Welchen Stoff für was? Wissenssammlung

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O.k., manchmal macht man sich das Leben schwer, ohne es zu wissen :) , aber es ist für mich auch nur ein Hobby und deshalb sollte man meine Tipps auch nicht unreflektiert übernehmen. Ich habe meinen Schwerpunkt mehr so in Spezialthemen bei Textilien und alles was damit zusammen hängt, sowie ausprobieren von Handarbeitstechniken. Eine Darstellung habe ich bisher wieder verworfen, kann nur Rokoko anbieten. LG Therese
 
Damit macht man nichts falsch und für den Anfang muss es ja gar nicht "spezialisiert" sein (auf 10 Jahre genau und im Umkreis von 50 km nachgewiesen ), sondern eben nur "nicht völlig daneben".
Auf die Gefahr hin mich mal wieder als "böseböse Firi" unbeliebt zu machen: Dafür gibts ja seit Ewigkeiten nen Anfängerleitfaden. Lies ihn evtl. mal. ich bin mir sicher da steht auch was von Wolle, Leinen und Leinwand/Köper als Bindung fürs Mittelalter.
Wichtig ist einfach nur, die Beschreibung der Textilien / Stoffe und ihre Verwendung. Woher man sie bezieht, ist dann zweitrangig. Man muss dann als Anfänger nicht zum Händler gehen und fragen:" Ich möchte mir Beinwickel für eine xy-Darstellung nähen, kann ich diesen Stoff dafür verwenden?" Wobei die Antwort meist lautet wie bei den Kartoffeln im Supermarkt: "Die können Sie für alles nehmen." Sondern man weiß dann gleich, dass man für Beinwickel aus der xy-Zeit Wolle in der und der Webart, so und so schwer braucht und kann gezielt danach suchen.
Ehrlich @Morgan: Warum fragst du nach, dir das nochmal separat aufzuschlüsseln, wenn die von dir erhoffte, absolut für den Nob grob auszuformulierende Antwort eh in so gut wie jedem Nob-Beitrag zum Thema "Was soll ich anziehen!?" steht!?!?! Weil einerseits aufschlüsseln wollen alles, aber dann solls eh nicht zu aufgeschlüsselt sein... weil der Nob will eh nur wissen ob Wollköper oder Leinwand... das widerspricht sich grad in meinen Augen, also das was du eigentlich willst. Und alles andere ist nunmal bereits regional & zeitlich individuell zu erschließen.Da braucht man nicht drüber diskutieren. Und wäre auch sinnlos eine Liste mit Fragmenten zu erstellen. Das MUSS immer individuelle recherchiert werden - und da helfen wir "Experten" gerne mit regional & zeitlich orientierter passender Literatur! Kleiderstoff kann beim selben Objekt je nach Region, Zeit und Stand von Seide bis Wolle alle Register ziehen, auch die Fadenstärke kann variieren, ebenso die Bindung und Musterung..., ein Patent gibts nicht, da musst du recherchieren! vgl. Wollkleid Herjolfnes - Seidenkleider im pontifikalen Raum etc. Wie Renatus schon am Anfang schrieb: Historischen Stoff kriegst heut eigentlich eh nimmer in der Quali nachgewebt, selbst wenn du es handwebst, grad bei Sachen die nicht Wolle sind. Somit ist eh eigentlich alles was wir tun schlichtwegs ein Kompromiss... Und was das Thema auslachen und ... ABER betrifft: Wer nicht Kritikfähig ist, hat sowieso das falsche Hobby. Kritik soll dazu dienen sich weiterzuentwickeln, einen Denkanstoß/Ansporn zur weiteren Recherche bekommen! Nicht einen fertig zu machen.
 
