Ich zitiere mal den Eingangspost: "-Hat jemand ein Bild,Stich etc. von einem Englischen Bogenschützen und/oder Deutschem Bogenschützen/Soldaten aus dem Hundertjährigen Krieg? -Weiß jemand wie man einen Englischen Bogenschützen oder halt den Deutschen Soldaten, der für die Engländer gegen die Franzosen gekämpft hat, darstellt? Es muss nicht Reenactment tauglich sein! Kleine Abweichungen sind ok. - Hat jemand belegte Infos darüber welcher größere Deutsche Adelige Truppen den Engländern zur verfügung gestellt hat? Vielleicht aus dem Norddeutschenraum?" Die erste Frage ist beantwortet, denn Bilder sind verlinkt bzw. die Frage nach deutschen Bogenschützen auf englischer Seite wurde mit "unwahrscheinlich" beantwortet. Die Zweite Frage können yeoman oder Agroman endgültig beantworten/nicht beantworten und die dritte, es gibt keine Belege für höhere, norddeutsche Adlige, die den Engländern Truppen für den 100jährigen Krieg gestellt haben. Diese zu finden, dürfte auch schwierig sein, da zu dieser Zeit das HRRDN schon auf den Weg in die "Kleinstaaterei " war. Dann tauchte im Rahmen des Threads die Frage nach der Beteiligung von Ostfriesen in diesem Krieg auf. Auf Grund der "nationalistischen " Haltung gerade der "Ostfriesen" ist das höchst unwahrscheinlich, waren die doch gerade dabei, sich die "Holländer" vom Leibe zu halten. OT Außerdem frage ich mich, so ganz allgemein, warum jeder, der so halbwegs mit nem 20-50# Bogen umgehen kann, meint, er müßte nen Bogenschützen darstellen??? Es versucht doch auch nicht jeder Elektriker, der mit ner Puk-Säge und ner Feile umgehen kann, nen Tischler zu geben. Und kein Elektriker läuft mit solch einer Säge und nem Schlüsselfeilensatzt in Tischlerkleidung über den Markt. Also, warum laufen so viele in "Bogenschützenklamotten" mit nem Viktorianischen Langbogen und Streichhölzern im Köcher des xy Jahrhunderts durch die Gegend und versuchen , zu behaupten, sie seinen "Bogenschützen des .... aus zx". Es gab im MA sehr wenig berufsmäßige Bogenschützen, die hatten Pfeile dabei und die waren nicht aus Fichte, Zeder oder so, wogen aber deutlich über 40g. Die Federn waren oft vom Huhn, weswegen im Deutschen die Leitfeder auch Hahnenfeder heißt. Auf dem Kontinent war Bogenschießen meist Sport oder diente der "waidmännischen" Jagd (oder der Wilderei). Aber auch dafür braucht man Zuggewichte über 60# und mehr als 5 Pfeile sind Schwachsinn und nur hinderlich. Denn ,trifft der erste Pfeil nicht tödlich, braucht man einen zweiten zum Abfangen, trifft der erste nicht, sucht man den in Ruhe, das Wild ist nämlich weg. Semmelt man beim 2.Stck wieder daneben, findet auch diesen Pfeil nicht wieder, geht man nach hause, den Tag hat man sowieso kein Glück mehr. Ergo braucht man kein "Bundle" Pfeile zur Jagd, sondern eigentlich nur 3+2 zur Sicherheit, weswegen auch heute ein Satz Pfeile aus 5 Pfeilen besteht. Undkein MA-Jäger wäre mit Pfeil und Bogen übern Markt gelatscht, genausowenig, wie man heute auf dem Wochen oder sonstwas Markt n Jäger mit Büchse oder Flinte trifft. Wenn es schon sehr schwer ist, um ein Schwert herum eine glaubhafte Darstellung aufzubauen, um einen Bogen herum ist es schlicht unmöglich. Außer, man gibt den Fletcher oder Bogenbauer, hat nebenbei ne Bogenbahn und kann "jagdliche Zuggewichte" schießen. Und auch dann sollte man wissen, welche Bögen wann wo geschossen wurden, welche Pfeile damals "modern " waren usw.. Warum also sich das Gehirn verrenken?? Macht einfach eine beliebige, gute Darstellung auf der einen Seite und erfreut Euch auf der anderen Seite am Bogensport. Eine stimmige , museale Darstellung mit Bogen ist schlicht unmöglich, eine Marktdarstellung wird NIE über Fantasy hinauskommen, bleibt immer "middelalderlich". So leid es mir tut, ich würde gern selbst zeigen, wie um 800 die Bögen aussahen und wie sie geschossen wurden .... OT Off