Frage für eine Freundin

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Chris

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Hallo zusammen, ich habe eine Frage, die ich für eine Freundin stellen möchte. Wir möchten auf ein Mittelalterspektakel gehen und sie möchte dort auch sehr gern gewandet hingehen. Allerdings verabscheut sie geradezu Kleider und ist auch eher... nun... etwas burschikos. Auch ist sie nicht das zierliche Püppchen sondern muskulöser gebaut (sie macht sehr viel Sport). Sie würde lieber (traurigerweise) ohne Gewandung losgehen als eine mit Kleid anzuziehen. Gibt es eine Möglichkeit das sie mit Hose dort auftauchen kann? Was sagt ihr dazu? Habt ihr Tipps? Gibt es eine Zeitspanne in der die Hosen in Ordnung wären? Vielen Dank schonmal! Chris
 
Soll sie doch einfach Männerkleidung anziehen und als Mann hingehen. Wo ist das Problem?
 
Hallo Lisabeth, wird so etwas einfach akzeptiert? Ich kenne mich da leider noch nicht so aus. Kommen da keine "blöden Sprüche"? Grüße Chris
 
Auf einem "Mittelalterspektakel" geht erfahrungsgemäß so gut wie alles, da finden sich auch oft genug Orks und Piraten... :D
 
Gibt es eine Zeitspanne in der die Hosen in Ordnung wären?
Im christlichen Mittelalter waren Hosen für Frauen undenkbar. Für einige Regionen im noch nicht christianisierten Frühmittelalter schon eher. Da gab es auch Funde, die eine solche Interpretation zulassen.
wird so etwas einfach akzeptiert? Ich kenne mich da leider noch nicht so aus. Kommen da keine "blöden Sprüche"?
Auf einer Veranstaltung in der das Wort "Spektakel" drin vorkommt, oder auch als dritter Großbuchstabe mit einem S geschrieben wird, sind sicherlich keine "blöden Sprüche" zu erwarten. Es kommt eben immer darauf an, welchen Anspruch und welche Zielgruppe eine solche Veranstaltung hat.
 
Das ist ihre Entscheidung.... und alle Vorschreiber haben recht: Auf den üblichen Märkten geht´s (irgendwie auch leider) nicht um historische Korrektheit. Und wenn es nicht gerade die SpäMi-Mode mit ihren hautengen Schnitten ist, dann ist die Variante "Männerklamotten" eine durchaus praktikable Lösung.... denn: FRAUENdarstellung in Hosen, sorry... ein No Go bis ans Ende des 19.Jhdt. :bye01
 
Auch auf der ein oder anderen HK Veranstaltung gibt es Frauen in Männerklamotten. In unterschiedlichsten Zeiten. Halt so gut angezogen, dass man die Frau nicht erkennt ;) warum dann auch nicht? Aber als Frau einfach nur in Männerklamotten....naja Spectaculum hin oder her....kann man machen, muss man aber nicht ;) wie auf dem Spectaculum in Worms gesehen, kann es auf einem Markt auch "gut angezogene" Darsteller geben. Man muss nicht mit dem Strom schwimmen und sagen: ach ist ja nur ein Spectaculum.....
 
Also ich hab da ja in Worms ein paar Fotos gemacht ;-) Auch wenn ich der Meinung bin das Grundsätzlich nicht unbedingt sein muß, ist immer die Frage wohin ihr damit gehen wollt.
 
Ja ja ich sag nur Shorts und Hörnerhelm..... :D ich meinte ja auch nur, dass es (z.B.gerade in Worms ) durchaus auch mal beide "Fraktionen" auf einem Markt gibt. Sicher kann und sollte man jedem selber überlassen was er machen mag. Ich finde nur eine Pauschalaussage "ach ist doch nur ein Markt, dann ist´s ja nicht schlimm" immer schade, denn es kann halt auch auf einem Markt anders sein. Wäre es nicht im Grunde auch schön, wenn auf einem Mittelalterspectaculum auch doch mal ein wenig mehr Mittelalter zu sehen wäre? ;) Man muss es ja nicht von vorneherein ausschließen ;)
 
Im christlichen Mittelalter waren Hosen für Frauen undenkbar. Für einige Regionen im noch nicht christianisierten Frühmittelalter schon eher. Da gab es auch Funde, die eine solche Interpretation zulassen.
Den ersten Teil hãtte ich erwartet. Was meinst Du mit dem zweiten?
 