Ja, ich verstehe den Wunsch nach Einkaufshilfe. Eine ganz einfache Methode wäre Leinwandbindung für Wolle und Leinen, das gab es neben anderen Mustern immer. Leider wechseln die Stoffangebote je nach Saison, was hilft es, dass ich 2011 bei Alfatex gebleichtes Leinen gekauft habe, 2012 hatten sie es nicht mehr. LG Therese
Dann sage ich jetzt einfach mal genauso einfach und allgemein, Leinwandbindung würde ich auf jeden Fall für Leinenstoffe empfehlen, für Wollstoffe habe ich den Eindruck, dass diese eher in irgend einer Form von Köperbindung verwendet wurden, auch wenn es natürlich auch Wollstoffe in Tuchbindung (das gleiche wie Leinwandbindung) gab. Lieben Gruß Ollie
 
Wollstoffe habe ich den Eindruck, dass diese eher in irgend einer Form von Köperbindung verwendet wurden, auch wenn es natürlich auch Wollstoffe in Tuchbindung (das gleiche wie Leinwandbindung) gab.
deshalb hatte ich Leinwandbindung vorgeschlagen. Die Mustermöglichkeiten bei normaler Leinwandbindung ist gering :) . Bei 2/1 Köper und 2/2 Köper wird es dann schon umfangreicher. Da muss man dann doch schon mehr ins Detail gehen sonst befindet man sich in der falschen Zeit oder/und falschem Ort. Und kann man beim Stoffkauf die Köperbindungsarten auseinander halten? Z.B. 2/2 Köper von 3/1 Köper unterscheiden u.ä.? LG Therese
 
Mir hätte es als Neuling damals ne Menge Geld und Nerven erspart, hätt mir einer gesagt, lass die Finger von gestrickter Wolle. Ich kann mich noch an mein erstes Stoff-Shopping erinnern. Ich habe nur darauf geachtet, dass es Wolle ist. Das Ergebniss ein Boucle-Wollstoff und ein gestrickter Loden, welcher nach kurzer Zeit total ausgeleiert ist und schrecklich zum nähen ging. 2. Versuch, e bucht.... Man kann den Stoff nicht anfassen und muss sich auf die Gramm Zahl verlassen.Ok was sagt mir die Gramm Zahl??? Keine Ahnung... egal Bild sieht schön aus, Beschreibung klingt vielversprechend, da steht "für historisch Kleidung geeignet" Ja Prima... Total glücklich einen tollen weissen Wollstoff gefunden zu haben, der gewebt ist.... Das Ende vom Lied war, es war irgend so ein durchsichtiger Wollstoff den es wohl seit dem 14 Jhd gab..... Summasumarum 120 Euro in den Wind geschossen. Aber ich glaub die Erfahrung muss jeder machen. Ich glaube was der TE ersteller sagen wollte ist, eine kleine Übersicht wie Nimm keinen gestrickten Stoff, mit Leinwand und Köper kannst im Homi nicht viel verkehrt machen..... für Untergewand würde ich dir zu Leinen raten.... Stoff brav waschen vorm Nähen die Gramm Zahl sagt dir aus dass....... Für einen Warmen Mantel sollte der Meter Stoff XY Gramm haben, dann is er schön warm Für ein Kleid reichen XY Gramm, sonst kommst um vor Hitze XY Gramm ist nur was ganz dünnes, man Spricht hier von Tuch.... zum Füttern ja, als Mantel nein Mit diesen klitze kleinen Infos kann man sich in der Tat ne Menge Geld sparen und man hat als Einsteiger eine Grundlage für eine "Erstausstattung" zum reinschnuppern, die Liebe zum Detail kommt nach und nach :schaem
 
Ich unterschreibe alles - bis auf den Satz, dass diese Fehler wohl jeder Anfänger machen muss. Muss er? Gibt's net genug Fehler, die man noch nicht gemacht hat, als dass man auch die Fehler machen muss, die 1000 andere vor einem gemacht haben? Um mehr geht's doch gar net!
 
Müssen nicht. ;) Nur ich habe die Erfahrung gemacht, aus Fehlern lernt man. Entweder aus seinen eigenen (und das Funktioniert erfahrungsgemäß am besten) oder aus den Fehlern anderer. Und ja ich musste diesen Fehler machen, anders hätt ichs in meiner damaligen Euphorie nicht geglaubt, denn schließlich musste es damals schnell schnell sein, man wollte ja mit machen und DAS passiert mir kein 2. mal ;)
 
