Bekleidung um ca 1250

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Paderbo

Guest
Hallo leute, ich suche nach Bekleidung des Kriegsknechts in zivil und eine Bekleidung für eine Frau um mitte des 13 jahrhunderts in der Region von Paderborn, Bielefeld, Dortmund, Soest um mal die Region zu beschreiben wo ich mich Darstellerisch einordnen möchte. Soweit ich weiß war: Brouche und Beinlinge mit Knöchelhohen schuhen Leibhemd Weitere sachen wo ich mir aber nicht sicher bin Cappa Tunika für den mann Ich brauche so ziehmlich alles, da ich ja noch in den "Kinderschuhen" stecke :p Für die Frau habe ich noch nichts würde mich da auf hilfe freuen Auf viele antworten freut sich Ingo
 
Als Obergewand kann man statt einer Tunia am besten eine Wollcotte nehmen. Diese sollte den niedrigen Stand entsprechend etwa Oberschenkellang sein, nur Adelige können sich eine Knöchellange leisten. Die Cappa ist soetwas hier: http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb053-GugelUmhn313-602-405-804.jpg Bin mir aber nicht sicher, ob das nicht ein rein französisches Ding ist. Für den Stand des einfachen Kriegsknechtes durchaus passend. Ansonsten würde auch eine einfarbige Wollgugel reichen. Dort dann keinen langen Schwanz und kein Geklingel dran. Dazu brauchst du für "Ihn" noch einen Gürtel, der nicht zu lang sein sollte. Verzichte am besten auf Gürteltaschen (diese findest du in D-Form erst ab ca. 1270 in Deutschland). Stattdessen würde ich dir eine Umhängetasche, eine sogenannte Pilgertasche aus Leinen oder Wolle empfehlen: http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb030-Umhngetas300-502-466-642.jpg In die Pilgertasche kommen dann ein Messer, ein Löffel und vielleicht noch ein Teller. Eine Bundhaube ist ein "Kann", aber kein "Muss". Dennoch war sie sehr verbreitet und somit würde ich dir empfehlen, eine zu tragen. Als Kriegsknecht wirst du wohl brauchbare, wendegenähte Schuhe getragen haben. Finger Weg von Holzschuhen, dann lieber Barfuss. Gute und günstige Wendegenähte bekommst du hier: http://www.historische-schuhe.de/epages/61580448.sf Die Frau trägt ebenfalls ein Leibhemd, darüber ein einfaches Wollkleid (keine Schnürungen und Trompetenärmel). Keine Bruche und Beinlinge, sondern höchstens Kniehohe Strümpfe. Wichtig ist die Kopfbedeckung, wenn sie verheiratet oder aus dem Jugendalter heraus ist. Beispiele für Kopfbedeckungen findest du hier: http://www.tempora-nostra.de/kopfbedeckungen_frauen.shtml So, das ist jetzt schnell heruntergeschrieben. Hoffe, ich habe nix vergessen und das hilft dir erstmal weiter.
 
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Mh meinst der Gürtel sollte auch, wenn getragen, bis zum Oberschenkel gehen oder noch bissl kürzer? Danke euch schonmal mit den schuhen wenn ich wendegenähte habe und damit auf asphalt laufe sollte ich dort Trippen nehmen oder sind die nicht in der zeit? Würde es mir denken da damals ja die straßen ja auch net das beste für die schuhe waren und naja und der gane mist auf den wegen von den anderen leuten mal außen vor ^^
 
Bis zum Oberschenkel ist schon in Ordnung, aber nicht länger als Knielang. Am besten keine Beschläge dran, über Gürtelschnallen kannst du dich am besten in diesem Buch informieren http://www.amazon.de/Fibel-Gürtelmode-Hochgotik-Gösta-Ditmar-Trauth/dp/3980564274 ist nicht teuer und da sind sehr brauchbare Infos drin. Trippen tauchen erst später auf, kenne keine Darstellung in dieser Zeit, zumal diese sehr schwer archäologisch nachzuweisen sind. Man hat sie wohl thermisch entsorgt, also ins Feuer geschmissen. Wegen dem Asphalt musst du dir nicht so viele Sorgen machen, Asphalt ist zwar nicht sooo toll und damals gab es das nicht, da hast du Recht. Dennoch gibt es ja heute noch edle Herrenschuhe mit Ledersohle und damit läuft man ja auch über modernen Asphalt. Wenn du Asphalt weitgehend ausweichst, also im Gras daneben läufst, macht es den Schuhen nichts. Wenn es unvermeidlich ist, über Asphalt zu gehen, dann setze die Füße mit Bedacht, rolle möglichst wenig ab und schuffel nicht über den Asphalt, dann halten die Wendegenähten meiner Erfahrung nach, das ganz gut aus. Asphalt ist also nicht so sehr das Problem, viel problematischer sind Schotterwege, da sich hier der Schotter in die Sohle reindrückt und viel stärker belastet und aufreißt.
 
