Die Bestatteten als Orientale zu bezeichnen wegen „orientalischen“ Trachtzubehör in den Gräbern neben originär skandinavischen ! (Ringspangen, Speerspitze, Schildbuckel) ist m.M. nach nicht schlüssig. Mit gleichem Argument könnte man die Toten der Gräber in Birka, die u.a. Fundgut karoling. /fränk. Provenienz enthalten (und das sind auch nicht wenige), als Karolinger/Franken bezeichnen. Es gibt außerdem nicht nur diese Birkagräber, in denen Zubehör steppennomadischer, „orientalischer“ Herkunft nebem „einheimischer“ vorkommt (vgl. Valsgärde 12, 15; Rösta; Gotland) Es besteht zwar die Möglichkeit, dass die Bestatteten dieser Gräber Kahzaren o.ä. waren, die in Birka beerdigt wurden, genauso besteht die Möglichkeit, dass ein Fernhändler, in seiner exotischen Tracht beerdigt wurde, die er im Laufe seiner Reisen zusammengetragen hat. Hägg und Geijer schreiben ja, dass die Männertracht oder dass was davon übrig geblieben ist im Vergleich zur Frauentracht ziemlich pimpig war und führen dies auf die Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Einflüßen zurück. Wenn diese Einflüße noch was hermachen, freute sich der protzsüchtige „Wikinger-Mann“. Die Frage nach der Ethnie der Toten in den betreffenden Gräbern in Birka ist spekulativ. Sowas lässt sich wohl, wenn überhaupt, nur über Gen-Analysen vornehmen. Oben genannte Knochananalyse ist mir unbekannt (evtl. unpubliziert sind ?). Es wäre hierbei sehr hilfreich, diese Info/Quelle/ anzugeben/reinzustellen, man lernt ja nie aus. Fakt ist, es sind Fragemente gefunden worden, die lt.Textil-Päpstin Hägg auf ein Kleidungsstück hindeuten, mag es Kaftan/Svita o. a. benannt worden sein, welches zur steppennomadisch/orientalisch-byzantinische Tracht gerechnet wird . Über den genauen Schnitt und Länge läßt sich keine absolute Aussage machen, die Abbildung aus dem Menologion des Basileios II (2. Hälfte 10.Jh), zeigt solch einen „Kaftan“ bei dahinmetzelnden Bulgaren Diese Form von „Kaftan“ auch für die Exemplare in Birka anzunehmen ist möglich.