Die Wikinger als Vorbild

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Ritter Randolf

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Da ich ja in verschiedenen Foren und auch hier in diesem Forum (Das ich sehr schätze) öfter die Frage gestellt bekomme: "Wie kommst Du denn damit zurecht, dass Du einen Orden repräsentierst der so viele Menschen ins leid gezogen hat und ungerechte Kriege unterstützte und bestritt" (Um das mal grob zusammenzufassen) Und diese Frage häufig von der FrüMi-Fraktion (uch immer gerne Wikinger) und auch verschiedenen Söldnergruppen gestellt bekomme (Bei den Söldnern habe ich da ÜBERHAUPT kin Verständnis für, denn was ist ungerechter als sich und seine Kampfkraft gegen Geld dem meistbietenden zur Verfügung zu stellen ?) Gebe ich diese Frage doch einfach mal an Euch zurück: Was reizt euch daran ein Volk, dass vor allem durch seine brutalen Raubzüge (Paris, Xanten, etc.)welche weder Frauen noch Kinder verschonten und friedliche Städte dem Erdboden gleich gemacht hat, Darzustellen ? Wie kommt ihr damit zurecht solche Menschen Darzustellen und (Teilweise) zu glorifizieren ?? Ich weiß, dass ein großer Teil an diesen Raubzügen gar nicht teilgenommen hat und gerade im handwerklichen Sinne es eine interessante Darstellung ist. Aber wer "Wikinger" hört, denkt an Überfälle, Blut, Tot, Zerstörung. Was sagt Ihr dazu ?? Wie handhabt Ihr das auf märkten und wie ist die Reaktion der Besucher ??
 
Ich weiß, dass ein großer Teil an diesen Raubzügen gar nicht teilgenommen hat und gerade im handwerklichen Sinne es eine interessante Darstellung ist. Aber wer "Wikinger" hört, denkt an Überfälle, Blut, Tot, Zerstörung. Was sagt Ihr dazu ?? Wie handhabt Ihr das auf märkten und wie ist die Reaktion der Besucher ??
Ich kann zu dem Thema nicht viel beitragen (da kein Wiki) aber ... genau auf die Aussage in deinem letzten Abschnitt kommt es doch an. Ist es dann nicht unsere "Pflicht" als Darsteller einer bestimmten Epoche, den Leuten zu erklären, daß Wikinger eben nicht nur mordend und plündern durch die Lande zogen? Und sei mal ehrlich ... welcher Besucher glaubt denn mordende und plündernde Horden vor sich zu sehen, wenn er vor einem Wikilager steht bei dem der Mann gerade das Kochfeuer anfacht, Werkzeug und Handarbeitszeug auf dem Tisch liegt, die Frau mit Naalbindenadel und Wolle in der Sonne sitzt, vielleicht eine Schale Obst und ein paar Blumen auf dem Tisch stehen und ein Kind im Schatten mit einem kleinen Ball spielt? Oder wenn ein Händlerstand mit filigranen Knochenarbeiten oder Lederarbeiten oder mit Produkten aus Wolle da ist ... Das ist es doch was die Leute am häufigsten bei dem Veranstaltungen zu sehen bekommen. Zumindest auf denen, die ich so besuche ...
 
hab mir noch nie so genau gedanke darüber gemacht über raub,mord und plünderung ,da ich einen händler und handwerker darstelle. das was ich als "waffe" zur auswahl hätte wäre ein sax zum heuerholz kleinhauen und ein kleines gürtel messer für den alltag. ich selbst bin begeistert von der handwerkskunst und dem regen handel bis hin nach persien. aber vielleicht haben wir noch ein paar prügelwikis hier die dir weiterhelfen können :D :keule1 . ich indentifizier die wikinger von der gewaltbereitschaft nicht anders als die ottonen oder ungarn ihrer zeit. warum jeder angst vor den wikingern hatte liegt wohl darin das sie meist sehr selten groß organisiert waren,und dadurch unberechenbar wirken wie "angriffslustig " das gesammt bild erschien.
 
DAber wer "Wikinger" hört, denkt an Überfälle, Blut, Tot, Zerstörung.
als nicht-wicky bin ich auf die antworten gespannt. im lager haben wir es ja mit genügend wikinger zu tun - somit auch mit den touris, die sich mit ihnen unterhalten. äußerungen in dieser richtung habe ich noch nicht mitbekommen.,..
 
