Welchen Stoff für was? Wissenssammlung

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Ich habe immer mehr den Eindruck, dass der Wunsch dahin geht: Es werden möglichst sämtliche (!!!) Internetanbieter hier aufgelistet und jeder der Stoffe in deren Angebot wird auf Tauglichkeit, Zeit- und Darstellung etc. begutachtet. Viel Spaß, ich glaube, das ist einfach zu aufwändig.
 
Das sehe ich anders. Meiner Meinung nach ist eine Tabelle angefragt, etwa in der Art: Material - Gewicht bzw. Fäden pro qcm / qm - Webart - nachgewiesen von/bis /da und da - Verwendung Also zB Leinen - xg/ qm / xy Fäden pro qcm - Leinenbindung - von Frühe Bronzezeit bis ... - Mittelmeerraum, Europa, Kleinasien - Tuniken, Unterkleider, ... Wolle -x g / qm / xy Fäden pro qm - Fischgrat - Frühmittelalter bis ... - Mitteleuropa, Nordeuropa - Beinwickel, Beinlinge, ... Ob ich mir jetzt hier Fehler "erlaubt" habe, ist nicht wichtig. Wichtig ist einfach nur, die Beschreibung der Textilien / Stoffe und ihre Verwendung. Woher man sie bezieht, ist dann zweitrangig. Man muss dann als Anfänger nicht zum Händler gehen und fragen:" Ich möchte mir Beinwickel für eine xy-Darstellung nähen, kann ich diesen Stoff dafür verwenden?" Wobei die Antwort meist lautet wie bei den Kartoffeln im Supermarkt: "Die können Sie für alles nehmen." Sondern man weiß dann gleich, dass man für Beinwickel aus der xy-Zeit Wolle in der und der Webart, so und so schwer braucht und kann gezielt danach suchen. Hier sind doch Spezialisten, die auf fünf oder zehn Jahre genau wissen, welche Stoffe für welchen Verwendungszweck "gehen" und welche nicht - warum sollte man dieses Wissen nicht sammeln und teilen?
 
Langsam halte ich das hier eigentlich für eine immer schlechtere Idee. Hab grad drüber nachgedacht, dass jemand, der nicht die 60 Euro für eine Kania hat und der nicht bereit ist, sich die Woche Wartezeit zu nehmen, um sich umsonst Stoffmuster von Internetanbietern schicken zu lassen, um zu entscheiden, was er braucht, vielleicht einfach zum Woll-Poly-Gemisch aus dem nächsten Stoffladen greifen sollte und die Frage nach Webart und Stoffgewicht außen vorlassen. Denn wenn jemand schon nicht die Geduld und das Geld hat, das zu machen, ist das vielleicht das falsche Hobby. Wenn wir hier über Webarten und Fadendicke und Schwere von Stoffen (was ja im Endeffekt auf die Fadendicke und -dichte hinausläuft) sprechen, dann geh ich davon aus, dass jemand mit ernsthaftem LH einsteigen möchte. Und dann ist die Frage nach Webart und anderen Stofffragen eigentlich das wenigste Problem, das man haben sollte. Letztendlich kann man das meiste davon auch auf Wikipedia nachschaun. Ich glaube, etwas Zeit und Recherche in seine Klamotte zu stecken kann nicht zu viel verlangt sein. Wenn jemand absolut keine Fundkomplexe zur Hand hat, was Stoffe o.ä. für eine spezifische Darstellung angeht, das sollte ja wohl das wenigste sein, da kann man hier ja schnell helfen. Vielleicht wäre es sinnvoll, es kurz zu halten mit ein paar wichtigen Stoffanbietern, die LH-geeignete Ware bieten und ein paar Wiki-Links wo man nachlesen kann, welche Bindungsart mit welchem Begriff gemeint ist. Also quasi als kleine Zusammenfassung, auf die man bei den nächsten Stofffragen, die hier auftauchen, verweisen kann.
 
