Darstellung einer Heilkundigen

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Also überlege ich mir was anderes. Nur was?
Dazu gibt es doch gerade diesen Thread "Als Frau, welche Berufe...". Ich finde eigentlich, dass man gerade am Anfang noch nicht so konkret sein muss mit seiner Darstellung, bzw. sich keine Rolle suchen muss. Zeitraum und Stand sollten einem klar sein, und alles andere findet sich mit der Zeit.
 
Also überlege ich mir was anderes. Nur was?
Dazu gibt es doch gerade diesen Thread "Als Frau, welche Berufe...". Ich finde eigentlich, dass man gerade am Anfang noch nicht so konkret sein muss mit seiner Darstellung, bzw. sich keine Rolle suchen muss. Zeitraum und Stand sollten einem klar sein, und alles andere findet sich mit der Zeit.
Ja den habe ich gesehen und auch immer mitgelesen. Zeit und Stand steht ja bei mir fest. Alles andere wird sich zeigen. Das ist ja nun aber auch nicht Thema hier, da kann ich dann eher im anderen Thread mitschreiben
 
Hexen? Mittelalter? Nein, bitte nicht. Solche Aussagen Momo123 sind hier einfach deplaziert.
 
Momo, bitte stell dich doch erstmal vor. Wir wissen gerne, mit wem wir reden. Dazu gibt es den Abschnitt Vorstellung. Nicht jede Kräuterkundige wurde als Hexe verbrannt. Hildegard von Bingen um nur ein prominentes Beispiel zu nennen, das damit deine These wiederlegt. Ritter waren Adelige, hatten aber nicht zwingend das Recht jemanden zu Verhaften, garnicht das Recht jemanden zu Verbrennen. Das hatten auch die meisten "inquisitoren" nicht. Und es ging hier darum, was man zu bedenken hat. Zur Hexenverfolgung und Hexen gibt es hier übrigends schon Threads. Übrigends: Marktmittelalter ist häufig GroMi, Rollenspiel hat im Grundlagen-Abschnitt nichts zu suchen.
 
Wenn das ein richtiger Markt ist musst du eh aufpassen mit den Rittern wenn du einem nicht gerade passt. Den kräuterkunidge Frauen waren damals als Hexen verhasst und was mit denen passiert ist wissen wir ja. Die Hexenverfolgung endet mit dem Verbrennen nicht das das einer von den Komikern zu ernst nimmt und dich verhaftet ;) Zumindest wenn der Markt mit einem Rollenspiel verknüpft ist :)
Hmmm,... das Thema Hexenverfolgung ist aus seriös-historischer Sicht sehr viel komplexer und diffiziler, als das man es mal eben so pauschal in den virtuellen Raum stellen sollte... :whistling: ...und über diese Thematik sowie über typische Verständnisfehler dieser Epoche der frühen Neuzeit haben wir tatsächlich bereits ausführlich an anderer Stelle diskutiert... :whistling:
 
Momo hat nicht gesagt das im Mittelalter Hexen verbrannt wurden. Sie meinte das die Ridders aber gerne so tun als ob. Das ist leider im Spaßmittelalter sehr verbreitet. DAS hat sie vermutlich gemeint.
 
Stimmt. Aber "es" hätte auch doof geklungen. :)
 
Momo hat nicht gesagt das im Mittelalter Hexen verbrannt wurden
...*Räusper, Räusper* : Und was hat Momo hier gesagt ? :whistling:
Den kräuterkunidge Frauen waren damals als Hexen verhasst und was mit denen passiert ist wissen wir ja. Die Hexenverfolgung endet mit dem Verbrennen...
Ich denke deutlicher konnte "er/sie/es" ja wohl nicht schreiben. :whistling: Und deutlicher kann man auch nicht den altbekannten Aberglauben vom "finsteren" und "grausamen" MA und den diesbezüglich immer wieder auftauchenden, gebetmühlenartig heruntergeleierten, Phrasen nicht ausdrücken, oder ...? :whistling:
 
Nachdem Haste Feuer gerade in einem anderen Thread an deren Existenz erinnert hat, nutze ich mal die Meldefunktion, bevor das ganz abgleitet. Der Post hier kann dann auch mit weg. Danke.
 
