Wahl der Darstellungszeit?

[Viking]

Original von Beate Nun aber zurück zum Thema. Was ist mit den anderen? Wie seid ihr zu eurer Darstellungszeit gekommen?

Wie sieht den das bei dir aus Beate??

 

[b****]

Ich hatte meine Darstellung anfangs noch in Birka angesiedelt. Habe mir also die Geschichte des Ortes angeguckt und was da interessant ist. Nun sind schriftliche Zeugnisse aus der Zeit rar, aber über Birka steht was in der Vita Anskarii, da wird über die Missionsreise Ansgars nach Birka berichtet. Dazu kamen einige interessante Details bei den Klamotten (immerhin hat mich meine Interesse fürs Textile zum Hobby gebracht) und dann wars halt das frühe 9. Jhd. Beim Darstellungswechsel habe ich die Zeit dann beibehalten. Ist aber jetzt nicht mehr so relevant, da mein "Thema" ja die Ernährung ist und das lässt sich zeitlich nicht auf so eng eingrenzen. Also spricht nichts dagegen, wenn ich mir mal eine Klamotte des 10 Jhds. mache. So lange man das schön getrennt hält und nicht durcheinanderwirft.

 

[Finlir]

Mh, Umwege erhöhen die Ortskenntnis würde ich sagen *lacht* Also, mein Interesse begann mit dem fast zeitgleichen Besuch sowohl von Wikinger-Freilichtmuseen und dem Interesse an bronzezeitlichen Felsbildern (und dem in Vitlycke angeschlossenen bronzezeitlichen Gehöft)... Für meine Abschlußarbeit (in Philosophie) beschäftigte ich mich eingehender mit den bronzezeitlichen Felsbildern - wußte aber irgendwie immer, daß ich nicht wirklich Bronzezeit-'Reenactment' machen möchte. Ich habe dann irgendein GroFrüMi gemacht und schlich unzufrieden als Besucher durch die Lande. Aber es wäre natürlich so praktisch, Forschung und Hobby verbinden zu können *Grübel* Ein (un)glücklicher Zufall brachte mich für mein derzeitige Forschung zu den gotländischen Bildsteinen und somit sowohl in die Eisenzeit/Wikingerzeit als auch an die Ostsee. Damit war ich dann viel glücklicher. Blieb nur noch mich für eine Zeit zu entscheiden. Von der Begeisterung für die Gestaltung der Bildsteine, zieht es mich eher in die späte Völkerwanderungs-/frühe Vendelzeit - von den Trachtelementen allerdings ins 8. Jhd. Diese Tierkopffibeln finde ich einfach am schönsten. Bleibt nur noch die Frage, wie man diese denn benutzt hat (siehe meine Frage im Kleidungsthread dazu *grummel*) Grüße ^^

 

[Katharina zu Weyhgang]

Das 13. Jahrhundert ist eine interessante Zeit - politisch gesehen, kulturell gesehen - auch rechtswissenschaftlich Bin über die Musik und die Rechtsgeschichte auf diese Zeit gekommen, wobei mein Schwerpunkt auf das Ende des 13. Jahrhunderts liegt. z.Z ziehe ich mit der ganzen Ausrüstung nach (und so wies aussieht ist das eine nie endende Geschichte). Wikizeit -- 9. Jhdrt. Habe eine gute Freundin mit der ich oft lagere. Wollte mich ihrer Darstellung anpassen, um besser ins Lager zu passen. Kann es aber nicht über mich bringen die Dinge, von denen ich weiß, daß sie historisch inkorrekt sind einfach zu übernehmen. Also habe ich angefangen in Büchern zu wühlen. Und es wird immer interessanter *g* (ich sag mal Thorsberghose ... )

 

[b****]

Wiki wird erst so richtig spannend, wenn man die ganzen Klischees hinter sich lässt 8) , auch wenn einen dann keiner mehr als Wikinger erkennt. :whistling:

 

[Finlir]

Stimmt 8| (Das mit der erkennbaren Wiki-Darstellung)

 

[Katharina zu Weyhgang]

Kann ich inzwischen bestätigen. Letztes Mal wurde ich von einigen HoMi Darstellern dermaßen "begafft", daß mir unwohl dabei wurde. Vielleicht lags am naturgrau melierten Schurwoll Schürzenkleid bis zu den Knöcheln *g*

 

[Viking]

Das kenn ich als Anfänger von der andern Seite. Ich sehe jemand in einfacher Gewandung und frag mich dann was stellt der da und in welchem Zeitrahmen.