Hier sind doch Spezialisten, die auf fünf oder zehn Jahre genau wissen, welche Stoffe für welchen Verwendungszweck "gehen" und welche nicht - warum sollte man dieses Wissen nicht sammeln und teilen?
Das klingt jetzt ein bischen nach "Bedienung bitte !" :( Das Wissen wird ja oft und gerne getauscht, nur die große vollkommene Übersicht hat keiner von uns. Jeder halt immer in seinem Darstellungsraum/räumen. Wer mag schon viel Mühe und Arbeit aufwenden, um Leute zu bedienen, die selbst bequem sind ? Das ist gar nicht böse gemeint, aber die Zeit kann man lieber in seine eigenen Projekte stecken. Ansonsten gibt es ja wunderbare Zusammenstellungen, wie das oft genannte Buch von Kania. Stoffhändler verschicken übrigens (kostenlos) Stoffproben. Lasst Euch ein paar Pröbchen kommen, arbeitet Euch ein bischen in die Materialkunde ein, so ganz ohne geht es halt nicht. Die Proben lässt man sich zuerst kommen, tackert sie am besten mit den Daten: g/m, Material, Preis ... auf ein Blatt Papier, dann hat man eine grobe Vorstellung, was es da gerade als Schnäppchen gibt, ohne groß suchen zu müssen. Einen Tod muss man sterben, das haben alle, die ein wenig mehr Ahnung haben, als "es gibt Wolle,Baumwolle, Leinen,Plaste..." hinter sich. Nachtrag: Jetzt habe ich mich mit Rotschopf überschnitten, die das selbe meint wie ich.
 
Hm, jemand, der sich ein Kleidungsstück von Hand zu nähen bereit ist, ist sicher nicht bequem. Und dass niemand "die große Übersicht" hat, weiß ich und das ist ja auch normal, wenn man schon "en détail" so viel wie möglich weiß. Wenn man aber dies zusammenträgt, kommt eine große Übersicht heraus - mit vermutlich weniger Aufwand, als hier darzulegen, warum man eben NICHT an so einer Übersicht mitarbeiten möchte. Man kann es natürlich weiterhin so machen, dass jemand sagt: Ich habe dies und jenes vor und würde diesen oder jenen Stoff dazu verwenden - was haltet ihr davon? Und dann kommt der nächste... Oder jemand präsentiert stolz sein Werk und dann heißt es: Schöne Arbeit, ABER... Sicherlich wird es für jeden, der das Hobby ernsthaft betreibt, etliches an eigener Recherchearbeit geben. Das ist ja auch nix Schlimmes, ganz im Gegenteil. Und natürlich wird man immer etwas zu bemäkeln finden, wenn man es drauf anlegt und im Laufe der zeit sich perfektionieren. Auch das ist in Ordnung. Nur, wenn ich lese, dass jemand etwas so und so gemacht hat, weil er es "bei der Kania" so gelesen hat und dann heißt es: Ja, die Kania hat auch nicht in allem Recht - dann frag ich mich natürlich auch, warum man dann nicht die fragen sollte, die anscheinend noch mehr Ahnung haben als "die Kania". Ich find's halt nur nicht gut, dass, wenn ein Anfänger schon "gefressen" hat, was typische Anfängerfehler sind und diese vermeiden möchte, dann mit dem guten Rat stehen gelassen wird, er möge weiß ich wie lange recherchieren, bis er ein Kleidungsstück zustande bringt, dass vor Expertenaugen Gnade findet. Leute, das hier ist ein HOBBY und ein Hobby sollte SPASS machen! Alles richtig machen wollen und dann noch für's Bemühen einen aufn Dottersack kriegen, weil's eben doch net perfekt ist, das haben wir doch im real life schon genug. Muss man da auch im Hobby noch eifersüchtig sein Wissen hüten und nur die akzeptieren, die IM HOBBY durchs Tal der Tränen gegangen sind?! Okay, nu hab ich mich recht weit aus dem Fenster gelehnt - andere sind dabei rausgefallen und haben nen jahrzehntelangen Krieg ausgelöst - das passiert hier hoffentlich net. Love it or leave it ;) Musste das aber mal loswerden.
 
