Tassen im 13. Jahrhundert

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Kirchberg

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Hallo zusammen, ich bin bei meiner Suche noch nicht fündig geworden. Laut Händler sind die Becher mit Henkel (auch als Tasse bekannt =D ) für 1250 ok, in diversen Fundkatalogen habe ich aber immer nur Becher oder mit Henkel dann eben Kannen gesehen. Hat jemand von euch einen Nachweis? Detailiert suche ich Alltagsgeschirr um 1250 für Burggrafen im Thüringer Raum =) [img='http://mittelalterkeramik-kurtz.de/media/images/IMG_5832.jpg',left][/img] Quelle: mittelalterkeramik-kurtz.de / Romanische Keramik
 
Eine ziemliche Expertise hat m.E. die Töpferei Grünert in Waldenburg... und er macht auch Auftragsarbeit. Frag doch dort mal an.
 
@das Lorb: Danke für den Hinweis, habe ich direkt mal gemacht. Herr Grünert ist nach eigener Aussage auf Steinzeug (hohe Brenntemperatur) spezialisiert, weniger auf Irdene Ware (niedrigere Brenntemperatur). Dadurch ist er im Gebiet Waldenburg (heutiges Sachsen) ab dem 14. Jahrhundert auf dem Laufenden. Funde von Tassen sind ihm keine bekannt, Trinkgefäße nur in Form von Bechern oder Kannen. --------- Außerdem habe ich noch gesehen, dass die Uni Tübingen in ihren Katalogen sortiert nach: Bechern (explizit ohne Henkel), Töpfen, Kannen u.a. Dort werden Tassen im Glossar gar nicht geführt... Spricht also bisher leider dafür auf Tassen zu verzichten. Wenn noch jemand ergänzende Quellen oder Informationen hat aber bitte melden!
 
Hallo Matthias, ich kann dir Tassen aus dem 13 Jh., anbieten - Fundlage ist allerdings Roskilde Dänemark. Dort gibt es mehrere kleine "Tassen" eher Becher mit Henkeln - nun dann sind es wohl doch Tassen in Becherform - in grauer Tonware. Wegen bereits laufendem Umzug kann ich dir derzeit keine Abbildung/Ablichtung des kleinen Fundkataloges senden der als Vorlage diente. Gruß Olegsson
 
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Hallo Olegsson, das ist doch schonmal ein Anfang. Danke! Allerdings wäre das dann im wörtlichen Sinne "etwas weit hergeholt" (660km in dem Fall) :D
 
Blöde frage, Kurz ist doch Langerwehe Töpfereimuseum... Hast du ihn selbst mal nach dem genauen Quellenbeleg gefragt, nachdem das Stück gefertigt ist ?
 
@Sky: Klar =D Aber noch keine Antwort bisher. In der ersten Mail stand nur pauschal "für 1250 ok", deswegen recherchiere ich selbst noch bisschen. Wäre ja möglich das sich die gleiche Frage schon jemand in dieser Runde hier gestellt hatte ;-)
 
Folgende Info von Herrn Kurtz (mittelalterkeramik-kurtz.de): Die Tasse (Bild siehe erster Post in diesem Thread) ist im Buch "Steinzeug" als Fundexemplar aus Köln aufgeführt. Dort als Dreifußtopf. -------------- Töpfe in der Form hatte ich zwar auch gefunden, diese aber nicht mit Tassen gleichgesetzt. Allerdings ist im Fundkatalog eine Höhe des Originals von 7,5cm angegeben. Das wäre für einen klassischen Topf recht niedlich. Evtl. ist es ja gedacht gewesen, damit das Heißgetränk (oder Suppe?) direkt im Trinkbecher aufzukochen. Evtl. sollte ich als nächstes Mal auf die Quellensuche nach 5-Minuten-Terrinen gehen... :D
 
Hallo Matthias (Kirchberg), diese kleinen Dreifußtöpfe lassen sich recht gut als Tassen benutzen. Stimmt ja ich habe doch selbst einige davon hier im Einsatz. Ich würde sie Grappentassen nennen. Damals hate ich nur 2 Repliken die ich in Viersen-Gräfrath auf dem damaligen Markt in 2015 erwarb. Material fast Steinzeug - von einem Kölner Kunsttöpferhergestellt er bot jedoch keinen zugehörigen Fundbeleg dazu an. Die Roskilde "Tassen" kann ich jedoch mit Fundbelg für diese Epoche über die Literatur nachweisen. Und dabei handelt es sich um Tonwaren Keramik kein Steinzeug. Herr Lothar Kurtz in Langerwehe (er führt die Werkstatt seines Vaters - Matthias Kurtz - fort) kann dir sicher einige herstellen, er hat mir auch einige nachgefertigt. Meine in Gebrauch befindlichen ersten beiden Exemplare dieser Grappentassen sind grau - beige mischfarben, innen und außen Glasiert die Glasur ist dort wo sie am Boden verdichtet zusammlief leicht grünlich. Die Tassen haben eine leicht rauhe gesprenkelte Oberfläche. Die von Herrn Lothar Kurtz gefertigten Repliken der Repliken, sind leicht abweichend in Maß und Farbe - Töpferware historischer Nachbildungen ist Handarbeit und nahezu immer unterschiedlich, sowohl in Farbe als auch Maß - und das ist schon hohe Handwerkskunst. Die bei Herrn Kurtz abgebildete Grappentasse (Bild aus dem ersten Post) oder kleiner Dreifußtopf in der Abbildung ist durchgehend dunkelbraun. ich kann dir ein Foto meiner Replik auf deine Realmailadresse senden wenn du mir diese als PN zukommen lässt. Als Teilnehmer mit Jahrgang Brieftaube bekomme ich einfach keine Fotos hier eingestellt - Handwerken fällt mir leichter als hier Bilder einzufügen. Gruß Olegsson
 
