Skelmir
Well-known member
Ich kenne jetzt nur Pfrieme mit Holzgriff und diese sind auch ganz eindeutig, selbst für Laien, als solche zu erkennen. Außerdem hat doch niemand hier behauptet das ein Pfriem/Ahle als reines Esswerkzeug benutzt wird. Du hast doch sogar den Pfriem erst in Esspfriem umgetauft. Es wurde lediglich von mir geschrieben das in einer Abhandlung von G.Becker über die Geschichte des Essbestecks in Erwägung gezogen wurde das ein Pfriem / Ahle auch zum Essen genutzt werden konnte. Das ganze wird meiner Meinung nach auch noch ein Stück durch einen Pfriemfund aus Haithabu untermauert. In einem sehr Reich ausgestattetem Kammergrab wurde ein Pfriem mit Silberdrahtumwicklung am Griff gefunden. Leider lässt sich das Teil keinem Geschlecht zuordnen da sowohl typisch männliche Dinge wie auch typisch weibliche Dinge im Grab zu finden waren. Man geht daher von einer Doppelbestattung aus. Nun kommt meine persönliche Einschätzung. Da es ein sehr reiches Grab zu sein scheint und der Pfriem ebenfalls reich verziert ist, gehe ich erstmal nicht davon aus das er in erster Linie zum Löcher stechen gedacht war.@skelmir ich habe mit den eindeutig als eßpfriem bezeichneten fundstücken auch so meine probleme. das ganze läuft doch in wirklichkeit so ab: archäologe wühlt im dreck und findet einen kurzen eisenstachel der, mangels kopf oder weil er gedreht ist wohl kein nagel sein kann. archäologe macht sich also in der literatur schlau und findet eine veröffentlichung in der ein kollege ein ähnliches ding als eßpfriem bezeichnet. und übernimmt das. beim nächsten archäologen gibt es schon zwei publikationen in denen eßpfrieme erwähnt sind usw. mittlerweile scheint das so im trend zu liegen, dass auch funde die man wohl früher als Ahle oder auch Haarnadel bezeichnet hätte zum Eßpfriem werden.
Natürlich sind die Lebensumstände ganz andere im FMA, aber das sind sie in anderen Teilen der Erde heutzutage im Vergleich zum FMA auch. Wenn ich eine glaubwürdige Darstellung anstrebe, kann ich mich nicht auf irgendwelche Sitten und gebräuche anderer Kulturen beziehen, egal in welcher Armut oder in welcher technischen Rückständigkeit sie leben mögen. Zum anderen stehen in anderen Kulturen vielleicht auch spezielle Riten oder Traditionen in deren Esskultur die man ebenfalls nicht mit dem europ. FMA vergleichen kann. Vergleiche zwischen Äpfeln und Birnen haben noch nie zu etwas geführt. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Kann ja jeder so machen und recherchieren wie er möchte. Gruss SkelmirWas denn sonst? Wir können schließlich keinen anrufen, oder? Andere Länder und Kulturen sind uns in Deutschland heutzutage wohl weniger fremd als ein Mensch im Frümi aus dem Rheinland. Die Lebensumstände sind ganz andere und zwar in fast jedem Bereich. Außerdem geht es in der Diskussion ja auch um ein praktisches Problem und da wir wohl annehmen können, das der Vorgang "Essen" auch damals von konsitenz und größe der brocken abhing kann man sehr wohl mal schauen wie denn andere leute ohne gabel sowas bewerkstelligen.
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