Und sei mal ehrlich ... welcher Besucher glaubt denn mordende und plündernde Horden vor sich zu sehen, wenn er vor einem Wikilager steht bei dem der Mann gerade das Kochfeuer anfacht, Werkzeug und Handarbeitszeug auf dem Tisch liegt, die Frau mit Naalbindenadel und Wolle in der Sonne sitzt, vielleicht eine Schale Obst und ein paar Blumen auf dem Tisch stehen und ein Kind im Schatten mit einem kleinen Ball spielt? Oder wenn ein Händlerstand mit filigranen Knochenarbeiten oder Lederarbeiten oder mit Produkten aus Wolle da ist ... Das ist es doch was die Leute am häufigsten bei dem Veranstaltungen zu sehen bekommen. Zumindest auf denen, die ich so besuche ...
Das ist bestimmt durchaus richtig, ich kenne aber auch genügend Wiki´s, die keine gelegenheit auslassen irgendwelchen Kreuzrittern, Mönchen oder Ordensrittern mit gehobenem Schwert "ODIIIEEEEEEEENNNNN !!!!!!!" - Schreiend hinterherzulaufen ........ Da könnte dann schon der eine oder andere Besucher auch auf die Idee von mordenden und plündernden Horden kommen ;) Bei den meisten Kämpfen die wir hier auf den Mittelaltermärkten haben sind mehr als die Hälfte Wikinger ............ Und die machen dann kein Naalbinding ;)
 
@ Randolf: Ich gehe mal davon aus, dass Du diese Ordensdarstellung nicht aus dem o.g. Grund gewählt hast. Wer sich mal die Tempelrregeln durchgelesen hat (ich gebe zu, ich habe sie nur überflogen), sollte diese Frage eigentlich gar nicht stellen. Ursprünglicher Gedanke des von Dir repräsentierten Ordens war nun mal der Schutz der Pilger in Jerusalem. Wie Tante Wiki schon sagte: "Die zahlreichen Pilger in den bergigen Regionen der Strecke von Jaffa über Ramla nach Jerusalem zogen Räuber an. Da die Straßen von der Küste ins Landesinnere sehr unsicher waren und der Großteil des Kreuzritterheeres nach Europa zurückgekehrt war, weshalb kaum Schutz vor Überfällen bestand, war es bei der Gründung des Ordens um 1118 seine erste und ursprüngliche Aufgabe, die Straßen des heiligen Landes für die christlichen Reisenden zu sichern." Was sich später daraus entwickelt hat, ist sicherlich (machtvollen) Einzelpersonen zuzuschreiben, ob es nun der Papst persönlich war, der die Ritterbrüder zum Dienst im Namen des Herrn verpflichtete, oder manch ein Großmeister, der das Territorium des Ordens erweitern wollte. Der einzelne Ordensbruder ist doch - meines Erachtens nach - nicht mit dem Ziel, Völker zu unterwerfen in den Orden eingetreten, sondern, weil es - wie Du schon woanders erwähntest - vielleicht nicht die Mittel hatte, andere Alternativen in seinem Leben zu haben. Ich will nicht ausschließen, dasssich vereinzelte "Haudegen" anwerben ließen, aber der Grundgedanke war dann doch ein anderer. Lass Dich also nicht so piesacken und lebe nur weiter Deine Darstellung. Solange Du weißt, dass Du den Orden im urspünglichen Sinne vertritts, sollten Dich solche Dinge nur peripher tangieren. Denn wie legte schon Bernhard von Clairvaux u. a. in den lateinischen Regeln vom Konzil von Troyes am 13.01.1128 fest: "Keiner soll den anderen zum Zorn reizen..." :)
 
