Warum entsprechen sowenig Gewandungen von Herstellern den Ansprüchen gehobener Darsteller ?

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Noch ein Tip für authentische Veranstaltungen in Österreich, Langenzersdorf! Heuer gabs dort das ich glaube 2te Fest, welches sich aus viiieel Platz zum Lagern und eigentlich nur Wiese, Bäume und einen kleinen See in der Mitte auszeichnete. Ich glaube es waren mehr Lagergruppen da als Händler (und es waren viele Lager :> ) bei den Händlern handelte es sich fast nur um authentisch brauchbare. Die Freßstandeln wurden mitsamt der 3-4 Ramschhändler an den Rand verbannt :D In der hintersten Ecke waren dann ein paar moderne Zelte aufgestellt, die aber weit weg waren und damit praktisch schon garnimmer aufgefallen sind.
 
ich würd auch mal sagen, dass sich der 0815-Besucher mit Interesse an Gewandung (mal ohne auf den Preis zu achten) sich die Lagergruppen als "Vorbilder" nimmt - natürlich dumm, wenn dann bei vielen Gruppen (mir ist es v.a. bei Schaukampfgruppen, die primär männlich dominiert sind besonders aufgefallen) z.b. die begleitenden Frauen in bei den Standeln gekauften Kleidern als "Darsteller" rumrennen; bzw. auch die Männer bei vielen Gruppen in Piratenhemd im Lager sitzen. Ich mein, ich trau einem normalen Menschen noch soviel Hausverstand zu, dass er die kaufbaren Gewänder kritisch beäugt, wenn wirklich alle Darsteller in Material & Schnitt aufgrund entsprechender Recherchearbeit komplett anders gewandet wären, als das was der Gewandhändler im Angebot hat... und dann müsste auch der Händler woll zwangsläufig sich anpassen! Aber wie gesagt... die Vorbilder sind da oftmals irreführend :/ @Nobody: danke für den Tip, werd ich mir merken für künftige Jahre - wann herum findet dass denn immer statt? (Monat?)
 
In Langenzersdorf lagerten wir eh.War eine gute Veranstaltung.Werde nächstes Jahr wieder dort sein. Aber egal,lassen wir dieses Thema.Hat ja wirklich nichts mehr mit dem ursprungsthema zu tun. Mich würde mal interessieren ob die Produzenten wirklich absichtlich Fantasy Klamotten herstellen. Durch die Medien sind ja schon viele Menschen geeicht auf das ganze Fantasy Zeug.Hier möchte ich auf den History Channel verweisen.Hier sind einige gute Dokus zu sehen,mehr als die Hälfte ist aber was die ausstattung betrifft mehr als mangelhaft. Das zeigt ja das selbt die macher vom Bildungsfernsehen keine ahnung haben. Der Konsument auf einem MA Markt glaubt dann hey das Kleid habe ich einer Doku/Film/Serie gesehen.Also hat das Damals so ausgesehen und es steht ja Mittelalter darauf,somit kann ich da bedenkenlos zuschlagen. Ich glaube so ähnlich könnte es auch den Produzenten und anbietern von solcher Kleidung gehen. Das Fernsehen wird schon recht haben.Außerdem Spart man sich die Recherche.Die ja wohl die wenigsten betreiben werden. Mit dieser einstellung ist es dann auch egal aus welchem Material das Endprodukt besteht,solange es dem entspricht was jeder kennt. Naja,irgendwie kann das ja so sein.
 
Mich würde mal interessieren ob die Produzenten wirklich absichtlich Fantasy Klamotten herstellen.
Ich denke, das ist ähnlich wie bei den Herstellern von "Trachtenkleidung". Hier wird ebenfalls sehr vieles als Trachtlerisch verkauft, was aber gar nix mit richtiger Volks-Tracht zu tun hat. Man orientiert sich hier nur an dem was man sich an Klischees von Tracht so vorstellt. Bei uns iin Bayern ist das sehr weit verbreitet. Geht man dann mal auf ein Fest wo richtige Trachtenvereine dabei sind, gehts einem so ähnlich wie auf einem MA-Markt: die einen kleiden sich "authentisch" nach überlieferten Vorgaben, die anderen rennen in Kleidung herum die ihren Vorstellungen von Trachten entsprechen. So ist das bei den MA-Märkten wohl genauso. Und dafür gibts den passenden Händler. Das ist in Österreich genauso der Fall.
 