Mal sehen, wie sachlich ich das hin bekomme... Vielleicht sollte man sich erstmal klar werden, was man denn überhaupt machen möchte. Wer sich nicht LH auf die Fahnen schreibt, wird auch nicht nach diesen Maßstäben gemessen. Wer nicht damit klar kommt, daß es doch mal passieren kann, hat eventuell andere Probleme, die aber dann nicht in der Suche nach dem richtigen Stoff begründet liegen. Mal ehrlich, was kümmert es den durchschnittlchen Marktbesucher, ob der 3/1-Köper jetzt für das Jahr annodazumal nachgewiesen ist, oder nicht? Klar, auf ner LH-Veranstaltung ist das vielleicht etwas anderes. Aber das sind nunmal zwei paar Schuhe mit unterschiedlichen "Größen". Auch wenn das jetzt hart klingt: selbst zu sagen, man habe keine Lust auf die Arbeit und gleichzeitig zu fordern, daß die anderen doch die ihre der Allgemeinheit zur Verfügung stellen ist irgendwie arg dreist. Wenn man ein wenig eigenen Input einbringt, wird man auch immer jemanden finden, der gewillt ist, einem zu helfen. Aber ein Kernthema von LH liegt nunmal in der Beschäftigung mit der Materie. Aus dem Grund sehe ich auch Kit-Guides sehr zwiespältig, aber gut...
 
@ Morgan: Danke für Deine Bemühungen. Ich ziehe für mich folgende Lehre aus diesem Thread: Wenn du nicht genug Geld hast, um dieses für viele Fachbücher und (notwendige?) Fehlkäufe ausgeben kannst, brauchst du es mit LH gar nicht erst versuchen und sei zufrieden mit GroMi und Kunstfaser. Schade.
 
Es ist doch immer wieder die gleiche Show. Da wird ein Vorschlag gemacht, dieser wird dann noch ein wenig auf Inhalt und Umsetzung geprüft und dann kommen sie. Die Murmeltiere. Anstatt Kritik zu üben in Form von "ich halte das für nicht durchführbar" oder "die Angebote der Stoffanbieter sind zu instabil, daher halte ich den Aufwand gegenüber dem Nutzen nicht sinnvoll" wird dann darüber endlos postuliert, wie der echte "Leidensweg" des LH-Darstellers auszusehen hat. Dabei muss man natürlich auch noch den/die Anfänger namentlich nennen, (unter dem Deckmantel der persönlichen Ansprache) um dann munter zu schulmeistern! Bei anderen Themen ist es nicht anders. Ein einfaches "Kein Beleg" oder einfaches "das gab es nach meiner Kenntnis nicht" reicht einfach nicht. Da wird sich dann seitenweise über ein Stück Plastikfolie ereifert. Über die weniger "Privilegierten", die sich mit ihrer (schnöden) Marktdarstellung Mühe geben, aber kleine Kompromisse machen, wird dann der Eimer der Weisheit ausgegossen. Man kann als TE bei im Eröffnungspost sogar darauf hinweisen (z.B. der Bank/Rückenlehnenthread), dass es nich "a" sein muss, trotzdem wird sich seitenweise darüber ausgelassen wie Phantasie das ist und dass der TE ja im falschen Subforum gepostet hat. Und es wurde auch kein Wissen eingefordert! Der Sinn eines Forums ist allerdings der Austausch von Information, jedenfalls dachte ich das immer. Das Leute sich dieses Arguments dann bedienen, finde ich überhaupt nicht verwerflich. Inzwischen liest man hier leider so viele Murmeltierbeiträge, dass es schon an Spam grenzt. Einer der Gründe, warum mein Interesse an diesem Forum immer weiter sinkt. Ich habe sicher nichts gegen die Richtigstellungen von Geschichtsverfälschungen, aber mit Phrasen jede Intiative oder jedes Thema kaputt zu machen, kann nicht der Sinn eines Forums sein. Daher werde ich meine Zeit zukünftig wohl wie empfohlen in meine Recherche investieren, anstatt in dieses Forum.
 