Also ich persönlich habe solche Fragen noch nie jemandem gestellt, weder Ordensrittern noch anderen. Ich stelle Wikinger dar ja, aber Zivilist / Händler. Mich faszinieren bei dem Volk eher die gefundene Handwerksgegenstände, was die mit damaligen Mitteln an schönen und filigranen Sachen geschaffen haben. Die raubenden und mordenden Horden waren ja ein Minderheit. Leider sind es halt oft Minderheiten die durch auffälliges Verhalten rausstechen und dann das Bild der Weltöffentlichkeit für ihre Volksgruppe prägen. Das ist ja heute nicht anders, wenn man sich anschaut was für Vorurteile über bestimmte Völker entstehen nur einige von ihnen sich im Urlaub auf eine bestimmte Art danebenbenehmen. Meistens sind es viel mehr die da sind und sich vernünftig benehmen, aber die werden nicht wahrgenommen. Naja was mich viel mehr stört als eventuelle Assoziationen mit den damaligen Plünderwikingern, sind die Assoziationen mit der Naziszene. Ein guter Teil der Brettchenborten aus Birka z.B. sind mit Hakenkreuzen drauf, das sind teilweise wunderschöne Bänder, aber wenn ich die nachweben würde, würde man mich wohl gleich in die rechte Ecke stecken. Viele Wikinger-Homepages distanzieren sich auf ihren Seiten von dem ganzen. Ich werde wohl auch wieder was entsprechendes auf unsere Seite schreiben wenn die online geht. Keine Ahnung ob es wirklich so schlimm ist wie man meinen könnte, oder ob es auch nur wieder so scheint, aber lieber gleich distanzieren statt Stress zu kriegen wegen was womit man nichts zu tun hat. Denn leider wird die Wikingerszene von einigen Rechten auch heute missbraucht... Auf einem MA-Markt bei einer Feldschlacht mitzumachen würde mich aber zugegebenermassen auch mal reizen. Nicht wegen Rauben und Morden sondern weil die Fechterei einfach eine Sportart ist die mir lieb ist. Bisher habe ich allerdings nix in die Richtung Felder schlachten gemacht, auch nicht trainiert. Wenn es mal kommen sollte würde wohl naheliegen das in einer Wikingerklamotte zu machen, da ich auch sonst Wikinger darstelle, aber mal gucken, das ist alles noch Zukunftsmusik. Edit: Um nochmal das Wort "Vorbild" aus deiner Überschrift aufzugreifen. Ich glaube ich mache mir recht wenig aus Vorbildern, ganz allgemein. Wenn ich mir was suchen sollte was mir Vorbild gibt und mich dazu bringt warum ich gerne Wikinger mache und was ich bewundere - dann wäre ich wieder bei der oben schon erwähnten Handwerkskunst.
 
Naja, Wikinger als rein mordernde und plündernde Horden zu bezeichnen ist schon sehr eindimensional. Abgesehen davon, dass ich diesem Vorwurf auch noch von keinem interessierten Besucher gehört habe. Zudem sind die Gründe für Raubzüge, Plünderungen usw. meist auch vielschichtig gewesen, und sind für uns heute oft nicht mehr richtig zu rekonstruieren (ob hinter Raubzügen purer Überlebenskampf stand oder Mordlust, wer kann das heute plausibel erklären; die Erklärung wird meist mehrdeutig ausfallen). Ich denke, dass die meisten, die Wikis darstellen doch der Aspekt Handwerkskunst, ihre unglaublich Expansion in der Welt und vielleicht auch ein klein wenig der Mythos des unbändigen freien Menschen fasziniert...
 
Nun, wer meint, dass alle Wikinger geplündert, gemordet und geraubt haben, der meint auch alle Brasilianer sind begnadete Fußballer und alle Brasilianerinnen sind Sambatänzerinnen. Ich glaube eher dass das ein Bild ist, dass durch die Medien geprägt wurde. (Ich sag nur Pathfinder: "wir segeln mal zu nem neuen Kontinent, aber nur um da Leute abzuschlachten, eben weil wir es können :kopfhau ) Dieses bewusst negative Bild kommt sicher auch aus historischen Quellen (Heiden(!) die gezielt Klöster angreifen...und dann rückt das Jahr 1000 von dem viele dachten, "jetzt kommt die Apokalypse", immer näher.) Natürlich gibt das "negative Presse". Die Kriegszüge des eigenen Herrschers sind dann vermutlich nicht weniger brutal, aber natürlich "gerecht" und von höherer Ebene sanktioniert. Zu den Darstellern die bewusst dieses Klischee leben: Die sind vermutlich in dieser romantisch-verklärten Ansicht des axtschwingenden "edlen Wilden" hängengeblieben (wobei ich zugeben muss, dass ich das anfangs auch reizvoll fand und mich vll. sogar verleitet hat mich mit dem Thema zu befassen) und wer im echten Leben vielleicht nur ein einfacher Angestellter ist, aber auf nem Markt einen reichen Wikingerfürsten darstellen möchte....das kann man nachvollziehen. Da fliesst dann ein Stück Rollenspiel und vielleicht ein bisschen Realitätsflucht mit ein. (Ich für meinen Teil stelle dar. Ich versuche bewusst mich als modernen Menschen (und normaler Sprechweise!) zu geben, dem man Fragen stellen kann. Ich BIN kein Wikinger, ich stelle einen dar. Das ist ein Unterschied.
 