Ich glaube, die meisten Hersteller sind sich sehr wohl bewusst, dass ihre Produkte nicht dem entsprechen, was der informierte MA-Fan erwartet. Aber genauswenig wie ich einem Bäcker übel nehme, dass er nicht Mehl aus alten Getreidesorten verwendet und damit Vollkornweckerl backt, weil die ja viel gesünder sind sondern aus weißem glatten Weizenmehl weiterhin Kaisersemmerl backt, weil sich die immer noch am Besten verkaufen, so kann ich auch einem Gewandmacher nicht übel nehmen, wenn er solche Kleidung herstellt, wenn sie sich einfach besser verkauft. Es ist wie bei dem von Ragnar beschriebenen Dirndlphänomen. Ja, dazu gehören möchte man schon irgendwie, aber die traditionellen Dirndl sind halt so hochgeschlossen und einen breiten Arsch hat man auch darin und dann noch Rocklänge bis an die Knöchel. Nein, das entspricht nicht dem heutigen Schönheitsbild, man hätte lieber ordentlichen Ausschnitt und knielange Röcke und eine Schnürung vorne, damit das Ganze auch eine schöne Taille macht. Schwupps, schon sind wir bei den rosaroten Tüll- "Nuttendirndln" wie ich sie gern nenne, die mit der Realität der Bauernkleidung aber auch absolut gar nichts mehr gemeinsam haben. Genauso ist es doch auch bei Mittelaltergewand. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ein sackartig geschnittenes braunes Wollgewand, das nur mit einem Gürtel zusammengefasst wird, ohne Abnäher, ohne Ausschnitt und mit bodenlangem Rock, das Original auch noch ohne BH getragen werden müsste, meine Schokoseiten als Frau heraushebt. Um sich so zu "verunstalten", muss man schon sehr idealistisch veranlagt sein *gg*
 
Original von Milchmagd Aber genauswenig wie ich einem Bäcker übel nehme, dass er nicht Mehl aus alten Getreidesorten verwendet und damit Vollkornweckerl backt, weil die ja viel gesünder sind sondern aus weißem glatten Weizenmehl weiterhin Kaisersemmerl backt, weil sich die immer noch am Besten verkaufen, so kann ich auch einem Gewandmacher nicht übel nehmen, wenn er solche Kleidung herstellt, wenn sie sich einfach besser verkauft.
Ich denke aber der eigentliche Grund und damit spreche ich wohl für die meisten hier, dass wir uns so sehr über Händler aufregen die solche Samtkleidchen verkaufen, ist einfach der, dass sie diese als etwas ausgeben was sie nicht sind. Mich persönlich würde es nicht stören wenn die Händler solche Kleider verkaufen aber dann doch bitte ohne die Bezeichnung ,,Mittelalter". Mich stört es einfach nur enorm, dass die ahnungslosen Besucher so extrem besch*** werden. Ich habe doch nichts gegen die Kleider, nein sie sind doch auch teilweise wirklich recht hübsch. Ich habe nur etwas gegen die Bezeichnung Mittelater und dagegen das den Leuten selbst nach Anfrage irgendein aus den Haaren herbeigezogenes Jahrhundert genannt wird. Ich kann mich doch auch nicht dahin stellen und behaupten mein einfaches Kleid von H&M wäre ein total teures Gewand aus dem 12 Jhd. und es als solches verkaufen, dass ist meiner Meinung nach, wie schon so oft erwähnt, Betrug. Sollen sie doch alle ihre Samtkleider verkaufen, das ist mir egal. Ich würde mich ja auch nicht darüber beschweren, dass an den Trinkbuden Bier verkauft wird nur weil ich es nicht mag. Ich würde mich aber dann beschweren wenn sie mir Bier verkaufen und dies als Wasser ausgeben. Ob diese Kleider allerdings überhaupt etwas auf MA-Märkten zu suchen haben ist ein anderes Fass, was ich an dieser Stelle aber nicht aufmachen möchte. Oder würdest du dich nicht beschweren wenn die Bäcker ihre Kaisersemmler als Vollkornweckerl verkaufen und du aus lauter Ahnungslosigkeit ihnen glauben schenkst und dann im Nachhinein doch feststellen musst, dass du belogen wurdest?
 