 

[Phalen]

Wie bin ich zu den Wikinger gekommen. Eigendlich ganz einfach ich komme aus S-H und welche Darstellungen kommen für mich in Frage hmm Sachsen, Germannen oder Wikinger. Dann habe ich mich gefragt, was möchte ich darstellen und zwar einen einfachen mittelständischen Händler und Handwerker der seine erbaute Ware anbietet. Also darum Wikinger 800 -900, da Haithabu eine Handelsstadt war

 

[b****]

Original von Finlir Mh, Umwege erhöhen die Ortskenntnis würde ich sagen *lacht*

Nun, man guckt doch eh immer in weitren Umkreis,a slo auch auf die Fudne an anderen Orten, um zu vergleichen. Erst so werden die Eigenarten einer Region deutlich. Zudem steht in den Haithabu-Bücheren einiges zu Birka und umgekehrt.

Original von Phalen Dann habe ich mich gefragt, was möchte ich darstellen und zwar einen einfachen mittelständischen Händler und Handwerker der seine erbaute Ware anbietet. Also darum Wikinger 800 -900, da Haithabu eine Handelsstadt war

In Haithabu lebten und handelten Sachsen, Friesen, Slawen... und auch ein paar Wikinger.

 

[Finlir]

Ähm, die Umwege hatte ich zu meinem Weg zur Darstellung gemeint. @Beate und nicht bezügl. Deines Beitrags - das kann ich nicht kommentieren, da ich nix über Birka/Haithabu weiß :whistling: Und ja: Eigenheiten hat Gotland eigentlich ein paar zu viele ...

 

[b****]

Achso , okay.. aber "Umwege" zur richtigen Darstellung macht man eigentlich immer. Und da angekommen, fängt man eine Zweitdarstellung an. :whistling:

 

[Swordsister]

Original von Beate Achso , okay.. aber "Umwege" zur richtigen Darstellung macht man eigentlich immer. Und da angekommen, fängt man eine Zweitdarstellung an. :whistling:

jaja... mir schwarnt schlimmes... aber ich denke, den Weg geht eine Jede... unser 'Jahrgang' haben wir dank Dir jetzt schon a weng 'vordatiert', da ein christianisiertes Haithabu uns nicht taugt - insofern... eher die 'Anfangszeit' der Siedlung... und das geht dann doch ein ganzes Stück nach hinten... Vielleicht gewinne ich doch noch mal irgenwo in einer Lotterie, kann mir ein eigenes Pferderl leisten und dann eine eeeechte berittene Skythin darstellen, so mit Pfeil und Bogen... und mein (mitllerweile ganz ansehliche) Wiki-Gaderobe (SELBST GENÄHT!!!! - fragt nicht wie weh mir der Hintern tut - seit 3 Wochen etwa habe ich die Nähmaschine und in dieser Zeit sind 3 Tuniken, 2 lange Gewänder, und 2 Wamse entstanden... morgen gehts an meine Hoooose (jaja - ich will immer noch aufs Schlachtfeld, da hält mich kein 'A' davon ab!!!!!!) ... ... naja... was wollt ich eigentlich sagen? Genau: Und irgendwann, wenn ich finde: Juhuuu! Perfect! Erkenne ich plötzlich, das ich doch am besten eine berittene Kriegerin bei den Skythen bin und meinen ganzen Kram bei ebay verhökern darf... :kopfhau *waaaaaaaaaaaaahhhhh* ;( ;( ;(

 

[Sabine]

tu es nicht, die schöne Arbeit! vielleicht ändern sich die Darstellungs-Interessen (solange nicht dann die Motten alles zerfressen haben) im Übrigen kann "ICH" "HIER" nicht mitreden-bin kein Wiki

 

[Viking]

....und überhaupt was sagen dann die anderen Damen vom weiblichen Wiki Club.

 

[V***]

Original von Swordsister Wiki-Gaderobe [...] 2 Wamse

?( Wams? Bei den Wikingern? Wenn mal alle kämpfenden Frauen vernünftige Skythinnen machen würden *seufz* ein Traum.

