Um kurz auf WK II Reenactment zu sprechen zu kommen: Finde ich generell unpassend, die Darstellung eines Waffen-SS Sturmführers ist für mich höchst fragwürdig, ich neige auch dazu dem Betreffenden dann Sympathien für die Ideologie anzudenken.
Hmmm, ja und nein. Ich bin da etwas "vorbelastet", weil mein Vater begeisterter Militaria-Sammler (v.a. WKII) ist, sich aber seit Jahren nicht nur echauffiert, sondern richtig aufregt, dass einem dadurch sofort ein Nazi-Stempel aufgedrückt wird, dabei betont er immer, dass ihn die rein militärische Seite interessiert (was ich ihm, und ich kenne ihn sehr sehr gut, uneingeschränkt glaube). Es gibt einen Verein, die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger (kurz: OdR), da ist er (wenn auch passives) Mitglied und die kämpfen auch seit vielen Jahren gegen den Vorwurf des Rechtsradikalismus. Natürlich sage ich auch oft, wie kann man denn nur so von einer Auszeichnung fasziniert sein, die die Menschen für abgeschossene Flugzeuge, also Menschenleben, erhalten haben. Und dann fällt mir ein, dass wir in einer Feldschlacht ja viel mehr tun, wir "spielen" richtig Krieg und "töten". Mich haben auch schon viele angesprochen, ob ich es nicht moralisch fragwürdig finden würde, mit (wenn auch stumpfen) Pfeilen auf Menschen zu schießen. Ich hatte das nie so eng gesehen, für mich war das eben ein Spiel. Tja, wo ist die Grenze. Ich denke, dass die sehr individuell ist. Was der eine völlig ablehnen würde, ist für den anderen normal. Wobei ich dem ein oder anderen solche Gedanken nicht pauschal absprechen würde, schwarze Schafe gibt es überall. Gott sei Dank sind es oft nur einzelne. Auch im WKII-Reenactment. @ Bradwar: Darstellung bedeutet genau das für mich. WIr sind ein Verein (ich führe jetzt mal den Wiki-Verein an, HoMi ist ein anderes Thema), der nicht nur gut aussehen möchte (wie halt leider recht viele), sondern auch Handwerk bieten. Wir haben eine Schmiede dabei, wir haben einen Bronzegießer, wir stellen Werkzeug her, dann natürlich die klassischen Stoff- und Wollbearbeitungsdisziplinen, Lederbearbeitung, etc.pp. Ich würde mich nie in meinem Kämmerlein einschließen wollen, ich brauche den Austausch mit Gleichgesinnten. Und es macht richtig Spaß, wenn man den Besuchern Handwerk vorführt und die dann ganz fasziniert feststellen, dass man nicht nur von industriegefertigten Dingen abhängig sein muss und die Menschen auch ohne Fabriken recht gut überlebt haben