*Hustenbonbon reich* Alles was ICH wollte, war eine forentypische* Hexenjagt auf einen Neuling. Jeder hat eine Chance verdient. Das forentypisch bezieht sich auf alle Foren, nicht speziell auf dieses .
 
Danke Eilika, ein Wort vergessen und schon hat man das Gegenteil gesagt, von dem was man wollte. :wacko: :schwitz esst mal ein Eis oder ein Stück kühle Melone, das hebt die Stimmung. ;) :back
 
Ich bin ja noch neu in der Forumslandschaft, also bitte ich um Welpenschutz :) falls ich Unsinn verzapfen sollte... Muss eine Kräuterfrau Heilkräuter in ihrem Sortiment gehabt haben? Ist es nicht vorstellbar, dass sie Würzkräuter gesammelt und diese dann weiter verarbeitet hat? Für die einfacheren Kunden, die sich die teuren Gewürze nicht leisten konnten? Ich weiß, ihr seht das gerne belegt - das kann ich nicht- aber wäre das nicht trotzdem für eine Darstellung möglich?
 
Ich bin mir nicht sicher, ob man da nicht eher die Hundspetersilie gemeint hat. Petersilie an sich wirkt zwar durchblutungsfördernd auf den Unterleib, allerdings muss man da Unmengen von verspeisen. Hundspetersilie wirkt aber definitiv abortiv. Aber grundsätzlich ist es richtig - jedes Würzkraut kann auch als Heilkraut verwendet werden (was auch für die teuren exotischen Gewürze gilt) und bei entsprechender Dosis bzw. Anwendung auch Unheil anrichten. Das Leben der "kleinen Leute" ist ohnehin dürftiger belegt als das der Berühmtheiten. Deswegen wird es schwer werden, den Beleg für oder gegen die Existenz einer Kräuterfrau, wie du sie dir vorstellst, zu finden. Ob es Kunden gab, die getrocknete Wasserminze, Gierschbüschel oder wilden Fenchel gekauft haben, ist schwer zu sagen, da ich jetzt auch nicht sagen könnte, wie allgemein das Wissen um Essbarkeit der Wildkräuter in der einfacen Bevölkerung verbreitet war...
 