 

[b****]

Original von Swordsister [ ... naja... was wollt ich eigentlich sagen? Genau: Und irgendwann, wenn ich finde: Juhuuu! Perfect! Erkenne ich plötzlich, das ich doch am besten eine berittene Kriegerin bei den Skythen bin und meinen ganzen Kram bei ebay verhökern darf... :kopfhau *waaaaaaaaaaaaahhhhh* ;( ;( ;(

Wieso? Man macht doch ständig neue Klamotten und verkauft die alten. Ich jedenfalls... :whistling: weil ich halt neue Erkenntnisse habe und/oder etwas anders interpretiere. Und verbessern will und tut man sich doch auch. 8) Und dann gibt es noch so viele Sachen, die ich machen will. 8o :thumbsup:

 

[Ollibert]

Hallo zusammen, also im Grunde kann ich bei mir noch nicht von einer rechten Darstellung reden. Aber ich besitze zumindest bis auf die Untertunika (Maschine) handgenäht eine Hose im Thorsberg-Schnitt, eine Tunika angelehnt an den Skjoldenhamnschnitt, Gugel nach Haithabu, Rechteckmantel, Naalbindingsocken und ab nächste Woche auch Schuhe nach Haithabu-Fund. Lust auf die Darstellung habe ich durch das FFC bekommen, daher strebe ich eine zeitliche Eingrenzung um 1066 an. Andererseits ist die Fundlage in Haithabu für meine Begriffe recht gut aufgearbeitet. Als Bögenschütze beispielsweise würde ich mich auch für 1066 an den Haithabu-Funden orientieren müssen. Wie gesagt, mit obiger Ausrüstung kann ich nicht wirklich behaupten, zeitlich stimmig zu sein und das tue ich auch nicht, aber ich strebe es irgendwann mal an. Hose und Gugel sind beispielsweise in erster Linie aus Interesse an den Kleidungsstücken selbst entstanden. Ansonsten versuche ich, meinen angestrebten Zeitraum besser und weiter zu recherchieren. Im Falle des FFC gibt es zudem wunderbare Kitguides und eine laaaaange Literaturliste. Als archäologischer und geschichtlicher (und auch handwerklicher) Laie tue ich mich da übrigens sehr schwer in einer strukturierten Vorgehensweise. Dazu kommt, momentan kann ich als Berufseinsteiger und nebenbei viel Sport treibender nicht soviel Zeit dafür aufbringen wie ich manchmal gerne würde... @Swordsister: Handarbeit und Eigenherstellung sind keinesfalls zu verachten und ich möchte das auch kein Stück schmälern, aber wenn du mit der Maschine nähst, solltest du auch in Betracht ziehen, evtl. deine Erstlingswerke irgendwann nicht mehr zu tragen oder auch zu verkaufen und dich durch Handgenähtes weiter zu entwickeln und zu verbessern. Und versteh das bitte nicht als gehobenen Zeigefinger, aber Beate hat diesen Thread in der Kategorie "Historische Grundlagen" "Das historische Mittelalter" eröffnet. Lieben Gruß Ollie

 

[Katharina zu Weyhgang]

Dann darf ich vielleicht fragen wie ihr mit der Hand näht? Mit heutigen Nahtstichen oder den historisch nachgewiesenen für die Zeit? Denn bei mir heißt Handnaht kleine, saubere Stiche - am besten mit Fasern des eigentlichen Stoffes. Und dann verwende ich meistens Rückstich, da er sich am reißfestesten erwiesen hat - aber dann kommen natürlich auch je nach Naht andere Stiche dazu. Da dauerts mal ein Paar Tage bei Auslastung meiner gesamten Freizeit, um ein Kleid zu nähen - und danach bin ich erstmal im Gehirnkoma.

 

[b****]

Ich nähre mit den historisch nachgewiesenen Stichen. Hab edie Erfahrung gemacht, dass es dann nicht nur sehr viel schneller geht, sondern die Nähte halten auch besser. Aufgegangen/gerisen sind mir nämlich nur die Nähte aus meiner anangszeit,als ich noch modern - mit Rückstich - arbeitete. Es ist ja nicht so, dass sie damals noch keinen Rückstich kannten, sie haben ihn einfach nicht für Nähte verwendet. In Verbindung mit den historischen Schnitten funzt das einfach. Denn "die waren ja nicht blöd damals". Für Leinenstoffe verwende ich Leinengarn und für Wollstoffe Wollgarn. Fäden aus dem Stoff ziehen funktioniert meist nicht, entweder sind die Fädne nicht stabil genug oder es lassen sich keine raussziehen,weil der Stoff schon verfilzt ist. Ausserdem habe ich eine gute Quelle für Wollgarn, daher brauche ich mir nicht die Mühe machen, Fäden zu ziehen. 8) Edit: ist das jetzt nicht arg offtopic? 8|