Birka Kaftan

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Das mit den Knochenfunden hört sich intressant an. Das könnte ganz neue Ansichten in der Fundlage wiederspiegeln. Man könnte dann auch ausgehen, daß der Gestorbende eher aus dem russischen Berreich kommt oder sogar byzanischen- orentalischen Bereich. Hast du da vielleicht eine Quellenangabe ?
 
Man könnte dann auch ausgehen, daß der Gestorbende eher aus dem russischen Berreich kommt oder sogar byzanischen- orentalischen Bereich.
Das ist ja das Schwierige an der ganzen Sache. Birka ist, wie übrigens auch Haithabu, eine multikulturelle Handelsmetropole gewesen. Und die Beziehungen zu Rußland waren da. Somit lassen sich bei solchen Fundgebieten eben viele Einflüsse finden und entsprechende Funde, die dann eingeordnet, bzw. zugeordnet werden wollen...
 
@Baian: Nun, Viktor Kalashnikow unterscheidet in seinen Büchern sehr wohl zwischen dem "Kaftan" und der "Svita"... wenngleich es auch müßig ist, sich auf die namentliche Bezeichnung "Kaftan" festzubeißen. das Wort "Kaftan" stammt wohl aus den späteren zeiten, ich denke ab dem 16. jahrhundert. das von Dir gezeigte Bild stammt wohl ebenfalls aus einem etwas späteren zeitalter, ich denke an das 14. jahrhundert. Und das denke ich, ist wohl kaum eine aussagekräftige Quelle über die frühmittelalterliche Zeit.
 
Aber abschließend von meiner Seite: hier gings ja eingangs eigentlich um den Birka-Kaftan... so leicht kann man abdriften!
 
All die Gräber mit den Sachen drin sind laut Knochenanalyse, soweit es ging, und anhand der Grabausstattung keine Skandinavier!!!! Ist vieleicht auch mal ne Sache worüber man nachdenken sollte.
Hallo Isleif, das mit der Knochenanalyse würd mich interessieren, wo hast Du diese Info her (Link/Literatur/o.ä.), wenn ja kannst du das bitte reinstellen ?
 
Hej! Meine Frau Katjusha (sie stammt aus Moskau und hat dort studiert) hat das mit der Svita und dem Kaftan nachgeprüft: sie sagt auch, dass die Svita durchaus zur "Familie" der Kaftane zu rechnen ist. Nachgelesen haben wir das dann auch noch in einem Buch von Frau Korotkova. Somit hatte ich unrecht und habe wieder etwas dazugelernt ;) (nicht nur in Bezug auf Kaftane, sondern auch dass meine Frau anscheinend immer recht hat...)
 
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He Ragnar das kannst du dir gleich merken, Frauen haben immer recht! Ich spreche da aus erfahrung ;)
 
Ich denke mittlerweile, daß das den damen schon von Hause aus im Blut liegt.
 
Die Bestatteten als Orientale zu bezeichnen wegen „orientalischen“ Trachtzubehör in den Gräbern neben originär skandinavischen ! (Ringspangen, Speerspitze, Schildbuckel) ist m.M. nach nicht schlüssig. Mit gleichem Argument könnte man die Toten der Gräber in Birka, die u.a. Fundgut karoling. /fränk. Provenienz enthalten (und das sind auch nicht wenige), als Karolinger/Franken bezeichnen. Es gibt außerdem nicht nur diese Birkagräber, in denen Zubehör steppennomadischer, „orientalischer“ Herkunft nebem „einheimischer“ vorkommt (vgl. Valsgärde 12, 15; Rösta; Gotland) Es besteht zwar die Möglichkeit, dass die Bestatteten dieser Gräber Kahzaren o.ä. waren, die in Birka beerdigt wurden, genauso besteht die Möglichkeit, dass ein Fernhändler, in seiner exotischen Tracht beerdigt wurde, die er im Laufe seiner Reisen zusammengetragen hat. Hägg und Geijer schreiben ja, dass die Männertracht oder dass was davon übrig geblieben ist im Vergleich zur Frauentracht ziemlich pimpig war und führen dies auf die Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Einflüßen zurück. Wenn diese Einflüße noch was hermachen, freute sich der protzsüchtige „Wikinger-Mann“. Die Frage nach der Ethnie der Toten in den betreffenden Gräbern in Birka ist spekulativ. Sowas lässt sich wohl, wenn überhaupt, nur über Gen-Analysen vornehmen. Oben genannte Knochananalyse ist mir unbekannt (evtl. unpubliziert sind ?). Es wäre hierbei sehr hilfreich, diese Info/Quelle/ anzugeben/reinzustellen, man lernt ja nie aus. Fakt ist, es sind Fragemente gefunden worden, die lt.Textil-Päpstin Hägg auf ein Kleidungsstück hindeuten, mag es Kaftan/Svita o. a. benannt worden sein, welches zur steppennomadisch/orientalisch-byzantinische Tracht gerechnet wird . Über den genauen Schnitt und Länge läßt sich keine absolute Aussage machen, die Abbildung aus dem Menologion des Basileios II (2. Hälfte 10.Jh), zeigt solch einen „Kaftan“ bei dahinmetzelnden Bulgaren Diese Form von „Kaftan“ auch für die Exemplare in Birka anzunehmen ist möglich.
 
Yngvar - gratuliere für den richtig gut aufgebauten Eintrag. Die Frage mit dem Schnitt ist auch sehr interessant. Man kann eine recht logische Vermutung aufbauen wenn man von der Stoffbreite ausgeht dazu noch einige Abbildungen betrachtet und ein paar Beschreibungen von Arabischen Reiseleute. Es kommt dazu dass dieses Kleidungstück bis in der Neuzeit 18-19jhd. in Osteuropa getragen wurde. Ragnar was für Schnitt benutzt du? Ich hoffe, du hast verstanden dass von mir geposteten Bild nicht von 14 Jhd sondern um 980 ist, ganau das Bild das Yngvar erwähnt von der "Menologion des Basileios II (2. Hälfte 10.Jh)" Gruß Baian
 
Zum Schnitt: Ich benütze einen ähnliche wie diesen hier:
kaftan_pattern.gif
Allerdings ist meiner vorne nicht ganz geöffnet, sondern nur zum Teil. Verschlossen wird er an den Riegeln mit 6 Bronzeknöpfen. Vorne, hinten und jeweils links und rechts habe ich Gehren eingesetzt.
 
Und als nächstes kommt im Winter (natürlich) eine Svita dran... :D
 
@ Baian: Danke für dein "Feedback" ! :D @ Ragnar: Pflicht: Bild reinstellen, wenn fertig ! ;)
 
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Genau nach dieser Vorlage habe ich für meinen "Göttergatten" eine Kaftan genäht. Hat irrsinnig Spass gemacht und sieht - auch wenn ich mich jetzt selbst lobe - gut aus. Ich schaue mal nach ob ich in unserer Galerie ein brauchbares Foto finde, dann stelle ich das ein. :D :D :D Gruß Gisa
 
Lange dauert´s nicht mehr bis er fertig ist... Und dann stelle ich natürlich ein Bild davon hier rein.
 
So, mein kaftan ist nun endlich fertig. Eingeweiht habe ich ihn auch schon, und zwar am Wochenende in Adventon. Hier ist er:
Birka.jpg
 
8o :thumbup: Sieht klasse aus :thumbup: Ragnar Ormenzwerg. Bin richtig neidisch.
 

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