Chemisch gefärbte Stoffe sind ja grundsätzlich völlig in Ordnung, wenn die gleiche Farbe sich auch mit einer pflanzlichen Färbung ergeben würde. Den Unterschied sieht man nur, wenn man den Unterschied kennt. Was den Rest angeht, stell' Dir bitte einmal folgendes Bild vor: da steht ein Typ vor Dir, Armani-Sakko, maßgeschneidertes Hemd. An den Beinen eine ausgebeulte und verwaschene Jogginghose, Gummistiefel dazu, auf dem Kopf eine Basecap mit 'Obi' - Werbeaufdruck. Was für einen Eindruck vermittelt dieses 'Gesamtpaket'? Durch und durch stimmig? Wohl kaum. Ein 'ich möchte gerne einen auf dicke Hose machen, hatte aber bisher nur die Kohle für Sakko und Hemd, der Rest kommt später...'? Oder eher der völlig schräge Vogel? Jetzt ein anderer Typ. Gut sitzender und gepflegter Anzug von Boss, Hemd, Krawatte, gute Lederschuhe. Designer-Manschettenknöpfe, hochwertiger Chronometer am Handgelenk. Dem nimmt man doch auf den ersten Blick ab, dass es ihm finanziell nicht schlecht geht, und dass er sich mit seinem Outfit 'im Aufbau' befindet. Also: wie im wahren Leben beginnt eine (überzeugende) reiche Darstellung nicht mit den Textilien, sondern den Details. Eine gut betuchte Dame der oberen Gesellschaftsschicht würde niemals (weder früher noch heute) ein sündhaft teures Kleid tragen, und dazu billige Fibeln, mickrige Perlenkette, unechtes Blingbling. Sondern wenn, dann genau anders herum. Da trägt man gescheite Klamotten, und rüstet bei den Accessoires so lange nach und nach auf, bis das Gesamtpaket hinhaut. Dieser Rest besteht beim von Dir gewählten Grab aus extrem aufwändig gearbeiteten und vergoldeten Fibeln (die in der Billig-Zamak-Ausführung nicht nur billig sind, sondern genau so aussehen), aus einer Perlenkette mit 42 Perlen aus teilweise sehr exklusiven Glasperlen, dazu noch Karneol, Bernstein, Bergkristall. Was anderes sieht auch zu den Fibeln wiederum nicht aus, da kann man keine Abstriche machen. Dann noch der Kleinkram wie Anhänger, Gebamsel, Schmuck, Pipapo. Klar, das Kleid macht als größtes Stück der Darstellung erst mal den meisten Eindruck. Nur stellst Du damit (wenn das Ganze nicht auf Fantasy-GroMi hinaus laufen soll) eine Dame der Oberschicht dar. Und damit auch einen gewissen sozialen Stand und Status. Gerade in einer Zeit, wo die Kleidung einen wesentlich höheren Stellenwert hatte als heutzutage bei uns, war der Gesamteindruck entscheidend. So, nun liegt es an Dir und an Deinem persönlichen Anspruch an Dich und Deine Darstellung ;-)