taschen an kleidern/schürzen

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K

kutte

Guest
ich hoffe,in dieser abteilung bin ich richtig... beim zuschauen,wie meine holde ihr kleid und ihre schürze anprobierte und sie ihre taschen gesucht hat(sie mag taschen an hosen,jacken,oberteilen über alles...ohne die,kauft sie die gar nicht),kam mir da so ein einfall... gab es generell keine taschen an kleidern oder schürzen,ähnlich denen,wie wir sie von muttis oder omis alter kittelschürze kennen??ich meine halt diese kleinen,wo man mal taschentücher oder kleinere dinge schnell einstecken kann?? auf der einen seite,würde ich es logisch finden,aber auch nicht verstehen,wenn "die von damals" das nicht hatten. ich kann auch nicht nachvollziehen,wie man aus kleinen stofffragmenten,ein ganzes kleid rekonstruiert. bitte,liebe damen und herren-des wissens mächtig-klärt mich bitte(diesbezüglich) auf! ?(
 
Soweit mir bekannt, gab es zumindest im Hochmittelalter keine Taschen an Kitteln, Schürzen, Kleidern oder was auch immer. Die jute Dame, die bei uns im Lager die Kochlöffel schwingt, hat für den ganzen Kleinkram Lederbeutelchen bzw. Haken für den Gürtel, um sperrige, aber nicht zu große Sachen, daran zu befestigen. Da im Mittelalter die Frauen für gewöhnlich zumeist Haus- und Hofarbeiten verrichteten, mit denen sie schon ganz gut ausgelastet waren, gab es dafür wahrscheinlich auch keine Notwendigkeit. Ebenso wenig wie es die Notwendigkeit gab, sowas wie Schlüssel, Papiere, Telefon etc. ständig mit sich rumschlüren zu müssen. Und wenn doch mal Feldarbeit für die Frau anstand: Siehe oben. Was hätte sie groß an Kleinteilen mit sich rumtragen müssen bei der Feldarbeit. Die feineren Damen von Stand hatten für den ganzen Kleinkram mehr oder weniger große Kistchen.
 
also bis zumindest ins 14. hinein sind mir keine Taschen an der Kleidung selbst bekannt. Es gibt jedoch fürs 14. Jh. etwa rum ein Kleid aus Herjolfnes No. D10580 sowie 10584,beides geschätzte Datierung, an dem sich seitlich etwa auf Hüfthöhe links und rechts in der dem Vorderteil anliegenden seitlichen Gerenhälfte jeweils 17 cm lange Einschnitte parallel zum Schußfadenverlauf befinden. Diese dienten wohl dafür, besser Zugriff auf etwaige Beutel unterhalb des Kleides zu bekommen und finden sich auch auf Abbildungen bisweilen. Ein Kleid mit Taschen wie wir sie von ner Jeans kennen sind jedoch in keinster Weise für diese Einschnitte zutreffend, aber die eheste Übergangsmöglichkeit noch. Quellen: "Medieval Garments Reconstructed. Norse Clothing Patterns."; Lilli Fransen, Anna Norgard, Else Ostergard; Aarhus University Press 2010 "Woven into earth. Textiles from Norse Greenland"; Else Ostergard. Aarhus University Press, 2. Aufl. 2009
 

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