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Wenn Mittelalterhandel eine Branche wäre die sich Fachhandel nennt dann würd ich dir sogar Recht geben aber Mittelalter ist kein geschütztzer Begriff und sog. Händler brauchen heut ja nicht mal einen Einzelhandelsabschluss. Wenn also jemand heute etwas kauft sollte er sich im Vorfeld vernünftig informiert haben und nicht bei eben dem Händler. Das ist zwar jetzt auch sehr unschön für alle guten Händler denn die möcht ich damit jetzt eben nicht runter putzen, leider kann der unbedarfte Kunde das vorher nicht sehen und sollte im (für ihn besten Fall) einfach annehmen das ihn eh jeder Händler anlügt. Da führts dann nämlich hin am Ende
 
Original von Lord Michael Wenn also jemand heute etwas kauft sollte er sich im Vorfeld vernünftig informiert haben und nicht bei eben dem Händler. Das ist zwar jetzt auch sehr unschön für alle guten Händler denn die möcht ich damit jetzt eben nicht runter putzen, leider kann der unbedarfte Kunde das vorher nicht sehen und sollte im (für ihn besten Fall) einfach annehmen das ihn eh jeder Händler anlügt. Da führts dann nämlich hin am Ende
Ich möchte dazu nur eines anmerken, sonst driften wir wieder zu sehr vom Thema ab. Die meisten Leute kaufen sich doch ein solches Kleid aus einer spontanen Laune heraus, weil sie beispielsweise von der Atmosphäre auf dem Markt so begeistert waren und gerne ,,dazu gehören möchten". Da wird nun mal nicht lange überlegt, man ist ja auch nur diesen einen Tag auf dem Markt und dann wird halt das Kleid gekauft. Und eben diese Kunden so schamlos an zu lügen halte ich für moralisch absolut verwerflich auch wenn es jetzt rechtlich gesehen kein Betrug ist, weil Mittelalter kein geschützter begriff ist. Aber wer von uns hat sich denn schon groß informiert bevor er sich sein erstes Kleid zugelegt hat oder die ersten Gedanken in seinem Kopf für die ,,passende“ Gewandung gesponnen hat. Natürlich wird wohl allen Leuten heutzutage nichts anderes mehr übrig bleiben wenn sie nicht besch*** werden möchten aber sie wissen ja nicht einmal, dass sie es werden. Warum sollten sie sich also vorher, aus ihrer Sicht heraus, Gedanken machen?
 
Also ich hab mir damals ein Buch geschnappt wo "Mittelalter" vorn auf dem Einband stand, hab mir die Sachen dort angesehen und dann haben wir ein paar Sachen recht schnell selbst gemacht. Meine erste Tunka war denn zwar trotzdem total grottig auch nach gemäßigtem Maßstab wegen der Stoffauswahl aber immerhin war man mit diesen Sachen gleich akzeptiert in der Runde. Das war allerdings vor 15 Jahren aber ich seh auch heute nicht das Problem wenigstens in ein Buch mit bunten Bildern zu schauen um ein paar Vergleiche anzustellen. Wer sich interessiert wird ins Buch schauen und wer sich nicht interessiert soll eben "echte Mittelalterkleider kaufen aber dann auch nicht rumheulen.
 
da kann ich nur zustimmen. ist ja nicht so, als wäre es schwer an adäquate info ranzukommen im zeitalter des internets. Wenn ich mir "Profiausrüstung" kaufen will, dann nicht am gleichen Tag, an dem ich das erste Mal was von dem Thema gehört hab. Ich denk ja auch drüber nach, wenn ich mit Snowboarden anfangen möchte, was ich damit anfange und ob ich wirklich gleich selbst Ausrüstung brauche und leihe mir vielleicht zuerst noch was, bis ich weiß, ob das überhaupt das Richtige für mich ist. Aber vor allem informier ich mich vorher, bevor ich über 100 Euro für was ausgebe, mit dem ich mich null auskenne und noch nie beschäftigt hab. Jeder, der das so unüberlegt macht, tut mir jetzt nicht unbedingt leid.
 