Austausch des Wissens in einem Forum heisst aber nicht, einer liest und lernt und schreibt es dann allgemeinverständlich für alle anderen auf. Hier mal eben Wissen "einzufordern" welches den Umfang einer kleiner Diplomarbeit hat, und dann auch noch enttäuscht sein, wenn niemand Zeit (und Lust) dazu hat, finde ich schon ziemlich mutig. Wenn ich keine Lust und keine Zeit habe, LH zu machen, dann geht das einfach nicht. Dann mache ich eben was anderes. Ich kann auch nicht mit einer Vespa beim bekannten Rockermotorradclub vorsprechen und mich dann wundern wenn ich nicht mitspielen darf, wo ich doch auch ein motorisierten Zweirad habe ....
 
Ja, Lisabeth. Amen, Lisabeth. Man bildet aber auch keinen Mediziner aus, indem man ihm rät, sich zu belesen und selber zu recherchieren, statt Wissen von den Göttern in Weiß zu schnorren und erklärt ihm dann im Seziersaal über seinem ersten Patienten, den er "verschnibbelt" hat, was er alles falsch gemacht hat! So, und nu geh ich recherchieren, gehabt euch wohl. Keen Bock mehr hier erst mal.
 
Ich ziehe für mich folgende Lehre aus diesem Thread: Wenn du nicht genug Geld hast, um dieses für viele Fachbücher und (notwendige?) Fehlkäufe ausgeben kannst, brauchst du es mit LH gar nicht erst versuchen und sei zufrieden mit GroMi und Kunstfaser.
So ist es leider. Ja. Alle Darsteller, die ich kenne (und ich kenne nicht nur Mittelalter-Darsteller sondern auch aus vielen anderen Epochen), und die eine herzeigbare historisch akkurate Darstellung haben, haben dafür zumindest ein- teilweise sogar mehrere tausend Euro ausgegeben. Und davon macht keiner besonders hohe Stände. Das ist unschön, aber 6 m Stoff für eine Cotte in historischer Qualität kosten nun mal zwischen 200 und 800 Euro (und damit hast du erst ein Obergewand, Unterwäsche, Schleier, Mäntel usw noch gar nicht mitgerechnet), handgemachte Schuhe nach Fund 150-200 Euro. Dann wirst du vielleicht noch Fürspanne, Gebendenadeln, Perlen für den Paternoster und einen Gürtel brauchen, ich rechne da mal mit 150 Euro wenn es nach historischem Fund sein soll. Du wirst pflanzenfärben müssen, je nach Färbung noch mal gute 100 Euro oder mehr. Und bei all dem machst du vom Fadenspinnen bis zum Versäubern alles selbst und kaufst nichts zu. Dann brauchst du vielleicht noch ein paar Gegenstände, die zu deiner Tätigkeit nötig sind. Keramik, Spindeln, Besteck, ein Messer usw usf, leicht noch mal 300 Euro. Und dabei hast du noch kein einziges Buch gekauft und kein einziges Museum besucht. Natürlich musst du das nicht alles auf einmal anschaffen, du kannst dich da herantasten, aber wenn du es ernsthaft machen willst und auf einem Niveau, das was mit Geschichte zu tun hat, stell dich darauf ein, viel Geld reinzustecken.
 
Auch wenn ich mich jetzt als Moderator etwas unbeliebt mache - die Diskussion führt doch zu weit weg vom Thema. Ich werde, sollten jetzt keine konstruktiven Vorschläge bzw. ein klares Statement, dass so etwas nicht durchführbar ist, kommen, den Thread schließen. Diskussionen zum Thema "LH", "A" oder ähnlichen hatten wir schon genug und um des lieben Forenfriedens willen habe ich nicht vor, hier eien weitere laufen zu lassen, bis man sich verbal prügelt. ;)
 