Ich find auch, wenn sie partout kein Kleid anziehen will, soll sie lieber als Kerl verkleidet gehen (kann ja auch seinen Reiz haben, wenn man's so gut macht, dass es keiner merkt) statt als dubiose Amazone oder Brienne-von-Tarth-Verschnitt. Zumal es sicher zu jeder Zeit mal Frauen gegeben hat, die versucht haben, sich - aus welcher Not auch immer - in Männerklamotten durchzuschlagen.
 
Aber die meisten Männer tragen im mittelalterlichen Zentraleuropa auch keine Hosen sondern Beinlinge. ;)
 
Es lebe Jean d'Arc. Soll sie sich als ne Reinkarnationen sehen. Das sie Männerklamotte trug ist verbrieft. Naja....nur so'ne Idee.
 
Ich verstehe das Problem deiner freundin seeeeehr gut eigendlich giebt es mich auch nur in Ausnahmesituationen ohne Hose (auf veranstaltungen trage ich allerdings auch Kleid)so mit kann ich ihr einen Tipp geben fals sie es doch mal mit Kleid versuchen will. Eine Radlerhose unter dem Kleid zum beispiel nimmt einem das Gefühl aller Hosen beraubt zu sein. manche Kleider sind weit genug um noch viel mehr darunter zutragen. *weise vor sich hin schmunzel*
 
Erst einmal Danke an alle für die Antworten. Nun wir wollten u.a. gerne zum Crana Historica, was wir aber krankheitsbedingt ausfallen lassen mußten. Es ist bei ihr eher so, dass sie schlimme Erinnerungen mit Kleidern hat. Näher darauf eingehen möchte ich nicht. Hm eine Hose drunter, ja wäre sicher eine gute Idee. Ich werde es ihr mal vorschlagen,... sie mag halt "Weiblichkeit" nicht wirklich. Sie war schon immer lieber "Haudruff" und "Kerl" als alles andere. Leider werden ihre Gesichtszüge sie aber sehr schnell als Frau verraten denke ich. Warum machen es einige Leute einem immer schwer? ;) Grüße Chris
 
Mich gibt es im "real life" auch nur mit Hosen - aber ich lieebe meine Mittelalter-Klamotte!! :D Na klar, wenn Mann, dann meinte ich auch Beinlinge. Wenn, dann richtig! ;) (zumindest in der Zeit, in der es die Dinger gab). Sind ja quasi die Hosen, hießen ja damals auch so.
 
Es lebe Jean d'Arc. Soll sie sich als ne Reinkarnationen sehen. Das sie Männerklamotte trug ist verbrieft.
und, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war das auch ein Angriffspunkt für die Untermauerung der Anklage im 2.Prozeß
 
Es gibt da so Hypothesen .....
Zum Beispiel die da: http://www.huscarl.at/kurznachricht_zeigen.php?id=899 Für das Frühmittelalter/Nordeuropa gibt es jedenfalls Hinweise, dass Frauen zumindest Fallweise "männlichen" Tätigkeiten nachgegangen sind. Es wurde Kriegsausstattung in Gräbern gefunden, in denen die Knochen als weiblich bestimmt wurden. Ob die Geschlechtsbestimmungen falsch sind (also die Methode zur Bestimmung falsch ist und somit andere Bestimmungen auch zu hinterfragen wären), die Ausstattung ohne Bezug zu tatsächlicher kriegerischer Betätigung in die Gräber kamen oder tatsächlich Frauen kriegerisch aktiv waren, ist noch zu klären. Wenn letzteres zutreffend sein sollte, wäre noch offen, ob das ein grundlegender Bestandteil des Kulturraumes war oder ob das eine Besonderheit beim Einfall in England war. Jedenfalls gibt es eine Argumentationsgrundlage für eine entsprechende Darstellung. Frau in Männerkleidung ist für eine Wikingerdarstellung eine begründbare Möglichkeitsform. ------------------ Meiner Ansicht nach sind Hosen (oder auch Beinlinge) Arbeitskleidung und werden von denen getragen, die entsprechend arbeiten müssen. Erstrebenswert wäre es, lange, weite Oberbekleidung zu tragen - also auch keine schwere körperliche Arbeit außer Haus verrichten zu müssen. Der Bauer am Feld, der Fischer im Boot, der Krieger im Sattel, der Knecht im Wald - die müssen aus praktischen Gründen Hosen tragen. Die Frau im Haushalt und der feine Herr in der Stadt können es sich erlauben, feine Kleider oder eine lange Cotte zu tragen.
 

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