Trageweise von Saxmessern

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Hengist

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Ich hab da mal eine Frage zur Trageweise von Saxmessern: Man sieht ja des Öfteren dass Darsteller ihre Saxe waagrecht am Rücken (Quasi über dem Popo) tragen. Gibts eigentlich Hinweise dass das so gemacht wurde? Belege kenn ich nämlich nur für eine Trageweise vorne am Körper. Namentlich das Middleton Cross http://downloads.bbc.co.uk/rmhttp/s...liefs_and_stories/vk_sculpted_stone_cross.jpg Dann die Scheidenfunde aus York, die eine stark punzierte und eine rudimentär punzierte Seite aufweisen, wobei die "schöne" Seite immer so liegt dass sie zum Kreuz insofern passt dass sie nach außen schaut. Ich hab meinen Sax auch lange am Hintern getragen,aber eben weil alle das so gemacht haben. Ist jetzt meiner Meinung nach kein Weltuntergang, mich hätt nur interessiert ob diese Trageweise belegbar ist ober so ein Szenenselbstläufer.
 
mir hat mal ein vorneträger erklärt, dass ein sax vorne beim rudern weniger behindern würde, weil sich dann in rücklage bei der ruderbewegung nix in den steiß drücke
 
Bei einigen Grabfunden lag der Sax unter dem Rücken des Bestatteten mit der Schneide nach oben. Ich denke das daher diese doch weit verbreitete Tragesitte stammt. Ob die natürlich im Leben des Trägers auch so war, muß offenbleiben. Wohlmöglich war es " nur " ein Begräbnisritual. :whistling: Im Steiß vom Ruderer dürfte nix drücken, bei waagrechter Trageweise und es hängt ja oft relativ lang über den Hintern, also wohl hinter der Ruderbank ...
 
Bei einigen Grabfunden lag der Sax unter dem Rücken des Bestatteten mit der Schneide nach oben. Ich denke das daher diese doch weit verbreitete Tragesitte stammt. Ob die natürlich im Leben des Trägers auch so war, muß offenbleiben. Wohlmöglich war es " nur " ein Begräbnisritual. :whistling: Im Steiß vom Ruderer dürfte nix drücken, bei waagrechter Trageweise und es hängt ja oft relativ lang über den Hintern, also wohl hinter der Ruderbank ...
würdest du mir diese Gräber bitte einmal nennen? ich kenne diese fundlage so nämlich nicht und das interessiert mich dann doch sehr.. grüße von mir
 
@Rotbart: Meinst jetzt Sax am Arsch (pardon) oder Klinge nach oben? Klinge nach oben gibts schon (nach meinem Wissensstand ist das scheidenkonsruktionsbedingt),das mit dem Rücken kenn ich nicht.
 
Mir ist bei den Gräbern nur Sax mit Tragweise vorne bekannt. Liegt vielleicht daran, dass man zuerst die Leiche ins Loch legt und dann den ganzen Plunder drauf oder daneben hinlegt. Bei den steinernen Sargdeckeln die aus späteren Jahrhunderten erhalten sind und die in den Kirchen rumstehen, ist das Schwert oft vorne senkrecht auf dem Toten liegend dargestellt. Hat wohl kaum einen Bezug zur Trageweise des Schwertes durch den noch Lebenden. Aber das nur mal so als Beispiel, dass Grab und Alltag unterschiedlich sein können. Mein Verdacht ist, dass die Saxe gerne an der Kehrseite getragen werden, weil der Darsteller von heute irre viel Zeug am Gürtel rumschleppt und nur noch dort Platz ist. Ich nähme mich da selber gar nicht aus, wenn ich ein Sax hätte, dann müsste ich es wohl auch an meiner Rückseite tragen, weil ich schon total zugehängt bin. Große Gürteltasche auf einer Seite, Essmesser auf der anderen, vorne waagerecht hängt mein Schnitzmesser, also bleibt nur noch hinten - aber wo stecke ich dann die Äxte in den Gürtel??? Mein Sax, das ich in Arbeit habe, wird aber so gewaltig, riesig, schwer und überhaupt so total viel Sax, dass ich es wahrscheinlich eh nicht dauernd tragen mag (ja ich könnte natürlich, sicher bin ich kräftig genug, das ganze Zeug immer und überall hin zu schleppen, ohne es zu brauchen) und nur dann mitnehme, wenn ich Holz zum spalten habe und das Benutzen einer Axt zu langweilig oder zu einfach wäre.
 
Du,AndiP,hast du bei dem ganzen Gerödel schonmal über ne Werkzeugkiste nachgedacht? Das würd deine Gürtelsituation vielleicht etwas entschärfen. Natürlich nur wenns pratikabel ist und du nicht als Tagesbesucher irgendwo rumgeisterst. Wird das n Zweihandsax? Klingt ja gewaltig,da würd ich gern ein Foto sehen wenns fertig ist.
 
