Ist das so? Wenn Asylantenheime brennen und keine Hakenkreuze im Spiel sind, dann ist ja alles gut und keiner hat Angst? Aber ich werde polemisch. Ich sollte besser der Realität ins Auge blicken und die Naivität der Menschen akzeptieren. Die schlucken ja auch jahrelang Schmerzmittelchen gegen ihre stechenden Kopfschmerzen um dann völlig erstaunt festzustellen, dass da ganz unerwartet und überraschend - und leider zu spät - ein Tumor diagnostiziert wird. Und klagen dann, dass sie ja niemand gewarnt hätte. Mei, so sind's halt, die Leut.Das Verbot schützt zwar nicht die Allgemeinheit vor der Gesinnung, aber die Opfer und deren direkte Nachkommen vor dem Aufreißen alter Wunden. Und vor der Angst, "jetzt gehts schon wieder los"
Und da sind wir nun vollkommen beieinander. Als Grund sehe ich auf eine gewisse Weise ebenfalls die Angst, vielzuviel zu zerstören. Und zwar bei sich selbst. Für mich ist das Hauptproblem der staatliche-behördliche Unwillen, sich selbst in die Therapie einzuschließen. Denn unser Staat hat seinerseits viele, gut funktionierende Methoden nur allzu bereitwillig übernommen. Er überwacht, er unterstellt, er diffamiert, er polarisiert, er vernichtet Randgruppen um daraus politische Vorteile zu ziehen, er verbreitet Propaganda, er belügt das Volk usw. Und, was aber seltsamerweise niemandem aufzufallen scheint, es herrscht seit einiger Zeit wieder vermehrt der Grundsatz, dass in diesem Lande Gesetze gelten, aber nicht für den Staat und seine Behörden selbst. Auf der einen Seite nahezu täglich Gesetzesverschärfungen für das Volk, aber gleichzeitig Befugniserweiterungen für die Behörden. Aber das ist ein anderes Thema, obwohl, eigentlich auch wieder nicht, das ist eng verwoben. Wie soll der Mensch lernen, dass es so etwas wie Anstand gibt, ein Prinzip der Vernunft, wenn der Staat selbst es ihm nicht vorlebt. Wie soll ein harmloser Ballerspieler akzeptieren, dass er keine Leute verteufeln soll, wenn er selbst ständig verteufelt wird, von Politikern, Gesetzgebern, Polizisten, Richtern, linientreuen Psychologen, Stammtischen? Dieses Land ist randvoll mit Menschen, die, völlig entgegen dem ach so heiligen Grundgesetz, diskriminiert werden, obwohl sie nie jemandem was getan haben. Einfach weil sie Randgruppen sind, zu klein und einflussarm, um sich wehren zu können. Ideale Opfer. Hexen, Juden und Zigeuner sind nicht mehr modern, Schwule dummerweise auch nicht mehr, also sucht man sich halt andere Sündenböcke. Krieg anzetteln, um von innenpolitischen oder gesellschaftlichen Problemen abzulenken, geht auch nicht mehr so leicht wie anno dunnemals. Das Prinzip ist gleich geblieben, staatlich gefördert zu allem Übel, denn die Politprofis wissen genau, was das gemeine Volk braucht. Eben Randgruppen zum Verteufeln. Damit die Menschen nicht erkennen, dass sie damit jahrtausendealtes Unrecht - pardon: Ungerechtigkeit, denn geltendes Recht ist schnell mal nach Bedarf formuliert, einfach weiterführen, ist es ganz nützlich, wenn man ein paar Symbole hat, von denen man sich publicitywirksam distanzieren kann. Wer Hakenkreuze verbietet, muss ein guter Mensch sein. So soll es nach außen aussehen. In Wahrheit ist das eine Lüge, eine Volksverdummung, von der Goebbels noch was lernen könnte. Nicht das Verbot an sich oder der Kampf gegen Übelstände stört mich, sondern der Missbrauch, der damit betreiben wird. Und noch mehr, dass es keiner zu merken scheint.[...] bzw die Ärzte nicht therapieren können/wollen, [...]
