Wilfried
Well-known member
Da Seife schon SEHR lange bekannt ist, manche behaupten immer noch "die Germanen" hätten sie erfunden und diese Seifen nun den Kopfläusen gar nicht bekommen (ohne die Butter in den Haaren den Haaren auch nicht und nun Kämme in passenden Größen zum Fundgut gehören ( zumindest in den Gräbern Norddeutschlands gehören so was wie ein Reisenecessaire gefühlt in jedes Grab fürs FrüMi) und "Läusekämme" waren nun auch nicht unbekannt, war man schon gepflegt mit gepflegten Haaren und Händen. Was mit der Körperwäsche war??? Waschlappen und Handtücher sind schlecht zu identifizieren. In den Städten später gabs ja so eine Art Bäderkultur und Baden und Bader sowie Badestube haben wohl den selben Wortstamm. Der Straßen und Wegezustand dürfte so in etwa dem Standard der Straßen und Wege in Sibirien heute bzw in der ukrainischen Steppe entsprochen haben. Also sehr viel schlechtere Feldwege. Auch innerorts in den Dörfern... Was das zusammenleben mit Vieh angeht, die dreckigsten Viecher sind die Hühner und Gänse, die Jauche lief zu mindest im sächsischen Langhaus in einer Rinne nach draußen, der frische Mist wurde regelmäßig entfernt einschließlich der menschlichen Exkremente, da riecht dann nichts unangenehm (ist jetzt Geschmackssache, der Duft des Reichtums, sprich nach Kuh, geht definitiv nicht mit Waschen und Kochwäsche raus) Am saubersten und geruchfreiesten ist noch der Schweinestall der Zuchtsau und ihrer Ferkel, zumindest, wenn man das "Klo" der Tiere regelmäßig reinigt. Also täglich ein , zwei mal. Im Gegensatz zum Menschen sind Schweine nämlich sehr reinliche Tiere, brauchen eigentlich ihr tägliches Bad im Sommer und mögens auch im Winter, gebürstet und gereinigt zu werden. Und spätestens kurz vor Weihnachten ist/sind die Zuchtsauen alleine. Nur der Eber riecht ab Januar/Februar sehr streng. Also die Viecher mußten sich eher an den Geruch der Menschen als umgekehrt gewöhnen. Da man im Winter kaum in durchgeschwitzten Klamotten rum läuft, man kommt nicht in Schweiß , hält sich das aber bei mindest wöchentlichem Wechsel der Leibleinenwäsche auch in Grenzen. Und dann gibts noch den Rauch des Herdfeuers, der zwar auch nicht gesund ist, den aber Bakterien weniger abkönnen als Säugetiere. Alles in allem also eher "ordentlich", und da die Stoffe recht schmutzabweisend sind und recht einfach zu reinigen, ist wohl keiner lange dreckig rum gelaufen. Auch wenn das Hemd ne Woche oder länger getragen wurde. Später Wanzen und Kleiderläuse , naja, Luther war froh, das sein Käthchen für "ordentliche Verhältnisse" sorgte und den "verfaulten Strohsack "ersetzte und die Kammer kalken ließ, also im MA auch nicht das große Thema. Reisende hatten allerdings wohl das Problem , draußen zu frieren oder im Gasthaus zerstochen zu werden. Herbergen gibts aber auch erst im späteren MA.