Ausrüstung Krieger/Ritter um 1100

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Jetzt kann ich einen großen Schild bespannen ... ;-)
 

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Ist das "modernes" Leinen oder altes Bauernleinen? Ich habe mich bei meinem Schild für das alte Leinen entschieden, weil es derber ist.
 
Ist neues Leinen mit 240g pro Quadratmeter ... aber Öko ;) Für die Polsterhaube hatte ich 100 Jahre altes Leinen bekommen ... fürs Schild ist mir das zu Schade. Es sollte auch etwas weniger grob sein, da ich die Front mit Gesso glätten und dann bemalen möchte.
 

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Moin Moin, jetzt bräuchte ich noch mal einen Hinweis. Ich habe mich jetzt doch dazu entschieden mir einen dünnen Gambeson zuzulegen. @Mara Danke für den Tipp mit Kocosz. Ist ein super netter Kontakt. Habe mich für diesen hier in small thickness (sind 6 Lagen) mit Schulterpolster entschieden: http://www.gambeson.pl/medieval-on-line-shop/9th-11th-machinemade/gambeson-long-sleeved-gm10-s2.html Ich könnte den ohne Aufpreis auch vorne offen mit Schnürung bekommen .... ist das belegt und was würdet ihr machen ?
 
So einen besitzen wir auch. :D Wir haben den vorn offen, die Schnürung haben wir aus Lederriemen selbst gebastelt. Beleg??? Keine Ahnung, man kommt aber besser rein und raus und unter der Kette sieht man es sowieso nicht. Die waren ja auch nicht blöd damals.... :whistling:
 
Hallo Mara, hast du von dem Gambeson zufällig ein Foto ? Mich würde Interessieren wie die Schnürung vorne aussieht ... bevor ich entgültig bestelle. Gruß Jörg
 
hmpf ... ;( . . es wäre halt viel praktischer .. aber ich weiß schon ....
 
@'Thomas W. ' Danke. Ich weiß schon wie du es gemeint hast ;-) Dummerweise weis ich mittlerweile meistens schon die Antwort bevor ich die Frage nach Belegt stelle ... hmpf
 
Hab gerade nochmal beim FFC-Kitquide (für 1100 passen da viele Sachen auch noch sehr gut) reingeschaut. Die haben da ja zu jedem Ausrüstungsgegenstand "auf den Punkt recherchiert" einen guten Überblick drin. Zum "Steppwams" (Gambeson/Textilpanzer) zitiere ich das zusammengefasste Fazit: "Empfehlung: Keine Empfehlung zur Frage Steppwams - ja oder nein. Wenn man sich für einen Steppwams entscheidet, sollte er nicht allzu dick sein, wenn er unter dem K (Kettenhemd) getragen wird. Keine Abbildung lässt einen dickeren Körper unter dem kettenhemd vermuten, im Vergleich zu den ungerüsteten. Der Schnitt sollte in etwa dem des Kettenhemdes entsprechen und unten nicht zu weit darunter hervorragen. Ein Steppwams als alleinige Körperrüstung sollte nur von einer kleineren Minderheit armer Kämpfer verwendet werden. Über Details wie Steppmuster, Kragen, eventuelle Öffnungen und Verschlüsse lassen sich keine belagbaren Aussagen machen. [...]" (Quelle: Das Franko-Flämische Kontingent. Grundlagen Kitquide Version 1.0, Februar 2011, S. 28ff) Den Kitquide sollte es auch online geben. Kannst du ja bei Interesse mal googlen. :)
 
Die Kit Guides kenne ich ... an denen orientiere ich mich auch ... auf Fotos vom FFC hab ich auch gesehen das die geknöpfte oder geschnürte Gambesons tragen ...
 
auf Fotos vom FFC hab ich auch gesehen das [...]
Obacht... die Krux ist eben, dass da schnell auch Fehler oder "Szene-Kompromisse" ("Aha, die haben das so umgesetzt, dann kann ich das ja auch so machen") einfach übernommen werden. Ich bin im 11. Jhd. nicht so Quellenfest und kann daher nicht sagen wo diejenigen ihre Ausrüstung recherchiert haben (Vielleicht kennen die ja Quellen die das so belegen). Daher kann ich dazu nicht detaillierter Stellung nehmen. Ich wollte nur auf den Umstand hinweisen, dass durch das "Abschauen" (was ansich eine gute Sache ist) auch schnell mal "Murks" übernommen wird.
 
