Ich denke, dass Schwert und Sax unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten bieten: Im "Schildwall" kann in der ersten Reihe ein Schwert kaum sinnvoll eingesetzt werden (Gefahr für Neben- und Hintermann, da ein Aushohlen notwendig ist und auch ein Zurückziehen für einen Stich durch den Hintermann, der den Druck der Gegner mit ausgleichen soll, auch massiv erschwert wird). Da ist eine kurze Klinge besser zu handhaben, die die Distanz zum Gegner überbrückt und 10-12cm Eindringtiefe reichen ja locker (vgl. z.B. Gladius der Römer). Die Schilde der Gegner drückten gegeneinander und da reichte es, wenn die Klinge etwas länger war, als die beiden Schildkörper und Schildbuckel insgesamt auftrugen. In der zweiten Reihe machte m.E. die größere Reichweite des Schwertes mehr Sinn (kraftvoller Stich und Hieb leichter möglich), auch vom Pferd aus erscheint eine längere Waffe sinnvoll und im Zweikampf sowieso. Den Sax im Alltag einzusetzen, ist ebenfalls durchaus denkbar, wenn man an die Heppe und die Machete denkt, gilt das durchaus auch bis heute. Aber die Verzierungen sprechen in diesem Fall wohl eher für einen Waffeneinsatz.