Tjaja, Asphalt gabs damals eben noch nicht, da brauchte man auch keine Trippen. Solltest du ein gutes Mittel gegen (wohlgemerkt) moderne Straßenbeläge suchen, dann empfehle ich, auch moderne Sohlen unter die historischen Schuhe zu benutzen. Da schaut keiner drauf und sie halten sehr viel länger. Alles kann man eben nicht rekonstruieren, besonders Straßenbelag nicht. Da darf man dann auch bei den Schuhen, die drauf laufen müssen ein bisschen schummeln find ich. Übrigens, solltest du was zu Kopfbedeckungen für die Dame suchen, dazu gibts eine eigene Kategorie, in der ich und Firiel (beide deine Zeit) und einige andere grade über dieselben diskutieren.
 
Das keiner auf die Sohlen achtet würde ich nicht sagen. Man bekommt mit der Zeit einen Blick dafür. 8| Würde daher Trippen vorziehen und noch Stiefelnägel in die Lauffläche einbringen. Es schont das Holz und sie laufen sich nicht zu schnell ab.
 
Nagut wenn man schon bissl drauf achtet bei der sohle ^^ würde doch lieber welche mit ledersohle nehmen da doch mehr "A" aber das ist wieder ein punkt wo man diskutieren kann von wegen "A" und praktischen nutzen ;) Deswegen belassen wirs lieber bei der geliebten geschmackssache :p zu den Kopfbedeckungen muss ich mal schauen ab wann war eigentlich der Pilgarhut? hatte dazu nichts gefunden. wenn ich einen Kriegsknecht darstelle der mehr oder minder auf reisen ist, denke ich das er hier und da von wo anders klamotten bezogen haben könnte was eventuell die darstellung noch vereinfacht da man nicht ganz auf eine Region festgelegt ist :) Denke das meine Freundin sich heute vllt noch zur diskussion hier einmischt wenn man sie mal freigeschalten hat und sie in Vorstellungsbereich rein kommt ;)
 
@Rotschopf Naja ist nur interessehalber gefragt da ich dazu keinerlei informationen besitze Allg. bei den schuhen wie hoch maximal bis zum knöchel oder gehen auch schtiefel die etwas höher sind als knöchelhohe schuhe?
 
Richtig, die Trippen wären dann halt ein ambientiger Gegenstand, der trotzdem einen Anachronismus darstellt. Das ist halt genauso, als wenn ein Wiki eine Spämibrille trägt, wirkt historischer, ist es aber nicht wirklich. Gummisohle hatte ich auch lange Zeit, ist Geschmacksfrage, ich finde man sieht es schon. Das Rutschargument ist auch nicht so richtig, ich kämpfe eigentlich sehr sicher auch auf Ledersohle. Solange ich keine Steigung überwinden muss oder das Gras sehr lang und nass ist, bevorzuge ich die Ledersohle. Mit Nagelung würde ich auch aufpassen, da du damit auf glatten Steinböden und Fliesen rutscht wie auf Schmierseife. Zum Pilgerhut recherchiere ich im Moment ebenfalls für meine Zweitdarstellung, aber habe noch keine Handfesten Ergebnisse. Im 13. Jahrhundert gibt es ein noch heute bekanntes Pilgerlied: http://www.jakobus-weg.de/aJakw/2SObayJkw/gJkgebet/JkCantica.htm#Straßen In der ersten Zeile der zweiten Strophe heißt es: 2. Ein braiten huot den sol er han Wie dieser aber genau aussah, weis ich noch nicht. Würde also vorläufig davon abraten, bis ich mehr rausgefunden habe... Schuhe waren maximal Knöchelhoch, weder Stulpenstiefel noch hochschaftige sind mir bekannt. Tolle Infos findet man hier: http://www.brandenburg1260.de/schuhwerk.pdf Schaue es mir gerade nochmal an, gibt wohl Trippenfunde aus dem 13. Aber die sind alle nicht eindeutig datiert sondern eher allgemein für das 13. Jahrhundert gehalten.
 