Also das ist etwas, das ich viele Deutsche sagen höre, wenn sie nach Österreich kommen. Ich bin ja aus einer deutschen Familie und hier aufgewachsen, ich kenne also beide Seiten. Hier hat man ein ganz gravierendes Problem in der Gesellschaft. Und das ist die Verleugnung. Man ist hier Opfer, nicht Mittäter. Dass sie alle am Heldenplatz standen und gejubelt haben, als sie eingezogen sind, das wird einfach verdrängt. Sogar in meiner Schule wurde noch unterrichtet, dass man "feindlich übernommen" wurde und nicht, dass man sich freiwillig angeschlossen hat. Und dass man Opfer ist bedeutet ja wohl, dass man nicht gefährdet ist, ins braune abzurutschen. Deshalb werden hier viele braune Sager auch akzeptiert und überhört. Etwas, das die Vertreter rechter Parteien immer unvorsichtiger und forscher werden lässt. Da postet einer Judenfeindliche Grafiken auf seiner Webseite und man kneift ein Auge zu, ist ja nur ein Dummjungenstreich. Allerdings bedeutet das alles nicht, dass bei uns die Rechten stärker sind als in Deutschland. Ich bin mir sicher, der Anteil an rechtsgesinnten ist bei euch verhältnismäßig genauso groß wie bei uns. Sie sind nur öffentlicher, was sie allerdings auch kontrollierbarer und überschaubarer macht. Man muss sich hier sicher nicht mehr fürchten, wenn man linke reden hält, als überall anders. Was die weitaus größere Gefahr ist, ist dass die anderen Parteien alles Flaschen sind, die es nicht schaffen, ihren Job zu tun oder für alle Teile der Bevölkerung Anlaufstelle zu sein. Das sogenannte Protestwählertum wendet sich somit an Parteien, die einfache Lösungen für schwere Probleme anbietet. Und das sind symptomatisch immer die Rechten.Man sollte auch würdigen, daß huscarl.at sich dazu entschlossen hat, klar Stellung zu beziehen. Das finde ich mutig in einem Land, in dem die braune Szene weitaus stärker ist als bei uns.
:danke Genau das meine ich. Wir dürften in so ziemlich allen Ländern dieser Erde den Gleichen Anteil an überzeugten Rechten und Linken haben, unabhängig von irgendwelchen Verboten. Die Frage ist dann nur, wie diese Leute die bestehenden Verbote umgehen. Der m.E. einzig rationale und erfolgversprechende Weg ist aber, gesamtgesellschaftlich die Weisheit zu erlangen, grundsätzlich unvermeidbare Phänomene zu als nun mal existent zu akzeptieren und offen und vernünftig mit ihnen umzugehen. Dann ist auch ein gesellschaftlicher Überblick und eine Art Kontrolle gegeben, die nicht gegeben ist, wenn man solche Randgruppen in dunkle, konspirative, illegale Kanäle zwingt. Der Nutzen einer solchen Akzeptanz würde, denke ich, die Nachteile bei weitem überwiegen. Zumal die Nachteile in aller Regel eher subjektiv zu sein scheinen.Allerdings bedeutet das alles nicht, dass bei uns die Rechten stärker sind als in Deutschland. Ich bin mir sicher, der Anteil an rechtsgesinnten ist bei euch verhältnismäßig genauso groß wie bei uns. Sie sind nur öffentlicher, was sie allerdings auch kontrollierbarer und überschaubarer macht. Man muss sich hier sicher nicht mehr fürchten, wenn man linke reden hält, als überall anders. Was die weitaus größere Gefahr ist, ist dass die anderen Parteien alles Flaschen sind, die es nicht schaffen, ihren Job zu tun oder für alle Teile der Bevölkerung Anlaufstelle zu sein. Das sogenannte Protestwählertum wendet sich somit an Parteien, die einfache Lösungen für schwere Probleme anbietet. Und das sind symptomatisch immer die Rechten.
genau das meinte ichwilfried, ich glaube korinti meint als 2. unrechtsstaat die ehemalige täterä und ihre symbolik
Mir ist klar, was du meinst, aber wollte man *alles* auslöschen, müsste man auch diverse Begriffe aus der deutschen Sprache tilgen und damit auch von deutschen Landkarten. Denkt an Begriffe wie der "Gau" (Rheingau ...). An das ... "heil" in Weidmannsheil, Petri Heil, Berg Heil. An das Jungvolk. An den Born, der in vielen alten Gedichten auftaucht. An Abkürzungen wie den BDM (heute: Bundesverband deutscher Milchviehhalter). Ach ja, was hat sich denn der @Tom gedacht bei der Abkürzung für die Weihnachts-Foto-Aktion hier im Forum --- naaaa? Nichts Böses sicherlich, aber schon hat er eine zweifelhafte Abkürzung definiert! Das geht ganz schnell! Genauso wenig wird man etwas gegen diese bewußten Anspielungen auf die damalige Symbolik ausrichten können. Mir begegnen hier in Stuttgart immer wieder mal zwei Autos, ein VW und ein Opel. Beide haben auf der Heckscheibe einen großen Aufkleber, einen etwas plattgedrückten Adler, der in seinen Klauen einen Kreis trägt ... nur dass im Kreis nicht das originale Symbol ist, sondern das VW oder Opel-Logo. Ich brauche gar nicht erst zur Polizei gehen und die Besitzer anzeigen - ist klar, oder? Ist doch nur ein Adler! Das Vieh haben wir ja sogar im Bundeswappen, oder nicht? Wer will definieren, wie der Adler aussehen muss, damit er "falsch" ist?Man hat das Hakenkreuz verboten, warum aber keine Fackelumzüge, Totenköpfe und Schäferhunde?
