Was kostet das Hobby?

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user4117

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Ich möchte an dieser Stelle zu einem Austausch anregen, der sich natürlich nicht nur an Anfänger richtet. Eine passendere Stelle habe ich aber nicht gefunden. Häufig wird die Frage gestellt, wie man was am preisgünstigsten bekommt oder herstellt. Nicht selten kommen dabei Lösungen heraus, mit denen man selbst nicht wirklich zufrieden ist, sich sogar ärgert oder die kritikwürdig sind, wenn man sie an der Quellenlage misst. - Vor allem dann, wenn einem die Geduld fehlt, um z. B. für das nächste "gute Stück" zu sparen. Das ist auch eine eigene Erfahrung. Das zur Verfügung stehende Budget für das Hobby ist nun mal begrenzt und daher ist es natürlich vollkommen legitim, mit möglichst wenig Einsatz von Geld ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen - ist doch klar. Doch wo liegen die Grenzen? Meiner Meinung nach auf jeden Fall bei Waffen, die zum Einsatz kommen sollen und bei entsprechender Schutzausrüstung - also da, wo potentiell Menschen (andere oder man selbst) zu Schaden kommen können, weil die eingesetzten Mittel unzureichend sind. Und es sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass viele (selbstständige) talentierte Handwerker/innen und Handarbeiter/innen ihre Arbeiten nicht zu dem Preis anbieten können, den sie eigentlich verlangen müssten. Jedem, der mit dem Hobby beginnt, wird schnell klar, dass es nicht zu den lowlevel-Hobbys gehört oder um es ohne Verneinung auszudrücken: Das Mittelalterhobby kostet - je nach eigenem Anspruch - viel bis sehr viel Geld. Und müsste nicht am Anfang jede/jeder die Frage für sich beantworten: Bin ich bereit und in der Lage, für mein Vorhaben dieses Geld aufzubringen? (Ein Grund, warum ich nicht Golfen oder Segeln gehe... :D ) Was denkt Ihr darüber?
 
Meiner Erfahrung nach hat man auch hier das klassische Spannungsdreieck Qualität - Geld - Zeit. Natürlich ist es auch stark abhängig davon, was man darstellt, aber grundsätzlich kann man entweder mehr Geld oder mehr Zeit investieren oder auf Qualität verzichten. Selbstverständlich kann man auch viel Geld und Zeit investieren ohne Qualität zu erreichen, aber andersherum geht es nicht. Wer eine einfache Darstellung machen möchte, handwerklich begabt ist und viel Zeit investieren kann, kann durch Tauschgeschäfte mit sehr wenig Geldeinsatz auskommen, vor allem wenn man die Logistik einer bestehenden Gruppe mitnutzen kann. Wer wenig Zeit, aber unbegrenzt Geld zur Verfügung hat und die richtigen Adressen findet, kann inzwischen das Meiste in guter Qualität kaufen oder herstellen lassen - inklusive qualifizierter Beratung, was den historischen Hintergrund angeht. Kämpferdarstellungen sind allein schon deswegen teurer, weil man damit keine Tauschwaren generiert: wenn ich den Tag über im Lager sitze und ein paar Socken Nadelbinde, kann ich am Ende dafür das Messer eintauschen, das ich mir sonst nicht leisten könnte, oder vielleicht einen hübschen Hocker, oder die zwei Meter Leinen die der Nachbar noch herumliegen hat, der schon immer warme Socken haben wollte. Oder ich habe neue Socken. Wenn ich den ganzen Tag in der Sonne herumspringe und an anderer Leute Helme mein Schwert kaputt kloppe, gibts dafür vom Veranstalter abends ein Freibier. Und ich brauche ein neues Schwert. Daher würde ich sagen: es gibt kaum ein Hobby, wo man mit so unterschiedlichen finanziellen Investitionen so unterschiedliche Ergebnisse erreichen kann.
 
Nur eine kleine Anregung, eben weil es so vielseitig ist: Wie wärs mit einer kurzen Einschätzung für "gängige" Darstellungen? Z.B. Kämpfer -> eher teuer, weil (von Ewaldt genannte Gründe) ... .. .
 
Die Grenze liegt auch in der Anzahl der Darstellungen. Ich frage mich oft, warum jemand 3 verschiedene Zeiten (oder mehr) darstellen muss, wo ja eine schon gut kostet.
 
