erfahrungen bei der Stoffquallität (Gewicht) bei Gugel und Umhang

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Neodjeck

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erstmal ein Hallo an alle, Ich heiße Nico und bin recht neu im MA geschehen, bisher hab ich nur Märkte besucht. nun hab ich mir auf dem letzten mal eine leinenhose und hemd gegönnt und gefallen dran gefunden. nun möchte ich gern auch was selber machen und wollte mal mit nen rechteckumhang und nen Gugel anfangen. Jetzt wollte ich mal fragen ob ihr mit mir euere erfahrungen mit der Stoffqualität teilt? lg Nico
 
Nico - bevor Du uns mit Fragen löcherst, stell Dich doch bitte erst einmal vor: http://www.mittelalterforum.com/index.php?page=Board&boardID=8 Dann können wir uns eher ein Bild machen, z. Bsp. welche Intentionen Du hast (Spaßmittelalter oder Living History - also authentisch), welches Zeitalter Du darstellen möchtest, weclhe Region - und können damit Deine Frage sicherlich etwas besser beantworten. :D
 
Hallo Nico, ergänzend zu Maras Bitte: Was genau meinst du mit "Qualität"? Das Material (Schurwolle, Seide, Leinen...), die Dicke, die Farbe, die Webart, die Waschmaschienentauglichkeit....? Grundsätzlich kann ich nur raten, Stoff nie "blind" zu kaufen, also ohne ihn einmal in natura gesehen und - wichtig - auch gefühlt zu haben. Am einfachsten geht das natürlich beim Händler vor Ort, aber auch seriöse Internet-Anbieter verschicken auf Anfrage kleine Stoffmuster (i.d.R. etwa Briefmarkengröße). Noch etwas fällt mir an deiner Frage auf: die Kombinaton aus Rechtecksmantel und Gugel kommt mir relativ ungewöhnlich vor. (Ich bin gerne bereit, dazu zu lernen!) Frage an alle: Weiß jemand eine Zeit, in der beides getragen wurde? Falls du natürlich "nur" Spaßmittelalter machen möchtest, kannst du die beiden Dinge kombinieren, wie du willst ;)
 
Da geistert doch immer noch die Haithabu-Gugel als Fragment durch die Szene :D - und zu der Zeit gab´s auch Viereckmäntel. Dass beides gleichzeitig getragen wurde, ist mir nicht bekannt. Wenn überhaupt. Aber das hat er ja auch nicht gesagt. Ansonsten kann ich mich Pip nur anschließen.
 
die Vorstellung hol ich dann mal nach. mit der Stoffqualität meinte ich die gram Angaben. Da hätte ich gern gewusst was ihr da so nehmt. Als Stoff natürlich Schurrwolle. Die Angaben interessieren mich hauptsächlich für die Gugel. bei der Intention bin ich mir noch unschlüssig. tendieren tu ich zum LH Wikinger 9HJ. Da bin ich aber noch fleißig am lesen. Daher der Rechteckumhang, da er ja einen recht großen zeit raum abdeckt. Und ich kann ihn auch zu den Sachen die bereits habe tragen. War ohne Jacke auf den Märkten dies Jahr abends doch etwas frisch. Zur Gugel, ist richtig pass nicht zusammen. ist aber auch nicht für mich :D
 
Da geistert doch immer noch die Haithabu-Gugel als Fragment durch die Szene :D - und zu der Zeit gab´s auch Viereckmäntel. Dass beides gleichzeitig getragen wurde, ist mir nicht bekannt. Wenn überhaupt. Aber das hat er ja auch nicht gesagt..
Es gibt Wikingerzeit Funde zu Mäntel und Gugel, also geistert da wenig durch die Szene, sondern es gibt Deutungen von Funden durch Wissenschaftler. Es ist nur keine MA-Gugel mit 5 m "Schwanz"... Da ein Mantel auch als Schlafdecke verwendet werden kann, dürfte der Besitz von beidem zur gleichen Zeit recht naheliegend sein. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es eine Ausschließeritis damals gab. Wobei sicherlich Kopf- und Schulterbedeckung bei bestimmten Arbeiten getragen werden konnte, ein Mantel aber nicht. Insofern ein Mantel auf dem Pferd mit Gugel ist denkbar, beim Wandern ebenso, auf dem Schiff beim Rudern vielleicht schon schwieriger, aber nicht unmöglich, bei der Feldarbeit maximal Gugel, eher sogar nur Kopfbedeckung und Tunika. Andererseits war Wolle natürlich kein "Gold" - es war nicht billig, aber es gab doch erheblich mehr davon...
 