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Original von Milchmagd Jeder, der das so unüberlegt macht, tut mir jetzt nicht unbedingt leid.
Das ist Ansichtssache. Mir persönlich geht es einfach um das Prinzip und eine gewisse Moralvorstellung! Ich habe einfach etwas gegen Menschen die lügen, vor allem wenn sie es mit Gewissheit tun. Da sei es nun dahingestellt ob die Menschen die es glauben selbst daran Schuld sind oder nicht. Gewiss ist es natürlich sinvoller die Dinge zunächst zu hinterfragen aber dies tuen nunmal die wenigsten. Fakt ist aber, dass diese Händler meist wissentlich die Leute anlügen und das stinkt mir!!!
 
mich würde jetzt auch wirklich mal interessiern, wem das persönlich schon passiert ist, dass er von einem händler glatt heraus angelogen wurde oder das erlebt hat, dass der händler jemand angelogen hat. hier wird das immer so in der raum gestellt "jaaa. die erfinden da irgendwelche Zeiträume und erzählen Lügen und so". Wer hat definitiv schon so eine Situation hinter sich? Und wie viele Male fragt der Besucher einfach gar nicht und kauft nur? Das find ich nämlich einen wichtigen Unterschied. Drum wärs mir wichtig, diese Lügen und Betrugssache mal an definitiven Erlebnissen festzumachen. Und da erwarte ich jetzt schon mehr als 2.
 
auch wenn ich mich hier jetzt unbeliebt mache. Ich kann es nur immer wieder wiederholen. Ottonormalomarktbesucher und Markthändlerkonsument interessiert sich im regelfall, wenn er auf einen Mittelaltermarkt geht, einen Dreck für Geschichte und historische Korrektheit. Das ist für die Flucht aus dem grauen Alltag und ein Mittelalterhemd und ein Horn zu kaufen, heisst einfach dazuzugehören. Bei fast allen Mittelalterdarstellernm, die ich kenne, auch bei denen die jetzt extrem A sind, hat das so angefangen. Die wenigsten sind aus einem Geschichtsinteresse heraus auf so einer Veranstaltung gelandet. Was mich etwas wundert ist, dass gerade die Gruppen, die besonders A sind immer denken, das Papa, Mama, Kind in erster Linie auf das Burgfest gehen, weil sie sich alle schon seit Jahren mit Geschichte befassen und es ja so interessant finden, welche Knöpfe man im 14. Jh. in Südwestnordmitteldeutschland getragen hat. Auf einer Museumsveranstaltung mag dieses Publikum da sein, auf den Mittelaltermärkten gehts in erster Linie um Spaß. Das große A macht man eigentlich nur für sich selber. Aber ist ja auch wurscht, macht uns ja allen Spaß zu recherchieren, zu basteln und zu nähen. Den Besuchern ist das aber meistens ziemlich egal. Hauptsache es erinnert sie an die Ritterfilme aus Hollywood. Dementsprechend passen sich halt auch die Händler an. Die Lager kaufen nichts, weil sie entweder alles selber machen oder es sich auf Maß schneidern lassen und Ottonormalomarktbesucher gibt halt net mehr als 35 EUR für ein Mittelalterhemd aus. Deswegen verkaufen halt die meisten Händler Mainstreamkram.
 