Das sehe ich anders. Meiner Meinung nach ist eine Tabelle angefragt, etwa in der Art: Material - Gewicht bzw. Fäden pro qcm / qm - Webart - nachgewiesen von/bis /da und da - Verwendung Also zB Leinen - xg/ qm / xy Fäden pro qcm - Leinenbindung - von Frühe Bronzezeit bis ... - Mittelmeerraum, Europa, Kleinasien - Tuniken, Unterkleider, ...
Das bedeutet aber sämtliche Textilfunde, inklusive Fragmente zu katalogisieren. Das wäre ein schönes Projekt, so wie DressID, nur ohne EU Förderung und fachwissenschaftliche Beratung. So als Beispiel: Angelsachsen 6. und 7. Jh. ca. 3500 Textilfragmente (Stand 2005) auswerten und Relevanz beurteilen. Weniger ist unter diesen gestellten Anforderungen leider nicht. Das geht meiner Meinung nach weit darüber hinaus, was Hobbyisten leisten können. LG Therese
 
Nee. Es geht nicht darum, Funde zu katalogisieren, sondern Textilien, die hierzulande erhältlich sind, auf ihre Eignung für historische Darstellung abzuklopfen. Also: Welchen Stoff nimmt man sinnvollerweise für ein Unterkleid, Zeitstellung von - bis, geographische Lage X-Stadt + 100 km bzw. Landschaft Unter-y oder Ober-x. Was nehme ich für Beinwickel, Rus, Darstellungszeitraum, Stand. Sowas kann man sehr wohl tabellarisch zusammenfassen, zeigt keine Bezugsquellen und ist nur ungefähr genau, verhindert aber, dass man einen völlig ungeeigneten Stoff erwirbt. Wenn ich weiß, dass Wolle im Fischgratmuster von - bis und in diesem und jenem Raum gebräuchlich war, kann ich gucken, ob meine Darstellung noch eine Fischgrat-Webart "verträgt" oder eben nicht mehr. Und wenn ich weiß, dass ohnehin fast alle einfachen Unterkleider und Tuniken über einen sehr langen Zeitraum hinweg aus Leinen in der und der Webart mit dem und dem Gewicht (von - bis) gefertigt waren, kann ich auch als Laie beurteilen, ob das angebotene Leinen geeignet ist oder nicht (und muss mir nicht eine Art Polsterstoff andrehen lassen mit der Behauptung "Das hatte man damals so!").
 
warum sollte man dieses Wissen nicht sammeln und teilen?
Der Reiz ist es, selbst Dinge herauszufinden. Finde nicht, dass hier im Forum die Leute ihr Wissen horten - im Gegenteil. Verweise auf Bücher – und da gibt es genügend - sind m.E. völlig ausreichend. Ich möchte das Ganze a n e i n e m B e i s p i e l verdeutlichen. Jemand interessiert sich für Slawen im Raum Parchim, 11. Jhdt. Man sucht sich ein wissenchaftliches Buch (von Werken wie "Dingsda selbst erlebt/gemacht"etc. halte ich nichts) – ich nehme als Bsp. „Die Funde der jungslawischen Feuchtbodensiedlung von Parchim-Lödigsee" – darin werden u.a. Textilfunde behandelt. Im Quellenverzeichnis der Autorin finde ich weitere Bücher, Schriften etc. - diese Literaturliste arbeite ich hinsichtlich weiterer Verweise auf Textilfunde durch (soweit es möglich ist, manchmal gibt es ein Buch, an das man partout nicht herankommt) und auf die Weise kann ich eine Liste mit relevanten Textilfunden zusammenstellen. Diese Funde sollte man sich später in Museen und z.T. auch deren Magazinen (ist durchaus möglich, man muß nur fragen und hartnäckig sein) ansehen. Das dauert lange Zeit (und ist natürlich ein fortwährender Prozeß) und funktioniert nicht, wenn "schnell noch was für die kommende Saison genäht werden muß.“ - Die Erfahrung, dass so etwas schief geht, haben wir mit Sicherheit fast alle schon gemacht. Gruß Britta
 