Naja, Wikinger als rein mordernde und plündernde Horden zu bezeichnen ist schon sehr eindimensional. Abgesehen davon, dass ich diesem Vorwurf auch noch von keinem interessierten Besucher gehört habe. Zudem sind die Gründe für Raubzüge, Plünderungen usw. meist auch vielschichtig gewesen, und sind für uns heute oft nicht mehr richtig zu rekonstruieren (ob hinter Raubzügen purer Überlebenskampf stand oder Mordlust, wer kann das heute plausibel erklären; die Erklärung wird meist mehrdeutig ausfallen). Ich denke, dass die meisten, die Wikis darstellen doch der Aspekt Handwerkskunst, ihre unglaublich Expansion in der Welt und vielleicht auch ein klein wenig der Mythos des unbändigen freien Menschen fasziniert...
Teilweise rein wirtschaftliche Interessen. Dorestad (heutige NL) wurde geplündert und dem Erdboden gleichgemacht um bewusst Konkurrenz auszuschalten. Kennt man irgendwoher... :keule1
 
@Mara: Schön zu sehen wie gut Du dich mit dem Orden auskennst. Das ehrt Dich !! Ich stelle zu 95% das monastische und tägliche Leben eines Templerbruders im Abendland dar der die nächste Pilgerfahrt nach Jerusalem vorbereitet und Pilger und Kreuzritter einschreiben lässt, die gegen Spende den Tross begleiten dürfen. Natürlich ist das Schwerttraining auch dabei und gehört auch dazu und wir beteiligen uns auch an Kampfdarstellungen aber das ist der kleinere Teil. @alle anderen: Danke für eure Beiträge. Eure Ansichten dazu finde ich wirklich interessant und habe ja selbst auch schon gesagt, dass es sich bei den "Überfallkommandos" um minderheiten handelte dereh wahre Intention dafür vermutlich nie wirklich geklärt werden kann. Diese Frage war auch nicht als Provokation gedacht sondern interessiert mich wirklich, da ich mich selbst schon sehr stark mit der Frage "Warum einen Templer" auseinandergesetzt habe und zu meinem persönlichen ergebnis gekommen bin das ich bei Interesse auch gerne darlegen kann. Hier interessiert mich halt EURE Meinung zu Eurer Darstellung in hinblick auf das genannte Klischee Einfach um mal zu hören wie es bei den anderen Darstellenden Fraktionen so aussieht :)
 
Ich finde eben gerade reizvoll, dass die meisten (Touris) zuerst an die Raubzüge denken - und man ihnen dann viel mehr erzählen kann. Zum Beispiel über die tollen Handwerker oder wie weit sie damals schon gehandelt haben. Sicher sollte man die Raubzüge nicht aussparen, schließlich haben die einen guten Teil zum "Erfolg" der Wikinger beigetragen. Aber eben dieser "AHA!" Blick in den Augen anderer, wenn sich die eindimensionale Vorstellung auslöst, der ist wirklich super =)
 
Ich kann Randolf schon verstehen.Bei manchen Darstellungen trifft man vermehrt auf Leute die das was man darstellt nicht gutheissen. Mir ist es zb schon als Römer passiert das mich einige Leute blöd angemacht haben eben weil ich Römer war.Wie ich soetwas nur darstellen könnte?Weil Die Römer Völker unterdrückten,die Christen verfolgt haben und bla bla bla...ich wurde dann auch gefragt ob ich Gewalt verherrliche. Naja,man sollte über solchen dingen stehen.
 
