Das "mach ich im Winter" Projekt

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@Monique - kurz und bündig: Nein ;-) Wenn Du nicht gerade eine brandneue Publikation über einen bisher nirgends gezeigten Fund in der Hinterhand hast dann sei wirklich versichert - da gibbet rein gar nix. Alle bekannten Funde (und ja, das Thema wurde schon tausendfach überall auf der Welt gefragt) zeigen nur extrem wenige Stickereien, und die wenigen befinden sich auf Teppichen, Wandbehängen und Kissen. Auf Klamotten: nope. Null. Nada. Niente. Dieser harten Erkenntnis hat sich jeder Wiki mal stellen müssen.
Oh No! Okay, ich habe hiermit gelernt, Fragen präziser zu stellen. :kopfhau Das mit den Stickeren ist mir vollkommen klar. Das meinte ich aber nicht. Mir ging es um die Art des Seidenbesatzes. Allerdings habe ich auf Aislingsblog gelesen,( danke @Aisling fürs erneute verlinken!) dass sie wohl nur max. 1,5 cm breit waren. Das würde den Besatz am Halsausschnitt schon ausstechen. Ich hatte die Suchfunktion hier schon bemüht, aber anscheinend sind wir keine Freunde... Ich führe meine Gedanken mal etwas aus: Ich bin immernoch mit dem Grab 965 zugange. Dort steht dass die Borten zwischen Seide genäht waren, zumindest verstehe ich das so. Es wird auch von einer eigentümlichen T Form der Seidenstücke geschrieben. Ich versuche aktuell einfach die möglichen Interpretationen für mich zusammen zu tragen, um dann eine Entscheidung über die Umsetzung fällen zu können. :) Ps: ich bin nicht gut im Sticken. Zum Glück muss ich nicht.. ;)
 
Okay, dann wäre der eine Punkt ja schon mal erfolgreich abgehakt ;-) Seide war ein wirklich extrem teures Luxusgut. In China exklusiv gefertigt (und da bereits teuer), rüber nach Byzanz, von da in alle Welt. Bis das Zeug in Skandinavien ankam, hatten es zig Zwischenhändler in der Hand, und jedesmal erhielt die Seide dabei einen deftigen Preisaufschlag. Einige der schmalen Seidenstreifen waren gemustert (allerdings gewebte Muster, nicht dieser moderne Print-Krams), und die Streifen waren ohne Rücksicht auf das Muster zerschnitten und wieder neu zusammen gesetzt. Entweder hatten die Wikis also null Geschmack und keinerlei Sinn für Ästhetik, oder die Seide war so rar und kostbar, dass man auf Muster einfach keine Rücksicht nehmen konnte. Wieder kurz und bündig: schmale Streifen ja, allerdings muss dann auch der Rest Deiner Darstellung extrem reich sein, sonst passt das nicht zusammen. Wenn es Dir um solche Besätze an sich geht - ja, die konnten auch größer und breiter sein. Dann allerdings aus Wolle und ordentlich gefärbt.
 
Okay, dann wäre der eine Punkt ja schon mal erfolgreich abgehakt ;-) Seide war ein wirklich extrem teures Luxusgut. In China exklusiv gefertigt (und da bereits teuer), rüber nach Byzanz, von da in alle Welt. Bis das Zeug in Skandinavien ankam, hatten es zig Zwischenhändler in der Hand, und jedesmal erhielt die Seide dabei einen deftigen Preisaufschlag. Einige der schmalen Seidenstreifen waren gemustert (allerdings gewebte Muster, nicht dieser moderne Print-Krams), und die Streifen waren ohne Rücksicht auf das Muster zerschnitten und wieder neu zusammen gesetzt. Entweder hatten die Wikis also null Geschmack und keinerlei Sinn für Ästhetik, oder die Seide war so rar und kostbar, dass man auf Muster einfach keine Rücksicht nehmen konnte. Wieder kurz und bündig: schmale Streifen ja, allerdings muss dann auch der Rest Deiner Darstellung extrem reich sein, sonst passt das nicht zusammen. Wenn es Dir um solche Besätze an sich geht - ja, die konnten auch größer und breiter sein. Dann allerdings aus Wolle und ordentlich gefärbt.
Zitat aus Birka 3: "Die weibliche Tracht hat auch Silberbesätze gehabt, obgleich keineswegs in so grossem Umfang wie die der Männer. Die grösste Menge ist im Grab 965 erhalten, d. i. das eigentümliche, T-förmig zusammengestückelte Bänderpaar (siehe Grabinv.), dessen ursprüngliche Verwendung ich nicht erklären kann." ich würde das als reiche Darstellung werten :D Jap. :) Zumindest ist das die Richtung in die ich möchte...
 