Jedes Hobby kann teuer werden, je nachdem wie intensiv man es betreibt. Fußball z.B. Das kann ich mit Turnschuhen aus dem Aldi und einer Jogginghose spielen. Ich kann mir aber auch Profischuhe und ein Trikot kaufen, in einen Verein gehen (Monatsbeitrag) und mir Spiele im Sation anschauen (Eintrittskarten). So ist das auch in diesem Hobby. Geh ich nur mal auf ein oder zwei Märkte im Jahr, brauche ich ein Kleid, ein paar Schuhe und einen Mantel. Da ist es auch egal, ob das ganze zur Zeit passt oder ob es maschinengenäht ist etc... Mache ich das ganze mehrmals im Jahr inkl. Übernachtungen, abgesehen ob Marktmittelalter oder museal, dann brauche ich deutlich mehr Ausrüstung. Ich gebe mehr Geld für Sprit aus wenn ich Veranstaltungen nehme die weiter weg sind.....etc. so viele Aspekte. Klar gibt es dann auch noch den Unterschied ob ich das ganze Kampfgerödel brauche, (wobei eine gute Handwerksausrüstung - je nach Handwerk - auch ein Arm und ein Bein kosten kann :S ) oder ob ich Adel mache (teuer) oder eine Magd/Knecht (günstiger). So pauschal kann man das gar nicht sagen denke ich.
 
Ich finde das Thema sehr gut! Ich werde auch immer wieder mal von Leuten darauf angesprochen was „soetwas“ kostet. Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Meine Antwort fällt mittlerweile immer so aus, dass ich den Fragestellenden dann ein paar Fragen stelle, die sie für sich (und mich) beantworten müssen, da sie sehr wichtig (gerade auch für das Thema „Preisgestaltung“) sind und ich danach dann eine ungefähre/unverbindliche „Hausnummer“ (aufgrund meiner eigenen Erfahrungen) nennen kann.
  • Welche Epoche möchtest du darstellen?
  • Wie „geschichtsnah“ möchtest du es umsetzen?
  • Strebst du „nur“ eine zivile, oder auch eine militärische Variante an?
  • Was bringst du an Kompetenzen mit (kannst du nähen, Metall bearbeiten, mit Holz umgehen, oder bist bereits es zu erlernen)?
Anhand dieser Antworten, die man dann teilweise noch hinterfragen sollte, weil die Fragestellen den sich oft nicht bewusst sind was ihre Antwort ("ich will es so Authentisch wie möglich, etc.") bedeutet, („was meinst du genau mit…/das bedeutet dann auch, dass…“, usw.) gibt es eine „grobe Zahl“ von mir. Die meisten revidieren ihre „Ansprüche“ dann immer etwas nach unten. :D Eines ist definitiv klar. Stelle ich (einfach als Beispiel) einen einfachen Bauern im 12./13. Jhdt. dar (jetzt mal ohne Haus im Geschichtspark Bärnau mit kompletten Equipment, etc.) und nähe selber, kann Leder bearbeiten und mit Holz umgehen (oder kenne Freunde/Familienangehörige die das können und mit denen ich z.B. etwas tauschen kann, etc.), dann geht mit relativ wenig Budget relativ viel. Habe ich diesen Hintergrund nicht und muss Leute (die so etwas hauptberuflich machen, oder es auf hohem Niveau als z.B. Nebengewerbe betreiben) engagieren, wird es teuer (ich denke sicher man muss insgesamt das ~3fache rechnen, bei Rüstzeug sicher noch mehr).
 
Für jemanden Neuen ohne einen Kontakt zu bereits erfahrenen Darstellern, können schnell mal Unsummen von mehreren hundert Euro für die falschen/nicht zielführenden Sachen ausgegeben werden. Das hängt aber ganz klar von der persönlichen Erwartungshaltung an sich selbst ab. Das doofe daran ist einfach, dass ich erst für viel Geld meine Darstellung so gut es geht kaufen muss, nur um dann mit Leuten intensiver ins Gespräch zu kommen, um daraus dann Kontakte zu erarbeiten, die mir viele Sache korrekter und für kleineres Geld herstellen. Evtl. bin ich dann schon soweit im Thema, dass ich mich mit dem selbst herstellen befasse, oder was anderes gutes zum Tausch anbieten kann. Ab dann wird es dann meistens billiger.
 