Morgan: Das kann dann aber nur entweder sehr umfangreich und damit kaum durchführbar werden (auch meine Vermutung) oder dilettantisch, weil wieder am Wesentlichen vorbei gearbeitet wird und damit aus dem Bereich LH herausfällt. Die Idee ist ja ganz nett, aber so einfach ist das wirklich nicht. Allein für Birka wäre das eine recht lange Liste, und dann würden wirklich wichtige Infos wieder wegfallen (weil die Spinnrichtung ja "uninteressant" ist). Das wäre, wie wenn man allgemein sagt, Paternoster wurden aus Korallen gemacht. Aussage an sich stimmt ja. Aber da fehlen die wichtigsten Details. Ja, welche Korallen? Die, die heute geschützt sind, die heute verwendet werden, Farbunterschiede, welche Form, welcher Lochdurchmesser, welche Größe,...? Das verleitet Anfänger ja noch viel mehr dazu, sich nicht in die Materie einzuarbeiten, sondern unreflektiert Aussagen zu übernehmen. Bringt man diese Infos wieder mit ein -> Umfang einer Dissertation. Und ich finde es fast schon frech, zu behaupten, hier würde Wissen unter Verschluss gehalten. Bisher wurde noch jede Frage beantwortet, jedoch bin ich auch der Meinung, dass etwas Eigeninitiative noch nie geschadet hat und es Dinge gibt, die man nicht mit "ja" oder "nein" beantworten kann. Allein die Bereitschaft zum Nähen mit der Hand ist ein guter Weg, aber LH bedeutet weit mehr. Das soll man auch mal sagen dürfen, ohne dass man angekekst wird. Die eierlegende Wollmilchsau hat sich jeder schon gewünscht, und jeder musste irgendwann lernen, dass sie leider nicht existiert. Edit: "mal eben schnell" funktioniert hier meist nicht. Da würde sich auch ein langjähriger LHler verzetteln.
 
Ich find's halt nur nicht gut, dass, wenn ein Anfänger schon "gefressen" hat, was typische Anfängerfehler sind und diese vermeiden möchte, dann mit dem guten Rat stehen gelassen wird, er möge weiß ich wie lange recherchieren, bis er ein Kleidungsstück zustande bringt, dass vor Expertenaugen Gnade findet. Leute, das hier ist ein HOBBY und ein Hobby sollte SPASS machen! Alles richtig machen wollen und dann noch für's Bemühen einen aufn Dottersack kriegen, weil's eben doch net perfekt ist, das haben wir doch im real life schon genug. Muss man da auch im Hobby noch eifersüchtig sein Wissen hüten und nur die akzeptieren, die IM HOBBY durchs Tal der Tränen gegangen sind?!
Ja, ich denke wir alle wissen, wie mühsam dieses Hobby mitunter sein kann und wie frustrierend. Aber es ist auch jedem mit gesundem Selbstbild klar, dass jeder Fehler, den andere zu bemäkeln haben (wobei man dies ja eigentlich fordert, wenn man seine Ergebnisse hier online stellt oder zeigt) auf die eigene Ungenauigkeit und Faulheit zurück zu führen sind. Ich hab auch ein Kleid von mir grad in die Tonne gekloppt und ärger mich furchtbar darüber, dass ich nicht gleich ordentlich recherchiert hab, aber dafür bin nur ich verantwortlich und sonst keiner. Und die "Gnade" oder "Anerkennung" von anderen Darstellern brauche ich mit Sicherheit nicht. Das wäre auch ein falscher Antrieb in diesem Hobby. Wir sind hier auch nicht verantwortlich dafür, dass andere Spaß an ihrem Hobby haben. Die Recherche und das Wissen ist Teil des "Spaßes". Wer das nicht möchte, dem sei geraten, GroMi oder Larp zu machen oder seinen Geldbeutel noch weiter aufzumachen und sich jemand zu suchen, der einem ein fertiges recherchiertes Outfit liefert. Ich verlang nicht, dass jeder alles auf Anhieb weiß, aber eigentlich bin ich auch eher so jemand, der sagt: "Lies hier nach." als "Also pass auf, das geht so." Ich denke, es wird hier und anderswo schon oft genug gesagt, dass man sich Zeit lassen sollte, bevor man für irgendwas Geld ausgibt. Und diese Zeit sollte man nicht dazu nutzen, möglichst viele Leute nach vorgekauten Lösungen zu fragen, sondern dazu, möglichst viel zum Thema zu lesen. Im Endeffekt erspart man sich nämlich nicht, die Infos selbst noch einmal zu hinterfragen/aufzuarbeiten, weil man ja auch eine Darstellung nicht auf Tipps von fremden Internetbekanntschaften aufbauen kann, die irgendwann, wenn Logikfehler auftauchen, nicht mehr verfügbar sind. Ich kann ja auch nicht Koch werden, wenn ich für jede Zutat jemand andern fragen muss und nicht mal weiß, nach was die Zutaten eigentlich so schmecken, sondern ich erlerne das Handwerk von Grund auf, indem ich es mir erarbeite. Nur dann kann ich auch weiterführend arbeiten. Wichtige Hinweise zur Recherche gibt hier sicher jeder gerne nach dem Motto: Schau mal bei den Konstanz-Funden, da ist sicher was für dich dabei.
 