Viel Erfolg mit dem Grab, ich habe mir gerade mal das Inventar angesehen. Um das gut umzusetzen braucht man mindestens einen größeren 4stelligen Betrag (wenn man ein bisschen Talent zum selber machen hat, sonst wird es noch teurer). Das ist wirklich eine große Nummer.
 
Oh ja, das ist sehr ambitioniert. Denk bitte nur daran: Kleidchen mit etwas Seide ist das eine. Allerdings ist es erst der ganze Rest drum herum, der das Gesamtbild stimmig macht. Und dieser Rest ist meist die viel größere Herausforderung (nicht nur finanziell).
 
Hm. Ich denke dass sich da unsere Ansprüche unterscheiden. Z.b. Nähe ich selbst und die Stoffe sind chemisch gefärbt. Ich sammle einige Stücke daraus immer nach und nach auf. Und es hat ja auch Zeit. :) Und der Anspruch ist deshalb eher "daran orientiert" als "A". Zumindest vermute ich das. Wenn ich meine Grübelei mit Seide und Borte zuende gegrübelt habe, Stelle ich Bilder ein.
 
Chemisch gefärbte Stoffe sind ja grundsätzlich völlig in Ordnung, wenn die gleiche Farbe sich auch mit einer pflanzlichen Färbung ergeben würde. Den Unterschied sieht man nur, wenn man den Unterschied kennt. Was den Rest angeht, stell' Dir bitte einmal folgendes Bild vor: da steht ein Typ vor Dir, Armani-Sakko, maßgeschneidertes Hemd. An den Beinen eine ausgebeulte und verwaschene Jogginghose, Gummistiefel dazu, auf dem Kopf eine Basecap mit 'Obi' - Werbeaufdruck. Was für einen Eindruck vermittelt dieses 'Gesamtpaket'? Durch und durch stimmig? Wohl kaum. Ein 'ich möchte gerne einen auf dicke Hose machen, hatte aber bisher nur die Kohle für Sakko und Hemd, der Rest kommt später...'? Oder eher der völlig schräge Vogel? Jetzt ein anderer Typ. Gut sitzender und gepflegter Anzug von Boss, Hemd, Krawatte, gute Lederschuhe. Designer-Manschettenknöpfe, hochwertiger Chronometer am Handgelenk. Dem nimmt man doch auf den ersten Blick ab, dass es ihm finanziell nicht schlecht geht, und dass er sich mit seinem Outfit 'im Aufbau' befindet. Also: wie im wahren Leben beginnt eine (überzeugende) reiche Darstellung nicht mit den Textilien, sondern den Details. Eine gut betuchte Dame der oberen Gesellschaftsschicht würde niemals (weder früher noch heute) ein sündhaft teures Kleid tragen, und dazu billige Fibeln, mickrige Perlenkette, unechtes Blingbling. Sondern wenn, dann genau anders herum. Da trägt man gescheite Klamotten, und rüstet bei den Accessoires so lange nach und nach auf, bis das Gesamtpaket hinhaut. Dieser Rest besteht beim von Dir gewählten Grab aus extrem aufwändig gearbeiteten und vergoldeten Fibeln (die in der Billig-Zamak-Ausführung nicht nur billig sind, sondern genau so aussehen), aus einer Perlenkette mit 42 Perlen aus teilweise sehr exklusiven Glasperlen, dazu noch Karneol, Bernstein, Bergkristall. Was anderes sieht auch zu den Fibeln wiederum nicht aus, da kann man keine Abstriche machen. Dann noch der Kleinkram wie Anhänger, Gebamsel, Schmuck, Pipapo. Klar, das Kleid macht als größtes Stück der Darstellung erst mal den meisten Eindruck. Nur stellst Du damit (wenn das Ganze nicht auf Fantasy-GroMi hinaus laufen soll) eine Dame der Oberschicht dar. Und damit auch einen gewissen sozialen Stand und Status. Gerade in einer Zeit, wo die Kleidung einen wesentlich höheren Stellenwert hatte als heutzutage bei uns, war der Gesamteindruck entscheidend. So, nun liegt es an Dir und an Deinem persönlichen Anspruch an Dich und Deine Darstellung ;-)
 