Für jemanden Neuen ohne einen Kontakt zu bereits erfahrenen Darstellern, können schnell mal Unsummen von mehreren hundert Euro für die falschen/nicht zielführenden Sachen ausgegeben werden.
ditto. So ging es mir auch am anfang, als ich noch niemanden in der Szene kannte und noch in keinem Forum angemeldet war. So habe ich mir letzten Sommer zb eine wunderschöne Visby Laterne für ca. 50 Gröten gekauft, bis sich dann herausstellte das es dafür für die von mir dargestellte zeit überhaupt keine Belege gibt. Da könnte ich jetzt noch zig andere beispiele aufführen. Was mir halt viel gelt erspart ist das ich viele sachen selbst machen kann und das meine Mutter Scheiderin und mein Vater Schreiner ist, und ich so relativ viele der Rohstoffe die anderer erst kaufen müssen direkt vor ort rum liegen habe. Sonst könnte ich mir warscheinlich in meinem Alter die Darstellung eines adeligen Knappen garnicht leisten. Trotzdem muss ich Kompromisse eingehen, ich könnte mir zb kein völlig Pflanzengefärbtes Outfit oder ein Feh-gefüterten Surkot der mir nach 2 jahren eh nicht mar passt leisten. So hat halt jeder seine möglichkeiten und sein budget, und so gibt auch jeder unterschiedlich viel geld aus. Das hängt glaube ich auch von der darstellung und dem anspruch ab. Würde ich zb einen einfachen bauernsohn darstellen, könnte ich mir mein rüstzeug, meine aufwändig verzierten möbel etc. sparen. ich wünsche noch ein freudiges austauschen, Singa
 
Für jemanden Neuen ohne einen Kontakt zu bereits erfahrenen Darstellern, können schnell mal Unsummen von mehreren hundert Euro für die falschen/nicht zielführenden Sachen ausgegeben werden. Das hängt aber ganz klar von der persönlichen Erwartungshaltung an sich selbst ab.
Das zählt aber auch für Leute MIT den ensprechenden Kontakten :D Alleine die richtigen Leute zu kennen, reicht nicht aus. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen :whistling: es muss schon "klick" machen, und auch der Wille da sein zu schauen, zu prüfen und zu hinterfragen. DANN kann man auch mit weniger Geld eine gute Darstellung machen. Ich kenne kaum jemanden, der in diesem Hobby nicht viel Geld zum Fenster heraus geworfen hat, bis er da angekommen ist wo er sein will. Man muss oft manche Erfahrungen sammeln, bis man auf die richtigen Leute hört, oder sich besser gleich selber schlau macht bevor man kauft.
 
Ich hab schon sehr viel Geld gespart, weil ich mich auf eine (nun ja, eigentlich zwei) Zeitstellungen festgelegt habe. UND weil ich inzwischen erkennen kann, ob sich etwas für meine Darstellung eignet...
 