den Anfängerkit habe ich gelesen das auch schon paar tage her ;) das ein oder andere ist auch hängen geblieben dennoch geht er nicht auf meine oben genannten darstellerischen dinge ein aber dennoch danke auf den verweis hab das ein oder andere mal wieder aufgefrischt was beim ersten lesen net hängen geblieben ist zu den klamotten: Brouche - Leinen Leibhemd - Leinen Cotte - Wolle Beinlinge - Leinen? Schuhe - Klar Leder Pilgertasche - Leinen oder Wolle beides möglich Gürtel - Stoff net geklärt Leder oder gewebt? keine ahnung kopf muss ich noch schauen wie ist es mit socken? oder barfuss im schuh? zu der damenkleidung Leibhemd Unterkleid u. Oberkleid Schuhe Kopfbedeckung wenn verheiratet oder doch schon ab bestimmtes alter da Katholisch?
 
Beinlinge sind wie die ganze andere Oberbekleidungen auch, aus Wolle. Die Beinlinge haben entweder einen unten einfachen Steg oder enden in einem sockenartigen Fußteil (bevorzuge ich, ist aber deutlich aufwändiger). Deswegen habe ich auch noch nie gezielt nach Socken gesucht... Beim Gürtel gibt es sowohl brettchengewebte als auch lederne. Die Brettchengewebten mit komplizierten Mustern scheinen etwas für die Reicheren gewesen zu sein, wobei diese auch gerne mit Leder und Beschlägen geprotzt haben. Mit nicht allzu breiten und langen Leder wirst du wohl nicht allzu viel falsch machen, denke ich.
 
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Kopfbedeckungen auf jeden Fall, wenn verheiratet, ab 17 oder 18 würd ich auf jeden Fall eine tragen. Dann ist das Mädchenalter vorbei und es schickt sich nicht mehr, ohne rumzulaufen. Und viele Mädchen waren in dem Alter auch fast schon verheiratet. Und für den Haushalt und die Arbeit empfiehlt es sich ohnehin, eins zu tragen und wegen diverser Umstände wie fehlender Schutz vor der Sonne und Fehlen von Shampoo ^^
 
Richtig, die Trippen wären dann halt ein ambientiger Gegenstand, der trotzdem einen Anachronismus darstellt. Das ist halt genauso, als wenn ein Wiki eine Spämibrille trägt, wirkt historischer, ist es aber nicht wirklich.
Ist nicht ganz richtig. Es gibt einen Fund aus dem frühen 13. Jh. aus London. Die Trippe ist aus Erlenholz mit einem Steg im Ballenbereich und einer eisernen "Absatz"- Konstruktion. Ist leider London und nicht der deutsche Raum. ;) (Quelle:"shoes ans pattens", Grew, De Neergard, 1988 ,Seite 92)
 
Gut, dass du es nochmal schreibst, ich habe es vorhin im von mir verlinkten PDF nachgelesen, war mir vollkommen entfallen. Das ist aber der einzige Fund von Trippen im frühen 13. oder? Die anderen sind "nur" auf 13. Jahrhundert eingeordnet. Das finde ich etwas ungenau... Darstellungszeitraum von 50 Jahren finde ich eigentlich ganz gut, aber 100 sind mir etwas viel... Hoffe, das klingt nicht zu pingelig. Also nichts für ungut, du hast in der Hinsicht Recht gehabt! ;)
 
50 Jahr sind ein guter Zeitrahmen. Um so größer der Zeitraum ist um so ungenauer wird die eigentliche Darstellung. Trippen hat man eigentlich im allgemeinen sehr wenige gefunden. Was macht man auch mit Trippen die aus Holz sind und kaputt? Ich würde sie einfach ins Feuer werfen. ;)
 

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