Ich kann da Hendrik nur zustimmen. Das große Problem ist ja auch, die passenden Materialien zu bekommen, Man kann gewebte Seide nicht mit gedruckter Seide ersetzten. Auch muss man darauf achten, dass die Seide und Wolle, wenn sie industriell gefärbt sind auch den historischen Farben entsprechen. Da haben viele Anbieter ein Problem mit. Bei Sator, der gewebte Seide anbietet ist das Problem, dass er in einer anderen Technik webt und gerne Seidenstoffe mit Polyester oder Viskose webt. Das sieht ganz anders aus, als wenn es reine Seidenstoffe sind und alles was ich bisher gesehen habe, sieht verarbeitet und getragen in einer Darstellung ein winziges kleines bisschen off aus. Ich habe jetzt aus Japan Fake-Gold und Echtsilberlahn zum Brettchenweben bestellt, weil es in Deutschland wirklich Glücksache ist, vernünftiges Material zu bekommen. Du brauchst zum Brettchenweben guten Silberdraht. Und ich weiß, wie viele Stunden man an so einer Borte sitzt, das ist nicht schwer, aber eine große Geduldsprobe. Aber ich würde mich wirklich freuen, wenn du daraus eine wirklich gute und stimmige Darstellung machst, sowas fehlt noch, aber dafür wirst du viel Geduld und einen langen Atem brauchen ;-)
 
Okay. Nein. Den Obimützencharakter bin ich hoffentlich los. Wie schon mal geschrieben stelle ich gerne Bilder ein, aber erst wenn ich fertig mit der aktuellen Klamotte bin. Kurzbeschreibung: Unterkleid: Leinen, ungefärbt Überkleid: hellblauer Diamantkörperwolle (DKW), sehr fein und leicht. Trägerrock: hm. Ich würde es als rostrot beschreiben. auch Diamantkörperwolle, aber etwas dicker, wie das Unterkleid, dennoch ein feines Stöffchen. ( Was beabsichtigt war) Im Grab war der Trägerrock auch DKW allerdings in dunklem blau. Das gab es aber zu dem Zeitpunkt nicht, ich habe keinen passenden Stoff gefunden. Deshalb ist es das rot geworden. Aber ich mag es sehr. Beim Schnitt habe ich lange getüftelt. Habe mich grob an Haithabu ( Fragment H 14 A-B) und genauer an Thunem gehalten. Schuhe sind nach Haithabu mit Rand. Fibeln, die Klassiker von Pera Peris. Ich möchte sie passend abändern. Perlen, warten darauf verschickt zu werden. :) Sind fertig, müssen wohl nur noch zu Post. ( Ich freue mich drauf!) Das "Mantelproblem" löse ich auf eine von beiden Arten: Entweder als Mantelkleid, das ja hier keinen guten Ruf hat ;) oder als "Überziehserk". Ich habe da im Zusammenhang mit Grab 753 ( Da hab es ja die Diskussion, ob ein reichverziertes Unterkleid einen Trägerrock hatte...) eine Interpretation gesehen, welche quasi als dickes halblanges Kleid genäht war, allerdings über den Ovalfibeln getragen wurde. Ich brauche auf jeden Fall was wetterfestes und warmes (!) mein Immunsystem ist eine Krücke und ich gehe auch bei schlechtem Wetter auf den Markt/ Lagern.
 
... Im Grab war der Trägerrock auch DKW allerdings in dunklem blau. Das gab es aber zu dem Zeitpunkt nicht, ich habe keinen passenden Stoff gefunden. Deshalb ist es das rot geworden. Aber ich mag es sehr. Das "Mantelproblem" löse ich auf eine von beiden Arten: Entweder als Mantelkleid, das ja hier keinen guten Ruf hat ;) oder als "Überziehserk". Ich habe da im Zusammenhang mit Grab 753 ( Da hab es ja die Diskussion, ob ein reichverziertes Unterkleid einen Trägerrock hatte...) eine Interpretation gesehen, welche quasi als dickes halblanges Kleid genäht war, allerdings über den Ovalfibeln getragen wurde. Ich brauche auf jeden Fall was wetterfestes und warmes (!) mein Immunsystem ist eine Krücke und ich gehe auch bei schlechtem Wetter auf den Markt/ Lagern.
Dann darf es vielleicht in der Zukunft ein zweites Kleidungsstück in blau werden? Frau braucht auch mal was zum Wechseln... :whistling: Obwohl ich mich mit Wiki nicht auskenne, wage ich mal ein einfaches rechteckiges Manteltuch für die Frau zu empfehlen: Ich habe meines (obwohl es keine Belege dafür gibt) noch einmal mit einer feinen Wolle gefüttert. Zusammen mit *hüstel* der nicht sichtbaren Angora-Unterwäsche hält es bei richtiger Trageweise schön warm, ist wetterfest - und sieht mit der passenden Fibel (die richtig gute ist durch aktuell bekannte Lockdown-Umstände immer noch nicht fertig) zum Schließen auch noch gut aus! :thumbsup: Die Hände habe ich auch frei. Wenn es windig ist, wird es mit einem aus einem Stück weicher Wolle geschnittenen Schal um den Hals ergänzt... individuell gewebt habe ich leider nicht. (Wäre mal eine Anfrage bei den Profis wert...)
 