Das Mittelalterhobby kostet - je nach eigenem Anspruch - viel bis sehr viel Geld.
Das unterschreibe ich sofort. Mittlerweile steckt nach ca. 7 Jahren ein Kleinwagen drin. Was habe ich dafür bekommen:
  • eine Schrank voll handgefertigter Klamotten (alle mit "A"-Anspruch)
  • mehr Schuhe für das Mittelalter als für den Privatgebrauch
  • eine Bibliothek, wie sie sicherlich nicht mal in jeder gut sortierten Buchhandlung zu finden ist
  • einen unschätzbaren Schatz an Wissen
  • handwerkliche Fähigkeiten in alten Techniken
  • einen Freundeskreis, den man andernorts mit der Lupe suchen müsste (und wie groß der Zusammenhalt im Hobby ist, erlebe ich jedes Mal bei privaten Festen - wie Hochzeiten - oder bei Katastrophen, wie Trauerfällen - wenn man sich gegenseitig hilft, auch wen man sich nicht mal persönlich kennt)
  • keine Langeweile mehr
  • 1000 Möglichkeiten für neue Urlaubsorte
  • keine Ideenlosigkeit, wenn es um Geburtstags- oder anderweitige Geschenke für Freunde geht
Und der Spaß am Hobby? Unbezahlbar!!!!! :thumbsup: Und auf die Frage der Zweit- oder Drittdarstellung? Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. Als Templer kann mein Mann schlecht nach Hastings fahren, also die normannische Darstellung. Die Adelsklamotte ist zwar die teuerste, kommt aber auch am seltensten raus. Aber wenn, dann freut man sich immer über die netten Blicke.
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, man kann Anfänger so sehr beraten wie man will, es gibt Fehler die sie einfach machen müssen. Und dann sitzt halt einer -falsch woanders abgeguggt und durch modernen Modegeschmack noch weiter verändert- in T-Shirt und Jogginghose(handgenäht, aus feinstem Leinen) auf einem Thron, klammert sich an seinem Langschwert fest und fühlt sich im 13. Jahrhundert zuhause. Irgendwann findet er schon noch raus, dass nicht automatisch alles handgemachte automatisch mittelalterlich und von Zeit und Stand her passend ist. Fürs erste will er aber einfach loslegen und vielleicht auch nicht unbedingt alles gebraucht kaufen. Und was nützt es, in perfekter, pflanzngefärbter, maßgefertigter A-Klamotte eines Landsknechts rumzusitzen nur um dann zu bemerken dass man lieber Wikinger wäre? Verkauf die mal zu einem vernünftigen Preis... Positiv daran ist natürlich auch, einen Thron kann man gut verkaufen und bekommt dafür sicherlich einen Hocker, Schüssel, Becher, Löffel und vielleicht noch ein schönes Messerchen, wenn man sich später auf eine einfachere Darstellung festlegt. Bringt man ein wenig handwerkliches Geschick und Zeit mit, kann man problemlos einen umgedrehten Hans im Glück durchziehen, nicht durchgescheuerte Kleidung wird verkauft und von dem Geld höherwertige Stoffe gekauft, mein Ornat hat als Leinen für 75€ angefangen und hat sich nach 4 Jahren in Seidendamast mit Perlenstickerei verwandelt, ohne tatsächlich neues Geld zu investieren. Im nächsten Schritt bekomme ich bestimmt ein Brokatgewebe, das so fein ist, dass es dumme Menschen überhaupt nicht mehr sehen können. Tauschgeschäfte habe ich jetzt auch für mich entdeckt. Da ich mit Holz nicht so gut umgehen kann habe ich auf Facebook in einer Gruppe jemanden gesucht, der mir ein Faldistorium baut, der hat sich innerhalb weniger Minuten gefunden und zufälligerweise hatte ich noch eine Runneburg-Tasche übrig, die ihm gefallen hat und von Material und Arbeitsaufwand ziemlich aufs gleiche rauskommt. Muss ich das Ding nur noch anmalen und beziehen und schon kann ich auf Märkten die hohe Gerichtsbarkeit ausüben. Oder war das hochwertige Gerichte verspeisen? Irgendsowas in der Art auf jeden Fall. Wenn ich den Wert meiner Ausrüstung zusammenfasse, wären das wohl so 1500€ für Rüstung im 14. Jahrhundert, 700€ für Rüstung im 13., 1500€ für Waffen, lächerliche 300€ für Möbel, Kleidung und Kleinkram kann ich gar nicht bemessen, weil da meist mehr Arbeit als Material drin steckt, aber auch so mindestens nochmal 1000€. Und ich habe in meinem ganzen Leben noch keine 5000€ verdient, geschweige denn in den letzten vier Jahren. Irgendwas muss ich also richtig machen.
 
Danke für Eure ausführlichen Antworten. Wenn ich mal ein erstes stichworthaftes Fazit ziehen darf: Willst Du eine einigermaßen authentische Darstellung haben, musst Du über folgende Ressourcen verfügen:
  • Die richtigen Informationen durch eigene Recherche und/oder über die richtigen Kontakte. (Zwingend erforderlich!)
  • Zeit für die Informationssammlung
  • Eine verständnisvolle Partnerin/einen verständnisvollen Partner. (Entfällt für Single)
UND
  • Geld in ausreichender Menge
  • Geduld
ODER
  • Geduld,
  • Geduld,
  • Geduld, *)
  • handwerkliches Geschick in wenigstens einer Technik und
  • Zeit für handwerkliche Tätigkeiten.
Fehlt es Dir an einer dieser Ressourcen, sieht es schlecht aus für die Erreichung Deines Ziels. Wähle ggf. ein anderes Hobby. ;( Begünstigend wirken sich aus:
  • Die richtige Strategie (z. B. siehe LotlBotl).
  • Begrenzung auf eine Darstellung.
  • Begrenzung auf eine einfache Darstellung.
*) Je mehr Geld Du investieren kannst, um so mehr reduziert sich das Maß an Geduld, welche Du aufbringen musst und Zeit fürs Handwerkern. Habe ich etwas vergessen?
 