Da geistert doch immer noch die Haithabu-Gugel als Fragment durch die Szene :D - und zu der Zeit gab´s auch Viereckmäntel. Dass beides gleichzeitig getragen wurde, ist mir nicht bekannt. Wenn überhaupt. Aber das hat er ja auch nicht gesagt..
Wobei sicherlich Kopf- und Schulterbedeckung bei bestimmten Arbeiten getragen werden konnte, ein Mantel aber nicht.
Also, mit einem Rechteckmantel an kann man sehr wohl arbeiten. Ich habe einen Rechteckmantel aus mittelschwerem Wollstoff (ca. 350 gr.). Der hält schön warm, obwohl er nicht gefüttert ist. Für eine Gugel (die ich nachts zum schlafen aufsetze) habe ich auch mittelschweren Wollstoff genommen und die Gugel mit leichtem Wollstoff (ca. 230 gr) gefüttert. Das hält auch im Winter warm.
 
mit der Stoffqualität meinte ich die gram Angaben.
Aha! ;) Da werden Sie geholfen! Zur Gugel direkt kann ich nichts sagen, aber vielleicht kannst du dir damit eine ungefähre Vorstellung machen: Für die allermeisten Temperaturen bin ich mit meinem mitteldicken Kleid glücklich. Es ist aus diesem Stoff: https://www.naturtuche.de/product_info.php?info=p229_leichte-walnussbraune-Wolle.html also 350g/lfm bei einer Breite von 150cm, und von etwa 15 bis 25 Grad wirklich sehr angenehm zu tragen. Wird es deutlich kälter, ist ein leichter Mantel ganz angenehm, wird es sehr viel wärmer, bleib ich lieber im Schatten. Bei Temperaturen über 30 Grad bevorzuge ich mein leichtes Kleid aus diesem Stoff: http://www.wolle-stoffe-seide-pflanzengefaerbt.de/shop/shop.html (Köper leicht) also 180g/lfm, das ist ähnlich dick wie ein normaler T-Shirt-Stoff (aber reine Schurwolle!), wird abends dann aber doch mal etwas kühl. Im Winter habe ich über dem mittleren Kleid von oben noch eines aus diesem Stoff obendrüber: https://www.naturtuche.de/product_info.php?info=p236_weinrote-Wolle.html also 500g/lfm, da kann man dann auch mal leichte Minusgrade aushalten, wenn auch nicht auf Dauer/ ohne körperliche Betätigung. Falls doch, lieber noch nen Mantel drüber ziehen. Alle diese Angaben allerdings unter der Einschränkung, dass ich stets noch ein Leinenkleid darunter trage! Ich habe die Stoffe jeweils dazu verlinkt, nicht weil ich Werbung machen will, sondern weil die Gramm-Angaben nicht besonders zuverlässig sind. Von einem anderen Hersteller können "350g/lfm" doch spürbar dicker oder dünner sein (weil manche Stoffe z.B. einfach mehr flauschen als andere)! Also, wenn du sicher gehen willst, lieber vorher eine Stoffprobe schicken lassen!
 
Gugel und Mantel sind ja doch Dinge, die man erst anzieht, wenn es kühl wird. Ich persönlich würde für eine Gugel sicherlich einen leichteren Stoff bevorzugen, diesen dann aber füttern. Man könnte entweder ohne Futter bis 350 g/ lfm gehen oder halt gefüttert 2 x 180 g/lfm, bzw. bei etwas wärmeren Teilen dann auch außen 350 g und innen etwas dünner. Bitte darauf achten, dass g/lfm nicht gleich g/m² ist! So ein Stoff liegt gut und gerne mal 150 cm breit, da entsprechen 350 g/m² schon mal 525 g/lfm! Und hätte damit eine gute Winterqualität. Den Mantel würde ich schon etwas dicker nehmen, den zieht man ja doch eher an, wenn man nicht mehr arbeitet (weil dann die Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt sein könnte) Außerdem kann man Viereckmäntel auch gut als Decke zur Nacht benutzen. Und gerade bei kühlen Nächten will man sich da kein dünnes Fähnchen überlegen. Also hier würde ich sicherlich nicht unter 500 g/lfm. gehen. Den könnte man dann auch noch mit einem dünneren Wollstoff füttern und schon kann man damit ganze Winterabende am Feuer verbringen.
 