Diese Fragestellung ist wirklich mal interessant und spontan ist mir so aufgefallen, was mir bisher gar nicht bewusst war, dass auch ich schon des öfteren mit solchen Aussagen konfontiert wurde. Dabei habe ich diese Erfahrung vor allem gemacht, wenn ich als Kämpferin unterwegs war. Normalerweise bin ich als Wiki-Darstellerin auch mit Handarbeiten im Lager beschäftigt, beim Kämpfen bin ich verständlicherweise in Männergewandung. Dabei wurde mir schon des Öfteren die Frage gestellt, wie man denn gerade als Frau diese Gewalt, die in den Augen vieler Touris, aber auch Darsteller damals Gang und Gebe war, vertreten und "ausüben" kann ?! Die Erklärung, dass das Ganze für uns ein Sport und die Darstellung ein Hobby ist, wird oftmals nicht verstanden und bedarf oft sehr genauer Erklärung ! Viele Leute zeigen sich sehr überrascht, wenn man ihnen erklärt, wie die Wikis denn so gelebt haben und welchen Stellenwert die Raubzüge genau hatten. Dass wir auf keinen Fall Gewalt verherrlichen wollen und auch keine Art Propaganda betreiben wollen ist manchmal schon schwer zu erklären ! Lustigerweise sind es gerade Kinder, die den Eltern dann sagen: "Ist doch klar Papa ! Bei Wiki war das auch so !" Ich denke, dass eben gerade Darstellungen, die mit Krieg, Überfällen, Gewalt oder eben auch Nazipropaganda in Verbindung gebracht werden können einen sehr schweren Stand haben. Aber eigentlich sollte es dann unterhalb der Darsteller schon Verständnis geben, denn eigentlich haben wir ja alle den gleichen Grundgedanken hinter unserem Hobby ! Wir alle wollen Touris und Besuchern vermitteln, wie es bei unseren Ahnen ausgesehen haben könnte und wollen uns nicht in Gewalt und Brutalität aalen! In gewisser Weise sollten wir einander verstehen und unterstützen, damit eben gerade solche Bilder sich nicht in den Köpfen der Leute festsetzen ! :knuddel
 
also ich "bin zum wikinger geworden" durch die rüstung, da ich mir den krempel ja selber baue. gefällt mir einfach besser. aber ganz ehrlich... juckt mich doch net, was welches volk schlimmes gemacht hat. es geht ja nur um die darstellung. es gibt ja auch wk2 reenactment, wo leute sich als wehrmachts- /ss- soldaten verkleiden. da denkt man sich ja auch erstmal "wie kannst du nur.. " aber es geht doch nur um die darstellung, ob man diese gutfindet, und nicht daraum, ob man selber das gut findet, was das volk damals für grauenvolle taten gemacht hat. die einen mögen halt "die bösen" , die andern die "guten" ...
 
Hmm, naja, sehe ich irgendwie etwas anders. Ich kann nichts darstellen, das ich nicht in irgendeiner Form auch vertrete/gutheiße/akzeptiere/usw. Ich könnte beispielsweise keinen SS-Soldaten oder ähnliches darstellen.
 
Was reizt euch daran ein Volk, dass vor allem durch seine brutalen Raubzüge (Paris, Xanten, etc.)welche weder Frauen noch Kinder verschonten und friedliche Städte dem Erdboden gleich gemacht hat, Darzustellen ?
Ich stelle zwar keinen Wikinger dar, sondern einen Enkel, aber der Spruch: ,,was der Normanne nicht kennt macht er kaputt", ist ja nicht von mir. Als Fußsoldat stimmt dies wohl, da ich aber auch einen Händler darstelle finde ich das Gesellschaftssystem der Normannen persönlich Interessanter, als das des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen. Das Beispiel Sizilien und der dortigen Koexistenz von Christen, Moslems und Griechen finde ich zur damaligen Zeit erstaunlich. Jedes Volk hat nicht nur eine Seite oder Vorgehensart. Weitere Beispiele könnten Seiten füllen. Also Ende ich jetzt hier. :trink01
 