Das, was merlina sagt, ist im Prinzip richtig, nur mit der Einschränkung, dass nicht alles, was heute zum Würzen gebraucht wird, auch im Mittelalter gebräuchlich war und umgekehrt und dass das durchaus nicht nur für Kräuter galt. Wenigstens die gebildeten Leute "wussten," dass das Essen auf den Einzelnen abgestimmt werden musste, weil sonst Krankheiten drohen - bzw. dass das richtige Essen das körperliche Wohl fördert. Um das zu verstehen, muss man die damaligen Vorstellungen der Ursachen von Krankheit und Gesundheit kennen. Bakterien, Viren usw. waren ja noch vollkommen unbekannt. Daher suchte man die Ursachen im Gleichgewicht der Körpersäfte: Gelbgalle, Schwarzgalle, Blut und Phlegma (Schleim). Gerieten die aus dem Gleichgewicht, wurde der Mensch krank; stellte man das Gleichgewicht (wieder) her, wurde er gesund. Analog zu den Säften schrieb man auch Lebensmitteln, Kräutern, Gewürzen und sogar Mineralien bestimmte Qualitäten zu. Zwiebeln z. B. galten als trocken und heiß, weshalb Cholerikern - bei denen die Gelbgalle dominiert - strikt von deren Genuss abgeraten wird, während Phlegmatiker viel davon essen sollen. Da auch die Gicht einem Übermaß an kaltem Schleim zugeschrieben wird, sollten Gichtkranke nicht nur Schweinefleisch, sondern auch Fisch meiden, weil Fisch nach dieser Vorstellung viel Feuchtigkeit und starke Kälte in sich trägt. Um dem zu begegnen, sollten selbst Gesunde Fischgerichte mit wärmenden, trockenen Gewürzen temperieren, um nicht krank zu werden. Was davon auch im "einfachen Volk" bekannt war, lässt sich nur schwer feststellen. Aber welche Alternativen eventuell genutzt wurden, ist erst recht Spekulation, zumal das System der Säftelehre auf die Antike zurück geht, also reichtlich Zeit hatte, sich zu verbreiten. Und um auf die Frage von Ödenburgerin zurück zu kommen: Wie ich oben schon geschrieben habe, kann man davon ausgehen, dass zu jeder Hufe ein Kräutergarten für den Eigenbedarf gehörte. Selbst bei Einsiedlern wird immer wieder das Gärtchen erwähnt und Traktate über den Gartenbau gibt es viele. Es ist denkbar, dass jemand sich auf den Anbau von Würzkräutern spezialisiert hat. Da der Anbau die zuverlässigste Quelle für Kräuter jeder Art ist, wäre höchstens jemand, der kein eigenes Land und keine sozialen Bindungen besaß, losgezogen, um in der "Wildnis" Kräuter zu sammeln, wobei unter "Wildnis" unbebautes Land zu verstehen ist, auf das niemand Eigentumsansprüche erhebt. Solche Flächen sind aber schon im Hochmittelalter rar. Das vorausgeschickt halte ich schon die Existenz von "Kräuterfrauen" für unwahrscheinlich. Soweit es aber tatsächlich ein armes Weiblein in einem Hüttchen am Dorfrand gegeben hat, hätte die alles gesammelt, was die Wildnis hergibt, schon um sich selber über Wasser zu halten. Eine Spezialisierung auf irgendwas wäre unter den Voraussetzungen gar nicht möglich. Aus meiner Sicht gehört die Darstellung einer Heilkundigen mit zu den reizvollsten überhaupt. Nur reicht es dafür nicht, sich einen Korb zu nehmen und ein paar Kräuter reinzulegen oder irgendwo Kräuterbündel zum Trocknen aufzuhängen. Man muss sich mit einem vollkommen anderen Welt- und Menschenbild auseinander setzen. Das ist am Anfang schwierig, aber wenn man erstmal angefangen hat, öffnet sich ein ungemein spannendes weites Feld von Möglichkeiten.
 
Jedes Würzkraut ist auch ein Heilkraut .
Oder Unheilkraut. Siehe z.B. Petersilie bei Schwangeren.
Das ist mir schon klar;)( weil ich mich auch gerne mit dem Zeug beschäftige, habe ich überhaupt hier reingeguckt) trotzdem kann ich es mir schwer vorstellen, dass es keine "pfiffigen Hausfrauen" gab, die die sonst doch eintönige Kost versucht hätten etwas schmackhafter, abwechslungsreicher oder sogar (o-wääähh, jetzt rufe ich wieder die Medizingeister) bekömmlicher zu machen. Ist es wirklich so, dass wenn etwas nicht belegt ist, auch nicht dargestellt werden soll? Kann man das pro oder kontra mit Funden belegen ? Weiss das jemand?
 
Wie Eilika schon schrieb, waren Kräutergärten selbstverständlich. Deshalb ist es schwierig, anzunehmen, dass jemand Kräuter zum Würzen kauft, die er leicht selbst ziehen kann. Selbst in den Hinterhöfen der Stadthäuser gab es die Möglichkeit, Kräuter anzubauen. In deinem Fall wäre es nützlich zu wissen, ob man in städtischen Steuerbüchern Indizien findet für einen Handel mit heimischen Wildkräutern. Die mittelalterlichen Finanzbeamten waren sehr genau und vermerkten alle Bürger mit ihrem Gewerbe und der daraus resultierenden Steuerpflicht. Auch wenn keine Steuern anfielen, weil ein altes Mütterchen hin und wieder handgesponnene Wolle auf dem Markt verkaufte, wurde das vermerkt als nicht steuerpflichtig. Eine Frau, die mehr oder weniger regelmäßig Kräuter zu Markte trug, müsste also zu finden sein, so es sie gegeben hat.
 

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