Nur als kleiner Einwurf: Soweit ich weiß, prüft das Bundesamt für Verfassung ob Zeichen oder Symbole gegen §86 StGB und/oder §86a StGB verstoßen. Ich denke auch, der Schlüssel sollte bei diesem Thema eher die Aufklärung sein, nicht die Ächtung und das Totschweigen. Unwissenheit und falsche/schlecht recherchierte Berichte in Medien führen zu Vorurteilen und Schlimmerem. Wenn ich nur daran denke, was dem Skinhead-Kult passiert ist... :kopfhauWer will definieren, wie der Adler aussehen muss, damit er "falsch" ist?
Beim Totenkopf gibt es übrigens eine sehr genaue Definition, die einen Totenkopf zu einen verbotenen Totenkopf macht. Maßgeblich ist hierbei die Kombinationen aus der Schädelhaltung, den gekreuzten Knochen, den hohlen Augen und vorallem die Schädelnaht. 8oGenauso wenig wird man etwas gegen diese bewußten Anspielungen auf die damalige Symbolik ausrichten können. Mir begegnen hier in Stuttgart immer wieder mal zwei Autos, ein VW und ein Opel. Beide haben auf der Heckscheibe einen großen Aufkleber, einen etwas plattgedrückten Adler, der in seinen Klauen einen Kreis trägt ... nur dass im Kreis nicht das originale Symbol ist, sondern das VW oder Opel-Logo. Ich brauche gar nicht erst zur Polizei gehen und die Besitzer anzeigen - ist klar, oder? Ist doch nur ein Adler! Das Vieh haben wir ja sogar im Bundeswappen, oder nicht? Wer will definieren, wie der Adler aussehen muss, damit er "falsch" ist?Man hat das Hakenkreuz verboten, warum aber keine Fackelumzüge, Totenköpfe und Schäferhunde?
Geht es denn da noch um das Recht von A.B. auf Gehör, oder auf das des Künstlers? Hierzulande ist eine öffentliche Lesung mit Einschränkungen eigentlich möglich, beispielsweise wurde hier "M**n K*mpf" von Serdar Somuncu in Auszügen gelesen und kommentiert. Alles im Rahmen seines Kabarettprogramms. Und hier fand ich die Intention von Somuncu gut. Warum sollte man das "Manifest" nicht lesen? Aber ich befürchte, der Threat driftet etwas ab, vielleicht könnte man ein anderes Thema öffnen, weil mit Mutmaßung über Symbolik in Hobbykreisen hat das nicht mehr sooo viel zu tun.Der Mann ist ein Verbrecher, denn er hat gemordet. Damit hat er die bürgerlichen Rechte verloren und also auch kein Recht auf politisches Gehör.
Was übrigens so in der Art auch nicht exklusiv dort geschieht. Ein prominentes, aktuelles Beispiel hierzulande ist der Herr Serdar Somuncu, der in der Vergangenheit bereits über 1500 mal aus "Mein Kampf" vorgelesen hat. Vielen ist er vielleicht er durch seine zum Teil grenzwertigen Satire bekannt. Ich schätze ihn sehr, obwohl ich nicht mit allen seinen Positionen d´accord gehe und er gelegentlich mal übers Ziel hinnaus schießt oder wichtige Aspekte übersieht. Hier mal ein Aussschnitt (ZDF, Markus Lanz, 12.07.2011) für alle die, die ihn noch nicht ("richtig") kennen: http://www.youtube.com/watch?v=669CVEvy9VY EDIT: Dave war schneller ! Panzerreiter, zunächst: ich schätze deine Beiträge immer sehr, weil sie niveauvoll, stringent und logisch aufgebaut sind - auch wenn ich einzelne Dinge deutlich anders sehe. Ich versuche mal (ausnahmsweise) nicht zuweit auszuholen und abzuschweifen: Dein Ansatz klingt jetzt in der Theorie sehr schön und plausibel, aber ich frage mich, ob er so praktisch ist. Ich weiß nicht, ob zum einen man davon ausgehen kann, dass jeder die geistigen Ressourcen besitzt oder sich aneignen kann, die für das Verständnis nötig wären, gerade wenn man in Richtung der Rechtspopulisten schaut) und zum anderen jeder(oder auch nur "genügend" Leute) diesen Schritt gehen und sich mit der Sache auseinansetzen will und kann - gerade "traumatisierte" Personen, Familien, Gruppen, die man so schützen will, wobei ich aber auch weiß, dass diese "Verdrängungs-Taktik" -je nach psychotherapeutischem Ansatz- auch nicht gerade der "beste Weg" sein