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Hallo Milchmagd, okay, dann mal Beispiele: Von meiner Kotte hatte ich weiter oben schon geschrieben. War ein Gewandschneider. Ich habe nach Kleidung für eine Wikingerfrau gefragt. Antwort: Da geht eine Leinenkotte... Farbe? Geht Blau? Blau geht selbstverständlich. Und nun gibt es hier eine kobaltblaue Leinenkotte. Zugegeben, mit etwas *Bücherschnüffeln* meinerseits hätte ich den Fehlkauf verhindern können, aber welcher Gewandschneider lügt die Kundschaft an? Nächstes Beispiel: Vor zwei Jahren Freienfels, eine Mitlagerin wollte unbedingt eine Gewandung haben und hatte keine Geduld bis zum nächsten Tag zu warten. Sie zog während des Aufbaus los und kam freudestrahlend wieder: in einem Leinenkleid mit andersfarbig eingesetzten Keilen. Die Schürze ebenfalls aus Leinen und das Modell *Zwei Lappen hinten und vorne, kurze Bänder über der Schulter. Aber Frau Wikinger trug das so... Das waren zwei Beispiele aus dem Bereich Kleidung. Weiter mit Schmuck: Ich stand nebendran als jemanden zwei Kleeblattfibeln für die Schürze verkauft wurden, als original Birkafund... Da habe ich dann was zu gesagt und vom Händler mehr als nur böse Blicke geerntet. Ein Grund dafür, daß ich Neulinge nur noch zum Podol schicke, wenn es um Fibeln oder sonstigen Schmuck geht. Maik sagt einem was wo gefunden wurden und wie geht. Genauso ist es bei Torben und den Glasperlen. Da bin ich noch nie besch..... worden und habe es auch noch von keinem gehört. Ach ja, und da sind halt immer diese Stoffhändler, die reinste Schurwollstoffe verkaufen, selbst noch eine Brennprobe durchführen und dann auf die Kundschaft sauer sind, wenn es klumpt und stinkt, so geschehen in Fulda... (Jenem Markt, der zu Ende war, noch ehe er begann) Freilich ist alles zu verhindern, wenn ich vorher ein wenig nachlese. Aber mal ehrlich, es gibt immer Leute, die sich auf einem Markt mit dem Mittelaltervirus infizieren und dann auch gleich was kaufen wollen... Die wissentlich zu belügen ist schlichtweg Sauerei. Dann kann ein Händler doch sagen, wenn er gezielt gefragt wird: Sorry, das weiß ich nicht. Nur weil da ein potenzieller Kunde steht muß der nicht belogen werden, damit ein paar Taler in der Kasse klingeln. Ich gehe ja auch nicht zum Bäcker, will Roggenbrot und freu mich wenn Weizenbrot in der Tüte landet, und wenn ich beim Metzger nach einer Schweinegulasch frage möchte ich kein Lammfleisch auspacken... LG Fylgja
 
Hallo Aureus, auch da rührt sich Widerspruch bei mir. Gut, ich gehöre beileibe nicht zum großen A, auch wenn mir das hin und wieder unterstellt wird. ;) Wir haben in unserem offenen Lager aber sehr oft Besucher, die stehen bleiben und nachfragen, wenn da gefärbt wird oder gesponnen, mit Speckstein geschnitzt... Freilich sind das keine Historiker, aber Mama, Papa, Oma und Kind möchten neben dem Spaß durchaus ernstgemeinte Antworten haben und nicht vera....t werden. Und bei solchen Begegnungen kommt oft die Frage nach der Kleidung und auch da gibt es ehrliche Antworten, auch ein *Das weiß ich nicht*. Und zum *die Lager kaufen nix* - ganz klare Antwort: Das stimmt nicht. Die Lager kaufen sehr wohl auf den Märkten, nur halt eben nicht an Ständen *made in Taiwan* und den *Polyesterschneidern*. Meine Fibeln sind auf einem Markt gekauft, ebenso meine Perlen, mein Messer, mein Gürtel, Stoff... Aber dann bei Händlern wie Podol, Glasperlenmacher, Naturtuche Manch ein Händler baut gar nur wegen der Lager auf, der weiß vorher schon, daß er beim *Ottonormalverbraucher* kein Geld verdienen kann. Ich habe nix gegen den Ver-Kauf von Baumwollhemd, Horn und Steckstuhl, aber bitte auf die ehrliche Tour und nicht wissentlich lügen. LG Fylgja
 
Original von Aleta Mir persönlich geht es einfach um das Prinzip und eine gewisse Moralvorstellung! Ich habe einfach etwas gegen Menschen die lügen, vor allem wenn sie es mit Gewissheit tun. Da sei es nun dahingestellt ob die Menschen die es glauben selbst daran Schuld sind oder nicht. Gewiss ist es natürlich sinvoller die Dinge zunächst zu hinterfragen aber dies tuen nunmal die wenigsten. Fakt ist aber, dass diese Händler meist wissentlich die Leute anlügen und das stinkt mir!!!
Amen
 