Da geistert doch immer noch die Haithabu-Gugel als Fragment durch die Szene :D - und zu der Zeit gab´s auch Viereckmäntel. Dass beides gleichzeitig getragen wurde, ist mir nicht bekannt. Wenn überhaupt. Aber das hat er ja auch nicht gesagt..
Es gibt Wikingerzeit Funde zu Mäntel und Gugel, also geistert da wenig durch die Szene, sondern es gibt Deutungen von Funden durch Wissenschaftler. Es ist nur keine MA-Gugel mit 5 m "Schwanz"...
Was die Haithabugugel angeht: Vorsicht walten lassen. Sooooo 100%ig sicher wie die bislang durch die Szene geisterte, ist die Interpreatation des Fragmentes anscheind auch nicht mehr. Siehe die letzte Diskussion über die Gugel, Interpratation und Szenegerüchte...hier: http://www.mittelalterforum.com/index.php?page=Thread&threadID=7810. Anderseits habe ich bisher auch sehr selten Wikis mit Haithabugugel gesehen...
 
@ Tordis: genau das meinte ich mit "geistern" und "Fragment".... :D
 
Ich für mich persönlich sehe ich die Wahrscheinlichkeit auf Gugeln auch in Haithabu als relativ hoch an. In Birka sind Gugelfunde belegt. Wikinger waren recht reisefreudig und es somit durchaus möglich dass Menschen aus Birka nach Haithabu mit Gugel gereist sind. Wenn ich mich recht entsinne gibt es auch Ledergugeln, die wohl primär von Seefahrern genutzt wurden Was gäbe es für Alternativen um seinen Kopf- und Nackenbereich vor Regen zu schützen als eine Art Gugel? Die Grundform war durch obige Verwendungen bestimmt bekannt. Es ist für mich persönlich somit logisch abzuleiten, auch wenn es durch die geringere Haltbarkeit von Textilien da keine absolut sicheren Belege oder Funde gibt. So werde ich meine Gugel auch erklären, wenn ich sie mal bei Bedarf dank des Wetters tragen muss und ich danach gefragt werde ;).
 
Da schließe ich mich Anja an. Denn in Band III der Birka Bücher, dass von den Textilien handelt steht nichts von einem Fragment einer Gugel. Also: Quelle bitte.
 
Wikinger waren recht reisefreudig und es somit durchaus möglich dass Menschen aus Birka nach Haithabu mit Gugel gereist sind. Wenn ich mich recht entsinne gibt es auch Ledergugeln, die wohl primär von Seefahrern genutzt wurden Was gäbe es für Alternativen um seinen Kopf- und Nackenbereich vor Regen zu schützen als eine Art Gugel? Die Grundform war durch obige Verwendungen bestimmt bekannt. Es ist für mich persönlich somit logisch abzuleiten, auch wenn es durch die geringere Haltbarkeit von Textilien da keine absolut sicheren Belege oder Funde gibt. So werde ich meine Gugel auch erklären, wenn ich sie mal bei Bedarf dank des Wetters tragen muss und ich danach gefragt werde ;).
Das hört sich nach Pippi-Langstrumpf-Wikinger-Reenactment an: Ich mach mir die Wikiwelt, widewide wie sie mir gefällt... Die waren ja nicht doof damals... :whistling: Der Beleg für Birka würde mich auch interessieren. :)
 
Das hört sich nach Pippi-Langstrumpf-Wikinger-Reenactment an: Ich mach mir die Wikiwelt, widewide wie sie mir gefällt... Die waren ja nicht doof damals... :whistling:
Ist aber eine ziemlich offensive Nicht-Argumentation. Die Skjoldenhamn-Funde: Details: http://www.expo-conv-svcs.com/Pennsic40/SkjoldehamnClassHandout.pdf Rekonstruktion 1: http://www.hannyrdi.de/kopfbedeckungen/ Rekonstruktion 2: http://blog.eibeck.de/2010/gugel-nach-skjoldehamn-fund.html Nach einer wohl aktuelleren Datierung wäre der Zeitraum auf 995-1029. ( http://www.ffc1066.de/foren/index.php?topic=2403.msg35653#msg35653 )
 
Und was hat Skjoldehamn mit Birka zu tun? ?(
Ich hatte es örtlich in der Nähe angeordnet, sollte mir nicht zuviele Ecken gleichzeitig anschauen. ;) Mea Culpa. Meine trotzdem noch über direkte Birka-Gugeln gestolpert zu sein, finde aber auf die Schnelle die ursprüngliche Quelle momentan leider nicht.
 

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