soll. Dann stellt sich bei mir auch die Frage, wie langfristig soetwas angelegt sein muss. Ja die "Anti-Verbots-Strategie" ist nachhaltig und Nachhaltigkeit ist in diesem Fall ebenfalls ohne Zweifel erstrebenswert, aber von Heute auf Morgen lässt sich dieses Problem auf diesem Weg wohl nicht lösen. Ich persönlich tuhe mich mit diesem Thema nicht einfach und auch diese "Verbotsdebatte" um die NPD ist bei MIR noch nicht endgültig abgeschlossen (btw. spreche ich mich derzeit -wieviele meiner Parteikollegen- für ein Verbot aus, obwohl ich tendenziell ein eher liberaler Mensch bin. Die Erklärung würde aber den Umfang dieses Beitrages deutlich sprengen, aber ich denke die Tendenz lässt sich im Folgenden erkennen). Ich sehe eine in gewisser Weise "duale" (vielleicht kann man sagen neo-liberale) Lösung als nötig an. Zunächst das Verbot als Rahmenbedingung/Ausgangspunkt um gewisse Ängste zu verringern, die Arbeit dieser Personen zu erschweren, schließlich ein Zeichen (oh schon wieder dieses Thema...) zu setzen, dass unserer Mitmenschen klar macht, dass wir uns gerade jetzt von dieser Form des Missbrauches und der entsprechenden Ideologie distanzieren (auch gibt es auf diesem Erdenrund -ohne Zweifel- noch genug Menschen, die ignorant oder ungebildet genug sind "uns Deutsche" (!) mit Nazis gleichzusetzen oder andersherum diese Ideologie sogar glorifizieren - irgendwie logisch, in diesem Land ist es (z.B. mit den Extremisten) ja auch nicht viel anders) und dann auf Basis davon eine möglichst intensive, umfassende und differenzierte Aufklärung möglichst vieler Menschen betreibt. In der Hoffnung, dass das Verbot dann irgendwann -in einer nicht ganz absehbaren, aber wohl fernen Zukunft- nichtmehr nötig ist. Und meines Erachtens ist das auch der Weg, den wir gerade zu gehen versuchen. Das mag stellenweise widersprüchlich klingen, ich empfinde das aber nicht so. Persönlich betroffen bin ich auch über das Bild, dass viele Mitbürger (auch hier) von unseren Beamten, Politiker usw. haben. Nicht zuletzt durch meine persönliche Aktivität. Besonders Wilfrieds Beitrag #6 hat bei mir zu leichtem Kopfschütteln geführt. Ich kann die Verbitterung und den Zorn in gewissen Situationen schon verstehen, aber man macht es sich irgendwo doch etwas einfach damit. Eigentlich macht man indirekt den Fehler, den man an anderer Stelle kritisiert. Man pauschalisiert und ignoriert. Meiner Erfahrung nach (!) gibt es diese schwarzen Schafe, aber das Gros der Menschen -auch dort- ist nicht so. Vielleicht bin ich aber auch nur zu idealistisch, durch meine projizierten Wünsche und Erwartungen verblendet oder ganz einfach zu unerfahren.Ihr habt vielleicht auch mitbekommen, dass der Schweizer Künstler Milo Rau die Erklärung des A. B. (der aus Norwegen) auf der Bühne vorlesen lässt. Welch ein Aufschrei der politisch Korrekten! Er musste das Theaterstück in ein Kino verlegen. Aber seine Begründung ist sinnig: er lässt das vorlesen, um den Leuten zu zeigen, wie nah das alles an vieler Menschen Gedankengut ist. Und meiner Meinung nach ist das die richtige Vorgehensweise! Nicht einfach nur rufen "Pfuibäh", sondern die Leute mit der Nase drauf stoßen!
:thumbup:In meinen Augen ist erstmal ein Demokrat jemand, der zwar nicht meiner Meinung ist, aber alles dran setzt ,das ich sie äußern kann, solange ich nicht zur Gewalt gegen den Staat oder eine Bevölkerungsgruppe aufrufe.
Das hingegen sehe ich ausdrücklich nicht so. Mit dieser Argumentation versucht man auch Kinderschänder zum Schafott zu führen. PS: Tut mir leid, dass das Ganze etwas unübersichtlich geworden ist, ich bin aber gerade etwas in Eile !Der Mann ist ein Verbrecher, denn er hat gemordet. Damit hat er die bürgerlichen Rechte verloren und also auch kein Recht auf politisches Gehör.
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