Original von Areus auch wenn ich mich hier jetzt unbeliebt mache. Ich kann es nur immer wieder wiederholen. Ottonormalomarktbesucher und Markthändlerkonsument interessiert sich im regelfall, wenn er auf einen Mittelaltermarkt geht, einen Dreck für Geschichte und historische Korrektheit. Das ist für die Flucht aus dem grauen Alltag und ein Mittelalterhemd und ein Horn zu kaufen, heisst einfach dazuzugehören. Bei fast allen Mittelalterdarstellernm, die ich kenne, auch bei denen die jetzt extrem A sind, hat das so angefangen. Die wenigsten sind aus einem Geschichtsinteresse heraus auf so einer Veranstaltung gelandet.
Sehe ich auch so. Um dazuzugehören habe ich mir zwar eine Tunika genäht (da hatte ich noch kein Internet) die aber schnell wieder weggeworfen (weil mir die nähte aufgegangen sind) und durch ein L.C teil ersetzt das ich auf einem Markt erstanden habe.Der Händler Damals hat gesagt "das ist ein Hemd so wie es die Wikinger getragen haben"und so habe ich es gekauft.Zu der Zeit hatte ich nur Zwei Bücher als referenz,die Edda und Die Wikinger,Krieger,Seefahrer,Händler von VS Books.Und obwohl keiner im letzteren Buch so eine Tunika anhatte habe ich mir die Tunika gekauft.Ähnlich sa sie ja aus und der Händler hat ja gesagt sowas trugen die Wikinger also musste es stimmen. Tja Jugendsünden :D wird sicher einigen hier so gegangen sein.
 
Sorry,bitte nicht Böse sein weil es jetzt nicht zum Thema passt Vielleicht sollten wir ein Thema aufmachen "Bilder von unseren Anfängen"? Würde mich doch recht interessieren wie und als was mancher hier herumgelaufen ist. Was meint ihr?
 
Fylga natürlich fragen die mal nach und freuen sich, wenn man denen dann mit passenden Antworten Infos geben kann und vielleicht wird beim einen oder anderen dadurch mittelfristig auch ein gewisses Geschichtsinteresse geweckt. Der Normalotourist wird mit seinem Interesse aber an der Oberfläche bleiben. Der ist beeindruckt, dass man mit Pflanzen Farbe machen kann, dass Feuer Eisen biegbar macht, oder das man mit genug Übung ein Schwert zu führen weiss. Die handvoll Besucher, die wirklich tiefgreifende Fragen über Herstellungsweise, Materialien, genaue Datierungen usw. stellt, sind die, die Du dann nen Tag später auch im Museum wiedertriffst. Schön, wenn man mit solchen Leuten ins Gespräch kommt, aber sie werden die Ausnahme bleiben. Und selbst die werden dann net losrennen und sich für 150 EUR ne pflanzengefärbte Tunika kaufen, weil sie das bei den Lagergruppen so gesehen haben. Ein Händler der davon leben muss wird sein Warenangebot aber immer an der breiten Masse ausrichten, weil sich davon nämlich eben besser Miete, Strom,Wasser und der neue Gameboy zu Weihnachten für Sohnemann bezahlen lässt. Klar wäre es toll wenn alle Händler authentische Artikel anbieten würden, aber die Frage wäre wie lange es dann überhaupt noch Märkte geben würde. Bieten ein oder zwei Leute authentische Sachen an, so können die vielleicht von den Lagergruppen leben die solche Sachen kaufen. Wenn es aber 10 Händler sind, dann wird die Anzahl der Käufer einfach zu wenig um davon zu leben. Man tut sich leicht immer die Händler zu verurteilen, weil die Müll anbieten, aber die leben eben von dem Müll und müssen ihre Fixkosten decke. Wenn ich Händler wäre und die Wahl hätte sicher 15 LC Hemden zu verkaufen oder vielleicht eine handgenähte Tunika, dann würde ich mich wohl auch für das sichere Geschäft entscheiden, weil ich sonst nämlich ein lausiger Kaufmann wäre.
 
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