das hier ist ein HOBBY und ein Hobby sollte SPASS machen
Mir macht mein Hobby großen Spaß. Auch wenn ich momentan nur kleine Muster für evtl. mögliche Stoffe webe, sprich, von einem LH-tauglichen Stoff bin ich sehr weit entfernt. Gruß Britta
 
Also heißt es: Lies, was du brauchst. Kauf dir das oder webe selber, nähe. Zeige es her. Lass dich auslachen. Lies weiter. Nähe noch was. Zeige es her und lass dich wieder auslachen... Bis du dann nach fünf oder zehn Jahren etwas zustande bringst, was man dir "bis zum nächsten Fund" durchgehen lässt? Sry, IHR wollt nicht ohe EU-Fördermittel und wissenschaftliche Unterstützung (laut Therese) ein bisschen Systematik in die Thematik bringen. ICH möchte nicht meine Freizeit mit etwas verbringen, was keine vorzeigbaren Ergebnisse zeitigt und womit ich mich womöglich schämen muss. Dafür sind mir Zeit, Geld und Material zu schade. Da koch ich meinen Lieben lieber was. Das ist wenigstens keine Materialverschwendung.
 
Sry, IHR wollt nicht ohe EU-Fördermittel und wissenschaftliche Unterstützung (laut Therese) ein bisschen Systematik in die Thematik bringen.
Vielleicht kam das vorher nicht gut rüber. Es geht nicht um "Nicht wollen, wenn kein persönlicher Nutzen", sondern darum, dass oberflächliche Systematik extrem fehlerbehaftet und damit fachlich unzureichend ist. Wenn nur eine oberflächliche Systematik gewünscht wird, nehmen sich manche die Freiheit zu sagen: Nicht durchführbar. Zumindest ohne dass wieder Fehler durch mangelnde weiterführende Kenntnisse entstehen. Ich sehe einfach zu viele Fehlerquellen, die nur schaden, denn nutzen. Ausgelacht wird hier keiner (wie lange bist Du schon Mitglied? Du WEISST es doch!) und durchgehen lassen muss sich auch keiner was. Wer sich öffentlich zeigt und um Hilfe bittet, muss mit Ehrlichkeit rechnen.
 