Wenn du ein Stück weiter nach Grab 824 schaust, dann hast du da ein Schultertuch, dass mit einer Brettchengewebten Borte verziert ist. Sehr ungewöhnlich, da es außen Seide und innen Wolle ist. Also sehr dekorativ und warm, aber du darfst nicht in den Regen gehen.
 
Dann darf es vielleicht in der Zukunft ein zweites Kleidungsstück in blau werden? Frau braucht auch mal was zum Wechseln... :whistling: Obwohl ich mich mit Wiki nicht auskenne, wage ich mal ein einfaches rechteckiges Manteltuch für die Frau zu empfehlen: Ich habe meines (obwohl es keine Belege dafür gibt) noch einmal mit einer feinen Wolle gefüttert. Zusammen mit *hüstel* der nicht sichtbaren Angora-Unterwäsche hält es bei richtiger Trageweise schön warm, ist wetterfest - und sieht mit der passenden Fibel (die richtig gute ist durch aktuell bekannte Lockdown-Umstände immer noch nicht fertig) zum Schließen auch noch gut aus! :thumbsup: Die Hände habe ich auch frei. ...Wenn es windig ist, wird es mit einem aus einem Stück weicher Wolle geschnittenen Schal um den Hals ergänzt... individuell gewebt habe ich leider nicht....
Der Trend geht ja eh zu mehreren Kleidungsstücken. Zumal ich grandios dabei, mich in der ersten halbe Stunde unglaublich zu bekleckern... :thumbsup: So war der Plan. Sobald wieder VA wären würde ich nach etwas hübschem blauen Ausschau halten... aber solche Kaufvorgänge dauern bei mir auch immer etwas. :)
Wenn du ein Stück weiter nach Grab 824 schaust, dann hast du da ein Schultertuch, dass mit einer Brettchengewebten Borte verziert ist. Sehr ungewöhnlich, da es außen Seide und innen Wolle ist. Also sehr dekorativ und warm, aber du darfst nicht in den Regen gehen.
Ich habe deinen Blog gelesen 8o und danach neugierig ins dazugehörige Grab gelunzt. :) An dieser Stelle: Ich mag die Farbe, die die Seide hat sehr gern. Sieht schön aus. Meine Mantelüberlegungen sind unabhängig von einem Rechteckmantel/Schultertuch. Dass da noch was her muss, ist klar. 8) Ich habe auch schon länger danach geschaut, aber habe einfach noch nichts gefunden, was mich überzeugen konnte. Einmal hatte mir die Farbe sehr sehr sehr gut gefallen, allerdings war es zu wenig Stoff. ( Das sieht dann immer aus, als hätte ich in der Kinderabteilung eingekauft.. :nein ) @Aisling Wie löst du das Problem von kalten und nassen Veranstalltungen?
 
Ich habe deinen Blog gelesen 8o und danach neugierig ins dazugehörige Grab gelunzt. :) An dieser Stelle: Ich mag die Farbe, die die Seide hat sehr gern. Sieht schön aus. Meine Mantelüberlegungen sind unabhängig von einem Rechteckmantel/Schultertuch. Dass da noch was her muss, ist klar. 8) Ich habe auch schon länger danach geschaut, aber habe einfach noch nichts gefunden, was mich überzeugen konnte. Einmal hatte mir die Farbe sehr sehr sehr gut gefallen, allerdings war es zu wenig Stoff. ( Das sieht dann immer aus, als hätte ich in der Kinderabteilung eingekauft.. :nein ) @Aisling Wie löst du das Problem von kalten und nassen Veranstalltungen?
Dankeschön, und bei kalten und nassen Veranstaltungen trage ich eine einfache Leinenunterkleid, Wollkleid und ein mollig warmew Wolltuch, ich protze nur bei schönem Wetter.
 
Kopfkino: Ich sehe wie Boarder in Rüstung mit gezogenen Schwert darauf herumschaukelt und der Kleine weinend daneben steht und auch mal schaukeln will. :D
 
Es war einmal an einem regnerischen Sonntag Nachmittag, und Vater und Sohn brauchten eine Beschäftigung. Ein Rossharnisch für das Schaukelpferd ist das Resultat:Anhang anzeigen 7977
Total Schade, dass man nur einmal "Gefällt mir" klicken kann. :D Ich finde es ist absolut cool geworden! Auf in den Kampf!
 
Danke euch. Leider hält das Pferdchen mich nicht ganz aus (schwere Rüstung, schwere Knochen usw.), sonst hätte ich mich schon aufgeschwungen. Sofern mich der Kleine gelassen hätte. Mal schauen ob noch irgendwo etwas Silbersprey zum Aufhüpschen rumliegt.
 

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