Hm, nun will ich doch nochmal was dazu sagen. Schwester Amalia hat genau den Kern meiner Frage erkannt. Und wenn sie statt der vielen XY die passenden Zahlen eingetragen hätte wäre ihre Beschreibung genau das gewesen was ich vorschlagen wollte. Und da mich so langsam das Gefühl beschleicht, man meint ich wäre zu faul um mich selbst schlau zu machen, auch dazu noch ein paar Worte. Nicht jeder hat die selben Interessen und auch nicht jeder hat das gleiche Fachgebiet, oder Talent. Mein Hauptaugenmerk liegt zum Beispiel beim Handwerk. Ich mache viel mit Leder und Holz und da investiere ich auch gern und viel Zeit für Recherche und Umsetzung. Meine Biebeln sind die Holz- und Lederfunde. Die Sache mit dem Nähen ist für mich nur von sekundärem Interesse. Dennoch strebe ich eine glaubhafte Darstellung an. Und ich bin mir ziemlich sicher, hätte man im Mittelalter einen Steinmetz gefragt aus welchem Stoff seine Kleinung ist, hätte er wohl direkt auf seine Frau, oder Schneider verwiesen. Bin ich wirklich gleich zu Faul, oder zu Geizig, oder Arm, weil ich es für praktisch halte hier im Forum auf gewisses Speziealwissen, das sich meinem grossen Interesse entzieht, einen Sammelthreat zu setzen? Anstatt die gefühlte 800ste Frage nach dem passenden Stoff für eine Obertunika zu lesen. Mit den immer gleichen Antworten. Und nur um mal ein Beipiel zu nennen, auch die publizierenden Archeologen ziehen gern mal das Wissen ihrer Kollegen zurate. Das hat sicherlich nichts mit fehlendem Interesse zu tun, sondern einfach mit Komplettierung und Überprüfung des eigenen Wissenstandes. :eek:ff: Liebe Mitforis, bitte urteilt nicht über Menschen die ihr nicht kennt und deren Hintergründe euch nicht bekannt sind. Das möchtet ihr sicher auch nicht für euch. Denn es ist dumm und Unfair. :danke
 
Ich bin sehr an der Kleidung interessiert, habe aber eine Darstellung erstmal aufgegeben, als ich festgestellt habe, dass ich keinen Stoff kaufen kann, den ich gerne möchte. Selber herstellen kann ich bisher nur auf Anfängerniveau, wenn überhaupt. Macht mir jetzt aber nicht viel aus, da ich nicht wirklich Teil von Larp oder LH bin. Aber ich kann verstehen, das dies für andere doch einen anderen Stellenwert hat und sie gerne bei LH mitmachen möchten. Aber was kann ich da raten, da ich doch selber vorerst quasi aufgegeben habe? LG Therese
 
:eek:ff2 Lieber Bonir, das Problem an diesem Deinem Tread ist, das er Dir aus der Hand genommen wurde. Und die meisten Antworten gar nicht mehr Dir gelten. Keiner hat DIR vorgeworfen faul oder geizig zu sein. Was Du ansprichst ist genau der Punkt, jeder hier kennt sein Steckenpferd :love: , die Vergangenheit ist so groß, so vielfältig, so breit gefächert, das es kaum möglich ist, sie in eine Tabelle zu quetschen. Nicht mal in Stoffragen. Zumal ja auch immer wieder mal neue Funde und Erkenntnisse auftauchen. Ich glaube schon tief in Textilien eingetaucht zu sein, und immer wieder tauchen Stücke auf, die mir noch nie begegnet sind. Selbst wenn es hier als offene Tabelle geführt wird, in die Jeder das was er weiß, einträgt, wird das nicht sauber klappen. Gibt es doch Stücke, wo sich Fachmann Meier mit dem Müller streitet, ob denn das nun hier oder dort an zu siedeln sei.
 
Wenn eine kurze, klare Antwort gewünscht wird: Es hat sich herausgestellt, dass hier niemand in der Lage ist, so eine Tabelle in erforderlichem Umfang aufzuarbeiten und einzustellen.
 