ICH möchte nicht meine Freizeit mit etwas verbringen, was keine vorzeigbaren Ergebnisse zeitigt und womit ich mich womöglich schämen muss. Dafür sind mir Zeit, Geld und Material zu schade.
Sorry, ich kanns nur noch mal sagen. Wer nur gut aussehn will und dieses Hobby macht, weil er einfach und schnell Anerkennung von anderen ernten will, der macht das falsche Hobby. Da is Bodybuilding vielleicht auf Dauer sinnvoller. In diesem Hobby gehts um den Spaß am Prozess und am Lernen und am Nacherleben, nicht darum möglichst schnell ein möglichst perfektes Ergebnis zu erzielen. Wir sind keine Auffangstation für Menschen mit zu wenig Selbstwert, sondern eine für Menschen mit viel Neugier und Spaß am Tun. Und wer berechtigte und ehrliche Kritik (von nebenbei völlig fremden) so nah an sich rankommen lässt, der sollte nicht nach ihr fragen.
 
Also heißt es: Lies, was du brauchst. Kauf dir das oder webe selber, nähe. Zeige es her. Lass dich auslachen. Lies weiter. Nähe noch was. Zeige es her und lass dich wieder auslachen... Bis du dann nach fünf oder zehn Jahren etwas zustande bringst, was man dir "bis zum nächsten Fund" durchgehen lässt?
Nein. Das hat hier keiner geschrieben. Lies Dir noch einmal wirklich in Ruhe den Betrag Nr. 29 von Rotschopf durch. Sie hat darin eine Vielzahl Deiner Zweifel erläutert und auch widerlegt. Und wie kommst Du auf Auslachen? Damit habe ich keine Erfahrung gemacht und ich hatte schon ganz unmögliche Klamotten, z. Bsp. hatte mein erstes Kleid einen PA-Anteil und nach einem Feuer ein großes Loch. Und wenn schon, ist das wirklich schlimm? Dann lacht man eben mit, auch über sich selbst. Das nächste Kleid wurde aus reiner Wolle genäht. Es bleibt ja sowieso nicht bei einem Kleid und in der Tonne gelandet sind bei mir auch schon welche. Bücher muß man nicht kaufen - es gibt Fernleihe und Bibliotheken. Und wie das funktioniert, kann man hier im Forum lesen oder erfragt es direkt in Bibliotheken. Der Zugang ist jedem möglich. Da ich geschrieben hatte, ich versuche meine Stoffe selbst zu weben: Das ist nur m e i n e Vorstellung vom Hobby und das, was ich mache, es heißt nicht: Ich lache über Leute, die ihre Kleider aus nicht handgewebten Stoffen herstellen. Wenn der Faden gut gesponnen und der Stoff gut gewebt ist, sieht man ohnehin kaum einen Unterschied. Für dieses Hobby gibt es keine Patentlösungen. Soll es ernsthaft betrieben werden, kommt keiner ums Lesen/Recherchieren herum. Ansonsten gibt es Mittelaltermärkte und -ausstatter, das ist auch eine Variante für schnell, schnell und billig, billig. Sry - ich weiß, dass dieser Satz bösartig ist, aber wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Daher: Eine Stoffartentabelle ist unmöglich zu erstellen und es hat nichts damit zu tun, dass hier irgendjemand etwas verbergen will. Gruß Britta
 
Sry, IHR wollt nicht ohe EU-Fördermittel und wissenschaftliche Unterstützung (laut Therese) ein bisschen Systematik in die Thematik bringen.
Nein, aber deine Forderung ist so umfassend, ich wollte nur aufzeigen auf welchem Anspruchsniveau du dich bewegst. Eine kurze Übersicht über Fragmente, zeitliche Einordnung, Verwendung, usw. gibt es nicht, kann auch nicht, da bei den Textilfragmenten, dies meistens gar nicht geklärt ist. Z.B. 6% ZS Köper, % 8 ZZ Köper in Mittelfein - und dann? Meist sind die Zuordnung zu Bekleidung und Grabausstattung nicht mal klar, sondern werden seitenlang dargelegt, warum das und nicht dies, aber die Einordnung kann sich bei der nächsten Fundanalyse wieder ändern. Immer noch mein Tipp sich an den erhaltenen Kleidungsstücken orientieren, dann weiß man zumindest, dass es nicht das Leichentuch oder was anderes ist. LG Therese
 