Desswegen frag ich hier immer noch mal nach ;-) Bin durch das Forum auch von Acryllack fürs Schild abgekommen ... zu Gesso und Eitempera (hab die Farben aber fertig gekauft, ist mir beim ersten mal doch zu heikel das es beim mischen in die Hose geht)
 
Ich bin im 11. Jhd. nicht so Quellenfest und kann daher nicht sagen wo diejenigen ihre Ausrüstung recherchiert haben (Vielleicht kennen die ja Quellen die das so belegen).
Da müsste man jetzt speziall beim Cadre des FFC nachfragen. Wir sind ja beim FFC, waren aber nicht an der Kitguide-Erstellung beteiligt. Hier ist auch noch einmal etwas dazu ausgeführt: http://www.reenactment.de/reenactment_start/reenactment_startseite/diverses/kitguide/kitguide.html Die Schwierigkeit der Belegbarkeit ist dach eher darin zu finden, dass auf allen Bildquellen aus der Zeit über dem Gambeson etwas getragen wird, wodurch man nicht sehen kann, ob offen oder geschlossen. Ja, offene Gambesons aus der Zeit hat man sicherlich nicht gefunden. Geschlossene? Bezweifle ich. Daher die fragliche Belegbarkeit. Wir sind da eher praktisch rangegangen. Versuch mal einen eng bemessenen und durchgeschwitzten Gambeson nach dem Kampf über den Kopf auszuziehen. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
 
Das ist auch der Grund warum ich ihn eher offen haben möchte. Da der auf Maß gefertigt wird stell ich mir das sehr spaßig vor wenn ich Versuche den alleine auszuziehen ...
 
Versuch mal einen eng bemessenen und durchgeschwitzten Gambeson nach dem Kampf über den Kopf auszuziehen.
Ja, es ist schwierig. Geht aber schon irgendwie und ist für's 12. und 13. Jhd. belegt (also der geschlossene Textilpanzer ohne Verschlüsse). Zur Not halt mir Hilfe einer/zweier Personen. Nochmal, die Entscheidung trifft jeder selbst. Ich Frage mich nur ob die Herangehensweise die richtige ist, wenn wir "aus Gründen der Bequemlichkeit" anfangen solche Kompromisse (wenn auch im 11. Jhd. die Beleglage zu den Verschlüssen im Moment nicht eindeutig geklärt ist) einzugehen... Einen Transfer/Vergleich dieser Herangehensweise in andere Bereiche des Hobbys spare ich mir jetzt mal an der Stelle... :whistling: :D
 
Mal ganz dumm gefragt ... wenn es keinen Belegt gibt heißt, daß dann das gab es nicht ? Wenn man sich mit dem Material in der gegebenen Zeit bewegt sollte das doch nicht generell falsch sein ? Ich kenn das von der Quellenanalyse beim Fechten ... wenn man das zu 100% wie im I33 oder Tallhoffer abgebildet umsetzen würde .. funktioniert es nicht. Eine gewisse Interpretation, zwar im engen Rahmen, bleibt immer.
 