deshalb hatte ich Leinwandbindung vorgeschlagen. Die Mustermöglichkeiten bei normaler Leinwandbindung ist gering . Bei 2/1 Köper und 2/2 Köper wird es dann schon umfangreicher.
Ich hab mir schon sowas gedacht, Therese, aber genau da fängt es doch schon an und genau das ist ja im Prinzip auch Kern der Kritik hier. Einfach Leinwandbindung zu empfehlen, ist grob gesehen bestimmt nicht falsch, die wird es durch alle Jahrhunderte bis heute hindurch in irgendeiner Form gegeben haben. Aber das ist eben eine sehr oberflächliche und unzureichende Empfehlung, die ja eher weniger zielführend ist, da dies dazu verleitet, sich nicht weiter mit dem Thema zu befassen. @Alle: Was ich persönlich nicht verstehe, ist die große Aufregung, man finde keine geeigneten Stoffe für unser Hobby. Gut, wenn man wirklich einen handgewebten 2/1 Köper braucht mit 12/8 Fäden pro Zentimeter, wird es schon etwas schwieriger und auch kostspieliger. Und ja, es gab auch Stoffe, da kommen heutige Maschinen nicht an die Webqualität ran, geschweige denn der gewöhnliche "Hobbyhandweber" (die Web-Cracks unter uns wissen wie ich das meine). Aber - und jetzt kommt mein großes ABER - für eine "durchschnittliche LH-Darstellung" (gewagter Begriff) behaupte ich, reicht es aus, sich von der Bindung her einigermaßen zu orientieren. Wenn also eine Damendorfhose in Diamantköper gefunden wurde, dann ist es doch schonmal ein guter Schritt, wenn man sich bei einem einschlägigen Tuchhändler Diamantköper besorgt. Ob der jetzt 20/20 oder 12/12 Fäden hat, sei doch erstmal dahingestellt. Und wenn es eine Tunika aus dem 11. Jh. sein soll, könnte es vielleicht orientiert an der Kragelund-Tunika 2/1 Köper sein. Und es gibt doch einige, wenn auch wenige Händler in der Szene, bei denen man wunderbare Stoffe bekommt. Bei denen kann man auch nachfragen, um welche Bindung es sich handelt, wofür diese geeignet ist, manche wissen sogar neben den Gewicht auch die Fadenanzahl. Wer mal bei Naturtuche schaut, wird dies teilweise schon in den Beschreibungen finden. Auch bei Wollstoff.de, Schoen-Faerber.de, Rubia-Pflanzenfärberei findet man auf Anfrage jede Menge verschiedenes und auch eine fundierte Beratung. Und , auch, wenn die Stoffe im ersten Moment teuer erscheinen, selber färben mit Pflanzenfärbung ist auch nicht sooo billig. Eine wie zu Anfang - oder wie auch zwischendurch von anderen - gedachte/"geforderte" Tabelle kann aufgrund der Anzahl der Funde entweder nur eine grobe Orientierung sein wie ein Einsteigerleitfaden, häufig viel zu allgemein oder verwässernd, oder aufgrund der Fülle einfach nur ausarten und unübersichtlich werden. Und dass durch das Nichtbeteiligen an einer solchen Tabelle Wissen vorenthalten wird, halte ich für eine sehr gewagte Behauptung. Es kommt doch immer auf das wie an. Es wird niemand hier im Forum jemand den Kopf abreißen, wenn zum Beispiel gefragt wird, "Ich strebe eine Darstellung aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundert im Raum Köln an, welche Empfehlungen könnt ihr mir für die Stoffwahl von Tunika und Beinlingen geben? Bei der Unterkleidung habe ich bereits festgestellt, dass Leinenstoff in Leinwandbindung eine gute Wahl wäre." Was natürlich nicht so gut kommt ist, "11. Jh. ... Kettenhemd, Schwert, Nasalhelm, Schnürhemd und Leinenhose habe ich schon, jetzt hätte ich noch gerne einen Umhang und da habe ich hier an den italienischen Walkstrickloden gedacht, wenn der verfilzt ist, sieht der ja aus wie gewebt. Was haltet ihr davon?" Um zum Abschluss zu kommen, ich denke, wenn hier jemand gezielt nach Stoffen zu einer bestimmten Darstellung fragt, wird ihm hier sehr wohl weitergeholfen, eine allumfassende Tabelle würde auch meiner Meinung nach zu viel Wischi Waschi oder zu umfangreich und unübersichtlich. Was vielleicht noch einen Gedanken Wert wäre, wäre im Anfängerleitfaden, den es hier im Forum ja gibt, einen Hinweis darauf zu geben, dass man auf gewebte Stoffe achtet und vielleicht kurz die gängigsten Bindungsarten, Leinwand-/Tuchbindung, wie auch immer Köper, kurz anspricht und vorstellt. Lieben Guß Ollie
 
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