Du,AndiP,hast du bei dem ganzen Gerödel schonmal über ne Werkzeugkiste nachgedacht?
Auch noch eine Kiste an den Gürtel hängen? Das wird jetzt wirklich etwas viel... Nein, aber jetzt mal ernsthaft: Mein Werkzeug ist in einer kleinen Kiste. Am Gürtel ist nur das, was ich aktuell auch brauche. Also eine Gürteltasche mit Telefon, Geldtasche und Hundekekse wenn ich unterwegs bin. Mein Schnitzmesser ist bei mir, wenn ich schnitze. Mein Essmesser hat einen Haken, damit ich es dranhängen kann, wenn ich essen gehe. Eine Axt steckt im Gürtel, wenn ich Holz holen gehe. Ein Sax würde ich mitnehmen, wenn ich ein Sax brauchen würde. Und dann wäre das Sax dort, wo es den größten praktischen Nutzen hat. Wenn die Saxscheide schwergänging ist (was sinnvoll ist, damit es bei Bewegungen nicht verloren geht) muss man es mit zwei Händen erreichen können. Wenn Du in der linken Hand einen Schild hältst, wo hängt dann Dein Sax, damit Du mit Unterarm oder Handballen auf die Scheide drücken kannst, damit Du mit der rechten Hand das Sax ziehen kannst?
Wird das n Zweihandsax? Klingt ja gewaltig,da würd ich gern ein Foto sehen wenns fertig ist.
Das ist eigentlich nur eine Spielerei aus Werkellust. Von meinem Opa habe ich ein altes Zieheisen, bei dem auf einer Seite die Griffangel gebrochen war. Weil ich es wiederbeleben will, wird es zum Sax umgebaut: Also ein Griff auf die Seite, wo noch eine Angel dran ist, dann wird noch eine Scheide drum rum gebastelt. Verwenden möchte ich das dann aber, falls überhaupt, wieder als Zieheisen - zum Entrinden oder so. Klingenlänge 40cm, Gewicht 504 Gramm. Das wird so nach und nach fertig werden, ich überlege seit drei Monaten wie ich den Griff haben will.
 
Achso,ok. Klang jetzt im ersten Moment etwas überladen. ;) Was das ziehen des Sax angeht: Ich seh das so wie du,mir fallen diverse Situationen ein in denen die vordere Trageweise sinnvoller ist. Und im praktischen Erfahrungsbereich hat sichs bei mir auch bewährt das Ding vorne zu tragen. Wobei meins recht klein ist. Bin aber gespannt ob da jetzt irgenein Beleg für die Hecktragerei kommt, frag mich schon länger was da dran ist. Eventuell ists wirklich so ein Szenemythos...
 
Also ich persönlich habs Gürtelgeraffel fast gänzlich abgeschafft. Ein kleiner Beutel mit diversen Münzen + einem kleinen Beutelchen mit Knochenwürfeln darin. vielleicht noch ein Essmesser..Da ist jede Menge Platz für das Sax vorne und das ist kein kleines Arbeitssax sondern so eins mit Messingbeschlägen usw., ich habe dabei keinerlei händling Probleme, einzig wenn ich mal renne sollte mans fest halten ansonsten kanns mal empfindliche Teile treffen :-D. Mein Geraffel trage ich übrigens ansonsten in einem Beutel den ich mir umhänge ist praktischer...
 
ich trag mein sax auch hinten... warum, öh gute frage. war einfach erstmal die logischste position dafür für mich :D platz seitlich oder vorn wär genug da, aber zum einen fänd ichs da störender beim laufen und zum anderen mach ich ja da meinen gürtel zu. fädelt man die schlingen dann jedesmal wieder ein oder trägt man die schließe eher seitlich? der einzige nachteil den ich bisher beim hinten tragen bemerkt hab ist aber eigentlich das "wegstecken". dazu muss man etwas fummeln, aber mit etwas übung geht das auch gut. bzw um genau zu sein könnte ich das ding einfach auch dahin schieben wos gerade praktisch ist. an die seite, nach hinten, nach vorne...
 
Ich trags rechts , Schneide nach unten... Es ist ja schließlich ein "langes Messer" und das trägt man traditionell so. Waagerecht, denn senkrecht hängts nun mal nicht, liegt am Schwerpunkt. Es fällt auch nicht raus, obwohl es mit einer Hand sehr leicht zu ziehen ist. Und warum findet man das in Gräbern nicht so? Lege Dich mit dem Dingen mal hin, Messer waagereht an der Seite. Geht nicht. Also , entweder legst Dus dem Verblichenen unter den Hintern, wenige Fälle, oder aber einem "Schlafenden" auf den Bauch. Der soll ja nicht ewig nach dem Messer buddeln, wenn er seine Ahnen trifft.
 
Das ist interessant Wilfried. Die Skandinavischen trägt man Schneide nach oben. Wo und wann bewegen wir uns da mit deiner Trageweise? Ist die Scheide vernäht oder vernietet?
 
Hallo Wilfried, also wie erwähnt hätte ich gern ein Grab genannt wos unterm hintern/rücken gefunden wurde?Ich würde mir halt gern mal so ein Grab ansehen... Ich persönlich kenne vor allem die Variante des Saxes liegt Links/ rechts neben dem Toten also überhaupt nicht am Körper getragen beim Ablegen...
 
Wann? na, so von 1850 bis heute. Vernäht, die Naht ist oben, also einfach relativ dünnes Leder umgeschlagen und zusammengenäht. Vorsicht, GroMi !!! Ob die damals doof oder nich waren, weiß ich nicht, ich trage mein Messer, wie meine Vorfahren, so ichs trage. Es ist ja nicht so, das lange Messer irgendwann aus der Mode gekommen sind, sie waren nur zwischenzeitlich verboten ;-)
 
Naja, das ist aber dann schon ein gewaltiger Sprung vom Wikisax zu deinem Messer. Ob man da noch Rückschlüsse zur skandinavischen Trageweise ziehen kann wage ich zu bezweifeln. Was nicht bedeutet dass ich in irgeneiner Form ein Urteil über die Trageweise deines Messers abgebe. Ob das Gromi ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, 1850 ist nicht meine Baustelle.
 
Naja, es hat sich als praktisch rausgestellt, das Messer so zu tragen... Ich weiß auch nicht, ob die Wikis beim Kochen nen Deckel aufm Topf hatten, ist aber praktisch ;-).
 

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