Kinnas, streitet euch doch nicht. Ich habe hier das Thema aufgemacht mit dem ganz einfachen Gedanken, dass es hier im Forum unglaublich viele Threats mit der Frage nach Stoffen für bestimmte Kleidungsstücke gibt. Und diese auch immer gern beantwortet werden. Ich dachte eigentlich daran, dass es vielleicht sinnvoll wäre statt 800 (gefühlte Zahl) Themen zu erstellen einen zu machen in dem viele ihre Erfahrungen zusammentragen. Einfach der Übersicht halber. Aber ok, ich habe verstanden, dass dies wohl so nicht gewollt ist. Ist ok, war nur ein Gedanke. Spannend finde ich, dass meine Idee 33 Kommentare bezüglich für und wieder hervorbrachte, aber nicht eine Antwort wer welchen Stoff für welches Kleidungsstück gekauft hat. Wegen mir kann das Thema hier geschlossen werden. Ich denke, meine Frage wurde zu genüge beantwortet
 
Therese, danke für deinen Kommentar. Es eght wirklich nicht um Fragmente, Funde etc. Sondern um NEUZEITLICHE Stoffe. Wir kriegen alle keine Fragmente in die Hand um uns daraus was zu nähen (wie auch?). Ganz so, wie Bonir Svanirson sagte: Wir kriegen gefühlte 800 Threads zu dem Thema: Kann ich aus diesem und jenem Stoff dieses und jenes anfertigen? Das dann tabellarisch zusammenzufassen, halte ich immer noch für keine schlechte Idee. Das heißt NICHT, dass eigene Recherche überflüssig wird. Denn so fein, wie man es letztendlich braucht, kann man es tabellarisch nicht wiedergeben - da gebe ich euch allen Recht. Letztendlich gibt es für alles, was man machen möchte, Übersichten, welches Material für welchen Verwendungszweck am Geeignetsten ist und welches eher weniger. Nur als Beispiel: Es gibt eine Menge Aufstellungen und Schemata, welches Teil vom Rind wie heißt und wozu man es verwendet. Ein absoluter Koch-Neuling wird damit immer noch nicht in der Lage sein, einen Sterne-verdächtigen Tafelspitz hinzubringen. Dafür wird er etliche (Fehl)Versuche benötigen. Aber es wird ihn zumindest davor bewahren, das entsprechende Gericht aus Rinderfilet oder Ochsenschwanz zubereiten zu wollen und damit nicht nur ein wenig zu scheitern, sondern komplett, ungeachtet aller Kosten und Mühen. Ein paar solide Grundlagen braucht man eben schon an die Hand und für einen Anfänger ist es einfach unmöglich zu entscheiden, welcher Tipp grundlegend richtig, welcher nur für bestimmte Fälle gilt und welcher schlichtweg falsch ist. Da kann man nicht einfach sagen "Nun recherchier mal schön". Ein paar teure Fehlschläge - ob beim Nähen oder Kochen - und man greift entmutigt zum Vorfabrizierten. Oder lässt es gleich bleiben, etwas selber zu machen. Und das kann's doch wohl auch nicht sein.
 
Ja, ich verstehe den Wunsch nach Einkaufshilfe. Eine ganz einfache Methode wäre Leinwandbindung für Wolle und Leinen, das gab es neben anderen Mustern immer. Leider wechseln die Stoffangebote je nach Saison, was hilft es, dass ich 2011 bei Alfatex gebleichtes Leinen gekauft habe, 2012 hatten sie es nicht mehr. LG Therese
 
Eine ganz einfache Methode wäre Leinwandbindung für Wolle und Leinen, das gab es neben anderen Mustern immer. LG Therese
Na, das ist doch mal ne Aussage, die ich dir als Neuling dankbar abnehme. :thumbup: Damit macht man nichts falsch und für den Anfang muss es ja gar nicht "spezialisiert" sein (auf 10 Jahre genau und im Umkreis von 50 km nachgewiesen ;) ), sondern eben nur "nicht völlig daneben". Sozusagen "Jeans und T-Shirt des Mittelalters" ;) Die Feinheiten kommen später, aber man macht seine "Fingerübungen" nicht völlig umsonst.
 
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