigen müsste. Alternativ man legt das Gewand in Falten was dann eine körpernähere Kleidung schwieriger macht. Es macht allerdings auch einen Unterschied ob man schlank oder beleibt ist. :) Dieser Schnitt ist recht einfach man kann sicher etwas an der Passform machen. In wiefern darf hier denn mit Gehren oder anderen Winkeln (also Beinröhre nicht rechtwinkelig zum Mittelstück angenäht) gearbeite werden?
 
Aber wie kommst Du auf 64 bzw 70cm ? Ich webe mit meiner Körperhöhe von 1,58m ganz bequem 1m Breite mit Handschützen ohne Hilfsmittel.
 
Einmal weil es als typische Breite benannt wird um Gewandung herzustellen Also wenig verschnitt, nicht fassen müssen da zwei Webkanten und zum zweiten, das ist jetzt nicht mittelalterlich, aber die gängigen Ballenbreiten von altem Bauerleinen das noch kaufbar ist auch im Breich von 50-70cm liegt. Sicherlich hat man Gewebe auch in anderen Breiten gefertigt z.B Recheckmäntel
 

Neueste Beiträge

Oben