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Ilja Frenzel hat ebenfalls kleine 3-füßige Grapen im Programm für die Siegburger Ware / 13. Jh. Ich pflege daraus meinen Tee zu trinken, :D auch wenn sie wohl eher für Tunke oder Sößchen gedacht sind, um sie in die Glut des Herdfeuers zu stellen
 
Man muss eben ein bisschen multifunktioneller denken. Zuerst hatte ich nach Tassen als reinen Trinkgefäßen gesucht, das war sicher zu kurz gedacht. Ob das nun Grape, Topf oder Amphore heißt - bei so geringen Größen und damit Fassungsmengen von 200-300 ml denke ich auch dass das keine reinen Kochgeräte waren. Und Köln ist von Thüringen aus durchaus erreichbar ;-)
 
Ilja Frenzel hat ebenfalls kleine 3-füßige Grapen im Programm für die Siegburger Ware / 13. Jh. Ich pflege daraus meinen Tee zu trinken, :D auch wenn sie wohl eher für Tunke oder Sößchen gedacht sind, um sie in die Glut des Herdfeuers zu stellen
Also wie ein kleiner Zauberkessel. Da schmeckt der Tee bestimmt nach Zaubertrank ^^
 
Es gibt aus dem Köln/Siegburger Raum eine Art Tasse mit einer Handhabe, also keinen durchgehenden Henkel, sondern nur so ein gebogenes Nupsiedingens. Erhältlich bei Ilja Frenzel. Es gibt einen sehr schönen Katalog zur Rheinischen Keramik: Steinzeug Kunstgewerbemuseum Köln Bachem Verlag nur antiquarisch erhältlich, es ist knallgelb Ich würde nachgucken aber es ist ein sehr fettes Buch mit sehr vielen Bildern. Rheinische Keramik wurde sehr weit und über große Zeiträume gehandelt. Neben der gelblichen Ware mit dem lieblos gemalten roten Dekor, gibt es dunkelbraune Ware, später auch gelblich Glasierte. In Kölner Latrinen hat man sehr hohe Ratskannen gefunden die so eine Art Tassenform haben.
 
Hallo in die Runde, eine Tasse mit nicht durchgehendem Henkel biete ich nach einem Fund aus Norwegen an, der dort wohl im 12 Jahrhundert zur Grablege kam, dieser wiederum lag zusammen mit einem Becher der Pingsdorgfer Art in der selbigen Fundstelle und ist im Katalog Wikinger-Waräger-Normannen zu finden. (Beides für Norwegen Rheinische Importkeramik) Die Tasse mit nicht durchgehendem aber sehr massivem Henkel ist der Badorfer Ware (graue Tonware) zuzuordnen. Deren (Badorfer) Kugelkannen unter anderem auch in Skandinavien z.B.: Birka zu finden sind. Daher biete ich hiervon ebenfalls Repliken an. Nun noch einmal zu dem Becher mit nicht durchgehendem Henkel - davon gibt es auch zumindest einen Fund aus Brühl bei Bonn. Dort gibt es noch immer oder gab es ein kleines Töpfermuseum das ich vor vielen JAhre vor einem dort geschehenen Hausbrand besuchte, das eine fast identische ebensolche Tasse (wie die aus benanntem Katalog) als Original ausstellte und davon eine Kopie zur Handreiche/in die Hand nehmen- anbot. Tassen mit Henkel gibt es auch schon in weit früherer Zeit, Merowingische Fuznde z.B.: aus Kösingen und Krefeld Gellep - das nur am Rande. Übrigens habe ich wen du mir deine Realmailadresse als PN senden willst nun auch Abbildungen der Funde zur Hand, die als Foto senden kann. Gruß Olegsson
 
Badorfer Tonware ist fürs 13. Jahrhundert wahrscheinlich schon zu alt. Die Fundbilder würden mich zwar trotzdem interessieren, allerdings bin ich wohl noch nicht würdig für PN - oder ich stelle mich zu doof an ;-)
 

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