Mal ganz dumm gefragt ... wenn es keinen Belegt gibt heißt, daß dann das gab es nicht ? Wenn man sich mit dem Material in der gegebenen Zeit bewegt sollte das doch nicht generell falsch sein ? Ich kenn das von der Quellenanalyse beim Fechten ... wenn man das zu 100% wie im I33 oder Tallhoffer abgebildet umsetzen würde .. funktioniert es nicht. Eine gewisse Interpretation, zwar im engen Rahmen, bleibt immer.
Wenn es in der historischen Darstellung keine brauchbaren Belege „für oder gegen etwas“ für einen bestimmten Gegenstand zu einer bestimmten Zeit gibt, orientiert man sich an dem was angrenzende Epochen zu dem Thema an Belegen hergeben. Man muss sich damit auseinandersetzen und versuchen eine schlüssige/herleitbare Entscheidung für seine Darstellungszeit zu treffen. Dann kann man (was ich persönlich nicht glaube, weil die Belege etwas später klar keine Öffnungen/Schnürungen an Textilrüstungen zeigen) durchaus zu dem Entschluss kommen, dass Öffnungen/Schlitze/Schnürungen an bestimmten Stellen möglich gewesen sind, oder eben nicht. Aber aus „Gründen der Bequemlichkeit“ irgendwo Öffnungen/Schnürungen dran zu „rekonstruieren“, weil man so leichter in ein „Rüstungs-Kleidungstsück XY“ raus oder rein kommt, halte ich nicht für die richtige Entscheidung/Herangehensweise. Diese Argumentation passt für mich nicht ins Living History.
 
Es geht halt einfach darum: wenn man Belege für etwas hat und für was anderes nicht, sollte man eigentlich schon eher bei dem bleiben, was belegbar ist. Und die subjektive Perspektive von mehr "Komfort" ist leider kein gutes Argument. Eine Jogginghose bietet auch mehr Komfort als sich 5 Schichten Kleidung und ein geschnürtes Mieder anzuziehen. Ich denke für die meisten Sachverhalte wird es einen irgendwie gearteten Grund geben, warum man es so gemacht hat. Es besteht halt die Gefahr, dass der Interpretationsspielraum immer weiter aufgeweicht wird. Mal als Beispiel: es soll ja Leute geben, die meinen unter einen spätgotischen Harnisch gehört ein "Gambeson". Dann gibts die, die meinen sie brauchen für Prügeleien Polsterung drunter. Dann wird hier und da mal was hingepackt, weil man es ja von außen eh nicht sieht. Als Resultat braucht man dann aber mehr Platz unterm Harnisch und muss entsprechend die Silhouette anpassen. Am Ende kommt dann irgendwas raus, was einfach nicht mehr den Stil der Zeit trifft und im schlimmsten Fall auch noch unfunktional wird. Ich denke, wenn es keinen triftigen gesundheitlichen Grund gibt, der dagegen spricht, würde ich mich in so einem Fall schon an die Beleglage halten, gerade wenn du dir sonst auch Mühe bei der ganzen Aktion gibst. Falls es anders z.B. nicht möglich wäre, eine gewisse Silhouette zu erzeugen (in diesem Fall beispielsweise), spricht nichts dagegen auch mal für sich einen funktionalen Feldversuch zu machen, es also wie beim Fechten auch mal praktisch zu probieren, wenn man die notwendige Objektivität mitbringt danach auch zurückzurudern. Zum Beispiel experimentiere ich hin und wieder mit der Schamkapsel im 15ten, um da die ideale Verschlussmöglichkeit zu finden, da sieht man leider auch nicht wirklich was. Ganz abgesehen davon sehe ich solche Kleidungsstücke aber immernoch als eigene Form der Rüstung an und würde sowas dann auch eher über dem Ringelpanzer verorten (da bin ich aber auch vom 15ten geschädigt) Nebenbei bemerkt ist es auch nicht wahnsinnig schwer aber überaus interessant, sowas selbst zu bauen. Alternierend gelegter Leinenstoff eine dicke Nadel und gescheiter Zwirn und los gehts, man muss nur auf den Schrumpf achten beim Versteppen. PS: jetzt war Thomas schneller :)
 

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