zu Begünstigend wirken sich aus: Mit dem Rauchen aufzuhören. Mal angenommen man raucht 1 Schachtel pro Tag für 4 Euro. Sind im Jahr 1460 Euro fürs Hobby. Noch Fragen? :D
 
eine darstellerin kenne ich.. die ist von .. durch das wissen, studium - mit jeanmans und charakter - auf märkte gegangen, sie hatte nichts aus ihrer persönlichkeit und konnte nähen. Diese dame ist nun aus familiären Gründen erst einmal ausgestiegen, - sie hat mit Nadel und Faden angefangen, ich jedes Stück ertauischt, weiter gehandelt und weiter getaucht.. sie hat ausser den Fahrtkosten und einmal Tannenberg Burgschläfer nichts investiert.. eine erfolgsstoy.. ja. abereben zielorientiert. ich habe mich nach über 20 jahren von vielem verabschiedet. ich sammle mittlerweite auf dem weg zum bus alles so grade wächste zum färben... da verpasst man im Herbst mal den bus, da liegen ja grade Eicheln... ich verstehe mch daher immer noch alsinformationsstand für iinteressierte, aber wer sich danac ein piraten-schnürhemd kauft... superman kann die welt nicht alleine retten... die entscheidung ist, wie viel anspruch will man. und das kann niemand kaufen oder verkaufen.. obwoh...
 
Ich finde das Thema auch intressant, werde das auch ab und zu gefragt. Aber ich hab zur Zeit eine ähnliche Erfahrung zu machen, wir wollen Bauen. Und ich war genau so naiv wie die meisten die dieses Hobby beginnen: Ich geh mal in so ne Fertighausaustellung und frag mal. Dann weiss ich was das kostet. Pustekuchen, hier wie da ist es eine Frage nach der Art und Weise, nach dem angestrebten Ziel und das muss dann mit den Möglichkeiten die man hat in Vereinbarung gebracht werden. Meine Bank hat nach dem ersten Gespräch sogar die Eigenleistung mit eingerechnet, was kannste, das sparste. Aber das ist meist gar nicht so viel wie man denkt, ein geschickter Handwerker spart dabei vielleicht 15% auf die Bausumme denn das Material muss ja auch bezahlt werden. Und hier spann ich den Bogen wieder zum Hobby, mein Kettenhemd ist, obwohl ich es selbst mach, gar nicht billiger wie ein gekauftes. Ich muss die Ringe ja auch kaufen da ich nicht in der Lage bin welche herzustellen (unvernietete ginge da noch). Das wichtigste ist ja gesagt worden, Geduld, Zeit, Recherche und eigenes Geschick spart Geld. Man darf aber den Gegenwert nicht vergessen, denn warum investiere ich in ein Hobby?
 
Ich habe vor einiger Zeit mal durchgerechnet, was mich mein komplettes Kostüm gekostet hat und war überrascht, wie günstig ich davon gekommen bin: http://wh1350.at/de/kleidung/eine-damen-komplettausstattung/ Meine Darstellung hab ich über den Lauf von guten 1,5 Jahren aufgebaut. 200-250 EUR für eine Nicht-Militärische, sehr einfache Darstellung sind finde ich völlig in Ordnung und das kann jeder in seine Hobbyausrüstung stecken. Alles, was darüber hinaus geht (oder schneller gehen muss), ist für mich Luxus, den ich mir leisten will oder halt nicht. Voraussetzung ist klarerweise: Viel selbst machen, nett zu anderen sein, damit die mit einem tauschen und Zeit für online Recherche oder um die Literatur via Fernleihe zu erhalten. Bzw Geduld, denn wenn man es so günstig will und keine teuren Fehler machen will, ist gewissenhaftes Arbeiten Voraussetzung und das kostet Zeit.
 
Jedes Hobby kostet Geld. Und Fehler macht jeder dabei. Ich für meinen Teil bezeichne meine Darstellung als geschichtsnah interpretiert. Also nicht 100% A . Ich versuche schon alles in allem eine stimmige Sache daraus zu machen, aber wenn die Schuhe halt eben eine genagelte Sohle habe ist da für mich o.k. ( ich habe auch Wendegenähte ) Genau so finde ich muss bei einer Ritterdarstellung nicht unbedingt ein Langes Ringpanzerhemd her obwohl es in den Bildern so dargestellt ist. Meiner Meinung nach gibt es auch einen Spielraum in der ganzen Sache. Ich lese derzeit das Buch: Der grösste aller Ritter von Thomas Asbridge. Eine Biografie des Sir William Marshall. Und dem nach lässt sich viel erahnen was da abging. Ich habe mir vieles gekauft und auch einiges selbst gemacht. Nun steht in absehbarer Zeit meine erster Waffenrock an. Den habe ich vor selber zu machen. Das Eisen was ich habe hat doch schon eine Kleinigkeit gekostet. Gruß Michael
 

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