Was reizt euch daran ein Volk, dass vor allem durch seine brutalen Raubzüge (Paris, Xanten, etc.)welche weder Frauen noch Kinder verschonten und friedliche Städte dem Erdboden gleich gemacht hat, Darzustellen ? Wie kommt ihr damit zurecht solche Menschen Darzustellen und (Teilweise) zu glorifizieren ??
Warum ist dieses Volk denn nur dafür bekannt? Weil es, wie auch oben schon erwähnt, über Jahrhunderte hinweg von (in erster Linie christlichen Autoren) dramatisch verteufelt wurde. Die Wahrheit ist die: Die Skandinavier des Frühmittelalters hatten einen technologischen (Langboot) Vorteil, den sie genutzt haben. So wie es jedes andere Volk auch schon immer getan hat und auch heute noch tut. Dadurch dass sie andersgläubig waren, hatten sie keine Skrupel auch Kirchen und Kirchendiener anzugreifen. Auch das ist nichts Neues und ohne Weiteres in die Moderne übertragbar. Dafür wurden sie von den Christen verteufelt. Auch das ist wieder kein Einzelfall. Da ein Großteil der Schriftquellen, die wir heute noch haben, aus christlicher Feder entstanden sind, sind diese NIE objektiv. Eher im Gegenteil. Die Skandinavier dieser Zeit waren nicht mehr oder weniger brutal und gewalttätig als jedes andere Volk zu jeder anderen Zeit. Uns moderne Nordwesteuropäer eingeschlossen. Das, was viele Darsteller dankenswerterweise mittlerweile versuchen, ist dieses Bild gerade zu rücken. Man sollte aufhören von „den Wikingern“ zu reden. Es gab Norweger im 9. Jahrhundert und Dänen im 10. Jahrhundert, und… und… und. Wenn jetzt jemand sagt, er stellt einen Wikinger dar, so stellt er kein Volk dar. Zu einem Volk gehören z.B. … naja, Frauen und Kinder. :D Wikinger bezeichnet ja nur die aggressiven Vertreter der skandinavischen Völker des Frühmittelalters. Warum will jemand so etwas darstellen? Schwer zu beantworten. Vielleicht wird glorifiziert, vielleicht will man sich von der Moderne noch stärker abgrenzen und somit auch vom heute allgegenwärtigen Christentum und damit der Kirche (die immer häufiger negative Schlagzeilen macht), vielleicht … was auch immer. Ich weiß es für mich selbst noch gar nicht genau. Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Was ich aber weiß ist, dass ich persönlich nie einen Ordensritter oder Kirchenmann allgemein darstellen will. Ich möchte hier niemanden beleidigen oder auf die Füße treten. Aber ein Kreuzritter hat für mich immer etwas… Falsches. Das Christentum hat sich deshalb vom Judentum abgesondert entwickelt, weil es einen Grundgedanken anders hatte. Die Juden sagen: Liebe deinen Nächsten. Die Christen sagen: Liebe auch deinen Feind. Ich finde den Grundgedanken des Christentums nicht falsch. Ein wenig utopisch, aber richtig. Und wir wären heute nicht da wo wir sind, wenn es das Christentum nicht gegeben hätte. Trotzdem bin ich kein Christ. Und ich bin kein Fan der Kirche. Die Wikinger sind auch ein wenig ein Symbol für diejenigen, die sich heute von der Kirche abwenden und etwas anderes suchen, an das sie glauben können oder auf das sie stolz sein können, etc. Und dass die heidnischen skandinavischen Völker schlussendlich auch mit Feuer und Schwert missioniert wurden (einfach gesagt: unterlagen) ist sicherlich auch mit ein Grund für den heute so häufig auftretenden Zwist zwischen Templern und Wikis z.B. Ich glaube, jeder glorifiziert seine Darstellung ein klein wenig. Und ob ich jetzt einen brandschatzenden Wikinger darstelle, oder einen fanatischen Kreuzzügler, bleibt sich fast gleich. P.S. Ich finds doof, dass meine persönlcihe Box jetzt auch im Forum mitangezeigt wird.
 
"Wikinger 1. Wagemutige skandinavische seefahrer, Abenteurer, Forscher und Eroberer, bekannt für ihren aggressiven Seehandel, ihren ausgeprägten Unternehmergeist und ihre blauen Augen. 2. Blutrünsitge Seepiraten, die die nordeuropäischen Küstenländer vom Beginn des 9. Jhd. an heimsuchten Hägars Anmerkung: Die erste Definition ist entschieden zutreffender; die zweite wird ausschließlich von den unzufriedenen und neidischen Bewohnern der Küstengebiete verwendet." aus Hägars Wikinger Handbuch. Aber ich denke es trifft hier sehr schön zu. Auch denke ich, dass die militärischen Aktionen der Wiki´s damals durchaus "normal" waren. So grob gesagt, die großen Heerhaufen der Vergangenheit mussten sich zwangsläufig über Plünderungen versorgen. Egal ob Legion oder karolingische Reiterei... aber das ist ja eigentlich geklärt. Neidisches Küstenvolk halt... Dass man gerade als Templer gefragt wird, warum man den sowas macht, liegt vielleicht daran, dass für einige alles was mit Kirche zu tun hat zuwieder ist. Wer schließt sich denn schon freiwillig der dunklen Seite der Macht an, wenn er doch auch Robin Hood sein könnte...Wenn aber einer einen auf Wiki macht, dann ist das halt son Freak mit seiner kleinen Traumwelt.... (Aus Touri Sicht....) Man könnte noch einiges dazu schreiben, wird dann aber vlt. zu off topic...
 

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